Im August soll es mit dem Tandem nach Österreich gehen, Start und Ziel ist Passau, maximal 1000Km.
Folgendes hab ich bislang zusammengeklickt: brouter

Meine Fragen hab ich mal unterstrichen, hat sonst jemand noch Anmerkungen zur Strecke, Tips für Sehenswürdigkeiten, Strecken die man meiden sollte?

Von der Inn zum Salzkammergut, an den schönsten Seen vorbei, im Ennstal gen Westen. Salzachstausee und Paß-Stein-Strasse wurde woanders schon mal empfohlen (kann ich leider nicht routen, da offiziell gesperrt). Auf Alpenüberquerung auf einer vielbefahrenen Hauptverkehrsroute haben wir nicht so viel Lust, bei zu wilden und steilen Pisten sind wir aber mit dem Tandem etwas eingeschränkt.
Deshalb soll es nicht über den Tauernpass sondern ab Forstau auf Schotterstrasse über den Oberhüttensattel gehen. Am Oberhüttensee und die ersten Meter nach Süden soll es Schiebestrecke sein, gibt es da Erfahrungsberichte ob es wirklich schlimm oder machbar ist?
Nach der Querung des Murtals geht es nochmal hoch über den Schönfeldsattel, das ist dann aber ganz normale Strasse?
Dann bleibt es ne ganze Weile an der Drau, ein Stück Südtirol, um dann die Alpen wieder nach Norden zu queren. Ein wenig hatte ich mit der Idee gespielt ab Sterzing das Pfitscher Joch zu nehmen, aber die Abfahrtsstrecke vom Pass bis zum Schlegeisspeicher ist dann wohl doch zu abenteuerlich mit dem Tandem?
Daher wohl Brenner über die Römerstrasse.
Verpasst man was im Inntal wenn man dann nach Norden zum Achen- und Tegernsee weiterfährt?
Um den Chiemsee ist wahrschein alles schön, daher gehts auch erst ab Brauau wieder am Inn weiter bis Passau.

Zwischen Schärding und Passau hast du beide Richtungen auf der österreichischen Seite - gut so! Auf der deutschen Seite gibt es dort einige gefährliche Stellen.

Der Antiesenradweg (Antiesenhofen - Ried i.I.) ist toll.

In St. Georgen i.A. (100 km) kann ich den Attergauer Hof sowohl zum Übernachten als auch zum Essen empfehlen. Auch der Kiener (Mondseestr. am anderen Ende des Ortes) ist gut. In Nußdorf a.A. (107 km) gilt dasselbe für das Hotel Aichinger/Das Bräu.

Am Attersee geht der Radweg ordentlich auf und ab, aber die B151 ist sehr stark befahren. Also auch nach der 3.Steigung weiter auf dem Radweg bleiben.

Die B154 vom Mondsee nach St. Gilgen hoch ist zwar als R2 beschildert, aber steil und ebenfalls ziemlich stark befahren. Vielleicht gibt es da mittlerweile eine Radspur, ich glaube aber nicht, weil da irgendwann ein alter Bahntunnel hergerichtet werden soll.

Fällt mir auch grad auf, war aber gar nicht so geplant. Was gibts da Schlimmes? Laut Karte ist der Weg wohl etwas naturbelassener?

Guten Morgen,

hier meine paar Erfahrungen bzw. Tipps:

- dieser jene Fluss ist männlich, also der, nicht die Inn.
- Salzachstauseen gibt es mehrere, aber du meinst offensichtlich den Salza-Stausee und diese Strecke ist tatsächlich sehr schön.
- der Schönfeldsattel ist eine asphaltierte Straße, wahrscheinlich mehr Kühe als Autos darauf. Auf der Kärntner Seite gibt es in meiner Erinnerung viele (ausgebesserte) Schlaglöcher.
- zwischen Passau und Schärding kannst du dir das Land tatsächlich aussuchen, gefährliche Stellen auf der bayrischen Seite kenne ich keine einzige. Die österreichische Seite finde ich jedenfalls attraktiver, wenn auch mit einigen nichtasphaltierten Kilometern.
- die Landschaft um den Chiemsee ist tatsächlich reizvoll, leider sieht man den See kaum einmal.
- der Drau-Radweg zwischen Lienz und Innichen wird an schönen Sommertagen von Tausenden (!!) Italienern befahren und zwar in der Gegenrichtung. Da rollen Legionen auf Leihrädern diese 35 Kilometer gemütlich bergab, plaudernd, mit Ohrstöpseln, kaum das Rad beherrschend und haben keine Vorstellung, dass da jemand in der Gegenrichtung unterwegs sein könnte. Ich kann dir nur dringend raten: entweder am frühen Morgen oder am späteren Nachmittag drau-aufwärts zu radeln.

Hans

Wenn es nicht unbedingt das Drautal von Lienz nach Innichen sein muss, gäbe es eine Umfahrungsmöglichkeit durch das Defereggental und das Antholzertal. In Lienz nach Norden abbiegen Richtung Felbertauerntunnel. In Huben geht es links ab in das Defereggental und zum Staller Sattel Von hier führt eine welchselseitige Einbahnstraße (Fahrtrichtung ändert sich jede halbe Stunde) zum Antholzer See und in das gleichnamige Tal. In Olang kommt ihr wieder auf die geplante Strecke.

Teilweise gibt es abgetrennte Radwege, in den Tälern hält sich der Verkehr normalerweise im Rahmen.

Deshalb soll es nicht über den Tauernpass sondern ab Forstau auf Schotterstrasse über den Oberhüttensattel gehen. Am Oberhüttensee und die ersten Meter nach Süden soll es Schiebestrecke sein, gibt es da Erfahrungsberichte ob es wirklich schlimm oder machbar ist?

Das würde mich auch interessieren. Lustigerweise hat mir Komoot diese Route vorgeschlagen, ob wohl ich - eher defensiv - als Fortbewegungsmittel das Fahrrad und nicht MTB oder Gravelbike gewählt hatte.
Ein Heranzoomen an die vorgeschlagene Strecke hat mich dann vermuten lassen, dass Komoot das nicht so ernst gemeint haben kann?

Wir sind mit vollgepackten Rädern schon häufig steile und grobschottrige Abschnitte gefahren - solange es nur für eine begrenzte Zeit 'holpert', ist mir das lieber als starker LKW-Verkehr.

Von daher würde mich diese Route auch interessieren, falls sie tatsächlich auch für existiert (ohne dass man das vollgepackte Rad tragend auf einem schmalen Saumpfad entlang-balancieren muss...

Lieber Andy,

Daher wohl Brenner über die Römerstrasse.
Verpasst man was im Inntal wenn man dann nach Norden zum Achen- und Tegernsee weiterfährt?

Wir sind im letzten Jahr in umgekehrter Richtung geradelt.
Die Strecke hoch zum Brenner ab Sterzing über einen Bahntrassenweg ist sehr schön.
Auf der anderen Seite sind wir nur ca 10km auf der brenner-Bundesstraße gefahren, ansonsten über Nebenstraßen und Forstwege mit relativ wenig Verkehr.

Aus dem Inntal hoch nach Maurach am Achensee ist es ganz schön steil!
Die Strecke am Achensee entlang und dann rund um den Sylvensteinstausee und weiter an der Isar entlang bis Wolfratshausen lässt sich auch gut und verkehrsarm fahren. Die Strecke über den Tegernsee kenne ich nicht.

... sah im Mai 2019 so aus:



Da waren größere Abschnitte des Radwegs im Fluss verschwunden. Die Umleitung brachte ein paar zusätzliche Höhenmeter (was dem Tandemteam sicher nichts ausmacht ) und ein paar km auf der Bundesstraße. Vielleicht weiß jemand, ob die Schäden inzwischen beseitigt sind.

Gruß Dietmar

Das müsste der unbefestigte Waldweg zwischen Neufels und Kraftwerk Passau gewesen sein. Stellenweise sehr schmal (ich war mit dem Liegerad unterwegs, und bei Gegenverkehr mussten beide Richtungen erstmal runterbremsen und aneinander vorbeischleichen, damit keiner auf dem Steilhang zum Fluss landet) und an mindestens einer Stelle stand das berühmte "Radfahrer absteigen"-Schild an einem Gefälle. Da bin ich mit angezogenen Handbremsen und zusätzlicher "Fußbremse" langsam runtergerutscht.

Danke Hans, hast mich vor ein paar linguistischen Fauxpas vor Ort bewahrt

Danke für den Vorschlag, scheint ja ein echt schöner Geheimtip zu sein. Ich denke aber noch einen Pass bekomme ich nicht durchgeboxt, das hebe ich mir mal für eine Solotour auf.

Hier gibt es eine Tourbeschreibung dazu Klick, die Nordauffahrt bis zur Oberhütte wird nicht das Problem werden, eher das Stück am See und der Abfahrtsbeginn. Ein wenig schieben finde ich jetzt nicht schlimm, das vollbeladene Tandem tragen reicht mir an Bahnhöfen.

Ja, vom Brennerpass bis Steinach gibt es anscheinend keine wirkliche Alternative.
Ja, da gehts ganz schnell 400m hoch, da kommt das größte Ritzel garantiert zum Einsatz

Laut diesem Artikel aus 04/2919 war zumindest die Planung dass Sommer 2020 alles wiederhergestellt sein soll.

Man hat den Weg wohl auf die andere Flußseite verlegt.

Hallo Andy,

dann kann ich ja jetzt auch etwas qualifiziertes zu deiner Tourenplanung schreiben

- Von Schärding nach Ried im Innkreis bin ich über viele winzige, gutgeteerte Kreisstraßen zwischen den kleinen Dörfchen gefahren, weil ich nicht in Hörweite der stark befahrenen Autobahn und Bundesstraße sein wollte. Das hat super funktioniert und die zusätzlichen Höhenmeter halten sich in Grenzen.

- Du nimmst den Radstädter Tauernpass. Ich hatte den Tipp bekommen, anstelle dessen den Sölkpass zu nehmen. Schau dir mal in Google Maps die Verkehrsbelastung beider Pässe an, zu der Zeit in der du da durchfahren möchtest. Der Sölkpass war an einem Freitagvormittag beinahe völlig unbefahren. Du kannst dir auch mal die Beschreibung der Rennrad-Gemeinde zu beiden Pässen durchlesen.

https://www.quaeldich.de/paesse/soelkpass/
https://www.quaeldich.de/paesse/radstaedter-tauernpass/

- Möchtest du wirklich den Brenner fahren? Schon ab Innsbruck ists mir mit den schweren LKW in dem engen Tal viel zu laut (ich bin dann über den Kühtai weiter). Ich würde die Strecke zwischen Brixen, Innsbrck und Brixlegg vermeiden.

- Vom Chiemsee bis Passau wäre mir die Strecke zu eintönig, weil sich die Landschaft vermutlich wenig abwechselt und du die teilweise auch schon von der Anfahrt kennst - da feuert man dann am Ende 150km durch, ist genervt von den vielen Runterbrems-Kurven im engen Radweg und will nur noch ankommen

Wenn du einen Schlenker nach Bad Birnbach oder Bad Griesbach einbaust, wirds vielleicht interessanter?

- Du hast gegen Ende deiner Tour keine Möglichkeit mehr, etwas abzukürzen wenn dir die Zeit davonläuft. Gerade mit dem Tandem wirst du deine Rückfahrt wohl vorgebucht haben? Wenn das meine Planung wäre, würde ich den Brenner auslassen und einen Pass eher nehmen. Dann würde ich einen Bogen nach Bad Reichenhall und Salzburg, und einen weiteren ins Rottal in der Planung vorsehen. Auf diese Weise vermeidest du Zeitdruck und musst nicht die ganze Zeit auf die Uhr schauen.

Wenn gegen Tourende tatsächlich die Zeit knapp wird, kannst du diese Bögen auslassen und sparst eine Tagesetappe. Und wenn du die Zeit hast, kannst du dir Salzburg anschauen, das ich interessanter und gemütlicher fand als Innsbruck.

Abgesehen von den paar Kleinigkeiten ist deine Tour genau so, wie ich die auch sehr gerne fahren würde

Liebe Grüße und hab Spaß,
Erik

Oh, wer lesen kann ist klar im Vorteil -- du willst gar nicht den Tauernpass nehmen, sondern den Oberhüttensattel. Wenn der tatsächlich mit dem Tandem befahrbar ist, ist das natürlich 'ne ganz andere Liga als der Sölkpass. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil

Hallo Erik, danke, das war ausführlich


Von dem was ich bisher gelesen hab ist der Brenner nicht (mehr) so schlimm. Auf italienischer Seite Radweg und ab Matrei die alte Römerstrasse, da hat man seine Ruhe. Ansonsten sind wir ja nur eine kurze Strecke im Inntal, wir biegen ja dann zum Achensee ab.



Das ist tatsächlich richtig, aber ich frage mich was es vorher für entspannte Alternativen gibt?
- Tauerntunnel (Bahn) zwischen Böckstein und Mallnitz. Davor auch nur Radweg an und auf Bundesstrasse
- Großglockner Hochalpenstrasse: sehr viel touristischer Verkehr und ne Nummer zu anstrengend für uns. Gerade in Verbindung beider Sachen kein Spaß
- Felbertauerstrasse (Autotunnel): nur für Autos
- ab Sterzing Pfitscher Joch: wohl schöner als Brenner, aber MTB-lastig und man spart hier keine 10Km


Ach ich dachte das ist's überall schön Hatte jetzt mal Burghausen als Sehenswürdigkeit gesetzt und die letzten Kilometer an der anderen Innseite ausrollen. Aber behalte ich mal im Hinterkopf.

Für den Tunnel der Felbertauernstraße gibt es einen Fahrradshuttle. Trotzdem würde ich aufgrund des Verkehrsaufkommens zum Tunnel und wieder ins Tal nicht dort fahren wollen.

Ach, so furchtbar ist der Brenner nicht. Der Bahntrassenteil ist sogar recht entspannt und angenehm. Das Ganze ist dann sowieso an einem Vormittag gefahren ohne sich ein Bein auszureißen. Und es gibt da sogar ausgesprochen nette Seitentäler, falls Abstecher in Frage kämen.
Mit dem Tandem macht eine schnelle Brennerquerung wahrscheinlich sogar richtig Laune.
Gruß
Nat