Liebe Radfreunde,

für Juli plane ich mit dem Fahrrad folgende Tour: Malmö – Oslo,
anschliessend mit der Fähre nach Frederikshavn, und dann entlang der dänischen Westküste (Jütland) nach Tonder oder Flensburg..

Kann mir jemand sagen, wie viele Tage ich für die Strecke Malmö-Oslo, resp. für die dänische Westküste ungefähr einplanen soll? (Ich bin ein durchschnittlicher Radfahrer. Mein Interesse gilt vor allem der Landschaft/Natur, weniger den Städten).

Hat zudem jemand schon eine dieser Strecken gemacht und kann mir Tips, Tricks und Ratschläge geben (besondere Gefahren, Schwierigkeiten, Plagen…)?

Wie sieht es aus mit der Fähre Olso-Fredrikshavn: Gibt’s da im Juli genug Platz, oder muss ich vorreservieren?

Ich möchte mich für alle Infos herzlich bedanken!!!

voerst mal welcome im forum..
ich kann nur von der westküste von jütland was sagen.
sie fand ich sehr sehenswert, ich fuhr von tönder nach skagen.
mir fiel dabei auf, dass dänen scheinbar keine gasthäuser brauchen und auch in den städten ist abends absolut tote hose.
alsoo stell dich drauf ein, dass du nicht hinter jedem eck eine verpflegsstation hast und dass die quartiersuche auch mal mühsam sein kann (besonders in esbjerg).
grüße . josef

ach ja fredrichshaven tönder waren in etwa 650 km - wenn ich mich recht erinner.

Hoi Josef, besten Dank für die Antwort!

zwei Fragen hätte ich noch: Wie lange hast du für die 650 km ungefähr gebraucht? Ist es hügelig oder eher flach?

und wie sieht es mit Zeltplätzen aus auf dieser strecke?

Grüsse

Hallo,

die Tour hat eigenltich keine großen Probleme, in Schweden ist es allerdings ein eher stärker besiedeltes Gebiet, im Vergleich zum Rest von Schweden, ist aber kein Problem. Ich bin bislang nur von Trelleborg nach Göteborg gefahren, allerdings durchs Inland und mal an der Küste von Varberg nach Göteborg. (Ansosnten viel im Rest von Schwden) An der Westküste gibt es auch einen ausgeschilderten Fernradweg, soweit ich informiert bin.

In DK kann man die Westküste entlang fahren, hab ich mal gemacht, hat mir gut gefallen. Die Ostküste kenne ich nur von Teilstücken, sie ist etwas welliger als die Westküste. Ich wollte mal entlang der Ostküste auf einer langen Nordkapptour fahren, aber es hat mehrere Tage geregnet, da haben wir den direkteren Weg über gößere Strassen genommen. An beiden Küsten gibt es Radwege, die in DK i.d.R. recht gut ausgeschildert sind.

Für beide Gebiete gilt, dass sie eher weniger anspruchsvoll sind, flach bis wellig. An der Westküste DKs gibt esmachmal kurze heftige Steigungen (15%) aber auch nicht so oft.

Zur Entfernung: wenn ich mich recht erinnere sind die Küstenwege (West und Ost) in DK ca. 550 km lang, die Länge in Schweden weiß ich nicht. Nimm doch einfach Google-maps und gib die großen Orte an. Auf die ausgerechnete Entfernung dann ca. 25% aufschlagen und du hast die ungefähre Tourlänge. Oder du verschiebst die vorgeschlagene Strecke peu a peu auf ungefähr die gewünschten Nebenstrassen und schlägst auf die Entfernung dort 10% drauf.

Die Zahl teilst du dann durch die angepeilte Tageskilometerzahl. Sportlichere Radler fahren so 100km/Tag und (viel) mehr, sehr langsame Radler unter 50 km/Tag. wenn du noch nie eine Radtour gemacht hast, und nicht so ganz gemütlich fahren willst, geh doch einfach von ca. 75 km/Tag aus und rechne noch den ein oder anderen Pausen/Schlechtwettertag ein, dan bist du auf der sicheren Seite. wenn es dann mehr Kilometer werden, kannst du noch Umwege fahren. Aber es ist nervig, wenn man ein Programm abspulen muss, was über dem liegt, wozu man eigenlich Lust hat. Dann macht der Urlaub keinen Spass. (Hoffentlich schmiert mir das hier keiner wieder "aufs Brot", wenn ich mal wieder das "Kilometerfressen" mache)

Die Fährverbindung ist problemlos, ich bin bislang immer ohne Wartezeit mitgekommen (hab das einige Male gemacht), es fahren ja mehrere Fähren am Tag und in der Nacht.

hallo silvan.. die westküste ist eher flach - nur gelegentlich steigungen, ich bin ja ein flachlandradler und keine gemse.
ich fuhr so im schnitt 85 km täglich. was mich etwas enttäuscht hat war, dass man die nordsee eher selten sieht. man fährt zwar nahe dem meer aber doch hinter dünen.
ich hab nie gezeltet, weil ich mich leider von der partnerin überreden ließ, zelt und schlafsack im auto zu lassen. es gibt da eine menge herrlicher ganz einfacher zeltplätze im wald wo täglich mal wer vorbeikommt und eine kleine gebühr kassiert. die haben auch meistens hölzerne unterstände wo man vor der nässe fliehen kann. es gibt auch "richtige campingplätze" die meistens auch holzhüttchen haben. dort kann man auch bettzeugs mieten - ist allerdings nicht soo ganz billig, aber wenn es regnet, kühl ist... da muss man in den sauren apfel beissen. übrigens ist ein campingausweis vorgeschrieben, den man erwerben muss (ca 15 euro in etwa glaub ich.
alsoo wenn ich diese tour nochmals machen würde, würd ich zelt und schlafsack mitnehmen und romantische abende am lagerfeuer genießen anstatt ein quartier zu suchen.
wie ich im nachhin gemerkt hab gibt es auch eine website wo die naturcampingplätze aufgelistet sind - weiß die adresse allerdings nicht mehr - irgdwas mit visitdenmark.dk oder so. im notfall besteht sicher auch die möglichkeit auf der überdachten terrasse auf einer der millionen (?) ferienhäuser zu übernachten. übrigens die dänen sind wettermäßig ziemlich von der harten sorte. hab das mal erlebt als wir usn (zu früh) auf ein picknick auf einer küstendüne freuten. kaum angekommen fing es stark zu regnen an(ganz dicke tropfen)und es wehte kalter wind. das hielt die dänen nicht davon ab ihr picknick fortzusetzen - sie haben einfach die kapuzen hochgezogen und getan als wäre das ganz normal.
alsooo mach dir keine sorgen und genieß die tour in einer überraschend unberührten naturlandschaft.

Hallo,
die angesprochenen Primitivzeltplätze sind alle in diesem: http://www.mapfox.de/DK_DCF_OIDF.php
Verzeichnis zu finden. Wenn man die nutzen will, ist die Anschaffung des Buches zu empfehlen, da man ohne die Beschreibungen manche Plätze nur sehr schwer findet. Man kann sich die aber auch online anzeigen lassen http://www.friluftskortet.dk/ und damit die Tour zu Hause vorplanen. Die Seite ist allerdings immer sehr langsam und nur auf Dänisch. Das Buch ist übrigens in Dänemark etwas billiger als hier, man findet es dort in den Touristeninformationen, und zwar offenbar einfacher als in Buchläden.
Als billige Fähralternative kann ich dir noch Kystlink vorschlagen, die fahren abends von Langesund nach Hirtshals, da sind dann aber von Oslo noch etwa 2 Tage Fahrt durch Südnorwegen einzuplanen.
In Schweden fand ich die Strecke direkt an der Küste schöner als die durchs Landesinnere (schlecht ist es da aber auch nicht ), wild Zelten ist allerdings wegen der dichteren Besiedlung schwieriger. Nördlich von Uddevalla trifft man öfter auf Radwegbeschilderungen, die einen direkt auf die E6 bzw. deren Standstreifen lotsen - das sollte man sich besser sparen, wenn man noch was anderes von Schweden als die Leitplanken und LKW-Kolonnen sehen will.
Gruß Florian

Hallo
Ich fuhr einmal an der dänischen Westküste von Hirtshals nach Flensburg und benötigte für die 525km sechs Tage. Ich denke, das ist ein guter Zeitansatz. Auf dieser Strecke muss man allerdings mit starken Winden rechnen - in meinem Fall war es eher ein Vorteil von Nord nach Süd zu fahren.
Im nördlichen Teil hielt ich mich im Wesentlichen an den Vestkystvejen, der gut ausgeschildert war und teilweise direkt am Strand verlief (ohne befestigte Unterlage auf Sand), wo man dann am besten dort fährt, wo er nass und fest ist. Trotzdem kommt man hier nicht so gut voran.
Im südlichen Teil (etwa ab Esbjerg) fuhr ich dann direkter auf Flensburg zu.
Interessanter war wohl der nördliche Teil, wegen des gelegentlichen Kontakts zum Meer, flach war es eigentlich immer.

Grus und viel Spass beim Planen und Fahren
Matthias

Hallo!

Ich habe vor 5 Jahren die Radtour Göteborg - Oslo gemacht. Das waren 650 km und eine sehr schöne Tour landschftlich gesehen. Die Schärenküste hat mich nachhaltig am meisten beeindruckt. Die Westküste von Schweden ist meist recht flach, was das fahren sehr einfach macht. Ab der Grenze zu Norwegen kamen die ersten kräftigen Steigungen Hier beginnt die typisch norwegische Landschaft mit den Bergen und Fjorden. Durch die zerrissene Schärenküste musste ich viele große Umwege um die Buchten machen. Wenn du die schönen Küstenorte besuchen willst plane lieber ein paar Kilometer mehr ein. Der Umweg lohnt sich. Sehr empfehlen kann ich dir Möllösund, Smögen und Lykesil. Wenn du dich für Felszeichnungen aus Stein oder Bronzezeit interressiert, gibt es sehr viele zu sehen, besonders in Tanum.

Plagen? Ja die gibt es auch. Es gib in Südschweden viele Zecken.

Wie sieht es aus mit der Fähre Olso-Fredrikshavn: Gibt’s da im Juli genug Platz, oder muss ich vorreservieren? Als Radfahrer brauchst du nicht vorreservieren, es gibt immer ein Platz für dein Rad.

Viele Grüße von Nordicbikefan