Hallo zusammen,
dieses Jahr wollen meine Frau und ich erstmals mehrtägige Reisen mit dem Fahrrad machen. Da ich früher recht gerne mit dem Zelt unterwegs war, wollen wir das auch gemeinsam mal ausprobieren. Leider ist das einzig vorhandene Zelt ein über 10kg schweres, das ich mal für unsere Tochter gekauft habe und auch vom Packmaß her für Radreisen ungeeignet ist. Da es erstmal ums ausprobieren geht wollen wir natürlich kein Vermögen ausgeben. Ein Kollege hat mir nun den Tipp gegeben mich mal bei Robens umzusehen, die böten ein recht gutes Preis/Leistungsverhältnis.
Recht schnell habe ich dann auch eines gefunden, das unseren Vorstellungen wohl gerecht werden würde. Das Robens Osprey 3EX. Schaut man sich dann noch ein bisschen auf der Seite um, findet man noch zwei Zelte die dem Osprey sehr ähnlich sind. Das Voyager 3EX und das Light Dreamer.
Der einzige für mich offensichtliche Vorteil des Osprey ist der Gewichtsvorteil von ca. 1kg. Dafür ist nur eine Wassersäule von 3000mm angegeben im Gegensatz zu 5000mm bei den beiden anderen. Ist das überhaupt von Belang? Afaik gelten 2000mm schon als Wasserdicht. Einzig kritischer Bereich dürfte dann der Boden sein. Dafür sind aber gar keine Werte angegeben.
Welches der Zelte würdet ihr wählen und warum? Wo liegen Vor- und Nachteile? Welche Alternativen in dieser Größenordnung und Preisklasse gibt es? Gibt es irgendwas worauf man unbedingt achten sollte wenn man ein Zelt für Radreisen kauft?
Ach ja, Einsatzzweck: Zwei Personen, davon einer XXXXL, dieses Jahr soll es einmal von München nach Venedig gehen, dazu noch zwei Touren in Deutschland (Frühjahr + Spätsommer). Für nächstes Jahr planen wir einen drei bis vierwöchigen Aufenthalt in Norwegen.

Ciao,
Stefan

Hallo Stefan,

die Zelte von Robens in der Lite- Serie sind silikonisiert ( darum reicht eine 3000mm/24h Wassersäule völlig aus ) und der Boden hat eine "Standart" Wassersäule von 10.000mm/24h. Ich hatte mir ein Musterzelt der Osprey Serie angeschaut und war von dem Material recht begeistert. Das Zelt macht einen guten Eindruck, darum habe ich mir ein Osprey2Ex bestellt. Ich werde dieses bald länger testen und dann berichten.

Gruß,
Jan

Mir hat man bei Globetrotter mal erzählt, und wenn ein Zelt nur 1500mmm Wassersäule hat, sind die auch dicht.
Ich hatte da mal ein Längeres Gespräch, weil mir die niedrige Wassersäule bei einigen The North Face aufgefallen ist.
Das gilt Natürlich nur für Seriöse Hersteller.

Wenn Geld keine so große Rolle Spielt, würde ich immer das Erste Zelt nehmen.
Ob sich das Zelt dann in de Praxis bewährt, kann man so natürlich erst nach ausgiebigem Test Beurteilen.
Ich würde aber immer ein Extra Unterlage fürs Zelt mitnehmen.

Die Leichteren Zelte, haben meist auch ein Kleineres Packmaß und das bekommt man meist einfach besser auf dem Rad verstaut.

Ich leichten Zelte, machen aber im Wind mehr Radau.
Wenn Ihr beiden einen Leichten Schlaff habt, kann das schnell zum Problem Werden.

Hier ist eine gute Abhandlung über die verschiedenen Zeltmaterialien. Vielleicht hilft es bei der Urteilsfindung .

Gruss OLivier

Es stimmt, dass eine Wassersäule von 1500mm/24h als dicht gilt. Aber wenn der Wind so richtig pfeift, kann eine höhere Dichtigkeit von Vorteil sein. Der Druck, der dann auf das Material drückt ist deutlich höher.

Gruß,
Jan

Hallo Stefan, wenn ich die Bilder richtig deute, hat das Robens innenliegende Gestängekanäle oder aber das Außenzelt wird erst nach dem Innenzelt aufgebaut. Das würde ich noch einmal überprüfen. Innenliegende Kanäle lassen sich schwerer händeln. Wenn das Zelt grundsätzlich getrennt aufgebaut werden muss, wäre das mir bei Regen zu langsam und umständlich. Vielleicht deute ich das Bild aber auch falsch.

Ja, das Osprey 3 EX hat innenliegende Gestängekanäle. Ich hab's mir kürzlich im Laden angeschaut. Beim ersten Durchschieben war es etwas friemelig. Beim zweiten Versuch klappte es ohne Probleme. Das Gestänge hat abgerundete Enden, ist eloxiert und weist an den Verbindungen keinerlei Grate auf.
Innen und Außenzelt lassen sich gemeinsam aufbauen.

Hier noch "mein" Thread zum Robens 3 EX und Voyager 3 EX

lg
Heinichen

Für mich käme allerhöchstens das leichteste der Modell in Frage.
Fahrradzelte über 3 kg sind mir generell zu schwer ( es sei denn mit Kind und Anhänger) und Gestänge von 55 cm zu lang, um sie vernünftig am Rad befestigen zu können.
Ob man zuerst Innen- oder Aussenzelt aufbauen können soll hängt allein von persönlichen Vorlieben ab. Beides hat Vor- und Nachteile, die ich aber nicht für ausschlaggebend zum Kauf eines bestimmten Modells erachte.

Entscheidend für die Zeltwahl war bei uns zuletzt, dass sich dass Außenzelt zuerst aufstellen läßt. Das ist bei Tunnelzelten üblicherweise der Fall.
Eine Unterlage empfehle ich auf jeden Fall, damit der Zeltboden etwas geschützt ist und der Raum (Boden) in der Absis auch trocken bzw. sauber bleibt - denn nicht alle Zeltplätze haben 1a Wimbledon-Rasen.

Das Innenzelt zuerst aufstellen hat zwei ganz wesentliche Vorteile. In warmen und trockenen Gebieten lässt sich die Außenhaut einsparen und Stechtiere werden trotzdem sicher draußengehalten. Ist das Zelt aber nass, trocknet es einzeln besser, außerdem sind die Einzelteile besser handhabbar. Dass es durchregnet, während das Zelt aufgebaut wird, habe ich so nie erlebt. Dazu geht es zu schnell. Tunnelkonstruktionen funktionieren so natürlich nicht.

Falk, SchwLAbt

Ob man das Innenzelt zuerst aufstellt ist nicht Kriegsentscheidend. Wichtig ist, dass man das Innenzelt separat aufbauen kann. Das geht dann auch mit Tunnelkonstruktionen, z.B Exped Andromeda.

Für mich war wichtig, dass ich wenn ich möchte das innenzelt separat aufstellen kann und auch die Möglichkeit habe Aussen und Innenzelt zusammen in einem Zug aufzubauen, und das man mit wenigne Häringen fertig ist (Beim Andromeda sind das 4).

Ansonsten haben wir den Tunnel geählt, damit man das Gepäck im Zelt unterbringen oder Wahlweise in der Apsis kochen kann. Ein wenig mehr Platz im Zelt stört nur die Luff.

Aber so muss jeder seine Vorstellungen entwickeln.

Detlef

Hallo Detlef,
das Exped kommt für uns wohl eher nicht in Frage, da ist das Innenzelt zu klein. Ich habe mich mal mit Schlafsack gemessen und komme auf eine Größe von ca. 205 - 210cm. Ein paar Zentimeter Luft sollten schon bleiben denke ich. Da sind die 210cm Innenlänge des Andromeda wohl zu wenig.
Es muss auch nicht zwingend ein Tunnelzelt sein. Darüber habe ich mir noch gar keine großen Gedanken gemacht. Es wäre wohl wirklich praktisch wenn man Innenzelt und Außenzelt in einem Rutsch aufstellen könnte. Andererseits gefällt mir die von Falk und dir beschriebene Variante eines alleine stehenden Innenzeltes auch sehr gut. Im Sommer stelle ich mir das sehr angenehm vor. Eine Kombination dieser beiden Eigenschaften wird es nicht geben oder?

In Sachen Gewicht werde ich beim geplanten Preisrahmen (bis max350,-€) wohl damit abfinden müssen, dass ich nicht unter 4kg wegkomme.

Beim Surfen bin ich noch auf das Vaude Ferret III, das Jack Wolfskin Yellowstone III, das Wechsel Intreprid 3 und das Tatonka Alaska 3 XLgestoßen. Alle vier liegen in der Klasse des Robens. Es fällt mir sehr schwer deutliche Vor- oder Nachteile bei einem der Zelte auszumachen. Was fällt euch zu den Zelten ein? Das Jack Wolfskin wäre vom Preis sehr interessant.

Ciao,
Stefan

Hallo Stefan,
wenn du wegen der Innenraumgröße Sorge hast, solltest du dir auch noch das Wechsel Outpost anschauen. Das hat ein asymetrisch geschnittenes Innenzelt, wodurch auf der einen Seite viel Platz für eine große Person ist.
Das Wechsel scheint mir von der Verarbeitungsqualität gegenüber Robens noch mal spürbar besser zu sein. (Ich hab mir das Outpost allerdings in der Zero-G Line angeschaut.) In der Travel Line kostet das Outpost 300 €, in der Zero-G Line 470 €. Hier ist noch ein guter Test zu diesem Zelt.
lg
Heinichen

Hallo Stefan,

die Kombination alleinstehendes Innenzelt und Aufbau zusammen schliessen sich nicht aus. Das einzige was man dann tun mus ist das Innenzelt aus dem Aussenzelt aushängen. und dann beim nächsten mal wenn man beides braucht ertst das Aussenzelt aufbauen und dann das Innenzelt.

Du must halt nur suchen bis du eines Findest das die gewünschten Eigenschaften hat.

Detlef

...was aber leider auch den zeitaufwand für den auf- und abbau deutlich steigert.
ein weiterer vorteil von tunnelzelten ist das im verhältnis zum gewicht größere raumangebot.
für mich macht das argument freistehend nur dann wirklich sinn, wenn man regelmäßig an orten ist, in denen kein nagel im boden hält und auch sonst keine befestigungsmöglichkeiten wie etwa steine zur verfügung stehen, für mich etwa noch nie . habe immer 2 sets leichthäringe dabei, eins spitz für harten und das andere breiter für weichen boden. natürlich manchmal nervig, aber immer möglich.
und vllt guckst du dich nochmal bei "sierra designs" um, die bauen gute, einigermaßen leichte und recht preisgünstige zelte.

gruß malte

An anderer Stelle hatte ich gerade von meiner positiven Erfahrung meiner Solohütte von Sierra Designs geschrieben.

Hallo,

hab mir gerade ein Xtend Breeze 2 gekäuft. Hab auch die grössere Nummer genommen weil mein Kumpel und ich uns nicht so auf die Pelle rücken wollen. Hab es zwar erst einmal im Keller Probe aufgebaut und somit keine Erfahrung im Einsatz, habe jedoch den Eindruck, dass Verarbeitung, Raumangebot, Gewicht und Packmaß sehr ordentlich sind. Da ich mich das erste mal mit einer Tunnelzeltkonstruktion auseinandergesetz habe, ging das Aufbauen nicht so einfach von der Hand. Ich habe den Eindruck die Lösung mit Gestängekanälen ist für einen leichten Aufbau ungünstig. Im Gegensatz zu einigen Informationen aus dem Netz sind die Reißverschlüsse übrigens inzwischen von YKK (und auf den Abspannern steht Helsport). Was mir nicht so ganz gefällt ist die niedrigere Innenhöhe und der Umstand, das es nur einen (relativ kleinen) Eingang besitz. Die bemängelte Innentür, die nur zur Hälfte aus Gaze besteht empfinde ich bisher nicht nachteilig, aber vielleicht kommt das noch. Dafür hab ich auch nach langer Recherche kein Zelt in dieser Preisklasse gefunden, dass aufgrund der Daten auch nur annähernd an die Leistungen des Xtend heranreicht.

Ich habe übrigens vorher ein altes VauDe CampoGrande, eien einfache PU- beschichtete Kuppelkonstruktion mit 2 Eingängen und Apsiden, benutzt. Das Vaude ist im Innenraum auch sehr geräumig und hat den Vorteil dass es sehr schnell aufgebaut ist. Es hat allerdings auch den Nachteil nicht ganz so viel Platz in den Apsiden zu bieten und doch relativ groß und schwer zu sein, Dafür hat es zwei seperate Eingänge und ist günstig. Das Innenzelt lässt sich auch einzeln aufbauen. Da ich es aber nur in Mitteleuropa genutzt habe, und auch immer nur zum übernachten, habe ich das nie gemacht.

Ob Tunnel-, Kuppel- oder eine andere Konstruktion, alles hat wohl seine Vor- als auch Nachteile.