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#1563132 - 27.12.24 16:52
TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentino
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TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentino feat. Karnische & Vizentiner Alpen, Monte Grappa & ValsuganaDieser Bericht ist der zweite Teil von insgesamt drei Teilfolgen der Gesamtreise Tirol & Italienische Südalpen im Sommer 2024. Im Header findet ihr die nicht ganz exakten Daten dieses Teilbereichs, für die Gesamtdaten und eine kleinen Einführung zur kompletten Reise schaut ihr bitte in den ersten Teil: TiSA-T1-NW/NO Tirol-Südtirol-Trentino-Veneto (Reiseberichte) (feat. Inn- & Vinschgau-Täler, Pustertaler Seitenwege, Dolomiten kreuz-quer) Besser noch werft ihr gleich einen Blick in den ausführlichen Bericht auf meiner Website, aus dem ich hier nur eine kleinere Auswahl an Bildern mit kurzen Bildkommentaren präsentiere: TiSA-0 Tirol & Italienische SüdalpenDort wie hier bezieht sich dieser Teil 2 auf die Kapitel 11-17, was bei meinem Kurs näherungsweise den Südosten der Tour betrifft. Hier liegen auch die meisten Gebiete der italienischen Südalpen, die touristisch zumindest international am wenigsten bekannt sind, vereinzelt aber durchaus von Italienern gut besucht oder besiedelt werden. In der Übersicht sind es folgende Regionen: • Karnische Alpen • Treviso Voralpen/Colline del Prosecco di Conegliano e Valdobbiadene • Süd-Dolomiten (Monte-Grappa-Stock, Vette Feltrine)/Fleimstaler Alpen Südost • Vizentiner Alpen Ost/Südost: Piani di Asiago/Lavarone/Folgaria • Vizentiner Alpen Südwest: Monti Lessini • Vizentiner Alpen Nord: Piccole Dolomiti/Folgaria • (Alta) Valsugana/Fleimstaler Alpen Als Komoot-Track gezeichnet ergibt sich dabei folgende Spur: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentino feat. Karnische & Vizentiner Alpen, Monte Grappa & Valsugana ( Komoot-Track: Kreuzbergpass – Trento) Es geht gleich los mit dem ersten Bilderwald…
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#1563133 - 27.12.24 16:54
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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ALP-2024-TiSA-11 Verwunschen, verzückend, verkarstet, geheimnisvolle Sagen, vergessene Sprachen und humorige Künste – die versteckten Schätze der Karnischen AlpenDie Karnischen Alpen lassen sich recht gut abgrenzen mit dem Piave-Tal im Westen, dem Tagliamento im Osten bzw. dortige Ebene sowie dem Karnischen Hauptkamm im Norden, zugleich Grenzkamm zwischen Österreich und Italien sowie Wasserscheide zwischen Adria und Schwarzem Meer. Im Süden zerfließen die Grenzen zu anderen Alpenregionen etwas weniger genau, soweit ich dort ohnehin ein neues Kapitel öffne. Ein Teil der südlichen (italienischen) Karnischen Alpen wird zuweilen unter den Dolomiten rubriziert, was allerdings aus verschiedenen Gründen etwas irreführend ist. Knapp die Südtirol-Grenze am Kreuzbergpass verlassen und in einem neuen Alpenteil, ändern sich gleich Stimmung und Landschaft. Die Cascata del Pissandolo drängt sich eindruckvoll in die Bergkerbe an einer Straßenkurve, in den Dörfern finden wir manche humorige Figur, aber auch alte Bräuche wie Gebetsbändchen, die an einem Heiligenstock hängen. Neben dem Wasser schlafen ist ja normal, aber über dem Wasser ist dann doch etwas ungewohnt und prickelnd Imponierend und wild gestaltet sich der Anstieg im Valvisdende Wie aus der Zeit genommen das Höhenplateau im Valvisdende Rustikale wie einsame Abfahrt vom Forcella Zovo Costalta überrascht mit hintersinniger Kunst und Legendenerzählungen sowie einem Museum für regionale Volkskultur Wo es einen Fensterblick gibt, muss auch ein Fenster her Verwunschener Ruhepuls mit Hochmoorvegetation: Biotopo Torbiere di Danta nahe dem Passo Sant‘Antonio Blaue Stunde mit blauem See: Auronzo mit dem Lago di Santa Caterina Dampfende Morgenstimmung am Passo del Mauria Hier sind nach andere deutsche Reiseradler unterwegs, die es aber eilig haben Ampezzo verschönert seinen Ort mit Malerei und Kunstwerken immer wieder etwas neu Perspektivisch gesehen eigentlich nur Stahl und Asphalt Der ungezähmte Tagliamento fließt hier abseits aller Zivilisation, ideal auch für Flusswanderungen Höhentechnisch nur ein Mittelgebirgspass, aber landschaftlich ein großer: Volle 5-Sternewertung für die Südflanke des Passo di Monte Rest Schweigsam wie schön träumt der Lago di Tramonti dahin Enttäuschung über die Strada Vecchia im Valcellina: Die Straße ist entgegen der öffentlichen Werbung dauerhaft gesperrt, geöffnet wurde nur ein Placebo-Kilometer mit stark eingeschränkten Durchgangszeiten Die Cellina hat allerdings viele wundervolle Plätze auch jenseits der Schlucht Fortsetzung folgt
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#1563134 - 27.12.24 16:58
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Fortsetzung ALP-2024-TiSA-11 (Karnische Alpen)Campone, ein verstecktes wie liebliches Kleinod für Ruhegenießer, Urlaub wie im Paradies Dichte Wälder umgeben das Val d‘Arzino Aber auch tolle Badeplätze finden sich für eine „Blau-Pause“ Ein blaues Wunder besonderer Art ist der Lago di Cornino, der sowohl von einer Karstquelle als auch aus dem Tagliamento gespeist wird Weit, weit ist das Kiesbett des Tagliamento Mysteriöse Mordgeschichte: Der Radsportlegende Ottavia Bottecchia wurde eine ganze Straße gewidmet, an der er bis heute ungeklärt zu Tode kam Verkarstet, einsam, wild und steil: Auffahrt zum Cuel de Forcje Auf der Gegenseite wieder Weitblick über den Tagliamento Immer wieder Radsport im Kopf, Giro-Widmung bei San Rocco Erzählt malerisch eine Herkules-Geschichte: Palazzo Dipinto in Spilimbergo Fotoausstellung zur Tour de France in Italien Ausflugshotspot für Städter im Sommer wie Winter: Piancavallo Blau-grüne Smaragd-Farbspiele: Der Lago di Barcis ist ein schmucker Stausee der Cellina Schluchtblick im Valcellina bei der Strada Vecchia Genau geschaut: Brunnensymmetrie in Barcis Der Farbrausch geht weiter Die Flusslandschaft des oberen Valcellina erinnert auch etwas an den Tagliamento Diese Berge könnten auch in Thailand stehen Gedenken und Mahnmal für die Staudamm-Katastrophe von Longarone: Chiesa di Sant'Antonio da Padova al Colomber bei der Diga del Vajont
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#1563194 - 29.12.24 13:05
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Ich hoffe, es geht ejtzt einigermaßen flott durch, die Vorplanung ist schon recht weit. Nunmehr zwei weitere Kapitel online, hier die Appetizer fürs Forum... ALP-2024-TiSA-12 Höhlen, Rebstöcke und Kehrtunnels - die Treviso-Voralpen mit den Colline del Prosecco di Conegliano e ValdobbiadeneEinerseits erreiche ich hier die Prosecco-Hügel zunächst bei Conegliano, jedoch fahre ich auch noch einmal zurück in die verkarsteten Karnischen Alpen mit der Cansiglio-Hochebene, gleichzeitig Teil der Alpago-Region. Auch die Bergkette zwischen der Belluno/Feltre-Piave-Flusslinie und den Prosecco-Hügeln im Süden wird noch als Karnische Alpen, anders aber auch als Belluneser oder Treviso-Voralpen bezeichnet, während der Monte Grappa wiederum Unterschlupf bei den Dolomiten findet. Alles zusammen ließe sich in die Venezianischen Voralpen packen, die aber bis zur Etsch reichen – eine reiclich undifferenzierte Einteilung, der ich nicht folgen möchte. So sei hier die kleinste Einheit gewählt, die sich als Gemischtwaren-Intermezzo am Rand zur Po-Ebene interpretieren lässt. Klischees am Radweg – wie heißt der wohl? Da steppt der Dino… Lago di Santa Croce, die untere Alpago-Region Lago Morto – hier gab es auch einen Bergrutsch, der die komplette Straße (und Radweg MV) verschüttete, die gestelzte Autobahn war davon natürlich nicht betrofffen Der Weg nach Süden zu den Prosecco-Hügeln In Serravalle lässt sich trefflich chillen und genießen Gut geschlafen über den Colline del Prosecco di Conegliano Entdeckungswürdige Höhlen und Wasserfälle: Der Parco Grotte del Caglieron In den Weinbergen der Prosecco-Hügel zwischen Caneva und Sarmede Malerisches Idyll, wenn auch mit nassen Füßen: Lago di Lago Gemalt mit Pinsel wird da natürlich auch: Colmaggiore an der Via di Murales Es grünt so schön – Tovena, Basisort für eine besondere Kurvendiskussion Der Bau war eine Herausforderung, die Auffahrt nicht ganz so dramatisch wie es ausschaut: Passo di San Boldo Barocke Schätze, stille Winkel, charmanter Begegnungsort ohne Massentourismus mit Sinn für Geschichte und Kunst: Mel (Borgo Valbellluna) Dramatisches Felsenerlebnis: Der Passo Praderadego auf der Südflanke Endloses Grün, nahe dem Himmel: Weitsichtige Hochalmtour am Monte Cesen Nur mäßig erfolgreich, kehrte er dem Radsport den Rücken und wurde dann von einem Traktor getötet – wäre er doch nur Sattelheld geblieben: Silvano Schiavon Nicht nur für Verliebte: Herzblick auf die Prosecco-Hügel von Valdobbiadene
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#1563195 - 29.12.24 13:20
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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ALP-2024-TiSA-13 Tresterlikör, Folkmusik und ein ganzer Grabesberg – die südlichen Dolomiten mit dem Monte-Grappa-Stock, den Vette Feltrine und den südöstlichen Fleimstaler AlpenDer Monte-Grappa schneidet den südlichsten Zipfel der Dolomiten zwischen die Belluneser Voralpen (Treviso-Voralpen/Karnische Alpen) und den Vinzentiner Alpen ein. In alternativen Einteilungen nimmt der Monte Grappa eine gemeinsame Position in den Venezianischen Voralpen ein. Die Feltre-Alpen (Vette Feltrine) und Fleimstaler Alpen teilen sich den nördlichen Anschlussblock östlich dem Brentafluss, der sich zunächst eng durch eine Schlucht zwängt bis er in der Valsugana die Basis für ein breites, fruchtbares Hochtal legt. Auch das Hauptgetränk wechselt. Gab es zuvor Prosecco grenzenlos, schluckt man jetzt Grappa mit unterschiedlichen Reifegraden und Aromen. Noch ist es erfrischend – auf dem Weg zum Monte Tomba Zum Monte Grappa gibt es ein weit verzweigtes Straßengewirr – Wadenpower braucht man für alle Anstiege Tote, Tote, Tausende von Toten, der sinnlose Erste Weltkrieg und seine Opfer – der Sacrario Militare del Monte Grappa enthält die Gebeine von 12.615 italienischen und 10.295 österreichisch-ungarischen Soldaten, die in den Piave-Schlachten der Umgebung gefallen sind Postkartenblick Bassano del Grappa (Fast) alles dreht sich um Grappa Ortsperle im Canale di Brenta: Valstagna Für olympische Vorausscheidungen wird auch gemalt – Valstagna ist Kajak- und Kanu-Hochburg Stimmungsvoll gibt sich der Canale di Brenta, auf Radweg entschleunigt zu genießen Vergeudete Müh‘: Das Forte Tagliata della Scala bei Primolano wurde schon vor dem Ersten Weltkrieg erbaut, hatte aber später im Krieg dann keine Bedeutung mehr Sehenswerte Altstadt aus vielen Bauepochen: Feltre Ein Denkmal auf dem Passo Croce d‘Aune würdigt Tullio Campagnolo, einer der bekanntesten Erfindergeiste in der Velotechnik Herrliche Route mit vielen Quellen und nahezu unbekannt: Passo della Baja Castello Tesino war in 2024 auch Durchgangsort des Giro d’Italia, die Bewohner feierten das gerne Die erfrischende Dusche war eigentlich nicht nötig, es regnete ohnehin, aber hübsch ist es trotzdem: La Cascatella Schwindelerregende Abfahrt in die Valsugana Historische Grenze, wo die Valsugana endet und der Canale di Brenta beginnt
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#1563232 - 30.12.24 15:26
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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ALP-2024-TiSA-14 Zimbrische Sprachinseln, unvermeidliche Kriegsspuren und schmackhafter Käse – die Hochebenen von Asiago, Lovarone und Folgaria in den Vizentiner AlpenDie Sette Comuni verteilen sich auf der Hochebene von Asiago, namentlich finden wir beide Namen vor (Altopiano die Sette Comuni, Altopiano di Asiago). Genauer aber breitet sich die Hochebene noch weiter nach Westen aus bis jenseits des Val d’Astico, dass sich teils zwischen die Hochplateaus schiebt (Altopiano di Folgaria / Lavarone / Lusern / Vigolana). Ebenso verbreitet sich die Eigenheit des Zimbrischen, eine albtbairische Sprachform, teils noch dem Mittelhochdeutschen verwandt. Zwar gibt es Unterschiede in den Dialekten, jedoch finden sich diese zimbrischen Sprachinseln weit verteilt über den italienischen Alpenraum im Südosten – vom Friaul wie etwa in Timau oder Sauris bis hin ins Fersental in der nördlichen Valsugana. Die Sette Comuni mit Anschluss nach Folgaria sind wohl der größte geschlossene geografische Raum, in dem das Zimbrische verbreitet ist – besser heute zu sagen war, denn wirklich lebendig gesprochen wird es dann doch nur noch selten in wenigen Orten. Gelegentlich werden die vier Trentiner Hochebenen auch als Alpe Cimbra zusammengefasst, während die Asiago-Hochebene zum Veneto gehört und daher meist eigentständig genannt wird. Ein anderes historisches Szenario prägt bis heute die ohnehin auch durch die karstigen Hochflächen eigenartig andere Landschaft – die Relikte und Folgen des Ersten Weltkriegs. Nirgendwo wird man auf so viele Spuren des Krieges stoßen, nicht zuletzt auch durch zahlreiche Militärstraßen, derer einige heute asphaltiert, manche Pisten für Radler gut zu fahren, andere aber rumpelig nur für MTBer oder Wanderer passierbar sind. Wer ein Stück untypisches Italien sucht, wird kaum ein besseres Beispiel finden – und muss doch nicht auf leckeren Käse oder ebensolches Gebäck verzichten. Der Radler wird meist einen kehrenreichen, langen Anstieg brauchen, um diese Region zu erkunden. Aufstieg aus dem Brenta-Tal bei Primolano nach Enego Ponte Valgadena – gerne auch als Nervenkitzel zum Bungee-Jumping besucht Ansicht auf Foza, von Enego kommend Supermarktpersonal in Foza Blick auf Foza von Stoccareddo Schauen, träumen, erinnern, schmunzeln Die Hochebene am Monte Corno mit Karstweiden, Wäldern und weiten Aussichten in die Ebene Museumsstücke am Radweg nach Asiago (Canove) Pilze, Käse und Radeln – puristisches Genießertum Asiago – „die hellste Stadt Italiens“ Das Kriegsgedenken ist überall – Passo Vezzena Kleine, quirlige Orte mit Charme: Gionghi Lago di Lavarone, etwas arg glattgebügelt mit „italienischer“ Strandkultur, oben ein Grandhotel Folgaria überrascht den Besucher mit einigen kuriosen Häusern und lockt mit einer regional verwurzelten Einkaufszone Nun ja, diesmal kam ich nicht von ganz unten, also eher nur ein „media salite“ Ein Morgen im Nebel, kühne Höhenroute jenseits vom Forcella Valbona Bizarre Felsenlabyrinthe, irre Aussichten – Abfahrtsrausch zwischen dem Chalet Melegnon und Arsiero im Val d‘Astico Mittagstisch eines Radlers nach dem Markteinkauf in Tonezza del Cimone
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#1563235 - 30.12.24 15:31
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Alleine mit dem Käse solltest Du genügend Kalorien für die nächsten zwei Tage zu Dir genommen haben .
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#1563238 - 30.12.24 16:06
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: Keine Ahnung]
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Der Käse ist halt immer so schnell weg, man muss ständig nachkaufen, außerdem hat es in kurzen Abständen immer wieder neue Käsesorten wie in Frankreich auch. Obowohl ich eine der größeren Boxen für den Käse habe, muss ich meist noch zusätzlich Käse auslagern. Du musst ja auch bedenken, dass ich ausschließlich kalte Küche Selbstversorger hatte, 2-3 pro Woche Ristorante, noch ein paar Kaffees dazu. Pro Tag 3 Mahlzeiten heißt dreimal Käse als Teil des Menüs.
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#1563241 - 30.12.24 16:33
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Was Käse angeht, haben wir offensichtlich den gleichen Geschmack .
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Gruß, Arnulf
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#1563395 - 02.01.25 16:30
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Mit den beiden folgenden Kapiteln schließe ich die Vizentiner Alpen ab, wenngleich das letzte Kapitel dieses Berichtsteil das Gebiet nochmal leicht streifen wird. Vielleicht noch mehr als die Asiago-Hochebene dürften die Monti Lessini und Piccole Dolimiti zu den weißesten Flecken in den Tourenbüchern von Alpenradlern zählen. ALP-2024-TiSA-15 Urwüchsige Täler, karstige Hochweiden, Pilzsteine und Maronen – die Naturparkregion LessiniaDie Monti Lessini (Lessinia) zeichnen sich durch zahlreiche, lang gestreckte, meist aber auch enge Täler aus, die aus der Po-Ebene zwischen Vicenza und Verona nach Norden führen. Dort erreichen sie ein bergiges Hochplateau, das den Kern des Naturparks Lessinia bildet. Während unten bis in die Mittellagen urige Wälder wachsen, sprühende Kaskaden aus den Felsen spritzen und Karsthöhlen manches Fossilien-Geheimnis bergen, bekleiden oben offene Hochweiden mit kuriosen Steinformationen und kreisrunden Viehtränken die Höhen. Viele Täler steigen nur langsam an, sodass einige wenig bekannte Radwege weit in die Berge reinreichen. Währendessen sammeln sich in den Talsohlen, aber auch auf den Berggraten dazwischen einige stärker besiedelte und teils industrialisierte Ortschaften, die als verlängerter Arm der urbanen Po-Ebene zuweilen weit in die Voralpenberge eindringen. Ausländische Touristen sind hier so gut wie unbekannt, italienische Ausflügler oder gar vereinzelt auch Feriengäste sind hingegen gar nicht so selten. Wer Ost-West oder umgekehrt radelt, fährt sehr viel auf und ab, die steilsten und kernigsten Auffahrten kann man wenige aus dem Etschtal fahren, derer ich aber keine einzige angetreten bin – eine davon ist sogar aus Sicherheitsgründen für die Abfahrt mit Velo verboten. Die elegante Villen-Kultur Palladios aus Vicenza grüßt bis nach Schio Lichtspiele Die Nacht an der Quelle, offenbar auch ein Ort für Spiritisten Stilvoler Terrassenort: Altissimo Künstlermarkt in San Mauro in Saline, auch eine Maronen-Hochburg Schlucht mit Urwald-Feeling: La Strada Pissarotta Das kleine Industriedorf Lugo im Valpantena liegt am Fuße des Aufstiegs nach Fosse Das gewaltige Felsentor der Ponte di Veja bezeugt die Verkarstung in den Monti Lessini Ausblick über das Lessinia-Plateau bei Fosse, das Etschtal und bis zum Monte Baldo der Gardaseeberge Almbistro am Passo Fittanze della Sega Wie Baumpilze oder ein Stapel alter Zeitungen sind die Felsen im Naturpark Lessinia erodiert, manche tragen auch die Bezeichnung Sphinx-Steine – die Interpretationen sind da frei und fantasiereich Kreisrunde Viehtränken sammeln das Regenwasser, das sonst in den Karstböden der Hochebene versickern würde Passo Gioiche Cascate della Brassavalda
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#1563396 - 02.01.25 16:32
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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ALP-2024-TiSA-16 Schroffe Bergwelten und wilder Kurvenrausch durch die Piccole Dolomiti bis ins tiefe EtschtalDie Piccole Dolomiti bekamen ihren Namen, weil sie einige optische Ähnlichkeiten mit den Dolomiten verbinden. Sie ragen insofern aus dem Bild der Vizentiner Alpen heraus, da sie in diesen die einzige Berggruppe bilden, die geschlossene alpin-schroffe Gipfel-Horizonte bilden. Im Norden stoßen sie an die Hochebene von Folgaria an bzw. brechen zum Etschtal ab. So klein dieser Zipfel sein mag, so berührend ist diese entdeckungswürdige Bergwelt, die über doch erstaunlich viele Zufahrten auch von recht urbanen Zonen aus erreichbar ist (Schio, Valdagno, Rovereto). Valli del Pasubio im Val Leora ist einer der reizvollen Tore zu den Piccole Dolomiti Passo Xon Recoara Terme konnte sich vom alten Glanz als Kurort zu einer wuseligen Basis für viele zeitgemäße Freizeitaktivitäten in den Piccole Dolomiti im Sommer und Winter weiterentwickeln Das Rifugio Piccole Dolomiti alla Guardia liegt im sehr anspruchsvollen Anstieg zum Passo di Campogrosso, die Restaurant-Einkehr kann ich empfehlen Vom Passo di Campogrosso ergibt sich eine autofreie, verzückende Hochalmroute, die hinunter auf den niedriger liegenden Passo Pian delle Fugazze führt, der Rovereto mit Schio bzw. Vicenza verbindet Das Passschild war leider das letzte Foto, das nach Wettereinbruch noch gelang. Tatsächlich ist die Nordrampe des Passo Borcola ein aufregendes Road-in-the-rocks-Erlebnis Terragnolo Von Serrada kann man weit über das Etschtal auf die Gipfelgruppen von Adamello-Pressanella und Brenta schauen, davor noch die Kette des Monte Baldo Das gewaltige Castel Beseno befindet sich nur noch geringfügig oberhalb der Etschtalsohle Duschkabine in groß: Cascate Zambel del Rio Cavallo
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#1563411 - 02.01.25 18:11
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Sehnsuchtsauslösend! Da schwanken meine Pläne für 2025 (Helsinki - Baltikum - Polen - Bremen) fast schon wieder. Berge habe ich dort auf jeden Fall keine und eigentlich mag ich Berge - weshalb mich Dein Bericht wieder in Reisestimmung bringt. Kontraste sind aber auch schön. Spätestens 2026 müssen dann aber wieder bergigere Regionen als Ziel herhalten .
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Gruß, Arnulf
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#1563415 - 02.01.25 18:21
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Schick, eine schöne Route durch eine wunderbare Gegend, von der ich manches kenne und manches nicht. In Piancavallo zb wurde ich vor sehr vielen Jahren an das Skifahren herangeführt, im Sommer schaut es dort freilich anders aus (im Winter mittlerweile sicherlich auch). Außerdem hast Du bei den letzten Bildern sensationell gutes Wetter erwischt, obwohl Du da auch etwas von Wettereinbruch schreibst,wie hast Du das angestellt? Gruß
Nat
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#1563438 - 02.01.25 21:30
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: Keine Ahnung]
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Sehnsuchtsauslösend! Da schwanken meine Pläne für 2025 (Helsinki - Baltikum - Polen - Bremen) fast schon wieder. Berge habe ich dort auf jeden Fall keine und eigentlich mag ich Berge - weshalb mich Dein Bericht wieder in Reisestimmung bringt. Kontraste sind aber auch schön. Spätestens 2026 müssen dann aber wieder bergigere Regionen als Ziel herhalten . Wenn man so deine Radreisen verfolgt, ergibt das ein Bild von sternförmig angeordneten home runs. Ein bisschen fehlen dir da noch die Südachsen, dann kommst du automatisch auf die Alpen zu. Btw habe ich gelesen, dass du bereits Georgien-Pläne hegst. Das gibt dann auch Berge, aber Alpen ist eben wieder anders und je nach Region auch sehr speziell wieder anders, weil kleinteiliger. Eine Idee wäre natürlich auch, die Urlaubszeit auf mehrere Touren aufzuteilen, viele Bergregionen inkl. Alpen eigenen sich auch gut für sog. Kurzreisen - man muss dann halt An- und Abreise mit Bahn & Co gestalten.
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#1563442 - 02.01.25 21:58
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Moderator
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Ich bin ja relativ viel im Balkan unterwegs gewesen (auch dieses Jahr: Thessaloniki - München). Die Karpaten (mein Vater kommt ja aus dem Karpatengebiet der Slowakei) waren auch schon auf dem Programm. Alpen waren allerdings auch schon häufig dabei (Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und sogar Deutschland ). Frankreich war insbesondere zu den Zeiten, als ich mit einem Mitdoktoranden Touren gefahren bin, häufig das Reisegebiet. Seitdem der aber keine Lust mehr auf Touren mit Zelt und wechselnden Unterkünften hat, habe ich generell die Alpen eher als kleinere Bestandteile meiner Touren dabei gehabt. Berge gibt es allerdings nicht nur in den Alpen . Deine Berichte lassen mich allerdings schon überlegen, ob ich nicht einmal wieder eine "alpenlastigere" Tour machen sollte. Es gibt einfach zu viele interessante Ziele für Radreisen ...
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Gruß, Arnulf
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#1563443 - 02.01.25 22:01
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: natash]
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Außerdem hast Du bei den letzten Bildern sensationell gutes Wetter erwischt, obwohl Du da auch etwas von Wettereinbruch schreibst,wie hast Du das angestellt? Gute Beziehungen nach oben. Um es nochmal kurz klarzustellen: Der erste Teil der Reise (gut 6 Wochen, bis Anfang Juli) war grundlegend eine schlechte, polare Großwetterlage mit kühlen Temperaturen und auch viel Niederschlag. Wenn es bedeckt war, wurde es auch kalt. Trotzdem gab es auch da immer wieder Lichtblicke und sommerliche Stunden/Tage. Im Folgenden gab es dann einen grundlegend warmen/heißen Sommer, vor allem feucht-heiß, nicht trocken-heiß wie die beiden Vorjahre. Wir bewegen uns hier im zweiten Teil wie auch im kommenden dritten Teil komplett in dieser Sommerphase. Wenn ich hier am Passo Borcola von einem Wettereinbruch rede, sind das Einbrüche, die meist einen halben Tag lang dauerten, einmal auch zwei Tage. Dabei wurde es zwar nie kalt, aber sehr düster mit tiefen Wolken und meist auch mit heftigen Wolkenbrüchen. Es waren keine kurzen Sommergewitter, aber auch keine langen mehrtägigen Einbrüche. Kalt wurde es dabei nie. Im Falle Borcola war es so, dass es bereits am Nachmittag in Posina (Bild mit Eckhaus) düster wurde, da stand der Passanstieg noch aus. Während des Anstiegs regnete es zuweilen schwach, und es wurde immer dunkler. Die Abfahrt war dann schon ein Wettlauf. Kurz vor Erreichen der Fraktionen von Terragnolo brach dann der Wolkenbruch los und dauerte bis weit in die Nacht des nächsten Tages. Der Wirt des Restaurants bekam es mit der Angst zu tun und musste alles auf der Terrasse sichern. Solche Szenarien gab es mehrfach, die trockene Stabilität der beiden Vorjahressommer hatte es nie. Um das zu meistern, musste man halt immer die Lücken nutzen und schauen, wo man rechtzeitig unterkam. Da war ich in der Tat auf der Reise recht geschickt und glücklich, die Lücken zu finden und rechtzeitig ein Dach zu erreichen. Bei dem zweitägigem Einbruch (nächster Bericht u.a mit den Bergmasker Alpen) fuhr ich einen halben Tag durch Regen und den Rest meist unter trübem Himmel mit nur wenigen Aufhellungen. Im Originalbericht auf der Website kann man das auch alles genauer nachvollziehen. Was man noch erwähen muss: Die Teile 2 & 3 bewegen sich im südlichen (Vor)Alpenraum mit eher wenigen Hochalpen, da wird es teils zwangsweise noch wärmer. Bassano del Grappa oder gar Gardasee liegen ja fast schon auf Meereshöhe und werden klimatisch mehr von der norditalienischen Tiefebene beeinflusst als von den zentralen Alpenregionen im Norden. Schließlich war es da schon Hochsommer, nicht mehr Frühsommer. Wettereinbrüche sind da auch in den meistne Jahren üblich, aber es bleibt dann trotzdem sommerlich, innerhalb von Stunden ist es wieder hot summer oder Weltuntergang. Juli 2007 hatte ich auf dem Würzjoch nach Gewitter am Vortag morgens Schneelandschaft wie Weihnachten, mittags war wieder Hochsommer. Der nachhaltige Sommereinbruch/-abbruch 2024 war dann erst am letzten Reisetag - das war eben auch gut getimet.
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#1563452 - gestern um 09:21
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Danke für deine Reiseberichte!
Ein paar Mal haben wir unsere Wege schon gekreuzt. Deine Berichte machen Lust auf mehr in dieser Gegend. Einziger Nachteil für mich: Diese Ansammlung von Höhenmetern mögen meine Knie nicht mehr. (Davon abgesehen war ich noch nie ein guter Bergfahrer, auch wenn ich Berge immer mochte und mag.) Der eine oder andere Abstecher über ein paar Bergerl sollte aber noch drin sein!
lg! georg
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#1563472 - gestern um 17:11
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: irg]
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Ein paar Mal haben wir unsere Wege schon gekreuzt. Deine Berichte machen Lust auf mehr in dieser Gegend. Einziger Nachteil für mich: Diese Ansammlung von Höhenmetern mögen meine Knie nicht mehr. (Davon abgesehen war ich noch nie ein guter Bergfahrer, auch wenn ich Berge immer mochte und mag.) Der eine oder andere Abstecher über ein paar Bergerl sollte aber noch drin sein! Du wirst aber bei mir auch immer noch genügend Seitenblicke finden, wo man mit einfachen Alternativen fündig wird. Nicht zuletzt deswegen habe ich auch einen Radweg-Beitrag auf der Website eingestellt, der diesen Aspekt aus der Tour nochmal herausarbeitet. Gerade die letzten Kapitel hier enthalten etliche moderate Routen, die trotzdem mit Bergerlebnissen gefüllt werden können (eigentlich machen das alle große Alenradwege). Neben dem Brentafluss sind das viele Täle aus Süden, die in die Monti Lessini reinführen. Will man da Rundkurse bauen, muss man allerdings wieder über ein Zwischenberg rüber. Das ist also auch manchmal eine Frage, wie man Radreisen anlegen möchte und Exkursionen einbaut usw. Ein bisschen habe ich manchmal Sorge, dass meine Fahrdaten so abschreckend wirken, dass sich damit niemand beschäftigen möchte. Tatsächlich kommt das durch aufaddierte dichte Folge solcher Berge zusammen - das kann man auch selektiver und weniger konzentriert machen, dann wird es wieder "normaler". Die schlimmsten Rampen muss man auch nicht fahren, die sind schnell identifiziert. Ich selber merke das Alter ja auch, zweimal habe ich bestimmte Schotterstrecken verweigert, einmal eine Asphaltrampe abgebrochen, weil zu steil, zweimal hatte ich atypische Atemprobleme. Die Bergresilienz schafft man sich gewiss im Laufe der Zeit an. Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich für extreme Bergtouren nicht unbedingt ein Leistungssportler sein muss - man muss aber sehr viel Geduld mitbringen, Bestzeiten wie bei Rennradlern blieben mir immer fern und suspekt. Es funktioniert auch nicht, wenn man an bestimmten Diastanzen festhalten will. Es werden eben weniger Kilometer pro Tag, wenn man das Bergniveau halten möchte. Schaust du meine alten Touren an, wirst du auch feststellen, dass es mir nicht anders geht als dir und ForumskollgInnen. Früher bin ich Bergstrecken teils doppelt so lang und hoch gefahren, 2000 Hm als Tagesschnitt. Davon bin ich mittlerweile weit entfernt, das Alter zieht nach unten, wenn auch nicht immer der einzige Grund dafür. Bisher habe ich noch viel Gottvertrauen, auch wenn ich eine Reise schlecht vorbereitet antrete, es kann natürlich auch mal schnell zu Ende sein und alles Einstürzen. Im 2023 hatte ich z.B. enorme Fußschmerzen und habe des dann doch irgendwie geschafft und überwunden. Eine Option im Alter ist auch noch die Gepäckentlastung, sollte man genug Geld für Hotels & Co. haben. Da habe ich aber auch eine schlechte Altersentwicklung und schleppe daher heute eher etwas mehr Gepäck durchs Land.
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#1563476 - gestern um 17:31
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Nunmehr schon das letzte Kapitel dieses Teilberichts, weiter geht es dann in einem dritten und letzten Teilbericht der Gesamtreise. ALP-2024-TiSA-17 Bergflanken und Täler der Valsugana in den südwestlichen Fleimstaler AlpenDas folgende Kapitel ist auch wieder ein bisschen Gemischtwarenladen, führt die Route zumindest anfangs etwas abseits von der Valsugana in bereits zurvor beradelte Regionen wie den Hochebenen von Folgaria und Lavarone, dazu gesellt sich noch als Brückenkopf das Altopiano della Vigolana (ebenso Gemeindename und Hochebene). Die Ränder und Abbruchkanten sind meist schon Teil der Valsugana. Valsugana ist hier der bessere Begriff als die Fleimstaler Alpen, obwohl große Teile der Valsugana zu den Ausläufern dieser Alpengruppe gehören. Indes ist die Valsugana (gemeint ist das Haupttal an der Brenta ebenso wie die (nördlichen) Nebentäler wenig alpin und mehr eine Ausbuchtung des Etsch-Tals in die Alpen hinein, was sich auch in der ähnlichen agrarischen Bewirtschaftung äußert. In dieser Hotel-Villa in den Weinbergen oberhalb von Mattarello kann man auch übernachten, die Straßenrampe vorbei ist knackig steil Zwischen den Hochebenen von Vigolana und Folgaria schiebt sich ein alpiner Höhenzug, der an die Piccole Dolomiti etwas südlicher erinnert Diese verfallene Passage ist eigentlich verbotenes Terrain, aber eine aufregende Umfahrung des parallelen Autotunnels Atemberaubende Pionierleistung aus dem Ersten Weltkrieg: Die Kaiserjägerstraße, mit Blick auf den Lago di Caldonazzo (im toten Winkel auch auf den Lago di Levico) Radelnde Seeungeheuer, auch in den Trentino-Seen leben Nessie‘s Heimelige Ansichten in der Blauen Stunden aus Pergine Valsugana, das Kirchlein steht bereits außerhalb in Masetti Kunst mit Durchblick – Levico Terme Blick auf Levico Terme mit Pfarrkirche Effektive Flächennutzung für die Pause So haben die Schäfer Nächte verbracht, wenn sie bei den Tieren bleiben mussten Zimbrische Dörfer – die Ortsnamen sind schon eine Touristenattraktion An der Fersina Ruheoase und Museum für Leitsteine in Canezza, fast jedem Stein ist eine Radsportlegende gewidmet – eine liebvolle Sammlung, die den Rand in den Mittelpunkt rückt (war hier schon Bilderrätsel) Cascata del Lupo und ein paar Honigprodukte – Honig mit Kaffee, sehr lecker! Erdpyramiden Segonzano Segonzano im Val di Cembra Fortsetzung folgt
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#1563477 - gestern um 17:35
Re: TiSA-T2-SO Veneto-Friuli-Trentin
[Re: veloträumer]
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Fortsetzung ALP-2024-TiSA-17 (Valsugana)Lago di Lases Albiano Das Trentiner Porphyr ist ein geschätzter Baustoff Lago di Santa Colomba – so ruhige Badeseen gibt es in Italien selten Lago di Serraia – lebhaft und doch auch schön Lago delle Buse mit Brusago Lago di Stramentizzo, Talschluss des Val di Cembra, zugleich Kluse zum Val di Fiemme Das Weindorf Faver im Val di Cembra Weinhandlung in Cembra – vorwiegend werden Trauben des Müller-Thurgau veredelt Lago Santo, noch ein Perle für Entdecker und Wadenhelden Blick auf die Ostseite des Val di Cembra mit Albiano und Porphyrwerk Ville, Weindorf mit Schlossturm Faedo, uriges Weindorf mit schrulligen Schnitzwerken Blick auf die Etsch Häuser in Lavis Trento verbindet gerne Tradition mit Moderne Lebensader von Trento bei Tag und Nacht: Der Neptunbrunnen Somit endet hier auch der zweite Teil der Südalpen-Tour. Nunmehr überschreite ich die Nord-Südachse des Etschtals, um den dritten und letzten Teil der Tour im Südwesten anzugehen, ergänzt um das nordwestliche Finale, quasi die Rückkehr zur Startregion. Dazu geht es bald weiter in einem neuen Bericht.
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