Hallo,
mit welchen Mitteln bekomme ich am besten den penetranten Benzingeruch aus dem Kocher, der Pumpe und der Packtasche des Kochers raus, ohne dabei irgendeinen Schaden anzurichten?

In die Flasche habe ich mal Bottle Clean von Sigg rein, aber ob man den Kocher (Primus omnifuel) da auch reinlegen kann?

Wozu soll das gut sein?
Wenn Vorschrift wegen Fliegerei:
Habe mal einen Kocher mit Spiritus bearbeitet (Pumpendichtungen ausgebaut und vorsichtshalber neue eingepackt.). Teilweise eingelegt, teilweise gespült. Anschließend mit Wasser gespült, abgetrocknet, mit Sprühöl (aus Lebensmittelbereich: geruchlos) konserviert.



Spiritus greift Metall nicht an, das Öl verhindert evtl. Korrosion. Bottle Clean kenne ich nicht.

Gruß
Micha

[zitat=HvS]Hallo,
mit welchen Mitteln bekomme ich am besten den penetranten Benzingeruch aus dem Kocher, der Pumpe und der Packtasche des Kochers raus, ohne dabei irgendeinen Schaden anzurichten?
[zitat]
Wenn das "gesunde" Autobenzin verwendet wurde, dann kaum jemals so richtig. All die netten Zusatzstoffe....

Aber wenn es nur darum geht, den Geruch für ne Weile zu überdecken, dann könnte Apfelsaft evtl. helfen. Hab ich zumindest vor Jahren mal gehört, nicht selber ausprobiert (musste ich nie), dass mit Apfelsaft in den Flaschen, die am Flughafen dann kein Benzin mehr schnupppern konnten und somit nicht mehr berufsmäßig mist-trauisch würden.

Ach, seit wann das? Wär mir neu. Ethanol ist nunmal eine Säure, wenn auch eine sehr schwache Säure. Aber sauer genug, um z.B. Alu-Flaschen ohne Schutzbeschichtung deutlich zu schwächen. Aber wenn man eh mit Wasser spült ...

Bei nem Kocher dürfte das zwar kein Problem sein und speziell wenn es nur kurzzeitige Expositionen sind, ist es unbedenklich. Jedoch ist die Aussage, Spiritus würde kein Metall angreifen, ist einfach falsch. Und ehe irgendwer das liest, so (falsch) übernimmt und sich womöglich in der Folge irgendwas unschönes einhandelt, weise ich eben nachdrücklich darauf hin.


PS: By the way, ich habe selber mal einen wie ich finde krassen Fall von Korrosion mit Schadenfolge, bei nur geringer Exposition mit Wasser erlebt. Eine Labormitteldruckpumpe, nagelneu geliefert, von der Herstellerfirma wohl direkt aus dem Lager, -> eingebaut bzw. angeschlossen, mit wasserfreien Lösungsmitteln beschickt, war total unfähig den Druck zu halten. Als ich die Ventile aufschraubte, fand ich eine hübsche Oxidschicht auf den Ventilkugeln, die wohl aus einer spezielleren Legierung gefertigt waren und Wasser nicht wirklich zum Abblitzen (lassen) fanden..
Wie konnte das sein?
Die Herstellerfirma hat die Pumpe natürlich einmal getestet, mit Lösungsmitteln, allerdings haben sie dafür wohl technische Lösungsmittel verwendet und die sind selten frei von Wasser, bzw. eben nicht ausreichend rein, aber eben schön billig. Der äußerst geringe Rückstand vom Probelauf in der Firma und die anschließende Lagerung bis zur Auslieferung, hat aber genügt um die Ventile komplett unbrauchbar zu machen. Es mussten neue her.

Den Benzingeruch wegzubekommen ist ziemlich schwer bis unmoeglich. Man kann ihn aber leicht 'uebertuenchen'. Wenn Du in die Benzinflasche 'ne Menge Seife und ein bisschen Wasser einfuellst und fleissig schuettelst und das Seifenwasser fuer den Flug drinlaesst, wird am Zoll jeder nur Seife riechen. Bevor Du wieder Benzin nachfuellst sollte die Flasche auf jeden Fall mit jeder Menge heissem Wasser innen von Seifenresten gereinigt werden.
Nach dem Urlaub lasse ich einfach den Kocher leer und mit offenem Tankverschluss stehen und bis zur naechsten Benutzung ist der Benzingeruch meist verschwunden. Bevor ich den Kocher zum naechsten Flug verpacke spruehe ich einfach Deospray in den Tank und aussen auf den Kocher. Deospray verbrennt dann einfach bei der naechsten Benutzung.
Hat bei meinem Kocher ('Coleman') bisher immer funktioniert.

Entweder habe ich eine unsensible Nase oder Du nimmst ein anderes Benzin. Ich verwende immer Reinbenzin und bin verblüfft wie wenig das riecht.

Auslüften lassen. Wäre meine erste Idee. Wenn Du deinen Kocher auch mit Gas betreiben kannst, versuche ihn quasi auszubrennen.

Ich kenne Berichte, die den Kocher in Cola einlegen und dann mit Wasser nachspülen. Gefühlsmäßig mag ich den Tipp nicht.

GS

Nun den Kocher habe ich auf meiner großen Radweltreise verwendet und damit das verbrannt, was zur Verfügung stand: von chinesischem Benzin bis hin zu Hubschrauberkerosin der Carabinieros auf Villa O`Higgins. Nach fast 5 Jahren auslüften lassen stinkt es immer noch gewaltig.
Ausbrennen mit Gas ist aber eine gute Idee, das werde ich testen und dann noch Deospray.

Mir geht es dabei auch um den Flug. Möchte ungern einen 160€ Kocher abgeben müssen.

Ich hab mal von einem Chemiker gehört, das billiger Rotwein Gerüche sehr gut überdecken und aufnehmen soll.
Ansonsten hätte ich keine Bedenken die Reinigungstabletten zu nehmen. Ob es viel bringt bezweifle ich aber.

Bei Kocherteilen aus Edelstahl und Titan dürfte auch eine Spülmaschine nicht schaden.
Die Alupumpe würde ich da aber nicht reinlegen. Und Kunststoffteile besser auch nicht.

job

Teurer Rotwein wohl dann auch. Nur riechts dann "verdächtig" nach Alkohol und der ist in manchen Ländern ...

Aber das mit den Tabletten, das ist ne zweischneidige Sache. Ich würds nicht machen, da mir dabei zuviel agressives Zeugs drin ist, das sicch gerne an Metallen vergreift.

Mit Gas ausbrennen? Wie soll das gehen? Das Gas brennt doch erst, wenn es den Kocher wieder verlassen hat. Es kann aber vielleicht einige anhaftende Substanzen mitschleppen. Nur ist im Gas selber ja auch wieder was drin und dann riecht der Kocher womöglich nach "Gas" bzw. den Geruchsmarkern? Hätte man ja viel gewonnen.


Was aber evtl. auf neutrale Weise helfen kann ist Vakuum. Vielleicht noch nen Ofen dazu und 1-2 Stunden, da verflüchtigt sich so einiges. Nur wer hat sowas mal eben in der Ecke/zur Verfügung?

Hm, ich habe eben woanders dazu etwas gelesen, das klingt gut, oder zumindest nicht schlecht und lohnt evtl. den Versuch.
Kocher mit normalem Speiseöl spülen (durchpumpen)). Das sollte alle Reste gut lösen und ausschwemmen. Dann noch den Kocher vom Öl reinigen, was vermutlich mit Seifenlösung gut gehen sollte. Und dann sollen angeblich, so der Erfahrungswert eines Faltboot´lers, alle Benzingerüche weg sein.

Im selben Thema findet sich aber auch wiederholt der Hinweis, wonach manche Airlines Kocher generell, egal wie sauber sie sind oder riechen, vom Transport ausschließen.
Die weltweite Hysterie, die von den Sicherheits"produzenten" eines gewissen Cowboy-Landes ausgelöst bzw. betrieben wird, scheint sich immer flächendeckender auszubreiten.

Ergo - unter Umständen bleibt es Glücksspiel, egal was man vorher auch versucht.
Alternative Luftfracht? Bzw. vorschicken?

hallo,
wenns ums fliegen geht verfahre ich so:ich wasche die flasche gruendlich mit seifenwasser aus, gut lueften und transportiere sie unverschlossen im flaschenhalter am rad.dem kocher selber hab ich keine spezielle behandlung gewidmet ausser auslueften lassen. gab im flieger bisher noch keine probleme.

gruss christian