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#1530599 - 29.06.23 08:43 Frage zum Einspeichschema - hier Cube
Christian
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 264
Hallo an das Forum,

meine Freundin hat sich ein Cube Gravelbike (C62 Carbonrahmen) gekauft.

Es ist mit hydraulischen Scheibenbremsen und einer 1x11-fach Schaltung ausgestattet.

Beim genaueren Hinsehen fiel mir ein besonderes Einspeichschema auf:

Vorderrad:

linke Seite (Bremsscheibe) --> 2-fach gekreuzt
rechte Seite --> radial

Hinterrad:

linke Seite (Bremsscheibe) --> radial eingespeicht
rechte Seite --> 2 fach gekreuzt


Was steckt hinter diesem Schema?
Ich kann mir nicht erklären, weshalb die Bremsscheibenseite vorn und hinten verschiedenartig eingespeicht wird... muss aber eingestehen, dass ich was Fahrradtechnik angeht sehr konservativ bin und meine Räder allesamt nicht mal eine Scheibenbremse haben dürfen ;-)

Bin gespannt auf eure Erklärungen...

Danke und viele Grüße
Christian

Geändert von Christian (29.06.23 08:47)
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#1530601 - 29.06.23 09:40 Re: Frage zum Einspeichschema - hier Cube [Re: Christian]
cterres
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.202
Das erklärt sich durch die auftretenden Kräfte.
Die vordere Bremse entwickelt durch ihre Position am Fahrrad deutlich höhere Bremskräfte und erzeugt dadurch mehr Last auf den Speichen. Umgekehrt genügt der gegenüberliegenden Seite das radiale Muster.
Hinten sind die Bremskräfte geringer (aber natürlich vorhanden), aber der Antriebsstrang erzeugt eine hohe Last.
Die Bauweise ist aber sehr auf Leichtbau getrimmt und nur eine von vielen Möglichkeiten. Zudem ist es die einfachste Variante. Zumindest bei gleicher Speichenzahl auf beiden Seiten.
Radiale verbaute Speichen können deutlich kürzer sein wodurch Gewicht gespart werden kann.
Besser geht das durch eine verringerte Anzahl der Speichen, auch eine asymmetrische Zahl, also vorne links und hinten rechts mehr Speichen als gegenüber, ist oft zu finden, dann allerdings nicht mehr radial.
Dazu brauch man eine passend gebohrte Felge mit manchmal ungeraden Lochzahlen wie etwa 21 (12+9). Solchen Laufrädern gemeinsam ist allerdings ein Gewichtslimit für den Fahrer, da hier immer auch an der Stabilität und Seitensteifigkeit gespart wird.
Mittlerweile dürften solche Laufräder aber seltener werden, da man im hochpreisigen Bereich Carbonspeichen findet, die den Gewichtsnachteil von Stahl nicht haben und im niedrigeren Preisbereich stabilere Laufräder bevorzugt werden.
Viele Grüsse aus Bremen
Christoph
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#1530610 - 29.06.23 12:34 Re: Frage zum Einspeichschema - hier Cube [Re: Christian]
elflobert
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 904
radiale Einspeichung ist hübsch und hat folgende (geringfügige) Vorteile gegenüber gekreuzten Speichen: die Speichen sind sind kürzer und damit etwas leichter und aerodynamischer. Sie setzen sich schneller, eigentlich sofort, und sind schneller und einfacher einzuspeichen.

Demgegenüber stehen eine Reihe von Nachteilen:
Der Nabenflansch wird erheblich stärker belastet. Bei gekreuzten Speichen heben sich die Kräfte der gegeneinander gerichteten Speichen teilweise auf, bei radialen Speichen zerren alle nach außen. Dieser Umstand kann sogar Einfluss auf die Passung der Kugellager haben.

Sie übertragen keine Drehmomente, was bei Nabenbremsen wie Scheibenbremsen und am Hinterrad ziemlich unschön ist. D.h. im Falle der Räder deiner Freundin sind die halb so vielen gekreuzten Speichen entsprechend höher belastet, wenn Drehmomente auf die Nabe wirken.

die kürzeren, radialen Speichen sind bei gleicher Bauart (z.B. 2,0 - 1,8 - 2,0) etwas weniger elastisch und sorgen für ein härteres Laufrad. Ob man das merkt, weiß ich nicht.


Ich würde am Hinterrad und bei nabengebremsten Vorderrädern immer alle Speichen kreuzen.
Das heißt aber nicht, dass du jetzt tätig werden solltest. Erst, sobald Probleme auftreten oder Ersatz beschafft wird. Das von dir beschriebene Einspeichmuster ist weit verbreitet und scheint zu funktionieren.


Und noch ein Nachtrag zum Hinterrad deiner Freundin:
Wenn sie hinten bremst, dann geht das Moment von der Scheibe über den Nabenkörper zu den rechten Speichen. Erst dort kann es zur Felge übertragen werden. D.h. der Nabenkörper wird auch entsprechend beansprucht. Bei einem beidseitig gekreuzten Einspeichmuster wäre die Nabenkörperbelastung nur halb so groß.
Auch wenn hinten weniger gebremst werden sollte, ist das Moment normalerweise größer als das maximale Antriebsmoment. Im kleinsten Gang kann ich bei angezogener Bremse nicht losfahren, so sehr ich mich auch anstrenge.

Geändert von elflobert (29.06.23 12:42)
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