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#1535095 - 14.09.23 12:41 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Juergen]
BeBor
Mitglied
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Beiträge: 7.808
Hier steht alles. Mit Verweis auf die geltenden Paragrafen der StVZO.
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)

Geändert von BeBor (14.09.23 12:42)
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#1535096 - 14.09.23 12:49 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: sugu]
BeBor
Mitglied
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Beiträge: 7.808
In Antwort auf: sugu
... und am Ende der Einbahn (und auch innerhalb) gilt an der Kreuzung "Rechts-vor-Links" bzw. die Vorfahrtsschilder.
Eine undeutliche Vorfahrtsregelung am Beginn (aus Kfz.-Sicht) einer Einbahnstraße, aus der aus Gegenrichtung auch Radfahrer kommen dürfen, war oder ist wohl ein häufiger Fehler der örtlichen Behörden. Bei uns hat man die zunächst geltende Rechts-vor-links-Regel nach einiger Zeit bzw. einigen Unfällen abgeschafft und der querenden Straße grundsätzlich Vorfahrt gegeben.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1535097 - 14.09.23 13:28 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: BeBor]
sugu
Mitglied
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Beiträge: 1.704
In Antwort auf: BeBor
Bei uns hat man die zunächst geltende Rechts-vor-links-Regel nach einiger Zeit bzw. einigen Unfällen abgeschafft und der querenden Straße grundsätzlich Vorfahrt gegeben.
Auch eine gute Lösung, wenn es möglich ist. Hier sind viele freigegebene Einbahnstraßen in Tempo-30-Zonen und dort sind keine Vorfahrtsschilder erlaubt.
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#1535103 - 14.09.23 15:37 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: panta-rhei]
joese
Mitglied
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Beiträge: 491
In Antwort auf: panta-rhei
Ausserdem gebuehrt dem Radverkehr eh die Vorfahrt!"...

Diese "Heiligenscheinattitüde" scheint mir das Hauptproblem zu sein. Die Autofahrer kommen an zweiter Stelle...
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#1535107 - 14.09.23 16:31 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
Falk
Mitglied
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Beiträge: 34.232
Seit 1934 war es für viele Jahrzehnte andersrum und das fanden die Begünstigten völlig normal. Die meisten tun das noch immer, obwohl in den Vorfahrtsregeln weder die Antriebsleistung noch der Kaufpreis und gleich gar nicht das Ego der Herrenfahrer vorkommt.

Manchmal ist Rache wirklich Blutwurst.
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#1535108 - 14.09.23 16:52 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Falk]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 491
Rache?
Du meinst, mit diesem Motiv am Strassenverkehr teilzunehmen, sei legitim?

Geändert von joese (14.09.23 16:56)
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#1535120 - 14.09.23 20:07 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
bk1
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.441
Unterwegs in Schweiz

In Antwort auf: joese
In Antwort auf: panta-rhei
Ausserdem gebuehrt dem Radverkehr eh die Vorfahrt!"...

Diese "Heiligenscheinattitüde" scheint mir das Hauptproblem zu sein. Die Autofahrer kommen an zweiter Stelle...

Davon kann keine Rede sein. Wir haben immer noch einen starken Zuwachs an Fahrradverboten, gerade besonders auf Straßen, auf denen man gut voran kommen könnte.

Stell Dir mal vor, ALLE Straßen mit Fahrradverboten würden abgerissen und alle Straßen mit benutzungspflichten Radwegen würden ihren guten Asphalt verlieren und mit löchrigem Radwegasphalt asphaltiert und bekämen die schlechtere Vorfahrt des Radwegs, die Zickzackverläufe und das volle Programm. Dann hätten Länder wie DE, NL, CH, ... plötzlich aus Autofahrersicht superschlechte Straßennetze und Länder mit wenigen Fahrradverboten (das sind z.B. diejenigen, die mal sowjetisch besetzt und annektiert waren, also z.B. Ukraine und Baltikum, aber nicht Ungarn und Polen) hätten die besten Straßen in Europa.

Von einer Bevorzugung der Radfahrer kann überhaupt keine Rede sein und irgendwelche kleinen Vorzeigeprojekte, wo es mal weniger fahrradfeindlich ist, ändern am "big picture" nichts.

Fahrradzukunft.de 32
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#1535122 - 14.09.23 21:10 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Juergen]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.642
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: BeBor
Ja. Erlaubt sind Räder mit bis einem Meter Breite (einspurig) und bis zu zwei Metern bei mehrspurigen Rädern. .

Bernd
Das nehm ich dir nicht ab. Wo steht das geschrieben? Bitte mit Nachweis (quelle) und nicht nur vom Hörensagen.
Das wüsste ich auch gern.
Soweit ich weiß, definiert die StVO nicht, was ein Fahrrad ist, wohl aber die StVZO in §63a.
Danach ist ein Einrad (zumindest ohne Anhänger) kein Fahrrad, einspurig muss es aber nicht sein.

Maximale Abmaße für Fahrräder werden nicht direkt definiert. In §32 StVZO werden maximale Maße von Kraftfahrzeugen definiert (Z.B. 2m Breite für Krafträder, 1m für Kleinkrafträder und Räder mit Hilfsmotor. Allgemein: 12m Länge, 4m Höhe, 2,55m Breite).
Für motorlose Fahrräder sehe ich keinerlei Einschränkungen außer der relativ vagen Formulierung in §63, dass die Regeln für Kraftfahrzeuge entsprechend auch für unmotorisierte Fahrzeuge gelten würden.

Formal sehe ich es also so, dass eine freigegebene Einbahnstraße auch für zweispurige Fahrräder freigegeben ist. Genauso wie eine Radwegbenutzungspflicht formal auch für zweispurige Fahrräder gilt.

Aber genauso, wie ich die Radwegbenutzungspflicht je nach Stelle für weltfremd und unpraktikabel halte (und es wohl auch eine Dienstanweisung an die Rennleitung gibt, dies in dem Fall nicht zu sanktionieren), so würde ich davor zurückschrecken mit einem solchen Gefährt von dem Freigaberecht Gebrauch zu machen, wenn dies die Fahrbahnsituation nicht her gibt.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1535129 - 15.09.23 04:52 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.355
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Lieber Joese,


In Antwort auf: joese
In Antwort auf: panta-rhei
Ausserdem gebuehrt dem Radverkehr eh die Vorfahrt!"...

Diese "Heiligenscheinattitüde" scheint mir das Hauptproblem zu sein. Die Autofahrer kommen an zweiter Stelle...

Das ist ja völlig lächerlich!

Die Verkehrspolitik im Allgemeinen und die Verteilung der Verkehrsflächen im Speziellen sind seid Jahrzehnten völlig einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtet. Das kann man toll finden oder doof, ist aber unbestreitbar. Gleichzeitig sind die negativen Folgen dieser Einseitigkeit (Ökologie, Gesundheit etc.) ebenfalls bekannt.

ÖPNV, Fussgaenger*innen, Radler*innen SIND ökologischer und weniger gefährlich für Gesundheit und Leben unterwegs - das ist Fakt und hat nix mit Heiligenschein zu tun.

Das mein eigenes Verhelten in obigem Fall - auf Grund der vermutlich auch in der Schweiz "herrschenden" STVO - nicht legal war, habe ich hier klar dargelegt.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1535130 - 15.09.23 04:54 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: bk1]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.355
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: bk1
Von einer Bevorzugung der Radfahrer kann überhaupt keine Rede sein und irgendwelche kleinen Vorzeigeprojekte, wo es mal weniger fahrradfeindlich ist, ändern am "big picture" nichts.

Fahrradzukunft.de 32

Genauso ist es - und yeahh - Radwegasphalt auf Hauptstrassen!!!! grins
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet

Geändert von panta-rhei (15.09.23 04:55)
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#1535133 - 15.09.23 06:43 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: derSammy]
BeBor
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.808
In Antwort auf: derSammy
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: BeBor
Ja. Erlaubt sind Räder mit bis einem Meter Breite (einspurig) und bis zu zwei Metern bei mehrspurigen Rädern. .

Bernd
Das nehm ich dir nicht ab. Wo steht das geschrieben? Bitte mit Nachweis (quelle) und nicht nur vom Hörensagen.
Das wüsste ich auch gern..

Meine Quelle dazu habe ich doch in der Antwort auf Jürgen schon genannt bzw. weiter oben verlinkt. Ob es wirklich sinnvoll ist, mit einem 1,99 m-Ungetüm in einer Einbahnstraße entgegen der Kfz.-Richtung zu fahren, ist natürlich eine andere Frage. Wir haben hier allerdings mittlerweile eine deutliche Zunahme von Bauformen wie Bakfiets, Babboe und deren Derivaten mit Breiten von sicher einem Meter. Und ich fände es nicht gut, wenn die in Einbahnstraßen entgegen der Kfz.-Fahrtrichtung nicht fahren dürften, weil der Platz auf der Straße z. B. wegen Parkmöglichkeiten für Autos nicht ausreicht.

Konfliktpotential hat das aber allemal, ich denke da z. B. an die selbst erlebten Fälle, in denen mir Autofahrer in der Einbahnstraße beim Vorbeifahren an geparkten Autos den Platz zugemacht haben und ich absteigen und das Rad auf den Bürgersteig heben oder schieben musste, um die verklemmte Situation zu entschärfen. Mit Bakfiets/Babboe-Konstrukten und evtl. noch Kindern drin geht das nicht so einfach. Aber sollten die deshalb vom Recht, in der Einbahnstraße gegen die Kfz.-Richtung zu fahren, ausgenommen werden?

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1535134 - 15.09.23 07:15 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
Uli
Moderator
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Beiträge: 14.880
In Antwort auf: joese
In Antwort auf: panta-rhei
Ausserdem gebuehrt dem Radverkehr eh die Vorfahrt!"...

Diese "Heiligenscheinattitüde" scheint mir das Hauptproblem zu sein. Die Autofahrer kommen an zweiter Stelle...

Ich bin mir nicht sicher, wie du deine Aussage meinst. Fakt ist, dass es keinerlei Gesetze gibt, die Verkehrsteilnehmer prinzipiell in Klassen oder eine wertende Rangfolge einteilen. Viele kluge Köpfe des Landes bekräftigen, dass es für die verschiedenen Arten des Individualverkehr gleiche Bedingungen geben muss. Im Verkehrsraum sollen alle lt. StVO gleichberechtigt sein. In der Realität sieht das aber - zu Gunsten des MIV - massiv anders aus.

Mich nerven die Beiträge von Karl zum Fahrradfahrverbot auf Autobahnen. Ich möchte nicht auf einer Autobahn Fahrrad fahren und ich möchte als Autofahrer keinem Radfahrer auf der Autobahn begegnen. Ich begrüße diese Beiträge aber gleichzeitig, weil sie (mir) gut vor Augen führen, dass es mit der Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer nicht weit her ist und wir alle Bretter vor'm Kopf haben, wenn es um das realistische und unvoreingenommene Erfassen des Ist-Zustands ist. Ich selber verwende hierfür statt Fahrrädern auf der Autobahn lieber ein anderes Beispiel: Fussgänger müssen beim Überqueren einer Straße dem Verkehr auf der Fahrbahn immer Vorrang geben - ist das gleichberechtigt?

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1535137 - 15.09.23 07:43 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Juergen]
Uwe Radholz
Mitglied
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Beiträge: 7.460
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Mooney
Habe ich Zweifel, warte ich. Umgekehrt warten die Kfz-Fahrer, wenn das Hindernis bei ihnen ist, zuverlässig. Niemand rastet aus, alle sind zufrieden. schmunzel

Wolfgang
Das ist doch der Normalzustand. Aber natürlich kein Thma, bei dem man hier so richtig ablästern kann.

Das ist sehr sicher genau so, wie ihr beide es schreibt. Andernfalls würden nicht 400 Radfahrer im Jahr sterben sondern viele tausende. Es ist definitiv der Normalfall und keineswegs, da können noch so viele Beispiele aufgeführt werden, das Verhalten aller, nicht mal das einer Mehrheit der Fahrer der 30 und mehr Millionen KFZ.
Der Rest ist Ideologie oder anekdotische Evidenz. Gern beides zusammen.
Irgendwie, denke ich, können wir das besser als eine spiegelbildliche Kampfradlerdiskussion wie in der BILD zu machen.
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#1535138 - 15.09.23 07:57 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: bk1]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.460
In Antwort auf: bk1
.....
Von einer Bevorzugung der Radfahrer kann überhaupt keine Rede sein und irgendwelche kleinen Vorzeigeprojekte, wo es mal weniger fahrradfeindlich ist, ändern am "big picture" nichts.

...

Ich hatte das schon mal in einer anderen Diskussion eingeführt, suche die Zahlen aber jetzt nicht noch mal raus, weil die Tendenz eh jeder kennt.
In ein paar Jahrzehnten hat sich die Zahl der zugelassenen KFZ in Deutschland verzehnfacht. Wenn man jetzt meint- wie in Berlin unter der neuen Administration sehr ernsthaft vorgetragen wird- man können dem KFZ_Verkehr nicht einfach Raum entziehen, frage ich, wieso man allen anderen Verkehrsarten, genauer gesagt den Menschen, in diesen Jahrzehnten den Raum zugunsten dieser KFZ entziehen konnte?
Und dann sind wir an der richtigen Stelle, um politische Fragen zu stellen, statt über die phantasierten Eigenschaften von "Autofahrern" zu spekulieren. Als wären nicht die meisten von uns auch Autofahrer und Radfahrer und Fußgänger und manch einer schon oder bald Rollstuhlfahrer.

Geändert von Uwe Radholz (15.09.23 08:01)
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#1535141 - 15.09.23 08:27 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Uli]
joese
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 491
In Antwort auf: Uli
Ich bin mir nicht sicher, wie du deine Aussage meinst. Fakt ist, dass es keinerlei Gesetze gibt, die Verkehrsteilnehmer prinzipiell in Klassen oder eine wertende Rangfolge einteilen. Viele kluge Köpfe des Landes bekräftigen, dass es für die verschiedenen Arten des Individualverkehr gleiche Bedingungen geben muss.

Genau das ist der Punkt! Gleiche Bedingungen für Alle, egal auf oder in welchem Fahrzeug man sich befindet!

Das passt dann aber nicht zur Aussage, daß " der Radverkehr immer Vorrang haben soll".

Was gibt`s denn da nicht zu verstehen?

Ausserdem ist es nicht wahr, daß dem Radverkehr " Raum entzogen" wird. Das Gegenteil ist doch der Fall.
Ich fahre seit Jahrzehnten Rad und erledige den größten Teil meiner Besorgungen per Rad.
Trotzdem bin ich dagegen, daß in Städten Autospuren zugunsten von Radspuren verringert werden.
Warum? Weil das mehr Staus zur Folge hat und mehr Gedränge. Dann müsste man auch den Autoverkehr selbst verringern, was widerum nur mit einer Verbesserung des ÖPNV zu machen ist. Der ÖPNV ist aber eine einzige Katastrophe.
Ich bin auch dagegen, daß in Wald und Flur neue Radwege entstehen, weil dadurch Natur zurückgedrängt wird, und weil ich nicht daran glaube, daß die Leute auf`s Rad steigen, bloß weil es mehr Radwege gibt. Wer faul, fett und bequem ist, lässt sich doch nicht von einem zusätzlichen Radweg motivieren.
Das ist in meinen Augen alles ideologischer Unsinn!

Geändert von joese (15.09.23 08:35)
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#1535143 - 15.09.23 09:42 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 13.258
Du stellst richtig fest, dass eine Verringerung von Autospuren bei der derzeitigen Dichte an Autos in der Stadt zu Staus führen würde. Die Folgerung daraus darf aber nicht sein, dass wir das nicht machen sollen oder sogar noch mehr Straßen bauen müssen, um den Autos das Leben leicht zu machen. Fahrradfreundliche Städte mit Einschränkungen für Autofahrer funktionieren doch auch in anderen Ländern ... wenn man das nur will. Ja, es ist richtig, dass deshalb nicht jeder auf das Fahrrad steigen wird. Es werden aber sicherlich deutlich mehr werden, wenn das Auto in der Stadt nur noch Nachteile bietet. Und ja, es ist richtig, dass der ÖPNV nachziehen muss. Dessen derzeitig ungenügender Zustand kann aber kein Argument dafür sein, dass den Autos mehr Raum gegeben wird, sondern er muss dazu führen, dass in den ÖPNV mehr investiert wird als in den Ausbau von Straßen. Dann können auch die "Faulen, Fetten und Bequemen" durch die Stadt kommen, ohne mit ihren Autos die Umwelt zu verpesten und Fahrradfahrern und Fußgängern Platz wegzunehmen.

Neue Verkehrskonzepte sind kein ideologischer Unsinn. Ideologischer Unsinn war die Autovernarrtheit der Nation und deren Unterstützung durch die Politik. Hier würde mir z. B. ein gewisser Minister der Ampel einfallen.

----------------------------------------------------------------

Und nochmals zu den Regeln, um auf das Thema des Fadens zurückzukommen. Ich sehe nicht unbedingt Regeln (oder zumindest nicht viele), die Radfahrer tatsächlich benachteiligen würden. Die Regeln sollen die Sicherheit gewährleisten, was sie eigentlich auch tun, wenn sie befolgt werden. So ist es durchaus sinnvoll, Ampeln zu haben und diese dann auch zu beachten. Man könnte sich höchstens über Ampelschaltungen unterhalten, die nicht immer fahrradfreundlich sind. Auch ist es eine sinnvolle Regel, beim Rechtsabbiegen auf von hinten kommenden Verkehr zu achten, wenn es noch eine Fahrspur weiter rechts gibt. So eine Fahrspur ist häufig der Radweg und leider wird die Regel eben nicht immer beachtet. Mir erscheint nur wichtig, dass Regeln von allen Verkehrsteilnehmern beachtet werden müssen. In meinen Augen verliert ein Radfahrer, der sich um Regeln nicht schert, das Recht, sich über Probleme zu beschweren, die durch die Nichtbeachtung von Regeln durch Autofahrer entstehen (z. B. Parken auf Radwegen, Aufreißen von Autotüren, ohne nach hinten zu sehen, Überholen mit zu geringem Abstand, ...).

Übrigens gibt es Regeln, die nur wenige Radfahrer verstehen, die aber selbst Polizisten nicht zu kennen scheinen. Ein Beispiel sind die neuen Ampelregeln, die ab dem Januar 2017 gelten (siehe z. B. HIER). Bei uns in der Gemeinde gibt es einen Fußgängerübergang, der auch einen Radweg und eine Straße verbinden. Dort ist eine Ampel mit Fußgängersymbol angebracht, die auf Rot geschaltet ist (die Autos haben dann ein grünes Signal) und die über Knopfdruck zum Umschalten bewegt werden muss. Bis Ende 2016 mussten dort auch Fahrradfahrer warten, ab 2017 gilt aber diese Ampel für sie nicht mehr. Sie dürfen auch bei einem roten Signal für die Fußgänger und einem grünen Signal für Autofahrer bei freier Straße die Kreuzung überqueren. Schon früher haben hier ab und zu Polizisten "auf der Lauer gelegen" und Fußgänger und Fahrradfahrer abgefangen, wenn sie bei Rot die Kreuzung überquert haben. Diese Praxis hat sich auch nach 2017 fortgesetzt und es wurden auch Radfahrer zur Kasse gebeten, da die Polizisten die neue Regel offensichtlich nicht kannten. Es gab aber auch keinen Protest der Radfahrer, da diese ebenfalls die neuen Regeln nicht verstanden haben.

Nun ist aber eigentlich diese Ampel auch für Radfahrer sinnvoll, da dort ein Übergang Richtung Schule vorliegt, wo viele Schulkinder unterwegs sind. Für diese Verkehrsanfänger ist ein Anhalten an der Kreuzung sicherer. So habe ich bereits dreimal die Gemeinde angeschrieben, das Fußgängersymbol einfach gegen eine Kombischeibe auszutauschen. Passiert ist aber in den mehr als sechs Jahren nichts und immer noch schnappt sich die Polizei auch Schulkinder, die mit ihrem Fahrrad dort die Ampel nicht beachten, was die Polizei eigentlich nicht dürfte, was aber in gewisser Weise sinnvoll ist.

Ein anderes Beispiel für eine nicht wirklich vielen bekannte Regel ist die von mir oben geschilderte Nutzung von Fußwegen, die mit einem Schild für Radfahrer freigegeben sind. Ich habe etliche Bekannte, die glauben, dass diese Wege für sie verpflichtend sind, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind (dummerweise glauben das auch einige Autofahrer). Und fast keinem ist bewusst, dass dort eigentlich nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1535145 - 15.09.23 10:09 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Keine Ahnung]
sugu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.704
In Antwort auf: Keine Ahnung
Du stellst richtig fest, dass eine Verringerung von Autospuren bei der derzeitigen Dichte an Autos in der Stadt zu Staus führen würde.
In Bonn war angekündigt, eine vierspurige Straße auf zwei Autospuren zu verkleinern, um mehr Platz fürs Rad zu schaffen. Die Lobby der Autofahrer hat vorher eine (genehmigte) Demonstration angekündigt und den geplanten Platz des Radwegs einen Tag lang als Parkplatz genutzt, um zu zeigen, dass der Verkehrskollaps mal wieder den Untergang des Abendlandes nach sich ziet. Der große Stau blieb natürlich aus und hat die geplante Platzverteilung bestätigt.
Zitat
Übrigens gibt es Regeln, die nur wenige Radfahrer verstehen, die aber selbst Polizisten nicht zu kennen scheinen. Ein Beispiel sind die neuen Ampelregeln, die ab dem Januar 2017 gelten
Korrektur der Jahreszahl: Die Regel gilt seit der StVO-Novelle 1997 (zusammen mit der Möglichkeit, Einbahnstraßen frei zu geben). Weil die Zuständigen für die Ampeln nicht sofort umrüsten konnten, gab es eine Übergangsfrist, die mehrfach verlängert wurde und 2017 endgültig ausgelaufen ist. Selbstverständlich gibt es hier immer noch Ampeln an Radwegfurten, die nur ein Fußgänger-Symbol haben und im praktischen Leben halten sich die meisten Radler noch daran.

Geändert von sugu (15.09.23 10:10)
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#1535146 - 15.09.23 10:38 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
StephanBehrendt
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.069
Man kann in vielen Fällen problemlos KFZ-Spuren problem- und staulos umwidmen. Allein in Köln kenne ich einige Beispiele: plakatives Beispiel ist die Mülheimer Brücke, auf der wegen Bauarbeiten seit Jahren die Hälfte der Fahrspuren nicht vorhanden ist.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1535148 - 15.09.23 11:12 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.979
In Antwort auf: joese
weil ich nicht daran glaube, daß die Leute auf`s Rad steigen, bloß weil es mehr Radwege gibt. Wer faul, fett und bequem ist, lässt sich doch nicht von einem zusätzlichen Radweg motivieren.
Das ist in meinen Augen alles ideologischer Unsinn!
bravo
In den 80er Jahren bin ich täglich 3,3km beziehungsweise 3,8km mit dem Auto ins Büro gefahren. Obwohl eine Kollegin meinte, dass es auf dem Radweg neben der Autobahn wesentlich schneller wäre, bin ich kein einziges Mal die 2,8km geradelt.

In den 90er Jahren hatte ich keinen Parkplatz in Schwabing. Bin mit dem ÖPNV gefahren. Das empfand ich so schrecklich, dass ich aufs Rad umgestiegen bin. Nach kürzester Zeit radelte ich die 13km (einfach) bei jedem Dreckswetter und zog mich im Heizungskeller um.

Zwischenzeitlich radle ich nur noch zu meinem Vergnügen. Radwege meide ich wo es nur geht, die sind mir meist zu gefährlich, insbesondere auch deshalb, weil die StVO von vielen Radlern nicht beachtet wird, ganz im Gegensatz zu den Autofahrern. Ferner macht es mir Spaß, aus jeder kleinsten Zweckfahrt eine Radtour zu planen und zu machen.
Viele Grüße
Margit
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#1535150 - 15.09.23 11:54 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
KaivK
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 584
Zum eigentlichen Thema:

ich warte in der Regel auf den entgegenkommenden Verkehr an Engstellen, wenn nicht mindestens 1m Platz ist. Andererseits fahre ich auch Mittig, wenn mir Gegenverkehr mit Hindernissen auf seiner Seite entgegenkommt und es kaum Platz ist. Beides finde ich, gehört zur gegenseitigen Rücksichtnahme.

In Antwort auf: joese
Genau das ist der Punkt! Gleiche Bedingungen für Alle, egal auf oder in welchem Fahrzeug man sich befindet!

Das passt dann aber nicht zur Aussage, daß " der Radverkehr immer Vorrang haben soll".

Was gibt`s denn da nicht zu verstehen?

Ausserdem ist es nicht wahr, daß dem Radverkehr " Raum entzogen" wird. Das Gegenteil ist doch der Fall.
Ich fahre seit Jahrzehnten Rad und erledige den größten Teil meiner Besorgungen per Rad.
Trotzdem bin ich dagegen, daß in Städten Autospuren zugunsten von Radspuren verringert werden.
Warum? Weil das mehr Staus zur Folge hat und mehr Gedränge. Dann müsste man auch den Autoverkehr selbst verringern, was widerum nur mit einer Verbesserung des ÖPNV zu machen ist. Der ÖPNV ist aber eine einzige Katastrophe.
Ich bin auch dagegen, daß in Wald und Flur neue Radwege entstehen, weil dadurch Natur zurückgedrängt wird, und weil ich nicht daran glaube, daß die Leute auf`s Rad steigen, bloß weil es mehr Radwege gibt. Wer faul, fett und bequem ist, lässt sich doch nicht von einem zusätzlichen Radweg motivieren.
Das ist in meinen Augen alles ideologischer Unsinn!

Na dann haben wir die Urdeutsche Frage geklärt: die Holländer sind einfach bessere Menschen, das liegt nicht an der Infrastruktur.

Bis jetzt dachte ich ja, dass mehr Staus von mehr Autos und mehr Straßen kommen, da muss ich wohl falsch gelegen haben. Es scheint an den paar Radwegen zu liegen, die in den letzten Jahren gebaut wurden.

Strahlt das eigentlich auch auf die Autobahnen aus?

</sarcasm>
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#1535154 - 15.09.23 12:31 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Keine Ahnung]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 25.164
In Antwort auf: Keine Ahnung
Ja, es ist richtig, dass deshalb nicht jeder auf das Fahrrad steigen wird. Es werden aber sicherlich deutlich mehr werden, wenn das Auto in der Stadt nur noch Nachteile bietet.
Hallo Arnulf, ich bin der Ansicht, daß alle diese Maßnahmen, die indirekt den Autoverkehr eindämmen wollen, keinen durchschlagenden Erfolg haben werden. Verkehrsraumverknappung, Pförtnerampeln, rote Welle, Tempolimits, Verteuerungen - all das treibt die Autofahrenden zwar in die Enge, aber wird das, was eigentlich erforderlich ist, einen Gesinnungswechsel, also Änderungen aus innerer Überzeugung, nicht herbei führen. Ganz sicher nicht. Und ohne einen Gesinnungswechsel wird auch keine fundamentale Verkehrswende stattfinden. Ganz sicher nicht.

Das einzige Mittel, auch ohne Gesinnungswechsel eine Verkehrsverhaltensänderung herbei zu führen, sind schlicht Verbote. Autoverkehr zu untersagen an Orten und/oder zu Zeiten. Das hat während der lockdowns funktioniert, das funktioniert auch aus anderen Motiven heraus. Aber dazu ist unsere Administrative, egal auf welcher Ebene, zu bürokratieverkrampft und nimmt den Status einer röchelnden Selbststrangulierung ein. Man könnte ja irgendwelche subsidiären Rechte und Ansprüche verletzen.

Nicht daß ich gegen einen wirklichen Rechtsstaat wäre. Aber es muß, das zwingt uns der Klimawandel auf, ja, mit Gewalt, eine neue Güter- und Werteabwägung erfolgen. Wir haben seit den Veröffentlichungen des Club of Rome, und die sind schon ein paar Tage her, die Köpfe in den Sand gesteckt. Und ringsrum in der Welt tun das die allermeisten Herrschenden noch immer.

Spätestens wenn ein Herr Kim nicht mehr im Maybach duch Moskau rollen kann, weil auf dem Weg dorthin die Taiga in Flammen steht, kein Trinkwasser mehr erhältlich ist und die überschwemmten Ex-Permafrost-Gebiete auch die Transsib unterspült haben, wird das Klima auch solche Zeitgenossen zwingen. Mit Gewalt.

Wir empören uns über die Gewalt, die von den Klimaklebern ausgeht. Angesichts der Gewalten des Elends in Griechenland, Lybien, Kanada und Ahrtal, um nur ein paar aktuelle zu nenen, ist das einfach nur lächerlich. Unser Bequemlichkeitsschlaf ist gefährdet! Meine Güte aber auch.

Wenn jemand mehr Fahrrad, Bus, Bahn will, dann soll er das Auto verbieten. Fertig. Wir haben seit Jahrzehnten systematisch darauf hin gearbeitet, global, daß die Menschheit verdummt. Aus Einsicht wird die große Masse, global, niemals aufs Auto verzichten.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1535155 - 15.09.23 12:36 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: StephanBehrendt]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.880
In Antwort auf: StephanBehrendt
Man kann in vielen Fällen problemlos KFZ-Spuren problem- und staulos umwidmen. Allein in Köln kenne ich einige Beispiele: plakatives Beispiel ist die Mülheimer Brücke, auf der wegen Bauarbeiten seit Jahren die Hälfte der Fahrspuren nicht vorhanden ist.

Es gibt auch genug Beispiele, wo man es tatsächlich erfolgreich gemacht hat: Fischerstr. in Düsseldorf oder Hohenzollernstr. in M'gladbach. Zuerst riesiges Geschrei ob des Untergang des Abendlandes der zu erwartenden Staus ... die natürlich ausblieben und ein paar Wochen später finden fast alle(!) es gut.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#1535159 - 15.09.23 13:56 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Keine Ahnung]
Falk
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Zitat
Nun ist aber eigentlich diese Ampel auch für Radfahrer sinnvoll, da dort ein Übergang Richtung Schule vorliegt, wo viele Schulkinder unterwegs sind. Für diese Verkehrsanfänger ist ein Anhalten an der Kreuzung sicherer.
Das halte ich aber für sehr falsch und es passt nur zum Prinzip »Macht die Kinder kraftfahrkompatibel«. Sowas habe ich schon selber und in der ersten Klasse erlebt. Wenn man das tut, was Du vorschlägst, dann ist es eine Wiedereinführung des Kraftfahrvorranges von hinten durch die kalte Küche. In solchen Fällen neige ich dazu, meine Fahrräder mit Motorattrappen und abgelaufenen Kleinkraftradversicherungskennzeichen aufzudonnern. Damit entfällt die Pflicht, solche Schikanen beachten zu müssen.

Schikanemaßnahmen provozieren Regelverletzungen, das wurde doch schon öfter demonstriert.
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Off-topic #1535160 - 15.09.23 14:19 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: BeBor]
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Juergen
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In Antwort auf: BeBor
. Aber sollten die deshalb vom Recht, in der Einbahnstraße gegen die Kfz.-Richtung zu fahren, ausgenommen werden?

Bernd
Zur Not ja. Ich kenne in Neuss ne Menge Einbahnstraße, wo Gegenverkehr mit mehr als 1m nicht funktioniert.
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Reisen +
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#1535167 - 15.09.23 15:38 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: joese]
Schamel
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Ich bin um die neu entstandenen Radspuren in Darmstadt seeehr dankbar. Es wurden sehr gefährliche Passagen, für
die es wenig Alternativen gibt, zu radelbaren Strecken. Das waren sehr notwendige Veränderungen.
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Off-topic #1535169 - 15.09.23 16:26 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Juergen]
BeBor
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In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: BeBor
. Aber sollten die deshalb vom Recht, in der Einbahnstraße gegen die Kfz.-Richtung zu fahren, ausgenommen werden?

Bernd
Zur Not ja. Ich kenne in Neuss ne Menge Einbahnstraße, wo Gegenverkehr mit mehr als 1m nicht funktioniert.

Ich finde die Zunahme der Hüftbreite "moderner" PKW (zumindest einer bestimmten Fahrzeugspezies) besonders im Stadtverkehr viel bedenklicher als das vermehrte Aufkommen von etwa einem Meter breiten Cargoteilen, die aber nicht lärmen, nicht stinken und den knappen Verkehrraum wesentlich effizienter ausnutzen. Mit einer wesentlich breiteren Tretfuhre würde ich allerdings in diese Straßen auch nicht reinfahren. Über ein Cargobike (unter einem Meter Breite) denke ich sehr wohl nach und damit möchte ich diese Straßen auch befahren dürfen.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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Off-topic #1535172 - 15.09.23 16:58 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: iassu]
Keine Ahnung
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In Antwort auf: iassu
Hallo Arnulf, ich bin der Ansicht, daß alle diese Maßnahmen, die indirekt den Autoverkehr eindämmen wollen, keinen durchschlagenden Erfolg haben werden. Verkehrsraumverknappung, Pförtnerampeln, rote Welle, Tempolimits, Verteuerungen - all das treibt die Autofahrenden zwar in die Enge, aber wird das, was eigentlich erforderlich ist, einen Gesinnungswechsel, also Änderungen aus innerer Überzeugung, nicht herbei führen. Ganz sicher nicht. Und ohne einen Gesinnungswechsel wird auch keine fundamentale Verkehrswende stattfinden. Ganz sicher nicht.

Das einzige Mittel, auch ohne Gesinnungswechsel eine Verkehrsverhaltensänderung herbei zu führen, sind schlicht Verbote. Autoverkehr zu untersagen an Orten und/oder zu Zeiten. Das hat während der lockdowns funktioniert, das funktioniert auch aus anderen Motiven heraus. Aber dazu ist unsere Administrative, egal auf welcher Ebene, zu bürokratieverkrampft und nimmt den Status einer röchelnden Selbststrangulierung ein. Man könnte ja irgendwelche subsidiären Rechte und Ansprüche verletzen.

Nicht daß ich gegen einen wirklichen Rechtsstaat wäre. Aber es muß, das zwingt uns der Klimawandel auf, ja, mit Gewalt, eine neue Güter- und Werteabwägung erfolgen. Wir haben seit den Veröffentlichungen des Club of Rome, und die sind schon ein paar Tage her, die Köpfe in den Sand gesteckt. Und ringsrum in der Welt tun das die allermeisten Herrschenden noch immer.

Spätestens wenn ein Herr Kim nicht mehr im Maybach duch Moskau rollen kann, weil auf dem Weg dorthin die Taiga in Flammen steht, kein Trinkwasser mehr erhältlich ist und die überschwemmten Ex-Permafrost-Gebiete auch die Transsib unterspült haben, wird das Klima auch solche Zeitgenossen zwingen. Mit Gewalt.

Wir empören uns über die Gewalt, die von den Klimaklebern ausgeht. Angesichts der Gewalten des Elends in Griechenland, Lybien, Kanada und Ahrtal, um nur ein paar aktuelle zu nenen, ist das einfach nur lächerlich. Unser Bequemlichkeitsschlaf ist gefährdet! Meine Güte aber auch.

Wenn jemand mehr Fahrrad, Bus, Bahn will, dann soll er das Auto verbieten. Fertig. Wir haben seit Jahrzehnten systematisch darauf hin gearbeitet, global, daß die Menschheit verdummt. Aus Einsicht wird die große Masse, global, niemals aufs Auto verzichten.

Lieber Andreas,

ich stimme Dir eigentlich in jedem Punkt zu. Nur glaube ich dennoch, dass eine Verbesserung der Situation für Radfahrer und eine damit einhergehende "Verschlechterung" der Situation für Autofahrern in Städten dazu führen wird, dass mehr Leute auf das Fahrrad steigen. Ein "Gesinnungswechsel" muss aber dennoch stattfinden. Insbesondere ist ökologisches und umweltbewusstes Denken bei vielen Menschen nicht wirklich ausgeprägt oder gar nicht vorhanden. Des Deutschen liebstes Kind ist wohl immer noch das Auto, wobei "der Deutsche" nicht wirklich "jeder Deutsche" ist. Die Liebe zu tonnenschweren SUVs zeigt, dass die Aspekte "Umweltschonung" und "Klimafreundlichkeit" keine große Rolle spielen. Und wer glaubt, mit E-Antrieb den Klimawandel zu bekämpfen, aber gleichzeitig auch hier zum PS-starken, schweren SUV greift, der hat nicht nachgedacht oder blendet einfach die Realität aus. Die große Zahl an "Klimaleugnern" (ein blödes Wort), die ja sogar eine politische Repräsentation in einer erstarkenden Partei aus der rechten Ecke bekommt, ist auch ein Zeichen dafür, dass der von Dir angemahnte "Gesinnungswechsel" dringen nötig ist.

Da dieses Thema aber für diesen Faden als "Off-topic" gelten kann, werde ich diese unerfreuliche Thematik hier nicht mehr weiter behandeln.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1535173 - 15.09.23 17:07 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Falk]
Keine Ahnung
Moderator
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In Antwort auf: Falk
Zitat
Nun ist aber eigentlich diese Ampel auch für Radfahrer sinnvoll, da dort ein Übergang Richtung Schule vorliegt, wo viele Schulkinder unterwegs sind. Für diese Verkehrsanfänger ist ein Anhalten an der Kreuzung sicherer.
Das halte ich aber für sehr falsch und es passt nur zum Prinzip »Macht die Kinder kraftfahrkompatibel«. Sowas habe ich schon selber und in der ersten Klasse erlebt. Wenn man das tut, was Du vorschlägst, dann ist es eine Wiedereinführung des Kraftfahrvorranges von hinten durch die kalte Küche. In solchen Fällen neige ich dazu, meine Fahrräder mit Motorattrappen und abgelaufenen Kleinkraftradversicherungskennzeichen aufzudonnern. Damit entfällt die Pflicht, solche Schikanen beachten zu müssen.

Schikanemaßnahmen provozieren Regelverletzungen, das wurde doch schon öfter demonstriert.

Lieber Falk,

die Sicherheit der Kinder geht hier vor. Leider sind viele Grundschüler nicht dafür geeignet, die Gleichberechtigung der Fahrradfahrer mit den KFZ-Führern zu demonstrieren. Es ist eindeutig besser, an solchen Übergängen Ampeln zu installieren, die Kinder etwas "ausbremsen". Übrigens realisieren die Kinder sowieso nicht, dass die rote Fußgängerampel für sie nicht gilt, wenn sie auf dem Fahrrad sitzen. Leider gibt es aber auch Kinder, die die Ampel weder als Fußgänger noch als Radfahrer beachten (mein erwähnter Einsatz der Polizei). Wenn ich an die Ampel mit dem Fahrrad komme und sehe Kinder dort, so halte ich an, obwohl ich weiß, dass ich eigentlich fahren könnte. Den Überblick und das Einschätzungsvermögen, das ich als Erwachsener im Straßenverkehr habe, haben die Kinder nicht. Ich würde es aber dann dennoch für richtig empfinden, wenn die Ampel richtig ausgestattet wäre, also auch mit dem Radfahrer-Symbol.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1535174 - 15.09.23 17:25 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Velo 68]
joese
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In Antwort auf: Velo 68
Hallo Gemeinde
Ich bin diesen Sommer 2000kM durch Deutschland geradelt.
In Deutschland ist das Velofahren wunderschön, solange man sich von Autos fern hält…

Folgendes ist mir immer wieder passiert und ich würde gerne verstehen, was die Hintergründe sind:

Auf keinen Quartier- und Nebenstrassen (30 bis 50kmH), parken Autos meistens neben dem Gehweg, was die Fahrbahn oft so stark verengt, dass sich kaum zwei fahrende Autos kreuzen können.
Als Fahrradfahrender hat man dann aber meistens trotzdem genügend Platz um an einem entgegen kommenden Auto vorbei zu fahren, ohne das einer der Beiden ausweichen müsste. Ein Vorgehen, dass in der Schweiz vollkommen üblich ist.
In Deutschland musste ich aber fest stellen, dass dies die Autofahrenden zum Ausrasten treibt, und diese der Ansicht sind, dass ich zu halten und zu warten hätte, bis diese vorbei gefahren sind, wenn das parkierende Auto /Hindernis auf meiner Seite der Fahrbahn liegt.

Kann mir hier bitte jemand die Hintergründe erklären?
Danke
V.

Ok, zurück zum Thema.

Die Erklärung ist Folgende: Wird die Straße aufgrund eines Hindernisses, wie z.B. ein parkendes Auto, verengt, muss laut Straßenverkehrsordnung der Verkehrsteilnehmer, der an einer Fahrbahnverengung, einem Hindernis auf der Fahrbahn oder einem haltenden Fahrzeug links vorbeifahren will, entgegenkommende Fahrzeuge durchfahren lassen.

Hättest Du aber auch selbst rausfinden können. War nicht wirklich schwer.
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#1535177 - 15.09.23 18:05 Re: Radfahrer Regeln in Deutschland??? [Re: Keine Ahnung]
Falk
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Zitat
die Sicherheit der Kinder geht hier vor.
Dann hilft nur die Vollausrüstung mit einer Lichtsignalanlage für alle Richtungen. Nur die Fahrradbenutzer zum Betteln per Taste zu zwingen und die freie Fahrt für freie SUV-Fahrer zu garantieren, gibt Konflikte, die ich nicht ausbaden möchte.
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