Hallo,

Ich war immer mit meinen Leder-Bootsschuhe unterwegs und war immer top zufrieden. Also mit ganz normalen Pedalen und dies auch bei 10000km Touren. Jedoch gab es 2 Probleme:

1. Klatschnass am Morgen im feuchten Grass.
2. Wenn man 300km an einem Tag im Sommer fährt nimmt das Leder so viel Feuchte bzw Wasser auf, dass sie nicht mehr richtig trocknen können. Bei "normalen" Temperaturen und 200km/Tag absolut kein Problem.

Ich überlege mir Schuhe aus Syntehtik (damit sie schneller trocknen) aber war immer zurückhaltend wegen 2 Dinge:

1. Geruch.
2. Hitze. Ich habe viele Synthetik Laufschuche, Trail Running Schuhe und sie sind immer arg heiss - viel heisser als meine Lederschuhe

Hat jemand mit folgendem experimentiert:

Fürs Radfahren kauft man sich mit Absicht Synthetik Schuhe die 1-2 Nummern zu gross sind. Somit haben die Füsse VIEL mehr Platz im Schuh und die Luft kann besser zirkulieren und somit die Feuchte und Wärme wegtragen. Dies ist natürlich nicht ideal weil die Ferse beim laufen hoch und runter geht aber dürfte kein Thema sein weil man sowieso nicht wandern geht. Durch den extra Platz kann man auch einfacher dickere Socken tragen wenn es kalt ist. Und vielleicht auch GoreTex Socken verwenden anstatt Gamaschen.

Was meint Ihr?

Lucas

Mit meinen Keen-Sandalen (mit und ohne Clickies) kann man radfahren, duschen, furten, was auch immer. Die sind sofort wieder trocken. Und einen Geruch habe ich noch nicht bemerkt.

Ich hatte mal diese hier versucht:

Vaude Pavei Ventilation

Sehr gut belüftet.

Gruß
Thoralf

PS: Ich habe sie aus zwei Gründen nicht genommen: 1. zu niedriger Spann, 2. die Belüftung ist demaßen gut, dass ich bei unter 20°C darin friere.

Die Qualität der Socken macht auch was aus, muss für entsprechende Feuchtigkeitstransport sorgen. Evtl. auf so langen Etappen Socken wechseln. Grundsätzlich verstehe ich das nicht, was den Unterschied zwischen 200 und 300 km macht. Je länger die Tagtour, desto mehr fährt man ja auch zu moderaten Temperaturzeiten wie morgens und abends. Klatschnass am Morgen ziehst du halt Sandale zum Zeltabbau an usw., Radschuhe erst, wenn du aufs Rad steigst.

Mich imponieren die 300 km am Tag

Ich bin mal 320km von 5 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachts von nördlich Arizona bis Phoenix reingefahren - wollte die Hitze vermeiden und eben während der Nacht fahren. Dies war das erste mal als ich beim Radfahren Blasen an den Zehen gekriegt habe. In Phoenix ist es tagsüber schnell mal 45 degC und während der Nacht 35 degC.

Habe natuerlich keine Ahnung von Radreisen mit 300km/T ... aber ledergefütterte Wanderhalbschuhe mit Wollsocken sind klimatisch auch bei Hitze und grosser Anstrengung ok. Neulich im Juli mit Weissbart in der Tiefebende Norditaliens und den umliegenden Cols getestet. Wenn die Dinger gefettet sind, ist die feuchte Wiese auch egal.

Für mich DER Reiseradschuh.

Radschuhe fallen idR kleiner aus. Daher kauft man sie größer. Für's sportiche fahren sollten Radschuhe schon eng anliegen. Im gehobenen Preissegment habe die Schuhe ja eigens Drehverschlüsse. Ich fahre auf Touren meist mit Sandalen mit SPD-Klickis. Radschuhe mit Klickis fahren sich aber doch deutlich besser. An MTB Schuhen, mit denen man auch mit Klickis rumlaufen kann, gibt es ja eine riesen Auswahl. Die meisten sind aus Plastik und werden daher nicht groß naß. Bei den Lederschuhen könntest du ja auch mal probieren sie einfach mit Papier aus zu stopfen. Hilft ja meist gut Schuhe trocken zu bekommen. Falls du dir neue kaufts solltest du sie besser vorher anprobieren da sie teils auch sehr unterschiedlich in der Breite ausfallen.

Bin mal über 5 Tage immer 150-165 km gefahren, wirklich prickelnd fand ich das nicht, am liebsten fahre ich mit Birkenstock und in den letzten Jahren auch mit Plattformpedalen, den Birkis juckt das nicht.

Danke für alle Antworten.

Eine weitere Frage:

Könnte man mit Sandalen und das "Zwiebelprinzip" alle klimatischen Bedingungen bewältigen?

Ausser Sandalen hat man:

1. Wasserdichte Goretex Socken
2. Winddichte Socken
3. Warme Socken
4. Dünne/Normale Socken

Je nach Wetter zieht man die Schichten an.

Die Goretex Socken dürften auch bei Schlamm und Matsch gut sein. Bei 40 Grad im Sommer die dünnen Socken als UV Schutz.

Hat jemand mit sowas mal herum experimentiert?

Lucas

Olaf Schulz ist ein Ganzjahressandalenfreund FZ28

Ich mache das "Zwiebelprinzip" manchmal auch mit den Sandalen aber nur zweischichtig. Ich habe Tevas und ziehe auf Radreise oder auch im Alltag Schuhüberzieher an wenn ich starte und ziehe sie dann während dem Fahren aus, wenn es warm genug ist.

Die Dinger helfen auf Veloreise auch die Füsse am Morgen im nassen Gras rund ums Zelt trocken zu halten...

Bereits bei mildem Klima war ich auf Reise viel mit Sandalen unterwegs.

Wasserdichte Socken bei Regen halten zwar Wasser fern, entziehen den Füßen aber die Wärme zum Verdampfen des Wassers auf der Oberfläche.
Ich habe bei Regen in Goretex-Socken und Sandalen immer eiskalte Füße bekommen. Da müsstest Du dann noch dicke Wollsocken unter die Goretex-Socken ziehen.

Solange man auf dem Rad sitzt, mag das auch bei Schietwetter funzen. Sobald ich aber in Fels oder Matsche vom Rad steige und zu Fuß gehe, benötige ich festeres Schuhwerk.

Wobei es nicht gleich die vercleateten Bergstiefel sein müssen, mit denen Gereon häufig dahin schreitet.