Hallo Radler,

Ich möchte mit einem Freund zusammen diesen Sommer eine mehrwöchige (2-3 Wochen) Radtour machen. Wir wollen auf deutscher Seite am Fuß der Alpen entlang, und je nach "Feeling" auch in die Alpen hinein.
Da wir momentan bzgl. eines so längeren Zeitraums nicht die Erfahrungen haben, wollte ich euch mal um Rat fragen, was ihr so als notwendige/empfohlene Packliste anseht.
Wir wollen in Pensionen/etc schlafen, also Zelt/Schlafsack würde wegfallen.

Vielen Dank für ein paar Hinweise!

Björn

Hallo Björn,

eine 'empfohlene' Packliste gibts genausowenig wie das 'einzig wahre' Reiserad. Und ganz ehrlich: ich glaube, dass es auch nicht besonders schwierig ist, eine Packliste nach eigenen Vorstellungen zusammenzubauen. Was du z.B. zum Rad fahren trägst, weißt du selbst am besten, ebenso ob du im Sommer grundsätzlich in kurzen Hosen fährst oder lieber eine lange zusätzlich einsteckst oder gar Beinlinge benutzt. Von dem was du auf dem Rad trägst, würde ich zwei Garnituren mitnehmen, dazu ein Set Nichtradelklamotten (Hose, T-Shirt und Pulli bzw. dünne Jacke, eventuell ein zweites Paar Schuhe oder Sandalen), ein bisschen Unterwäsche und Regenzeug. Bei allen Teilen sind leichte schnelltrocknende Sachen besser geeignet als z.B. Jeans. Dann Waschzeug, Badehose und ein Handtuch, ein bisschen Erste-Hilfe-Material für Mensch und Fahrrad. Alles andere ist optional. Mancher nimmt einen Laptop mit, andere tonnenweise Bücher, der dritte braucht eine Thermosflasche etc.
Bedenke immer, dass du nicht in die Wüste oder die Antarktis fährst, sondern in einer Gegend unterwegs bist, in der du fehlendes kaufen oder zuviel eingepacktes heimschicken kannst, also mach dir keinen allzugroßen Kopf.

Martina

Hallo Björn, nachdem unser Begrüßungstier (es ist ein Hundsfisch) gerade Pause macht, übernehme ich das mal: Herzlich willkommen im Forum!
Im Übrigen bin ich Martinas Meinung. Du brauchst was für den Tag (der auch mal kälter werden kann) und ein bißchen was zivilisiertes für den Abend. Was für die Hygiene und ein paar Pflaster und Binden, evtl. Schmerztabletten und Landkarten. In der von Dir angepeilten Gegend mußt Du Dir aber um Vergessenes nicht viel Sorgen machen. Gruß Ralph

Hallo Björn,

für den Anfang habe ich die Liste vom ADFC genommen und an eigene Bedürfnisse angepasst. Dazu kommen die Erfahrungen, die dann im nächsten Jahr einfließen. Ansonsten sehe ich es auch so wie die Vorschreiber: Wenn wirklich etwas wichtiges fehlt, kann man es in Deinem "Zielgebiet" gut nachkaufen.

Ansonsten willkommen im Forum!

Gruß Dietmar

Die Packliste des ADFC wurde ja schon genannt.
Ich möchte nur ergänzen: je größer die Packtaschen sind, desto mehr ist man versucht auch an Überflüssigem mitzunehmen.

Hallo und vielen Dank für das herzliche Willkommen!

Ich bedanke mich für eure Ratschläge und werde mir die ADFC-Liste mal zu Gemüte ziehen und mir da entsprechendes zusammenpacken!

Weiter so in eurem Forum, es macht wirklich Spaß hier zu lesen!


LG... Björn

Hallo Björn,

Hallo erstmal, es stimmt je größer die Taschen desto mehr unnützes nimmt man mit. Nimm die Packliste lege alles auf den Haufen und überlege dan was du wirklich brauchst.
Am Ende einer jeden Tour fragst du dich warum du das oder das überhaupt mitgenommen hast.
Hab auch eine Packliste als pdf:

http://www.radreise-magazin.de/pdfs/107_reiseplanung.pdf

Viel Spaß bei der Tour.
Gruß Andreas

Hallo,
einiges würde ich gerne ergänzend hinzufügen:

- wasserdichte Taschen machen das Leben bei schlechtem Wetter leichter
- bei allem was ihr neu kauft: wenn Ihr euch zwischen 2 oder 3 Sachen entscheiden müsst: je kleiner das Packmass und je leichter das GEwicht, desdo angenehmer fahren sich später die Berge
- wenn ihr in die Alpen fahrt, dann nehmt im Sommer sowohl die Sonnenbrille und die Sonnencreme, aber auch warme Handschuhe und Mütze mit - es kann auch im Hochsommer in den Alpen schneien

Ich hab mal ne nette Beschreibung zum Thema packen gelesen:
1. Schritt: alles was man mitnehmen möchte raussuchen und auf einen Haufen legen
2. Schritt: den Haufen in 3 Teile aufteilen: A = nett, b = notwendig, c=lebensnotwendig
3. Schritt: C einpacken, von B 1-2 Teile einpacken und den Rest in den Schrank packen, C einpacken, A wieder in den Schrank packen

Ansonsten: viel Spass

Monika
PS: Nachtrag: in der PDF-Packliste ist ein Ersatzschlauch nur bei Fernreisen gelistet - den habe ich als Luxus schon bei Tagesetappen mit. Bei einem Platten wird der Schlauch dann gg. gewechselt und Abends gemütlich geflickt.

Mach ich zwar genauso, aber das gehört zu den vielen Dingen, die jeder selbst entscheiden darf.
Das hat sicher auch was mit persönlichen Erfahrungen zu tun, bei uns sind schon ziemlich oft Schläuche unflickbar kaputtgegangen....
Nicht so ideal fand ich die Variante, die wir unbeabsichtigt mal bei einem verlängerten Wochenende praktiziert haben: wir hatten zwar einen Ersatzschlauch dabei (den wir auch prompt gebraucht haben), aber *kein* Flickzeug.

Martina

Und wenn alle Tipps nicht helfen: Packlisten für Radtouren sind mit der Forumssuche und über Google massenhaft zu finden. Interessant sind vor allem Listen, die über das reine Aufzählen bestimmter Teile hinausgehen und mit Berichten, Erfahrungen und Begründungen angereichert sind.

Mal was anderes: Die deutsche Alpenseite ist nicht so besonders groß, in 2-3 Wochen könnt ihr mehrfach vom Bodensee zum Königssee (Wink mit dem Zaunpfahl) und zurück fahren.

Gruß
Uli

Hi Uli,


Na wir wollen das dann einfach "spontan" entscheiden, wie wir weiterfahren.

Dies wäre eine mögliche Route.

Ggf. wird dann auch einfach weiter verlängert über den Rheinradweg, wir haben da bewusst uns das offen gelassen, damit wir je nach Verfassung und so flexibel reagieren können.

Werde auf jeden Fall mal da noch nach einigen solcher Erfahrungsberichte Ausschau halten!

Grüße... Björn

Oder besser wegschmeißen, das ist manchmal billiger.
Von außerhalb deutscher Schlagbäume zahlt man für einen läppischen Bis-2-Kilo-Maxibrief so um die 15 Euro - ein Buch, eine Jeans und ein Goldklumpen aus dem Rheintal sind schnell schwerer, für den Pakettarif bekommt man schon eine ordentliche Gasthofübernachtung oder trüffelgeschwängerte Menügerichte. Die Abschaffung der Grenzbeamten hat die grenzüberschreitenden Posttarife nicht senken können. Dafür ist es jetzt auch für Schweizer Murmeltiere möglich ohne Passkontrolle auch mal italienische Almwiesen nach Futter abzusuchen.

Aus den Alpen kommen viele Flüsse, die nach Norden fließen und dadurch Täler in Nord-Süd-Richtung geschaffen haben. Wenn du von Ost nach West oder umgekehrt fährst und glaubst, ohne viele Höhenmeter an den Alpen kraftparend entlang zu fahren, liegst du ziemlich daneben :-(

Muß bei Übernachung in Hotel/Pension nicht unbedingt sein, denn es gibt jeden Abend frisch trockene Handtücher. Darin kann man Waschen und Auswringen die Klamotten eindrehen und man bekommt sie dadurch "schleudertrocken". Und über Nacht im offenen Kleiderschrank mit den vielen leeren Bügeln aufgehängt sind sie am nächsten Morgen trocken.

Mit der Methode komme ich bei Hotelreisen mit ca. 4 kg Gepäck hin :-)

Schau mal ins Radreise Wiki !

lg

Danjel

Hi Björn,

also wenn du die Scheckkarte nicht vergisst kann dich sogut wie nix erschüttern;-)
Wir waren in der Vergangenheit bepackt wie die Esel, und haben 50% garnicht gebraucht.....
Ein Shirt oder ne leicht Hose kannste zur Not überall da noch einkaufen.
Ich radel ganz spartanisch mit meinem Kumpel am 10 Mai von Dubrovnik nach Nassereith bei Innsbruck, spätestens an den Alpenpässen ist man froh über jedes Gramm was man nicht hochschleppen muss;-))

Ach ja, schnelltrocknende Klamotten aus Synthetikfasern sind ned schlecht, stinken zwar gleich aber sind im nu im Waschbecken mal kurz durchgewaschen, also möglichst keine Baumwolle, die trocknet extrem langsam.

Es gibt durchaus eine Reihe von Klamotten aus Funktionsfasern, die nicht sofort müffeln.
Gruß
Uli

Aber um nicht ein falsches Bild entstehen zu lassen, ich dusche regelmäßig, aber nach einem Alpenpass im Hochsommer mit Gepäck riecht keiner mehr nach Lavendel;-)))

also, ich mach das auf meinen Radreisen so, dass ich ausgemusterte Klamotten mitnehme und sie dann am Abend wegschmeiße, so muss ich keine dreckige Wäsche mitschleppen, Handtücher habe ich mir im Outdoor-laden mal gegönnt, weil sie sich kleiner zusammenfalten lassen. Da ich gerne ein sauberes Handtuch habe, ist mir es das wert, für unterwegs dann außerdem noch ein oder 2 ebenfalls ausgemusterte Handtücher, die ich dann ebenfalls der Vernichtung anheim gebe. Das Erfreuliche ist, dass man dann immer weniger Gepäck hat. Wichtig sind warme KLamotten immer, zumindest in unseren Breitengraden und auch ein 2. Paar Schuhe, falls man in den Regen kommt. Na ja, und natürlich dass die KLamotten in den Taschen möglichst trocken bleiben, dafür braucht man nicht unbedingt teure Taschen, sondern kann sie auch nochmal in Plastik packen...
Gute Reise, und wie schon gesagt, in zivilisierten Gebieten gibt es fast überall einen ...-Laden, in dem zur Not was nachkaufen kann...

Jetzt weiß ich auch, warum manche Leute meinen nur mit 35-40 kg Gepäck fahren zu können.

Sorry, habe selten etwas Schwachsinnigeres gelesen.

Ich habe die erfahrung gemacht, daß auf einer Reise der Schweißgeruch nach den ersten paar Tagen deutlich zurück geht - scheinbar gehen dem Körper dann die Duftstoffe aus...

Bei der Kaffepause in einem Nobelhotel gab es auf dem Klo einen Spender mit teurem Duftwässerchen. Damit habe ich mich erst einmal reichlich eingedeckt. Seltsamerweise wollte keiner mehr hinter mir fahren, obwohl ich doch so gut roch :-)

Wenn man tatsächlich den kompletten Urlaub mit dieser Methode bestreitet, geb ich dir recht. Das würde bei mir schon daran scheitern, dass ich nie soviele ausrangierte und dann auch noch radelgeeignete Klamotten auf einmal habe. Aber mit einzelnen schon etwas fragwürdigen Teilen (z.B. ausgeleierten Socken) hab das durchaus schon praktiziert.

Martina

Mein Favorit sind seit letztem Sommer diese "Crocs". Wiegen selbst bei meinen Riesenlatschen Gr. 46 unter 400 g, man kann richtig gut darin laufen und sie sind auch für unangenehme Sanitärbereiche oder als Badelatschen an Kiesstränden ideal (und wenn man sie im Wasser verliert, kommen sie an die Oberfläche :-)

Kann man bei Platzproblemen auch außen an die Tasche binden - der PU-Schausm nimmt ja kein Wasser auf. Einmal ordentlich schütteln und schon sind sie trocken.

Wenn sie passen, ist das eine prima Idee, mir sind sie leider viel zu breit. Aber Trekkingsandalen sind ähnlich vielseitig einsetzbar.

Martina

Hallo Martina,
schau dir mal die Ballarinas von Croc an. Die sind sehr schmal geschnitten.

Gruß Hilde