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#517677 - 21.04.09 17:13
Bären Skandinavien
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Themenersteller

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Hallo, da das Thema hier gerade auftauchte...
Wie haben es diejenigen gemacht die schon in Skandinavien waren? Habt ihr als Vorsichtsmassnahme eure Vorraete nachts an Aesten befestigt oder nicht?
Was gibt es sonst noch so fuer Tips im Umgang mit Bären die ihr kennt und eventuall auch befolgt habt oader auch nicht?
Gruß Peter
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#517712 - 21.04.09 19:49
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Unterwegs in Schweiz
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Wir haben schon in Bärengebieten gezeltet und hatten auch schon mindestens einmal einen Bären in der Nähe (<= 1km). Ich habe nicht gehört, daß man beim Zelten besonders Angst haben müßte.
Das mit dem "Bär aufhängen", also einen Rucksack mit den Lebensmitteln jeden Abend an einem hoch gelegenen Ast etwas abseits aufhängen, kenne ich nur aus Kanada, wo die Bären etwas gefährlicher sind.
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Geändert von bk1 (21.04.09 19:50) |
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#517720 - 21.04.09 20:23
Re: Bären Skandinavien
[Re: bk1]
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Hallo, ich habe mich letztes Jahr für gut sechs Monate mit Rad und Zelt durch Schweden, Norwegen und Finnland bewegt und mich gründlich mit dem Thema Bären (und auch sehr gründlich mit dem Thema Beeren) beschäftigt. erstens es gab in Schweden und Norwegen in den letzten 100 Jahren jeweils einen Menschen der durch einen Bären ums leben gekommen ist. Wer in Deutschland Auto fährt setzt sich einem viel größeren Risiko aus. Kein Schwede, den ich gesprochen habe macht sich irgendwelche Gedanken um die Bären. Alle sagen, dass die Bären dich schon von weitem riechen und sich weit auf Abstand zu dir halten. Es gibt ein paar Situationen in denen Mensch und Bär aneinander geraten können. In der Regel kommt es, wenn überhaupt nur zu Scheinangriffen. Das Zelten im Wald gehört nicht dazu. (In Skandiavien nicht) Von einigen Schweden habe ich den Tip bekommen mein Essen immer im Zelt zu lassen (Mein Geruch schreckt den Bären ab). Es ist aber schon schwer mit denen darüber zu sprechen, die meisten lächeln höchstens nachsichtig wenn man danach fragt. Wenn du (obwohl noch nie was passiert ist) immer noch nervös bist, dann sorge dafür, dass der Bär dich riecht. Ein verschwitztes T-Shirt im, oder besser noch am Zelt aufgehängt und ein paar "markierte" Bäume in der Nähe und schon kannst du beruhigt schlafen. Wie man sich bei einer Begegnung mit einem Bären zu verhalten hat kannst du an vielen Stellen im Netz nachlesen der hier fast es schön kurz und knapp zusammen. "Essen aufhängen" habe ich auch nur im Zusammenhang mit Kanada gelesen. Gruß Jörg
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#517760 - 21.04.09 21:18
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Wie haben es diejenigen gemacht die schon in Skandinavien waren? Habt ihr als Vorsichtsmassnahme eure Vorraete nachts an Aesten befestigt oder nicht?
Skandinavien ist verdammt groß, ich war zwar schon recht oft dort, aber noch nie in Gebieten, in denen man vor Bären gewarnt hätte. Zu geben scheint es sie auch in Gegenden, in denen ich schon war, jedenfalls werben Anbieter von Wildbeobachtungssafaris in Trysil, dass man dort welche zu sehen bekommen kann, aber sie scheinen scheu zu sein und die Menschen zu meiden. Und nein, ich habe außer der Wäscheleine noch nie was an Ästen befestigt. Martina
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#517768 - 21.04.09 21:38
Re: Bären Skandinavien
[Re: :-)]
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"Essen aufhängen" habe ich auch nur im Zusammenhang mit Kanada gelesen. Essen aufhängen wird z.B. auf dem GR20 in Korsika beim Zelten dringend empfohlen, weil ansonsten die halbwilden Schweine schon mal längs durchs Zelt düsen.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#517954 - 22.04.09 12:50
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Themenersteller

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Hallo
danke fuer die vielen Antworten. Habe mir sowas schon gedacht, da ich im Zusammenhang mit Skandinavien nie was gehoert habe bezueglich Vorsichtsmassnahmen. Habe aber einige Reiseberichte gelesen in denen die Leute auch auf Strassen auf Baerenspuren gestossen sind.
Viele Gruesse Peter
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#517957 - 22.04.09 12:57
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Hallo!
In Skandinavien leben die Bären am liebsten dort, wo du nicht radelst. Ein Treffen ist also ziemlich unwahrscheinlich. (Im Rapadalen wirst wohl eher nicht radeln...) Ob du besser das Essen im Zelt lässt, oder etwas abseits abstellst, ist Ansichtssache: Im Zelt wird der Bärli eher abgeschreckt, wenn er aber besonders hungrig auf deine guten Sachen ist, ist entweder das Zelt hin, oder das Zelt ist hin und du hast eine ziemliche Ohrfeige kleben (und da ist ein ganzer Bär dahinter!). Beide Strategien haben also ihre Vor- und Nachteile.
In Slowenien habe ich mich einmal eine Nacht ganz und gar nicht freiwillig mit 2 Bären unterhalten. Die lieben Tierchen waren ausgesprochen nett zu uns, sie wussten ja, was sich gehört: sie waren nur stinkwütend auf uns Radler im Zelt, haben uns lautstark brüllend umkreist und laufend ihre klitzekleinen Krallen an den umliegenden Bäumen geschärft. Die Packtasche abseits vom Zelt, in der wir das Futter auslagerten, haben sie unberührt gelassen. Obwohl die Bären uns nicht direkt attackiert haben, schätze ich diese Nacht als definitiv nicht unkritisch ein, und scheu ist auch etwas anderes. (Die slowenischen Bären sind von der Sorte her die gleichen wie die skandinavischen.)
Etwas aufpassen dürfte also auch in Skandinavien nicht schaden, auch wenn du mit dem Rad nicht in ausgesprochene Bärengebieten kommen wirst. Das Risiko, einen Bären zutreffen, wird also sehr gering sein. Mein Vater sagt übrigens, dass in Skandinavien Elche weit gefährlicher als Bären sind.
lg! georg
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#518689 - 24.04.09 13:22
Re: Bären Skandinavien
[Re: irg]
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Hallo georg,
spannende Geschichte, schätze das war eine sehr ungemüliche Nacht. Hast du irgendwie auf die Bären reagiert, oder dich still im Zelt verhalten? Würde mich interessieren, schließlich ist bei dir alles gut ausgegangen. Es heißt ja, man soll sich als Mensch zu erkennen geben, Winken und ruhig auf den Bären einreden, keine Ahnung ob ich dazu in der Lage wäre wenn sie gerade mein Zelt umkreisen.
Ob Bären sich eher scheu oder weniger scheu verhalten hängt übrigens eigentlich nicht in erster Linie von der Art ab (Abgesehen von Eisbären, auf die man als Radler eher selten treffen wird). Es gibt da durchaus regionale Unterschiede, die wohl über die Jahre und Jahrzehnte gewachsen sind durch unterschiedliche Erfahrungen mit dem Menschen. In Rumänien gibt es "vergleichsweise häufig" Bärenübergriffe auf Zelte die auch nicht immer so richtig gut ausgehen. Verglichen mit Skandinavien wo ich von so etwas noch nie was gehört habe. Ich weiß keine genaue Zahl (vielleicht fünf in den letzten zehn Jahren).
Wo hast du gezeltet? An einem See? Ich habe mal gelesen, dass Bären sich schonmal gestört fühlen wenn du an ihrer gewohnten Trinkstelle lagerst und sie dann versuchen dich zu verscheuchen.
Ach so, dass es wesentlich mehr Verletze und ich glaube sogar Tote durch Angriffe von Elchen gibt kann ich bestätigen. Ich vermute aber, dass kommt vielfach durch bescheuertes und respektloses Verhalten der Menschen. Viele versuchen den Elch zu füttern, vielleicht zu streicheln oder anzufassen oder ein Foto von ganz Nahem zu schießen. So manch ein Elch fühlt sich da in die Enge getrieben und wehrt sich..... Bei einem Bären kommt vermutlich kaum jemand auf solche Schnapsideen. Bei Elchen macht wegrennen übrigens Sinn. Die sind zwar auch viel schneller, aber Elche haben keinen Jagdinstinkt und überhaupt kein Interesse dich zu verfolgen.
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#518834 - 25.04.09 09:11
Re: Bären Skandinavien
[Re: :-)]
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Hallo Jörg!
Ja, die war definitiv unangenehm, diese Nacht! (Was mich nicht daran hindert, weiterhin in slowenischen Bärengebieten zu radeln, ich hatte seither auch keine Probleme mehr.) Zur Situation: Ostern, also Schneeschmelze, und wir sind, ohne es zu merken, weil die Bären erst lange still waren, offensichtlich in einen Streit zwischen die beiden geraten. Vielleicht wollten sie nach der Winterruhe ihre Reviere neu ausmachen. Wir sind mitten im Wald im Schnee steckengeblieben, dazu hat mich eine leichte Fleischvergiftung an sportlichen Leistungen gehindert. Die Straße war nach unseren Begriffen ein Forstweg. Glücklicherweise hatte meine damalige Freundin ein wenig Ahnung aus Kanada mitgebracht. Wir sind also im Zelt geblieben. Abhauen ging nicht, es war mitten im riesigen Wald zappenduster, wäre wohl auch nicht gescheit gewesen. (Ein Zelt ähnelt keinem Tier, das bär möglicherweise fressen könnte, oder das den Bären bedrohen könnte.) Wir haben also mit Blechtassen und Kochgeschirr immer wieder gescheppert, um die Bären fern zu halten. (Bären fürchten blechernen Lärm zwar nicht, sie mögen ihn aber nicht und halten Distanz, zumindestens theoretisch.) So gabs ein stundenlanges Zwiegebrüll und -geschepper. Einmal hat uns ein Bär aus besonders geringer Distanz angebrüllt, offensichtlich als Antwort auf unseren Lärm. Meine Freundin hat mich ratlos gefragt: "Was machen wir jetzt?" und ich konnte nur antworten, dass wir weiter Lärm machen müssen, um den Bären zu zeigen, dass wir uns nicht vertreiben lassen, wir konnten ja wirklich nicht abhauen. (Die Macken in den emaillierten Tassen gibts übrigens heute noch.) Irgendwann haben die Bären aufgehört, und wir sind erschöpft eingeschlafen. Wir haben damals einen großen Fehler gemacht: In dieser Region (Sneznik-Nationalpark, es gibt aber auch ncoh andere sehr bärenträchtige Regionen) zeltet niemand abseits von Siedlungen, wir haben also die Spielregeln verletzt. Das wissen die Bären genau, deshalb waren sie auch so aufgebracht. Dort gibt es relativ viele Bären, sie müssen ihre Reviere also gegen viele Konkurrenten verteidigen. Ein Revier, das einem Bären zum Leben reicht, zu besetzen, ist dort also schwierig. Auch das sorgt für Aggressionen. Allgemein dürften slowenische Bären weniger scheu sein als in Skandinavien, mich haben seither mehrmals slowenische Mountainbiker gefragt, ob mir Bären begegnet sind. Man rechnet also mit Begegnungen, wenn auch untertags nicht mit Konflikten. Bedenklich hat mich auch der Fund eines Bärenhaufens am Straßenrand, höchstens ein paar hundert Meter hinter dem Dorf gestimmt. Wer in slowenischen Bärenrevieren zeltet, sollte also wirklich nahe beim Dorf bleiben.
Kann es sein, dass Bärenübergriffe in Rumänien mit schlampigem Verhalten zusammenhängen? Zumindestens schreiben Erat und Materne in ihrem Buch von Ausflüglern, die Essensreste achtlos in die Gegend geworfen haben, ein besseres Lockmittel für Bären gibt es kaum. Weil Bären genau wissen, wie stark sie sind, kann das leicht zu ernsten Problemen führen, weil sie so an Menschen gewöhnt werden.
In Skandinavien rechne ich kaum mit solchen Vorkommnissen: Dort, wo du mit dem Rad durchfährst, wird die Bärenpopulation relativ gering sein, d.h., der Bär wird wenig Probleme haben, sich von der Straße eher fern zu halten. Die Straßen in Sloweninen, die wir benützten, waren im Winter völlig unpassierbar, und im Sommer sind sie fast alle reine Forststraßen, auf denen wenige Wanderer und Biker unterwegs sind. Auch das hebt das Selbstvertrauen von Bären, da sie wissen, dass wir Radfahrer in ihr Revier eingedrungen sind, im Gegensatz zu Bären, die am Rand ihres Revieres einmal Menschen am Straßenrand treffen. (In besonders dicht von Bären besiedelten Gegenden Skandinaviens wie dem Rapadalen ist das wohl auch so.)
Was bei möglichen Bärenkontakten gut sein soll: Unterwegs Lärm machen (zb. eine leere Dose am Boden nach schleifen, v.a. abwärts wegen der höheren Geschwindigkeit, die die Flucht von Bären verhindern kann, günstig!), nichts Essbares liegenlassen, Zelten nur in der unmittelbaren Nähe von bewohnten Ansiedlungen. Wenn mitten in Bärenregionen gezeltet werden muss, unbedingt ein verschwitztes Leiberl vor dem Zelt aufhängen, damit der Bär riecht, wer da ist. (Bären riechen sehr gut, sind aber ziemlich kurzsichtig, Zelte kennen die meisten auch nicht, und neugierig sind sie alle.) Davonlaufen oder -radeln soll sehr ungünstig sein, da könnte man höchstes noch ins Beuteschema geraten, in dem wir eigentlich nicht sind. Eher langsam und möglichst ruhig Abstand herstellen. Blechernen Lärm bei ausreichendem Abstand machen ist auch gut, Bären mögen keine Blechmusik, wie ich auch.
In Skandinavien würde ich mir keine Sorgen wegen der Bären machen, und in Gegenden wie Slowenien fürchte ich sie nicht besonders, richte aber mein Verhalten mit Respekt auf die Bären ein. Ich kann mich nicht erinnern, jemals von einem ernsthaften Bärenangriff in Slowenien gehört zu haben, aber vielleicht dringen solche Nachrichten nicht über die Grenze.
lg! georg
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#518842 - 25.04.09 10:03
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Hallo Peter, die etwa 3000 Bären, von denen die schwedischen Behörden nun sprechen, halten sich zum allergrößten Teil in Dalarna und Jämtland auf. Und da gibt es, wie schon mehrfach geschrieben, nicht so viele attraktive Radreiserouten. Schwedische Bären sind nicht sonderlich an Menschen gewöhnt, hier wurde aber z.B. einer mehrfach inmitten der städtischen Grünanlagen gesehen. Bären, die wiederholt Menschen zu nahe kommen, ihre Scheu verloren haben oder gar Haustiere töten, werden schnell aufgespürt und erschossen. Und natürlich ebenso alle an Zwischenfällen mit Menschen beteiligten Bären. Auf Bärenspuren zu treffen ist nicht soo unüblich, erst Recht im Matsch einer Strasse. Wenn es frische Spuren im Schnee sind wird einem aber doch anders... Ich habe auch hin und wieder mal ein komisches Gefühl im Wald, wenn ich weiß, daß dort Bärenspuren gesehen worden sind. Alle Untersuchungen mit Bären, die einen Sender trugen, deuten darauf hin, dass der Bär Wanderer im Regelfall bemerkt, lange bevor sie in seine Nähe kommen. Dann macht er sich aus dem Staub oder folgt Dir bis Du weit genug weg bist und ihm ungefährlich erscheinst. Deshalb geht man davon aus, dass man fast nicht unbemerkt durch so ein Bärengebiet kommt, und es am besten ist, sich gleich deutlich bemerkbar zu machen (also nicht zu leise herumschleichen). Die kritischen Punkte sind einen Bären zu überraschen (oder gar aus dem Winterschlaf zu wecken), von seiner Beute zu vertreiben, oder zwischen Mutter und Kind zu geraten. Trotzdem greift der Bär Menschen nicht als Beute an, sondern um sich zu verteidigen. Zur "Relativierung" der Opferzahlen (es gab einige Tote und Schwerverletzte in den letzten Jahren): Die meisten Bären werden während der Elchjagd "nebenbei" erlegt, von nicht unbedingt darauf ausgebildeten Jägern. Und einen Bären tötlich zu treffen scheint nicht so einfach zu sein. Bis auf einen (dann schwerverletzten) Waldarbeiter, der einen schlafenden Bären geweckt hat, waren alle Opfer in Schweden Jäger. Meist haben deren Hunde die Bären gereizt und sind dann, (ebenfalls oft nicht zur Bärenjagd ausgebildet) vom Bären verfolgt, zu ihren Herrchen zurückgerannt. Und mit einem angeschossenen Bären ist dann nicht mehr zu spaßen... Also nicht verrückt machen (das Knacken im Gebüsch ist in 99,9 % der Fälle KEIN Bär...  ). Definitv gibt es viel gefährlichere Dinge auf einer Radreise, als die skandinavischen Bären, aber es schadet trotzdem nicht, auf eine extrem unwahrscheinliche Begegnung vorbereitet zu sein (die meisten Schweden sagen nur, genieß den Moment bevor er im Wald verschwindet, die wenigsten Menschen sehen in ihrem Leben überhaupt mal einen freilebenden Bären...) Gute Reise und viele Grüße aus Nordschweden Benjamin
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#518843 - 25.04.09 10:06
Re: Bären Skandinavien
[Re: irg]
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Hallo georg, Kann es sein, dass Bärenübergriffe in Rumänien mit schlampigem Verhalten zusammenhängen? Zumindestens schreiben Erat und Materne in ihrem Buch von Ausflüglern, die Essensreste achtlos in die Gegend geworfen haben, ein besseres Lockmittel für Bären gibt es kaum. Weil Bären genau wissen, wie stark sie sind, kann das leicht zu ernsten Problemen führen, weil sie so an Menschen gewöhnt werden.
So etwas meine ich mit unterschiedlichen Erfahrungen. Wenn Bären erst mal den Geruch von Menschen mit potenziellen Futterquellen in Verbindung bringen verlieren sie ihre Scheu. Deswegen ist es ganz wichtig seinen Lagerplatz sauber zu verlassen und nichts liegen zu lassen. In Skandinavien stehen überall bärensichere Abfallcontainer, so kommt kein Bär auf den Geschmack. In Rumänien und wohl auch in Kanada haben die Bären gelernt, dass es Futter gibt wo Menschen sind. Der kanadische oder rumänische Bär will dich aber auch nicht ärgern, der will nur deine Kekse.
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#518862 - 25.04.09 12:51
Re: Bären Skandinavien
[Re: bk1]
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A) die Bären in den Staaten sind z.T. auch von der gleichen Art wie die Skandinavischen, die Rasse ist eine andere. B) Ob das Aufhängen an Bäumen wirklich viel bringt? Bären können leider klettern... In schlimmen Bärengebieten hieß es, an verschiedenen Stellen kochen+essen+ Zahneputzen bzw. Zelten.
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Geändert von jan13 (25.04.09 12:53) |
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#518864 - 25.04.09 12:56
Re: Bären Skandinavien
[Re: jan13]
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Moderator

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B) Ob das Aufhängen an Bäumen wirklich viel bringt? Bären können leider klettern... ... aber nicht auf Äste, die zu dünn sind um sie zu tragen. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970 Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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#518865 - 25.04.09 13:00
Re: Bären Skandinavien
[Re: Uli]
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Das wäre notwendig. Anderer Vorschlag für Paddler in Gegenden mit wenig Bewuchs: Essen in dichten Behältnissen unter Wasser lagern- weiß aber nicht obs klappt.
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#518962 - 25.04.09 21:13
Re: Bären Skandinavien
[Re: Fjosok]
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Unterwegs in Schweiz
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die etwa 3000 Bären, von denen die schwedischen Behörden nun sprechen, halten sich zum allergrößten Teil in Dalarna und Jämtland auf. Und da gibt es, wie schon mehrfach geschrieben, nicht so viele attraktive Radreiserouten. Ich finde Dalarna und Jämtland einigermaßen interessant für Fahrradtouren.
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#519032 - 26.04.09 09:52
Re: Bären Skandinavien
[Re: bk1]
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Ich finde Dalarna und Jämtland einigermaßen interessant für Fahrradtouren. ...ich wollte auch nicht sagen, dass diese Landschaften uninteressant sind. Nur die Anzahl an radreisemäßig attraktiven Strecken ist einfach aufgrund der Straßendichte deutlich geringer als in weiten Teilen Schwedens (mit Ausnahme Lapplands natürlich). Im wegelosen Land kann man schlecht radfahren... Deshalb und wegen der längeren Anreise zieht´s die meisten Radreisenden doch eher woanders hin - wo sie dann eher von Mücken als von Bären gefressen werden 
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#519087 - 26.04.09 18:15
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Der aktuelle TV-Hinweis zum Thema für alle Bärenfreunde:
Jetzt 3Sat einschalten. Um 20.15 Uhr die Wiederholung eines wunderbaren Dokumentarfilmes über Schwedens Bären.
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#519125 - 26.04.09 20:32
Re: Bären Skandinavien
[Re: Freundlich]
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Themenersteller

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Tja...
zu spaet. Sollten die Macher zu dem Schluss gekommen sein, bloss nicht als Radler durch Baeren fahren, oder so, bitte posten.
Ansosten danke an die anderen, gut zu wissen dass man sich ueber die Baeren nicht große Sorgen machen muss. Die Tipps mit Krach machen und stehenbleiben kannte ich schon, ich hoffe das ich stehenbleiben notfalls auch in die TAT umsetzen koennte. Zumindest bei Hunden war ich lang ein Fluchttier, habe es aber mittlerweile unter Kontrolle.
Viele Gruesse Peter
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#519211 - 27.04.09 08:41
Re: Bären Skandinavien
[Re: Fjosok]
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In Jämtland und im nördlichen Dalarna gibt es abseits, d.h. westlich der E45 zwar wenige, aber dafür interessante und reizvolle Strecken für Radler. So z. B. von der E45 in Åsarna nach Ljungdalen und von da auf eine heute seltene klassische Schotterpiste über Flatruet nach Funäsdalen; von da über Tännäs und Högvålen (Schwedens höchstgelegenes Dorf)nach Särna ins nördliche Dalarna. Bären wird man dort zwar nicht zu Sehen bekommen, aber dafür garantiert jede Menge Rentiere!
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#519300 - 27.04.09 13:44
Re: Bären Skandinavien
[Re: Peter2]
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Hallo, war zwar noch nicht so oft wie Lothar oder Dittmar in Skandinavien, aber die einzigen Zeichen von Bären waren bisher dies und das hier. Paule
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#519311 - 27.04.09 14:13
Re: Bären Skandinavien
[Re: Pedalen-Paule]
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So ein Schild habe ich noch nicht gesehen. Wo gibt es diese jetzt? (Möchte mir demnächst eins mitnehmen.)
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Off-topic
#519325 - 27.04.09 14:46
Re: Bären Skandinavien
[Re: rayno]
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Pass beim Mitnehmen nur auf, dass nicht der Bär mit dem weissen Kappl dahintersteht, der auf das Schild aufpasst! Im Ernst: Lass das Schild doch stehen! Uninformierte Reisende wissen dann, worauf sie sich beim Weiterfahren einzustellen haben. Das kann, wie man zB. aus meinem Bericht lesen kann, durchaus sinnvoll sein, auch in Skandinavien.
lg! georg
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#519328 - 27.04.09 14:51
Re: Bären Skandinavien
[Re: rayno]
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So ein Schild habe ich noch nicht gesehen. Wo gibt es diese jetzt? (Möchte mir demnächst eins mitnehmen.) Das war in Nordnorwegen bei Kirkenes.
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#519351 - 27.04.09 16:14
Re: Bären Skandinavien
[Re: Pedalen-Paule]
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Ist ja prima! Dahin fliege ich am 24. Juni und starte von dort meine Radreise. Das Schild kann ich dann ja hinten an meinem schwarzen Rackpack befestigen.
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Off-topic
#519437 - 27.04.09 20:17
Re: Bären Skandinavien
[Re: Job]
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Aber nicht in der Paarungszeit. 
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***************** Freundliche Grüße | |
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#521944 - 08.05.09 07:07
Re: Bären Skandinavien
[Re: rayno]
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Aus aktuellem Anlass möchte ich diesen Faden wieder hervorholen. Gestern habe ich in einer schwedischen Zeitung (Östersunds Posten, siehe hier:http://www.op.se/harjedalen/1.1020778 ) gelesen, dass ein Bär in Hede (Härjedalen) auf einem Sportplatz inmitten eines Wohngebietes einen kapitalen Elch geschlagen hat. Ein zufällig vorbeikommender Autofahrer hielt seinen Wagen auf die Tiere zu, worauf der Bär sich vom schwer verletzten Elch entfernte. Der Elch wurde von hinzukommenden Anwohnern dann erschossen. Die Behörden sahen aben keinen Anlass, den Bär zu verfolgen und zu erschießen, weil es sich um ein ganz normales Verhalten eines derartigen Tieres gehandelt habe und man daraus keine Gefahren für die Bevölkerung ableiten könne.
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#522076 - 08.05.09 14:14
Re: Bären Skandinavien
[Re: rayno]
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Hallo!
Dass der Bär einen Elch geschlagen hat, ist, denke ich, für Bären normal. Aber dass er völlig unbekümmert mitten in ein Dorf gegangen ist, definitiv nicht. Oder ist er bei der Verfolgung ins Dorf geraten und hat deshalb die übliche Distanz zu Menschen nicht eingehalten?
lg! georg
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#522155 - 08.05.09 17:36
Re: Bären Skandinavien
[Re: irg]
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Er ist wohl aus eigenem Antrieb bei der Verfolgung des Elches ins Dorf geraten, denn Bärenjagd ist ja zur Zeit wohl nicht. Die für Härjedalen garnicht mal so kleine Ortschaft Hede liegt nördlich eines Gebietes, das für seine Bärenpopulation mit Zentrum im Sånfjäll-Nationalpark bekannt ist. Dort, wie auch in anderen Gegenden, hat die Anzahl Bären in den letzten Jahren stark zugenommen. Ereignisse wie das jetzt in Hede werden dann sicherlich beim Festlegen der jährlichen Abschussquoten für die jeweilige Jagdsaison eine nicht geringe Rolle spielen.
Auf meiner diesjährigen Tour durch Schweden werde ich wahrscheinlich durch Hede kommen. Angst vor Bären habe ich aber trotz dieses Ereignisses nicht. Vielleicht werde ich sogar auf dem schön gelegenen C-Platz zwischen Rv 84 und Ljusnan mein Hilleberg aufschlagen.
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#522335 - 09.05.09 15:40
Re: Bären Skandinavien
[Re: rayno]
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Hallo Lothar!
Ich habe natürlich gemeint, dass der Bär den Elch verfolgt hat. Ein selbst verfolgter Bär denkt nicht daran, einen Elch zu erlegen, sondern dem Erlegt-Werden zu entkommen. Ich fürchte Bären auch nach meinem eigenen, ausgesprochen unangenehmen Erlebnis mit zwei Bären nicht, aber ich betrachte mich inzwischen in ihrer eigenen Umwelt als Gast, der sich entsprechend zu benehmen hat. Das bekommt, denke ich, sowohl Bär als auch Mensch sehr gut!
lg! georg
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