Hallo

War von euch schon jemand mit dem Rad in Marokko bzw. in der Westsahara? Also das Auswärtige Amt sagt:

Von Fahrten durch die Westsahara wird grundsätzlich abgeraten. Eine konsularische Betreuung durch die Botschaft Rabat ist dort aus praktischen und rechtlichen Gründen nicht möglich. Beim Grenzübertritt von Mauretanien in die Westsahara ist zudem eine Gefährdung durch nicht gekennzeichnete Minenfelder gegeben.

Im Rif-Gebirge werden mitunter Reisende von Rauschgifthändlern bedrängt (Steinwürfe, Straßensperren). Das Rif-Gebirge sollte daher nicht allein befahren werden. Insbesondere die Strecken zwischen Chefchaouen über Ketama nach Al-Hoceima sowie die Strasse von Ketama nach Fes sind äußerst problematisch.

Ich hab hierzu noch einige fragen und zwar:

Sind die nicht gekennzeichneten Minenfelder im Ganzen Gebiet anzutreffen oder nur auf dem 4km breiten Grenzstreifen?

Sind solche übergriffe von Rauschgifthändlern wirklich nur Rif-Gebirge anzutreffen oder überall? Ich frage weil ich im zelt übernachten will.

Wie sieht es mit der Wasserversorgung in der Westsahara aus. Gibt es irgendwo Karten wo Wasserstellen (oder auch Tankstellen ect. ) eingezeichnet sind?

Mit freundlichen Grüßen
DerZugvogel

hallo, ich bin von agadir durch den Anti Atlas und den Hohen Atlas bis Merzouga und am Ziz entlang und wieder zurück geradelt. wenn es dir hilft, dann schau mal auf : http://www.mountainbike-tourguide.de unter dem Menüpunkt Tourauswahl findest du Afrika und dort einen Reisebericht mit Fotos. gruß von

Hallo,

frag mal unseren Jan (Jan Cramer), der war schon viele Male dort. Jan wo bist du.............????

Gruß Georg

Oft hier anzutreffen.

Ich bin in Marrakech überfallen worden und wurde anschliessend im Krankenhaus gleich nochmal abgezockt (knapp 500€ umgerechnet für ein bischen Röntgen, eine Invusion und eine Nacht im Krankenbett ). Das ich aufgrund des Schlüsselbeinbruchs den ich mir beim Überfall zugezogen habe meine Radtour beenden musste war dann mal klar. Das mir anschliessend im 4*-Hotel aus dem Zimmersafe noch 50€ Bargeld geklaut wurden hinterliesen bei mir eine Mischung aus Resignation und Bestätigung zu dem, was ich von den Menschen im allgemeinen dort zu halten habe.
Ich habe zwar auch nette Menschen in Marokko getroffen, aber diese Begegnungen standen leider im keinen Verhältniss zu den unangenehmen.
Marokko - nie wieder. Man könnte mir Geld draufzahlen, dort würde ich nicht mehr hinfahren. Die Landschaft ist toll, keine Frage. Aber es gibt genug andere Länder die ähnlich nett sind. Ich verstehe nicht, was da für ein Hype um dieses Land gemacht wird.

Gruß,
Peter

Hallo Peter,

erst einmal ein frohes Weihnachtsfest! Ich habe deinen Überfall seinerzeit verfolgt und fand das ziemlich schrecklich, dass muß ich schon sagen. Hat mich übrigens davon abgehalten zunächst nach Marokko zu fahren. Geworden ist es bei mir dann im fast abgelaufenen Jahr Island.
Und dennoch läßt mich Marokko mit seiner Landschaft nicht los, ich möchte irgendwann dahin. Nun gibt es viele hier im Forum, die andere Erfahrungen gemacht haben und deshalb stellt sich mir die Frage, ob das Risiko überfallen zu werden tatsächlich erheblich höher ist als in anderen Ländern. Ich selber würde für mich ein paar Grundregeln aufstellen, z.B. auf keinen Fall alleine, Großstädte meiden usw. Ich denke, das niemand hier eine Hype um das Land macht, jeder besitzt nur andere Erfahrungen.

Gruß Georg

Zähl' einfach mal nach, wieviele Bikefreaks schon derart negative Erfahrungen gemacht haben, dann sollte Deine Frage eigentlich beantwortet sein. Zumal Du Dir vor Augen halten musst, dass die Kriminalität in den Städten Agadir und Marrakesh in keinster Weise mit jener außerhalb der Städte zu vergleichen ist. Meines Erachtens musst Du Dir zumindest nicht mehr Sorgen machen als bei einer Reise nach zum Beispiel Italien.



Nun ja, irgendwie wird hier im Forum schon ein gewisser Hype um Marokko betrieben. Aber dies ist aus meiner Sicht auch nicht ohne Grund so, denn so schlimm Peters individuelle Geschichte ist, so toll sind doch auf der anderen Seite die Erfahrungen der meisten anderen Bikefreaks. Nicht umsonst fahren fast alle Bikefreaks mehrmals nach Marokko. Jan inzwischen mehr als ein Dutzend Mal, Wilfried seit ich ihn kenne jedes Jahr, auch ex-4158 war dreimal unten, Jan aus EA dieses Jahr bereits zweimal, Werner will wieder runter und ich fliege im März zum dritten Mal in Folge runter. Glaub' mir, Georg, das ist kein Zufall...

Viele Grüße von Roland

Hallo Roland,
Den Überfall empfand ich nicht einmal als das schlimmste, was mir dort wiederfahren wird. Vielleicht kann man das wirklich unter der Rubrik "Pech" verbuchen.
Wirklich pervers empfand ich die Geschichte im Krankenhaus. Ich glaube nicht, das es ein morrokanischer Arzt nötig hat, seine Patienten abzuzocken. Aber leider hat er auch keine Hemungen dies zu tun.
Oder jemand, der den Zugang zum Safe meines Hotelzimmers hat, sollte es eigentlich auch nicht nötig haben, sich durch Diebstahl zu bereichern.

Was ebenfalls nervend war, war die extreme Aufdringlichkeit der Leute. Nur mal so stellevertretend: Ich erreichte in der prallen Sonne bei knapp 45° den Pass. Seit einiger kleinen Ewigkeit bin ich keiner Menschenseele mehr begegnet. Puls viel zu hoch für mein Alter und zu müde um vom Rad zu steigen! Deswegen die Füße vom Pedal genommen, Rahmen zwischen den Beinen, Kopf hing auf der Lenkertasche. Entspanne Dich! Bleib so, zwei, drei Minuten, bis der Puls unten ist. Dann steig vom Rad und suche Dir ein schönes schattiges Plätzchen. Das war der Vorsatz.
Aber ausgerechnet da oben hat ein Händler seinen Stand aufgebaut und kam mit einem knapp fusballgroßem Stein auf mich zu und "bedeutete" mir, diesen zu kaufen. Dazu beugte er sich zu mir herunter (mein Kopf hing ja auf der Lenkertasche) und plazierte seinen Mund in einem Abstand von 5 cm vor meinem Ohr. Redete unablässige auf mich ein. Jeder von euch war wahrscheinlich schon mal platt nach einer anstrendgend Passfahrt und weiss, dass man sich dann etwas Ruhe wünscht. Aber dieses unablässige Gelaber, direkt in den Gehöhrgang hinein. An Pause war dort oben nicht zu denken. Zum Glück gings nur noch bergab.
Mehr davon? Zugabe? Könnte ich geben.
An die steinewerfenden und bettelnden Kinder gewöhnst Du Dich dagegen sehr schnell. Das nervt später nur noch ein wenig (solange sie nicht treffen, was bei mir nie der Fall war). Das Du fast in jedem Dorf von duzendenden Kindern umlagert und angebettelt wirst, ist leider auch relativ schnell normal. Dan gab es mal zwei, drei Dörfer, in dem die Kinder nicht gebettelt haben. Sie standen dort am Strassenrand und wollten einfach abklatschen. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das erkannt habe. Schon erschreckend, wenn einem bei einer Begegnung mit Kindern als erstes durch den Kopf geht "Was wollen die denn jetzt schon wieder". Ehrlich gesagt, kann man sich für solche Gedanken dann auch schon wieder schämen.

Ich habe mal mit jemanden über meine Erlebnisse dort gesprochen und meinte halb achselzuckend "na ja, ist halt eine andere Kultur dort", worauf als Antwort kam: "Das ist überhaupt keine Kultur dort". So würde ich das nicht auf alle Leute dort anwenden. Auch hier in D laufen genug Leute ohne Kultur rum. Aber in jeder Gesellschaft sollte es Grundwerte geben. Dazu gehört, das ich den anderen Respektiere. Und in Marokko laufen sehr viele Leute rum, bei denen ich den Eindruck hatte, dass ich (als Europäer?) dort nicht respektiert werde.

Schade auch, das ich eigentlich nie die Gelegenheit bekam, mir eine Moschee von innen anzuschauen. Ich bin vollkommen unvoreingenommen nach Marokko gereist und mit einer Gewissen Neugier. Ich wollte gerne mehr von der islmischen Kultur kennenlernen. Und ich hätte mir gerne mal die ein oder andere Moschee von innen angeschaut. Das wurde mir jedoch immer verboten, trotz angemessener Bekleidung. Entweder war es ein offizieller Wärter, der mir den Zugang verweigerte, oder der Vorsprecher einer herumlungernden Dorfburschenschaft. Auch so eine Enttäuschung...

Was mir bei anderen Reiseberichten auffällt, die ich über Marokko gelesen habe, ist, dass es auch dort oft Erlebnisse gibt, wo die Leute genervt waren (s.o., steinewerfende Kinder).

Klar bietet Marokko schöne Landschaftsbilder. Aber das muss ich mir nicht mehr antun. Dann lieber noch mal Bolivien. Oder Nepal wäre bestimmt auch mal klasse. In Island war ich auch noch nie...

Na ja, jeder muss halt seine eigenden Erfahrungen machen. Mich würde es interessieren, ob meine Erfahrungen in Marokko (den Überfall mal aussen vor gelassen), wirklich so exclusiv von denen anderer abweichen.

Viele Grüße und frohe Weihnachten,
Peter

Hallo Peter,
auch ich hab damals mit Erschrecken deinen Bericht zum Überfall in Marokko gelesen, und konnte es absolut nicht nachvollziehen. Ich hab selber nur positive Erfahrungen in Marokko gemacht und würd gern wieder hin. War allerdings mit dem Motorrad. Mit dem Fahrrad hab ich es auch noch vor.
Mich kriegt z.B. niemand mehr nach Frankreich und als ich auf dem Weg nach Marokko war, hatte ich mehr sorge in Spanien überfallen zu werden als in Marokko. Aber so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Sag niemals nie und vielleicht, mit dem richtigen Insider, fahr ich auch nochmal nach Frankreich.

Ich denke für eine schöne Tour reicht Marokko völlig aus. Westsahara und Mauretanien müssen da nicht sein. Da sind die Unwägbarkeiten doch zu groß, vor allem weil es eben keine verlässlichen Angaben zu Mienen usw. gibt und es sich doch noch deutlich ( negativ ) von Marokko unterscheidet.

Micha

Hallo Peter,

Island kann ich nur empfehlen. Du kannst ja mal meinen Reisebericht lesen wenn du Lust hast. Dort gibt es auch keine steinewerfenden Kinder. Du wirst dort wenn du auf sie zugehst absolut nette Kinder treffen. Ich habe z.B in Porlakshöfn mal den Campingplatz gesucht. Ich wurde bei meiner Suche von einem Jungen angesprochen, der dann 1,5 km mit seinem Rad vor mir hergefahren ist und mich direkt hinführte. Für ihn war das völlig normal.

Aber nach Marokko möchte ich auch noch mal.

Gruß Georg

Hi Peter,

mein Standpunkt dazu in kurzer Form: Sicher gibt es Situationen, in denen die direkte Art mancher Marokkaner uns Reisende nicht erfreut, auch in meinen Reiseberichten wird man solche Begebenheiten finden. Deine Schilderungen sind auch durchaus nachvollziehbar. Aber für ganz entscheidend halte ich in diesen Fällen, wie man persönlich damit umgeht. Ein Beispiel: Es macht eben einen Unterschied, ob man bei dem Zuruf "Donnez-moi un stylo, monsieur!!" sofort an nervtötende bettelnde Kinder denkt und genervt in die Pedale tritt, oder ob man schlicht an neugierige Kinder denkt, die von naiven Touristen gelernt haben, dass man von ihnen Geschenke bekommen kann. Wenn nicht gerade Steine flogen (ist mir ein einziges Mal passiert), dann hatte ich mit den Kindern immer sehr viel Spaß.


Dreh' die Sichtweise mal um und frage Dich, wieviel Respekt einem Marokkaner, Türken oder Inder in Deutschland vom ersten Eindruck ausgehend entgegengebracht wird. Aber wenn ich so anfange, dann wird die Diskussion sicherlich abdriften.

Jedenfalls habe ich persönlich selten eine Kultur kennengelernt, die ähnlich gastfreundlich ist und so sensibel auf die Bedürfnisse des Reisenden eingeht wie die marokkanische. Nicht uneingeschränkt, aber der Gesamteindruck ist für mich überwältigend. Viel mehr noch als die abwechslungsreiche und tolle Landschaft ist es das Wesen der marokkanischen Bevölkerung welches die meisten von uns immer wieder dorthin zieht. Es hängt jedoch in hohem Maße von dem Reisenden selbst ab wie die zwischenmenschlichen Begegnungen ablaufen. Das soll jetzt kein Seitenhieb auf Dich sein, Peter, wie's bei Dir wirklich gelaufen ist kann ich ja nur mutmaßen.

Frohe Weihnachten wünscht

Roland

Vor allem, wenn so einer im Turban verkleidet ueber die Schwaebische Alb radelt ;-)

Froehliche Weihnachten
wuenscht roland.

Hallo Roland,



Nee, die drifted nicht ab. Ich bin da bei Dir und finde es sehr traurig, wie hier mit unseren ausländischen Mitbürgern umgegangen wird.



Europäer und Amerikaner haben sicherlich einen großen Anteil daran, wie sich die Kinder in Marokko den Touristen gegenüber verhalten.



Da hast Du ganz andere Erfahrungen gemacht. In den drei Wochen, die ich radfahrenderweise dort unterwegs war, ist es mir ungefähr jeden zweiten Tag passiert



Klar, wenn ich da klungernumhangen rumlaufe, oder schon den arroganten Blick bei der Einfahrt ins Dorf aufsetze, dann habe ich auch meinen Anteil daran. Kann ich aber in meinem Fall nicht so richtig glauben. Deswegen tut es mir sehr schnell leid, das ich Kinder, die am Starssenrand stehen und nur abklatschen wollen, in die gleiche Schublade stecke, wie ihre Kumpels, zwei, drei Dörfer weiter östlich. Und weil das so ist, kann ich auch relativ schnell wieder umschalten.

Um die Kinder gehts mir aber gar nicht. Ich habe das relativ schnell hingenommen. Die wissen es eben oft wirklich nicht besser. Es geht mir um die Erwachsenen, die ohne Respekt vor dem Menschen der da vor Ihnen steht, ihr Geschäft machen wollen. Das in einer Art und Weise, die mich einfach nur anwiedert. Fahr einfach weiter, das war meine Strategie, die ich mir vor meinem Marokkourlaub für solche Fälle zurecht gelegt hatte. Aber leider klappt das nicht immer. Wenn Dir das nicht (oder nur selten) passiert ist, um so besser. Vielleicht stört es Dich auch einfach nicht so wie mich. Möglicherweise sollte es mir einfach egal sein, wenn neben mir auf dem Mopped einer 20 Minuten neben mir her fährt und unablässig auf mich einredet?!
Oder es ist wurscht, wenn Der Chefarzt im Krankenhaus eine Rechnung ausstellt, die dreifach überzogen ist. Geldklau aus dem Hotelsafe - auch egal?!

Viele Grüße,
Peter

Hallo Georg, da es nächstes Jahr warscheinlich nichts daraus wird, das wir uns auf Island treffen (ich kriege das zeitlich nicht auf die Reihe), könnten wir evtl. mal Marokko vormerken. Werner, (der Pfälzer) wär vielleicht auch dabei. Marokko steht auch auf meiner Wunschliste.

Hallo Hans,

schade, das mit Island. Mit Marokko, das habe ich mal auf meine Merkliste für 2009 gesetzt. Da bin ich schon sehr interessiert dran. Anbieten würde sich wahrscheinlich das Frühjahr oder der Herbst.

Falls das doch noch klappen sollte mit Island, kannst du ja jederzeit aufspringen.

Gruß Georg

Ich war bisher auch erst einmal in Marokko und hab das eher so erlebt wie Peter, wenn auch nicht ganz so schlimm. Bei fast jeder Passhöhe hab ich mir gedacht, ach, wie schön, und jetzt anhalten, kleine Pause und ein Foto, und bei kaum einer Passhöhe hatte ich den Gedanken zuende gedacht, als auch schon wieder irgendjemand dahergelaufen kam und mir einen tollen Stein verkaufen wollte oder ein Bonbon erbetteln wollte, oft auch nur die Wasserflasche, die ich am Bob Yak hinten drauf gespannt hatte...

Einer der Höhepunkte war z.B. die Bedienung in einem Hotel in Ouarzarzarte. Weil ich dort um halb 7 noch etwas zu früh für das Abendessen war, hat er mich noch zu seiner Mutter führen wollen, eine echte Berberin. Und die knüpft Teppiche, in echter Handarbeit. Und komm doch mal mit auf eine Tasse Tee und den Rest der Geschichte kann man sich denken... Das fand ich schon dreist, dass sowas in einem an sich abgeschlossenen Hotel passiert. Am letzten Tag vor dem Rückflug war ich am Strand in Agadir, nur mit Badehose und Handtuch in einem kleinen Rucksack. Da kommt so einer dahergelaufen und drückt mir irgendwelches Gebäck in die Hand und probier doch mal und schmeckt doch gut und ich hatte gar keine andere Wahl. War wirklich gut. Allerdings hat er kurz darauf natürlich Geld gewollt und ziemlich doof aus der Wäsche geschaut, als ich keines dabei hatte. Ein schlechtes Gewissen hab *ich* deswegen nicht im geringsten. Die Aufdringlichkeit schien mir regional sehr unterschiedlich. Besonders schlimm fand ichs am Tizi n Tichka, recht angenehm und ruhig waren Tizi n Test und z.B. das Val du Paradis nördlich von Agadir.


Die Reise nach Marokko fand ich jedenfalls sehr viel anstrengender als in andere Ecken der Welt. Andererseits, wenn du als Marokkaner da rumsitzt, keine Arbeit, kein Geld und nichts hast, und dann kommt so ein reicher europäischer Schnösel daher, der mal so zu seinem Privatvergnügen ein bisschen exotische Länder sehen will... ich kann schon nachvollziehen, dass man dann als reiche Melkkuh behandelt wird. Dass man das so deutlich vorgeführt bekommt von jungen Leuten mit schwarzen, kaputten Zähnen, die dahergehumpelt kommen, weil sie jahrelang keine passenden Schuhe hatten, das war für mich das eindrücklichste Erlebnis an Marokko.

Wenns klappt, würd ich schon nochmal gerne wieder nach Marokko, aber nicht so sehr wegen der Menschen, sondern weil mir die Landschaft gut gefällt. Dann würd ich mir aber eine möglichst abgelegene und ruhige Ecke aussuchen, südlich des Anti-Atlas, wo hoffentlich nicht an jeder Ecke ein Straßenhändler steht.



Noch etwas: ich hab mich generell schon relativ sicher gefühlt, richtige Überfälle sind wohl wirklich eher die Ausnahme. Aber wenn man sich nicht auskennt, wird man mit Sicherheit nach Strich und Faden betrogen. Ich hatte immer so den Eindruck "Also ganz direkt ausrauben kann ich dich ja nicht, aber ich kanns doch bestimmt so einrichten, dass du sogar zustimmst, mir dein Geld zu geben"

Meine persönlichen Erfahrungen mit den Menschen in (Nord)Marokko waren nicht so negativ : gleich zweimal wurde ich von Marokkanern ohne weitere Absichten auf Getränke eingeladen (!), mit einem bin ich heute noch per mail in Kontakt. Bei den Preisen dort ist mir ein kleiner "Touristenaufschlag" ehrlich gesagt egal - am Stephansplatz in Wien oder am Markusplatz in Venedig werden die Touris noch unverschämter abgezockt...

Ich bin ganz gut damit gefahren, sofort unmissverständlich (bis hart an die Grenze der Unfreundlichkeit gehend) klargestellt zu haben, dass mich der Schmonz, den mir die Leute verkaufen wollen, nicht im geringsten interessiert - und hab bald ein Gespür dafür entwickelt, wer nur was verkaufen will oder wer an normalen Kontakten interessiert ist - letztere haben aber bei weitem überwogen. Manche finden das Verhalten der verkaufwütigen Landsleute selbst entwürdigend bis peinlich.

Freue mich schon auf die Atlas-Reise im April !

Hallo,
in Mauretanien , und das schließt ja direkt an, sind am 24.12. vier Franzosen beim rasten erschoßen worden!
http://newsticker.welt.de/index.php?channel=ver&module=dpa&id=16506000

Ich glaube nicht, daß, wenn es um ernste Sicherheitsfragen geht, ein Radler gegenüber einem Motarrad-,Autofahrer irgendwelche Boni genießt, was die Bahndlung angeht. Im Gegenteil, es fehlt einem die manchmal nervenschonende Rückzugsmöglichkeit.

Wir fahren trotzdem im Februar (für mich zum sechsten Mal in 4 Jahren) nach MA und freuen uns auf das Land.
gruß
wilfried

Westsahara war kein Problem im Oktober 2007 - schwarzfahrt.ch.

Wasser
Wasserstellen-Liste gibts immer noch recht akkurat bei Africa by Bike. Zusätzlich gabs im Herbst 07 ein Restaurant an der Grenze zu Mauretanien. In Mauretanien selber wechseln die Wasserstellen immer, aber es gibt immer wieder Beduinen-Camps, wo man Wasser kaufen kann.

Essen
Liste s. oben. Wenn bei Africa by Bike von einem "well-stocked shop" die Rede ist, heisst das nicht, dass Reis, Nudeln oder Früchte erhältlich sind - am besten von Laayoune und Boujdour mitführen. Kekse gibts allemal.

Sicherheit / Minen in der Westsahara
In der Westsahara keine Sicherheitsprobleme. Wildzelten kann schon mal etwas ungemütlich sein, die 300km von der Abzweigung nach Dakhla bis zur Grenze gibts immer diese netten Tafeln am Strassenrand Aber wenn du nahe an der Strasse bleibst, ist die Gefahr von Minen sicher klein. Ich würde davon abraten, auf einer anderen Strecke als der guten Teerstrasse richtung Mauretanien zu fahren.

Sicherheit in Marokko
Bei uns kein Problem (sind allerdings nur am Rand durch das Rif). Die meisten Leute sind sehr freundlich, die meisten Kinder betteln, Diebstahl haben wir nie erlebt. Einmal sind wir von einem übereifrigen Chef de Village vom Zeltplatz verjagt worden (um 150m).

Gruss, Tom

Hallo

Danke für die Tipps
Weis jemand die Adresse von der Mauretanische Botschaft in Rabat?
Und eine günstige Unterkunft such ich auch noch falls jemand einen Tipp hat immer her damit ;-)

Gruß euer
Zugvogel

aus dem Routard-Forum :

Ambassade de Mauritanie à RABAT
6 rue Thami Lamdauvar
BP: 207 SOUISSI RABAT
Tel : 00212 37 65 66 78
GPS de l'ambassade : N 33° 58. 843' W 006° 49. 844'
(Suivre fléchage de l'ambassade de Côte d'Ivoire)
Dépôt du dossier le matin vers 9h et récup le lendemain vers 15h du passeport.

-tom

Ich hab die Adresse doch noch gefunden falls noch jemand Interesse daran hat „382 Route al Jadida Beau Sejour, Casablanca“

Da war wohl jemand schneller

ich würde mir das visum direkt an der mauretanischen grenze geben lassen.
als ich im jahr 2002 mir das visa in rabat besorgte, war kein verhandeln über den zeitpunkt meiner einreise möglich und das visum ab dem tage der ausstellung gültig. nun sind es allerdings 2500km bis zur grenze, wo ich 3 tage vor ablauf meines visums ankam. der grenzbeamte verweigerte mir die einreise und er war bereit, mich zurück in die westsahara zu schicken. also musste ich in den sauren apfel beissen und mir ein weiteres visum reinstempeln lassen. das waren damals glaube ich 50€ + die verschwendete kohle und der umweg über rabat...

wasser ist kein problem, es gibt tankstellen alle 150km.

luc xox

Kann sein, dass das jetzt wieder klappt - der Grenzübergang scheint häufig die Bestimmungen / Tarife zu wechseln, sowohl was Visa angeht als auch Alkohol und Bestechungsgelder.
Im Herbst 2007 haben wir von anderen Reisenden gehört, das Visum an der Grenze sei schwierig / nicht zu erhalten gewesen. Auf jeden Fall ist man ohne Visum noch erpressbarer als sonst, denn wer will schon zurück in die Westsahara?

Visum gabs 2007 auch auf dem Konsulat in Zürich für ~€50 gültig für 2 (?) Monate innerhalb eines Jahres.

in marokko hab ich abseits der touristenorte (zagora, agadir, marrakech, quarzazate, ...) wirklich sehr gute erfahrungen gemacht:
uns ging mal auf einer 120km langen piste der proviant aus und bei der einzigen ansiedlung dazwischen gabs keine "boutique". die erste frau die wir getroffen haben hat uns gleich mitheimgenommen, eier und tee für uns gekocht und 2 stunden später sind wir wieder gestärkt weitergeradelt. wir wurden auch manchmal zum übernachten eingeladen ohne dass die leute irgendwelche absichten gehabt hätten sich an uns zu bereichern.
aber die händler in den touristenorten sind mir echt auf die nerven gegangen. auch die bettelnden kinder am straßenrand sind sehr anstrengend. hauptschuld daran sind die ganzen (meist französischen) wohnmobiltouristen die beladen mit stylos und bonbons nach marokko fahren um weihnachtsmann zu spielen.

Ich hab da noch ein frage zu Marokko und will dafür keine neues Thema eröffnen unzwar
sind in Marokko Cannabisfelder nicht ganz unüblich hat jemand eine Ahnung und welche Umgebung ich so ein Feld vor die Linse bekomm

Hi,

im Rif Gebirge (keine Ahnung, ob direkt an der Straße). Aber Vorsicht - viele Betrüger stecken Dir versteckt was zu - informieren die Polizei - die findet Rauschgift bei Dir - und Du hast ein großes Problem. So zumindest beschrieben es die Reiseführer. Keine eigene Erfahrung sitze ja hier in D.

Gruß
Thomas

Das mit dem "Zustecken" halte ich eher für eine Legende - irgendwann wird ein Erwischter wohl diese Story in die Welt gesetzt haben...

Das Problem ist halt dass die marokkanischen Verkäufer - so du ein Interesse an ihren Waren zeigst - ziemlich hartnäckig und lästig sein können, egal ob du dich jetzt für Teppiche oder ein Hanffeld interessierst.

Wenn du nichts mit Dope zu tun haben willst, hast du damit auch nichts zu tun - mir wurde ein einziges Mal in Tanger Haschisch angeboten (am letzten Tag meiner Reise, ich hab schon gefürchtet, ich schaue bereits so alt aus, dass man mir nicht einmal mehr Dope verkaufen will...).

Und bei meiner heurigen Tour im Atlas wollte man mir alles mögliche andrehen aber nie Haschisch.
Für ein Foto von einem Hanffeld würde ich auch das Rif aufsuchen - aber wie schon geschrieben stand, neben der Straße wird wohl keines sein und Hinweisschilder wie hier zu den Weingütern werden wohl auch rar sein...

Viel Spass in Marokko, ich würde auch am liebsten schon wieder hin !

Das Zentrum der »marokkanischen Schokolade« ist Ketama im Rif. Schon seit Jahrzehnten wird zumindestens für Kfz mit ausländischen Nummern vor der Fahrt dorthin gewarnt. Chefchaouen ist in aller regel ungefährlich, auf dem dortigen Zeltplatz sind aber einige ziemlich bekiffte Typen rumgelaufen. ist aber schon ein paar Jahre her, aktuelle Meldungen gab es schom länger nicht mehr. Ob die Zusammenarbeit zwischen Kiffhändlern (zwingen den ausländischen Urlauber mit Gewalt zum Kauf) und Polizei (wartet ein paar Kilometer weiter und hat dann Erfolge) noch so besteht, kann ich nicht sagen. Diese Sache kocht jedoch immer mal wieder hoch.

Falk, SchwLAbt