Nachdem ich erst am DB-Schalter herausfand, dass die auf der DB-Website recherchierte Verbindung von Berlin nach Ostungarn doch eine Zugverbindung ohne Radmitnahme hat, habe ich das Supersparpreis-Ticket dennoch gekauft und muss über Budapest bis zur rumänischen Grenze innerhalb von ca. 24 Stunden.

Meine Frage lautet, wie ich von Breclav (CZ) nach Ungarn rein fahre, um über Budapest (das Supersparpreis-Ticket gilt nur 2 Tage) noch bis Debrecen schaffe ?

Meine derzeitige Planung:
Von Breclav (CZ) die 20 km nach Kuty (SK) radeln. Weiter mit dem Regionalzug nach Bratislava und hinter Bratislava (wo? zelten). Morgens weiter mit dem Rad nach Ungarn rein (ab Rajka) und mit Zug über Budapest nach Ostungarn.

Vielleicht hat jemand Erfahrung mit der Strecke oder Tipps ?

@drachensystem
Was für eine Strecke hast Du denn gebucht? Bist Du sicher, dass Deine Fahrkarte in anderen Zügen gilt?

Nicht alle Bahngesellschaften sind so kulant wie die DB und erlauben die Nutzung anderer Züge.
Gruß, Gerd

Gerd, bedeudet das:
Ich verpasse auf der festgelegten Strecke Prag-Breclav-Bratislava-Budapest-Szolnok-Debrecen und definierter 36hstündigen Gültigkeit nur einen Zug ,so dass muss ich nicht nur die Radkarten, sondern auch die Passagierpreise nachzahlen?

Was spricht denn gegen einen EC von Breclav nach Budapest? Kostenpunkt lt. tschechischer Bahn ca. 25 €, falls der nicht in den Supersparpreis passt.

Liebe Grüße

Bastian

Danke für den Hinweis, Bastian.
Natürlich würde ich ihn bezahlen, aber vermutlich (!) bekamen wir diesen Zug trotz 8 Radstellplätzen im EC nicht angezeigt, weil sie schon voll waren.
Ich werde mal bei der DB anrufen, welcher EC noch freie Radplätze hat.

Ich sitze gerade im EC nach Budapest. Bin in Brno eingestiegen, nachdem ich inBrno kurzfristig Fahrkarte, Fahrradkarte und Fahrradstellplatz gekauft hatte (am Schalter). Von Berlin nach Budapest gibt es ja nur noch eine Direktverbindung, aber vonPrag nach Budapest gibt es die tagsüber alle 2 Stunden. Nach meiner Erfahrungist der durchgehende Zug von Dresden bis Prag immer voll mit Rädern, von Prag bis Brno wird es schon weniger. Von Brno oder Breclav sollte die Fahrradmitnahme kein Problem darstellen

Die Fahrt mit den Rgionalzügen und per Rad über die Grenzen habe ich auch schon gemacht, aber das dauert.

Von Budapest nach Debrecen fährt ein IC mit Fahrradmitnahme. Dasist aber keine unter Radlern bevorzugte Verbindung. Man muss auch aufpassen, das ost eigentlich eine Ringzugverbindung; Bp Nyugati pu- Szolnok- Debrecen- Nyíregyháza-Miskolc- Bidapest Keleti pu.

Danke Martin, auf deine Erfahrung bei der Verbindung hatte ich gehofft!

Ich habe bei DB und auch der ungarischen MAV als Betreberin der ECs angerufen: Es ist von D nichts zu reservieren, wer mit der MAV reisen ein Rad mitnehmen will!

So ich werde ich in Prag am Bahnhof die nächste Verbindung ab Breclav kaufen müssen.
Und wenn ich in CZ keine Bestätigung über eine evtl Verspätung kriege, dann muss ich die ganze Reise ab Breclav bis Debecren on top selbst zahlen.

Ob sie mich aus dem Zug schmeißen, weil es nach zu zahlen heißt, da Zugbindung ?

Schau doch noch mal direkt bei der ČD, sieht so aus, als könne man dort das Fahrradticket direkt mitbuchen. Gibts auch auf Englisch: Klick

@drachensystem

Bei der DB gilt, dass bei Verspätung oder Zugausfall die Zugbindung aufgehoben ist. Wie das im Bereich anderer Bahngesellschaften ist, weiß ich nicht.

Konkret: Im Mai bin vom Rheinland nach Bologna gefahren. Wegen massiver Verspätung ging es ab München mit Regionalzügen weiter. Für die Strecke Brenner - Bologna habe ich mir neue Fahrkarten gekauft. Ob mir die DB dies erstattet, kann ich Dir in einigen Wochen oder Monaten sagen.

Nun hat mein Beitrag nichts mit Deiner eigentlichen Frage zu tun. Ich möchte nur warnen, von vermeindlichen Selbstverständlichkeiten auszugehen. In Italien sind beim Reisen ohne Fahrkarte deftige Strafen fällig.
Gruß, Gerd

Ich habe nur 3 Minuten Umsteigezeit in Breclav, das schaff ich sowieso kaum mit dem Rad.

Sollte ich keine Bestätigung über eine evtl. Verspätung kriegen,
läuft das auf Radeln bis Kuty in SK und weiter bis Bratislava mit dem Regionalzug hinaus. Dann ab Hegyeshalom als Selbstzahler bis Debrecen, also durch ganz Ungarn.

Es sieht so aus, als ob Du auch ebenerdig die Gleise queren kannst.Klick

Warum nicht einfach Breclav-Wien und dann Wien-Budapest?
Breclav-Wien fährt ein normaler Regionalexpress, mit ausreichend Fahrradplätzen.
Wien-Budapest fährt ein Railjet mit Reservierungspflicht, normalerweise sind da ausreichend Plätze verfügbar.

Beides buchbar via oebb.at

Wenn du mal konkreter schreiben würdest, wann du wo losfährst, wärees leichter, deine Frage nachzuvollziehen.

In Breclav gibt es immer die Umsteige im Stundetakt. Warschau-Wien und Prag-Budapest, bzw Warschau-Budapest-Prag-Wien (ähnlich wie in Bitterfels bei Halle bzw. Lpz.-Wittenberg-bzw. Dessau). Normalerweise stehen kommen die Züge am selben Bahnsteig an, und am Gleis gegenüber geht es weiter. Bei wenigen Minuten Verspätung wird sogar gewartet, um den Umstieg zu ermöglichen, gestern waren es etwa 10 Minuten.

Ich bin gestern 12.22 in Brno eingestiegen, in einen EC von Prag nach Budapest. Es waren zwei Wagen mit Fahrradstellplätzen dabei, in jedem waren im vorderen und im hinteren Einstiegsbereich jeweils 6 Stellplätze (besser gesagt Hängeplätze), also insgesamt 24 Fahrradplätze. Und ich war der einzige mit Fahrrad. Ich hatte zwar eine Fahrradstellplatzreservierung, aber der Platz war nicht zugewiesen. Bin dann irgendwo rein, wo das Fahrradsymbol zu sehen war.
Die breite Eingangstür für die Rollstühle konnte nicht geöffnet werden, ich musste also durch die schmale "normale" Eingangstür, 3 Treppenstufen hoch. Mit festgezurrtem Gepäck wäre das nicht möglich gewesen, aber ich werfe normalerweise erst einmal meine 4 taschen in den Gang, und trage dann das Fahrrad rein. Die Taschen stehen dann natürlich gerade dann im Weg rum, wenn sich die Massen von Wagen zu Wagen begeben, in der Hoffnung einen Platz zu finden, aber das war kein großes Poblem
.
Von Brno bis Bratislava war der Zug relativ voll, wie üblich waren viele Sitzplätze mit Taschen und Rucksäcken besetzt, nicht mit Reisenden. Bis Bratislava habe ich vor meinem Fahrrad auf meinen Taschen gesessen, es waren ca 6 Reisende im Vorraum, der für die Räder eingerichet war, die stehend, kauernd, liegend diesen Abschnitt überbrückten. Meine Hoffnung, dass schon in Breclav der Zug leer wird erfülle sich nicht, aber ab Bratislava war dann jede Menge Platz.

Hier in Ungarn gibt es keine solchen Sparangebote, wie in Deutschland, die eine Zugbindung beiinhalten. Also dürtfte die Weiterfahrt nach Debrecen kein Problem sein. Aber du brauchst von Bp. nach Debrecen eine Fahrradstellplatzreservierung, ggf. kannst du die dir schon in Hegyeshalom geben lassen- dort müsste ein Schalter vorhanden sein, in Rajka eher nur ein Automat. Man kann auch am Automaten Fahrradstellplätze reservieren, habe ich einmal aus Spaß ausprobiert, als ich langere Zeit auf eineem kleinen Bahn hof gewartet hatte. Aber auch die ungarischen Automaten sind nicht gerade intuitiv, fast so schlimm wie in Dtl.

Bezüglich Regionalzug (habe gerade mal nachgeschaut): Von Rajka fährt einer 10:10, der nächste erst 15:10, aber nur bis Hegyeshalom. Es wäre also sinnvoll gleich bis Hegyeshalom (weiter 12 km) durchzuradeln. In Hegyeshalom halten auch die Railjets von Wien nqach Budapest, ca. im Stundentakt. Die haben jeweils 6 Hängeplätze (normalerweise immer im "westlichsten" Wagen, in deiner Richtung also also ganz hinten.

Ansonsten im Stundentakt mit dem Regionalzug nach GYör und von dort weiter im Stundentakt nach Budapest.Die Regionalzüge haben ebenerdigen Einstieg, da kann das Gepäck dranbleiben.

Falls du über 65 bist, fährst du in den Regionalzügen als Reisender kostenlos, brauchst aber trotzdem eine Fahrradkarte. Die sind vom Preis her nach Entfernung gestaffelt, also nicht wie in Deutschalnd eine Tageskarte.

VG aus Budapest
Martin

Martin, vielen Dank für die ausführliche Antwort.


Ich fahre am 27. Juni um 7:01 ab Berlin über Prag bis Breclav, wo ich fahrplanmäßig um 15:52 ankommen soll.
Dann habe ich 3 Minuten um den EC 131 aus Polen nach Budapest zu kriegen, der auf einem anderen Bahnsteig wartet.

Inzwischen habe ich doch noch bei der CZ-Bahn online eine Radfahrkarte für den EC 131 bis Budapest kaufen können.

Es könnte also klappen bis 22:50 in Debrecen zu sein (außer bei Verspätung) aber ich kann die Tickets mit einem späteren Zug nutzen und muß notfalls in Budapest übernachten.

Dein Problem ist die Grenze zwischen der Slowakei und Ungarn ohne durchlaufenden Regionalverkehr. Die lässt sich aber umgehen. Das Einfachste ist vermutlich, bis Komárno zu fahren, dann mit dem Fahrrad über die Donaubrücke und ab Komárom mit dem ungarischen Regionalverkehr weiter. Ob es mit den Fahrzeiten passt, habe ich aber nicht überprüft. Bratislava–Hegyeshalom ist deutlich weiter. Einen deutlichen Umweg machst Du über Wien, aber diese Lösung ist vielleicht sogar zu empfehlen. Sollte die direkte Verbindung Wien–Budapest ebenfalls über Hegyeshalom nicht funktionieren, dann auf jeden Fall über die Raaberbahn (über Ebenfurth und Odedenburg/Sopron). Für den österreichischen Avbschnitt wirst Du aber nachzahlen müssen

Nicht zu empfehlen ist das Überbrücken des Grenzstreckenabschnittes Šturovo–Szob. Dort ist Šturovo–Esztergom deutlich günstiger.

Sturovo-Szob ist inzwischen völlig entspannt (Aber auch früher war es kein Problem über die Eisenbahnbrücke). Es gibt eine neue Straßenbrücke über den Ipoly von Helemba nach Ipolydámasd, ob sie offizeill schon übergeben ist, weiß ich nicht, bin aber mit dem Rad schon zweimal drüber. Von Ipolydámasd nach Szob gibt es einen neuen Radweg.

Aber natürlich hast dur Recht: Sturovo-Esztergom ist bedeutend kürzer. Und von Esztergom aus fährt alle halben Stunden ein Zug, von Szob aus nur stündlich.

Wien-Hegyeshalom Budapest: für den Railjet braucht man ja eine Fahrradreservierung, aber Wien-Bruck. a d. Leitha geht mit Regionalzügen, zweistündlich fährt dann ein Regionalzug von Bruck nach Györ.

Habe gerade noch mal nachgeschaut:
Wenn in Breclav der Anschluss weg sein sollte, kannst du eine Stunde später, also 16:52 ja immer noch in den direkten Zug von Berlin nach Budapest einsteigen, wárest dann um 20:31 in Bp. Nyugati pu. Dort waren eigentlich immer freie Fahrradstellplätze vorhanden. Vom Nyugati pu. nach Debrecen geht es noch um 21.28 bzw. 22:28 mit dem Interregio, für die ist keine Fahrradreservierung erforderlich. Ankunft 0:23 bzw 1:23.

Ich beneide dich nicht um diese Zugfahrt, (bin ca. 100 mal Leipzig-Budapest gefahren)
VG aus Budapest
Martin

Also gerade die Verbindung Breclav-Wien (Regionalzug, problemlose Fahrradmitnahme, ohne Reservierung), Wien-Budapest (Railjet, idR ausreichend Radabstellplätze verfügbar, mit Reservierung), Budapest-Debrecen (Regionalzug, problemlose Fahrradmitnahme, ohne Reservierung) erscheint mir - aus Erfahrung sehr, sehr zuverlässig.

Ich mache sowas eigentlich gerne, doch ich vermisse die durchfahrenden Züge und die Schlaf- und Liegewagen. So lange ist es auch wieder nicht her, dass man mit zweimal Umsteigen bis Athen und Istanbul kam. Bis Ungarn ließen einen auch Grenzer und Zöllner in Ruhe, der Schlafwagenschaffner kümmerte sich um die Grenzabfertigung. Versuch das mal heute.

@Laiselka, danke. Meine letzte Gelegenheit ist elf Jahre her