Hallo liebe Gemeinde,

nu les ich schon seit einigen Wochen hier den einen oder anderen Fred und dachte mir, es könnte nicht Schaden auch mal einen zu erstellen.

Kurze Vorstellung meinerseits: Ich heiße Marcus, bin 32 Jahre jung und komme aus Hamburg.

Aufgrund von Arbeitslosigkeit habe ich mich entschieden, nach reiflicher Überlegung, auszusteigen. Nichts ungewöhliches denkt ihr? Wenn man 120 Kg wiegt, ne Kondition hat die einem Angst macht, starker Raucher ist und sonst so etwas noch nie gemacht hat finde ich diesen Schritt selbst sehr gewagt.

Mir ist bewusst, das es Anfangs ne Quälerei wird und dass ich mein Leben komplett umstellen muss, allerdings sehe ich das wie eine Pilgerfahrt für mich. Ich kanns kaum beschreiben, ich muss es einfach tun. Vll um mir selbst etwas zu beweisen, vll auch um etwas an dem jetzigen Zustand zu ändern und vll auch alles zusammen.

Im Moment fühle ich mich gut vorbereitet (was aber bei einem Laien nichts heißen muss), bin schon schwer aufgeregt und die Selbstzweifel halten sich in Grenzen (ganz ausschalten lassen sie sich leider nicht).

Hmm was wollt ich eigentlich? Ich glaube, dass ich nichts Bestimmtes wollte, vll nur ein wenig Zuspruch, Tipps o.ä.

Also haltet Euch mit Eurer Meinung nicht zurück (ich weiß, tut Ihr eh nicht )

MfG
Marcus

p.s. Im übrigen wollte ich erst einmal von Hamburg ins Allgäu und dann mal schauen. Zeitlich habe ich mir selbst keine Vorgaben gemacht.

Na dann erstmal herzlich willkommen hier im Forum. Allerdings verstehe ich noch nicht ganz, was du unter "aussteigen" verstehst...

Willkommen im Radforum


Irgendwie kommt mir deine Geschichte bekannt vor .
Wenn du irgendwelche Tipps brauchst, gibts hier Kluge Menschen , die auf jede Frage eine Antwort wissen.
Hast du denn ein Reiserad?
Gleich kommt noch Mario, ähh Dogfish, der Herr der Reiseradbilder, der dich wilkommenheißt.

Gruß Christian

Danke für den Willkommensgruß.

Nun vll ist "Aussteigen" nicht ganz das passende Wort dafür. Ich will/werde eben Hamburg (vll auch Deutschland?) verlassen um woanders mein Glück zu finden wie auch immer dieses aussehen mag (neuer Job in anderer Umgebung, Europatour für die nächsten 10 Jahre, wer weiß). Vielleicht bin ich auch nur ein obdachloser Fahrradwanderer, man wird sehen

MfG
Marcus

Ist doch auch egal. Siehs positive du hast nichts zu verlieren ganz im Gegenteil: Du bist frei und kannst tun und lassen was du willst.

Falls dir noch Geld vom Staat zusteht, weisst du, dass du dich regelmässig "melden" musst?

Alles Gute!

Das es hier viele kluge Leute gibt, die viel Erfahrung mit der Materie haben, ist mir aufgefallen. Das ist einer der Gründe warum ich in diesem Forum lese.

Ein Reiserad besitze ich nicht. Da muss mein altes, gebrauchtes Noname-MTB erstmal reichen. Das es nicht das Nonplusultra ist, ist mir durchaus klar aber es fehlt halt am nötigen Kleingeld für ein vernünftiges Rad. Kann halt sein, dass ich mein Ziel garnicht erreichen werde. Dann muss ich mir halt was einfallen lassen.

Ja so sehe ich es auch. Was hab ich zu verlieren? Schlimmer kanns nicht werden und wenn doch? Naja dann hab ich es zumindest versucht und brauche mir nichts vorzuwerfen.

Das ich mich regelmäßig melden muss ist klar und für dieses "Problem" ist gesorgt. Dann melde ich mich halt regelmäßig alle 3 Monate um den neuen Antrag auszufüllen aber ich will hoffen, dass es soweit nicht kommen muss.

MfG
Marcus

Einfach mal losfahren. Ich weiß von zwei, die mit Kaufhausrädern quer durch die USA gefahren sind, ca. 5000km, ohne Probleme. Aufgeben kann man unterwegs immer noch...

Weisst eigentlich du, oder jemand anderst, ob man sich immer "zuhause" melden muss, oder ob deutschlandweit reicht?

chris

Hi, Marcus,
Willkommen in der Runde.
Den ersten Schritt zum anderen Leben hast Du ja schon geschafft, die Erkenntnis, daß etwas passieren muß.
Der zweite sollte sein: Such Dir Beistand von den richtigen Leuten, durchaus auch vom Hausarzt.
Der Dritte:Sei gewiß, NUR DU kannst Dein Leben ändern.
Es gibt hier Leute, die haben Schlimmes überstanden (Infarkt, Krebs und solche harten Sachen) - kannst Du mit Deinen 32 Jahren allemal.
Du kannst Dir aber nicht selbst davonlaufen. Kauf gelegentlich ein gutes gebrauchtes Reiserad beim Händler und dann auf!
Alles Gute und viel Kraft wünscht Peter

Im Normalfall bekommt man den AG-Antrag ja per Post zugesendet. Sollte man keinen festen Wohnsitz angeben können, muss man sich Geld vom Landessozialamt holen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es egal ist wo du das tust, sicher bin ich allerdings nicht.

Ansonsten gibt es zumindest bei uns kein regelmäßiges melden mehr ausser eben alle 3 Monate einen Antrag ausfüllen.

MfG
Marcus

Das war auch gar nicht meine Absicht. Ich laufe bzw fahre mir nicht davon, ich erhoffe mir mich zu finden

MfG
Marcus

Hallo Marcus,
ich kann dir jetzt keine konkreten Tipps geben, aber das brauchst du vielleicht gar nicht oder du fragst noch danach.
Was ich aber kann und ausdrücklich möchte, ist dich zu bestärken es zu tun. Egal was da noch an Schwierigkeiten kommt, du wirst gestärkt daraus hervorgehen.

Michael

Hallo Marcus

Hatte meinen Rüssel etwas länger woanders stecken.

Ein verspätetes und herzliches Willkommen!


Gruß Mario

Hallo Marcus,

so was kenne ich irgendwoher.
Bin auch gerade nach der Suche nach einem Job. Und von der AfA kriegt man auch nichts vernünftiges angeboten. Bleibt nur die Selbstsuche.Selbst im öD ist das momentan nicht leicht, was passendes zu finden.

Hatte auch schon mehrmals die Gedanken, einfach mein Tourenrad zu packen und aufzubrechen. Das Ziel wäre da zu 90% nach Skandinavien (mein Traumland; bin vom Nordlandvirus infiziert).

Ach ja, und willkommen im Forum!
Gruß aus Franken
Matthias

M.W. muss man sich zwingend "regelmäßig" an seinem Wohnort melden. In meinem engeren Bekanntenkreis gibt es eine Arbeitslose, die muss alle paar Wochen bei Ihrem Betreuer bei der Arbeitsagentur vorbei schauen. Dabei geht es um den Nachweis, dass man sich um einen Arbeitsplatz bemüht (z.B. Stellenangebote aus Zeitung und Bewerbungen darauf vorlegen). Einen Rhythmus konnte ich noch nicht feststellen, das funktioniert nach Aufforderung zu einem nicht(!) verschiebbaren Termin. Bei Nicht-Erscheinen wird sofort die Unterstützung gekürzt.
Gruß
Uli

Zusätzlich kann kurzfristig versucht werden mit dir Kontakt aufzunehmen nur um mal zu sehen ob du nicht wo anders schon Arbeit aufgenommen hast oder ohne Genehmigung mal einen Urlaub antrittst.

An sonsten sieh es positiv, wenn dein Rad der Belastung standhält und es dir auch Spaß macht ist die Welt doch in Ordnung. Es soll auch ab und zu mal vorkommen das Argen und Sozialämter ihre Kunden dazu verpflichen Sport zu treiben bzw. abzunehmen. Gegenüber deinen Betreuer solltest du jedoch den Eindruck vermeiden, das es dir irgendetwas vielleicht Spaß macht! Sonst kommen diese auf ganz verrückte Ideen! Manche von denen sind auf den Sozialneid-Trip, ein Arbeitsloser der vielleicht noch Spaß am Leben hat, paßt nicht in ihre Weltanschauung und ist zu bekämpfen, selbst dann wenn der Spaß bei der Arbeitsuche hilfreich sein sollte, wenn z.B. wegen zusätzlicher Kontakte oder positiveren Lebenseinstellung die Vermittlungsausichten sich bessern sollten. Für den Anfang werden Tages oder auch Wochenendtouren in der Nähe deines Wohnortes reichen. Noch ist kein Politiker auf die Idee gekommen die "Nähe zum Wohnort" genauer zu spezifizieren. Aber wer weiß, wenn man über die Video-Überwachung die Leute problemlos indentifizieren und überwachen kann, kommt vielleicht so ein Hinterbänkler noch so auf die Idee den Arbeitslosen digitale Fußfesseln zu verpassen. Zum Glück ist es noch nicht so weit! Also viel Spaß, vielleicht sehen wir uns irgendwo unterwegs!

Hallo Guido!

Irgendwie bekomme ich bei Deinem Kommentar den Eindruck, da hat jemand auf'm Amt 'ne Gelddruckmaschine und verteilt an Leute die er für bedürftig befindet frisches Geld. Versteh mich nicht falsch, ich habe überhaupt nichts gegen Arbeitslosengeld, oder Sozizialgeld (oder wie das heute auch Neudeutsch heißen mag). Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass manche Menschen ganz bewusst auf Kosten der Allgemeinheit ihr Leben führen. Die Ämter auf denen es Geldunterstützung gibt, verteilen halt auch nur die Steuern der arbeitenden Gesellschaft. Wenn jemand dann neben "Stütze" noch schwarz arbeitet, so habe ich keinerlei Verständnis dafür! Damit meine ich niemanden hier im Forum persönlich, dafür müsste man die Menschen hinter Ihren Pseudonymen kennen. Aber Dein Kommentar läßt bei mir mal wieder die Alarmglocken klingeln.

@Marcus: Mein Vorschlag wäre, die Tour als Urlaub anzumelden (Vielleicht gibts dann auch noch ein Taschengeld?) und diesen als Chance nutzen eine neue Arbeit zu finden.
Viel Erfolg beim Start in ein neues Leben!
Frank

Meine letzte Arbeitslosigkeit ist schon mehrere Jahre zurück, aber damals mußte man sich am Wohnort aufhalten. Als Arbeitsloser wurden mir drei Wochen bezahlter Urlaub pro Jahr zugesprochen und weitere drei Wochen ohne Bezüge . Als ich einmal länger wegfuhr schied ich aus dem sozialen Netz aus.
Sicher hat sich beim Alg viel geändert, aber freie Wahl des Aufenthaltsortes wird es nicht geben.

phouse

Da ich eh nicht vor hatte, die Bezüge während der Tour in Anspruch zu nehmen, stellt sich das Problem bei mir eh nicht. Habe genug in der Hinterhand um, wenn ich bissl sparsam bin, von meinem Ersparten leben zu können.

Vielen Dank für Euren Zuspruch, Eure Anregungen und Willkommensgrüße. Konkrete Fragen hab ich sonst eigentlich nicht, wie gesagt habe ich vor einiger Zeit schon angefangen das Forum zu lesen und habe mir dabei alle Fragen soweit selber beantwortet.

Falls dennoch irgend jemand etwas einfällt auf das ich besonders achten sollte o.ä. wäre ich sehr dankbar wenn er dieses schreiben tät.

MfG
Marcus

Hallo Marcus,

hab Deine Beiträge mit großem Interesse gelesen. Bist Du jetzt schon losgefahren?

Viele Grüße

Uwe

Nein ich starte erst in der ersten Juniwoche. Bis dahin habe ich noch ein paar Sachen zu erledigen und nutze diese Zeit um mich körperlich auf die kommende Tortur vorzubereiten.

MfG
Marcus