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#1390533 - 25.06.19 21:26
Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
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Hallo zusammen, vom 7. bis zum 18. Juli plane ich eine Radreise von Basel über die Route 3 (Nord-Süd-Route von Veloland Schweiz) ins Tessin und weiter nach Milano. Bis zur Grenze sind es wohl zwischen 350 und 400 Kilometer, so dass ich bis Milano mit etwa 500 rechne. Somit sollte es in 10 vollen Fahrtagen mit dem von mir anvisierten Schnitt von 50 Kilometern pro Tag zu schaffen sein. Dennoch habe ich ein paar Fragen bzw. Anmerkungen. 1.) An der Axenstrasse mit der berühmt-berüchtigten Empfehlung, auf Bahn oder Schiff auszuweichen, scheiden sich hier im Forum die Geister. Wenn ich es richtig verstehe, ist die Fahrtrichtung von Nord nach Süd die unproblematischere. Da ich Wert darauf lege, die gesamte Strecke aus eigener Kraft zurückzulegen, möchte ich Bahn oder Schiff tunlichst vermeiden. Wie sieht es mit sonstigen Alternativen aus? Gefunden habe ich den Weg der Schweiz, der parallel zur Axenstrasse verläuft. Es soll dort wohl Tragepassagen geben, was für mich mit einem beladenen Reiserad ein Ausschlusskriterium ist. Oder gibt es eine Chance, am Westufer des Vierwaldstättersees von Seelisberg südwärts durchzukommen? 2.) Der Punkt, weswegen ich diese Tour nicht schon in den vergangenen Jahren in Angriff genommen habe, war die Sperre der Schöllenenschlucht für Radfahrer. Laut der Internetseite https://www.xn--schllenen-27a.ch/verkehr/oev-und-langsamverkehr/ ist der neue Weg wohl inzwischen eröffnet worden, so dass man - angenehmer als je zuvor - diese Stelle rollenden Rades passieren kann. Hat das schon jemand ausprobiert? 3.) Hat jemand eine Idee, wie man am besten von Chiasso (oder Bellinzona oder Lugano) weiter nach Milano kommt? Am liebsten wäre mir - sofern ich gut in der Zeit liege - eine Route entlang des Lago Maggiore oder Lago di Como. Dabei möchte ich es vermeiden, mich bei der Einfahrt nach Milano auf einer sechsspurigen Einfallstraße ohne Radweg wiederzufinden. Gibt es in diesem Teil Norditaliens auch beschilderte Radrouten, wie ich es weiter östlich schon erlebt habe? 4.) Am 18. Juli (Donnerstag) gedenke ich mit der Bahn von Milano Centrale aus heimzureisen. In Deutschland und anderen Ländern ist mein Faltrad mit einer unten offenen Überwurfhülle bisher immer als Handgepäckstück ohne Fahrradkarte und -stellplatzreservierung durchgegangen. Mir ist jedoch zu Ohren gekommen, dass das Bahnpersonal in der Schweiz in solchen Fällen strenger ist als im Rest Europas. Muss ich mir Sorgen machen, entweder nicht mitgenommen zu werden oder ein Bußgeld wegen Schwarzfahrens zu riskieren? Alle Verbindungen, die mir angezeigt werden, egal ob über den Gotthard oder über Simplon und Lötschberg, haben eine Reservierungspflicht für den Sitzplatz, und wenn es nur für das lächerliche Stück von Como bis Chiasso ist. Weiß jemand eine Alternative, die man auch kurzfristig buchen kann? Ich meine jetzt keine Verbindung mit Regionalzügen mit 7x Umsteigen und erforderlicher Zwischenübernachtung. Die einzige Verbindung, die ich bei der DB buchen kann, ist die mit dem ECE Milano - Frankfurt, der allerdings sehr voll werden dürfte. Über Hinweise und Anregungen würde ich mich freuen. Übernachten werde ich übrigens ausschließlich in festen Unterkünften, die ich wie immer spontan buchen werde, Schweizer Preise hin oder her. Gruß aus Duisburg Carsten
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#1390536 - 25.06.19 22:23
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Im italienischen Regionalverkehr gibt es keine Platzkartenpflicht und wenn ich bei Hafas Fernverkehrszüge abwähle, dann gibt es mindestens einen Stundentakt zwischen Milano und Chiasso. Mit einer Stülphülle hatte ich auch mit meinen 559er Laufrädern in der Schweiz noch keine Diskussionen. In Ungarn sähe das anders aus.
Ob es nach Mailand rein Radwege gibt, kann ich nicht sagen. Ich suche nicht danach und kann ohne leben. Der Drang nach Radwegen ist eine sehr westdeutsche Angewohnheit. Autofahrende Oberlehrer habe ich in Italien noch nicht erlebt.
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Geändert von Falk (25.06.19 22:23) |
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#1390537 - 25.06.19 23:14
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Hallo Carsten Baumaterial für den Dom, haben sie damals auf einem extra dafür gebauten Kanal transportiert. Diesem folgend kannst du ganz gemütlich bis nach Milano rein, quasi alles Radweg, ach ja, Beschildert. (Glaub ich mich jedenfalls zu Erinnern...) Frag mich nicht wie der Heist, irgend ein Naviglio . Ich bin dem Lago Magiore entlang danach dem Fluss Ticino und eben diesem Naviglio bis zum Dom. Der TILO Verkehrt auch zwischen Milano und Bellinzona, ist ein Regio, aber gar nicht viel langsamer. Gruss Roberto
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Hole im Leben mehr Luft und gebe dafür weniger Gas. (Harry Ramelli) | |
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#1390539 - 25.06.19 23:29
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Zu 1): Die Axenstraße von Brunnen aus ist vollkommen unproblematisch. Zuerst auf dem Gehweg, nach wenigen 100 m beginnt der wunderbare Radweg.
Zu 3): Vom Lago Maggiore nach Milano ist es weniger attraktiv als man meinen könnte. Ab Laveno beginnt es, landschaftlich immer uninteressanter zu werden. Am Comer See kann man ab Lecco noch eine Weile den Adda-Radweg am Fluß nehmen, der wirklich schön ist. Die letzten 30 km vor Milano sind aber immer ein Durchhalteproblem. Die Einfahrten und Ausfahrten in die Stadt bzw aus der Stadt selber finde ich vergleichsweise harmlos, Komoot & Co spucken dir Routen aus, die weder Schotterwege durchs Unterholz noch Autobahnen beinhalten. Eine allgemeine Großstadtphobie darf man aber natürlich nicht haben.
Zu 4): Bahnverbindungen ab Milano Centrale bis Zürich sind ebenfalls vollkommen unproblematisch, geradezu easy. Das Einzige was man braucht, ist viel Zeit, um im EG in Milano Centrale auf einen freien Schalter zu warten (Nummer ziehen). Es gibt in aller Regel keine Probleme bei der Fahrradstellplatzreservierung, denn die Züge durch den Basistunnel fahren oft. Wenn du mal in Zürich bist, dürfte die Weiterfahrt ja kein unüberwindliches Problem mehr sein.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (25.06.19 23:30) |
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#1390543 - 26.06.19 04:52
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Hat jemand eine Idee, wie man am besten von Chiasso (oder Bellinzona oder Lugano) weiter nach Milano kommt? Guten Morgen, auf unserer Verona - Mailand - Tour sind wir von Chiasso über Varese an das Südende das Lago Maggiore; von dort am Ticino und später am Naviglio-Kanal entlang praktisch verkehrsfrei ins Zentrum von Mailand geradelt. Der größte Teil davon ist Radweg; sehr entspannt und sehr empfehlenswert. Hans
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#1390545 - 26.06.19 05:06
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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zu 1) auf der Westseite des Urnersees kommst du einfach so nicht durch. Wanderweg mit anscheindend auch Treppen. Aber Axenstrasse ist ja problemlos.
zu 2) ausprobiert nicht, aber der Weg führt, so wies vom Auto aus ausgesehen hat, teilweise auf der Gallerie und grösstenteils getrennt von der Strasse hoch. (Rest gelb gestrichelt.)
zu 4) es gibt teilweise direkte RegioExpresszüge (via Bergstrecke) von Milano bis Erstfeld, da 1x über das Perron fallen und vis-a-vis in den IR nach Zürich. Geht natürlich länger als durch den Basistunnel... Wenn du schon weisst, dass du am 18.7 fahren willst und der Zug nach Frankfurt zeitlich passt (hat ja einfach einer pro Tag), dann buche diesen doch. Von Milano in Richtung Deutschland kommst du sonst nicht ohne umsteigen...
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#1390550 - 26.06.19 06:49
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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zu 2) ja im Herbst. Der Weg führt auf das Dächle der Zahnradbahn. Das ist ganz hübsch, es gibt allerdingst auch ein etwas steileres Stück, das mit Gepäck ein paar zusätzliche Schweißtropfen fordert. Das ist jedoch nur kurz und nicht weiters wild.
Gruß Nat
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#1390804 - 29.06.19 14:02
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten. Meine Planung sieht derzeit wie folgt aus:
1.) Wenn die Axenstrasse kein Problem ist, werde ich das komplette Ostufer des Vierwaldstättersees fahren. Dann verpasse ich zwar die Rütliwiese als Wiege der Schweiz, aber dafür kann ich die legendäre hohle Gasse bei Küssnacht mitnehmen.
2.) Mit der Strecke auf der Galerie dürfte sich die Problematik der Lärmbelästigung in der Schöllenenschlucht wohl erledigt haben. Ich freue mich auf diesen Abschnitt und hoffe nur, dass meine Kondition bis zum Gotthardpass reicht. Im Zweifel werde ich den Anstieg vom Vierwaldstättersee bis zur Passhöhe auf zwei Tage aufteilen.
3.) Ein Blick auf die Karte verriet mir, dass der Lago di Como wohl einen zu großen Umweg bedeutet. Also konzentriere ich mich wohl auf die Variante mit dem Lago Maggiore. Die Naviglio-Variante (ich vermute, dass der Naviglio Grande gemeint ist) hört sich sehr einladend an. Ich hoffe, mein Zeitbudget reicht aus, um diesen Umweg einzubauen. Ist es sinnvoll, direkt von Bellinzona zum Lago Maggiore zu wechseln und das komplette Ostufer abzufahren, oder ist eher die Variante von Mendrisio über Varese direkt zur Südspitze des Sees zu bevorzugen?
4.) Es ist beruhigend, dass ein Faltrad als Handgepäckstück auch in der Schweiz kein Problem ist. Wenn ich weder eine Fahrradkarte noch eine Stellplatzreservierung brauche, kann ich mir den Schalter am Bahnhof Milano Centrale wohl sparen, oder sind Fahrkarten ins Tessin am dortigen Automaten nicht erhältlich? Die Fahrkarte ab einem geeigneten Bahnhof im Tessin werde ich mir bereits in Deutschland kaufen, damit ich die Ermäßigung mit meiner BahnCard 50 in Anspruch nehmen kann. Eine Sitzplatzreservierung scheue ich aus mehreren Gründen. Zum einen handelt man sich dadurch eine Zugbindung durch die Hintertür ein, und andererseits ist es für mich ein Lotteriespiel, da ich ein Problem damit habe, entgegen der Fahrtrichtung zu sitzen. Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, aber wahrscheinlich läuft es auf einen Regionalzug von Milano nach Chiasso oder Lugano hinaus und von dort weiter mit Schweizer Zügen, die wohl unproblematisch sein dürften.
Gruß Carsten
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#1390838 - 29.06.19 18:14
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Behalte mal im Hinterkopf, dass die Schöllenenbahn die steilste Teilstrecke der MGB ist. Die Die Neigung beträgt in der Schöllenenschlucht 179‰. Die Konsequenz ist, das dort (und bei der MGB nur dort) bergwärts geschoben werden muss, die Lokomotive läuft auf der Talseite. Sollte dort der Radweg auf der Galerie verlaufen, dann dürfte es beladen ziemlich zäh werden. Guck Dir mal die Linienführung auf einer Karte an. Um die Teufelsbrücken ist der Spuk vorbei und ich hoffe mal, dass die alte Streckenführung über die alte Teufelsbrücke noch befahrbar ist. Kurz danach ist man im Urnerboden in Andermatt. 1996
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#1390861 - 29.06.19 22:25
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: iassu]
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Gut, dass ich nicht schon zwei Wochen früher gestartet bin...
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#1390934 - 30.06.19 16:54
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: GeorgR]
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Ich bin die Schöllenen vor 10 Jahren an einem etwas verregneten Werktagmorgen gefahren. Es herrschte, bis ich an der Teufelsbrücke war, relativ wenig Verkehr, ich hatte also einnigermaßen angenehme Bedingungen.
Ich bin das aber auch schon mehrfach mit dem Auto gefahren und habe die zwischen Wand und Verkehr eingeklemmten Radler bemitleidet, hinter denen man sich bei Gegenverkehr schonmal mit Tempo 5 für längere Zeit einzuordnen hatte: eine Sch...-Situation für alle Beteiligten.
Die neue Strecke finde ich daher außerordentlich begrüßenswert. Daß man sie nicht abwärts fahren darf, halte ich für vollkommen richtig. Freue mich schon auf ein/das nächstemal.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (30.06.19 16:55) |
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#1390935 - 30.06.19 17:09
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: iassu]
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Im Herbst war die Strecke erst teilweise fertig gestellt. Ich selbst hätte aber auch die Strasse jetzt nicht so dramatisch gefunden, auch wenn der Radweg freilich angenehmwr ist, vor allem wochends. Dafür ist er steiler als die Straße. Aber die paar km die man da hochwuchten muß, sind ja doch recht übersichtlich. Bei unss hat sich dabei übrigens eine zugegebenermaßen alte, Nabe verabschiedet. Die nächsten Radläden hats in Andermatt und in Erstfeld. Gruß Nat
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Off-topic
#1390936 - 30.06.19 17:12
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: natash]
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Komoot kennt das noch nicht. Wird sich ja dann aber zeigen, wie das Verhältnis von Steigung zu Höhenmetern ist im Vergleich zur Straße.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1390968 - 30.06.19 20:48
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: iassu]
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Hallo Für die Rückfahrt ab Mailand gibt es einen Zug der Nonstop bis Frankfurt fährt. Verkehrt aber nur einmal am Tag . Frankfurt ab ca 8.00Uhr Morgens,für die Rückfahrt bitte Schauen sie spät er fährt. Ist ein Schweizer Zug, Fahrradmitnahme müsste mit Klapprad gehen Gruß
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#1390969 - 30.06.19 21:22
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: franjocastilia]
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Den Zug hatte ich auch entdeckt, aber man muss wohl zumindest auf dem grenzüberschreitenden Teilstück von Italien in die Schweiz einen Sitzplatz reservieren, was ich gern vermeiden möchte. Außerdem wird mir eine erwartete sehr hohe Auslastung angezeigt, so dass die Abstellmöglichkeit für das große Gepäckstück zum Problem werden könnte, vor allem, wenn ich durch den reservierten Sitzplatz an einen bestimmten Wagen gebunden bin.
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#1390970 - 30.06.19 21:27
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: GeorgR]
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25% der gesamten Baukosten allein für den Fuß- und Radweg sind aus deutscher Sicht ein Traum. Hierzulande sind immer noch Prozentsätze im niedrigen einstelligen Bereich an der Tagesordnung, zumindest gefühlt. Dafür würde man in Deutschland eine so wichtige Verbindung sicherlich nicht für mehrere Jahre für den nicht-motorisierten Verkehr sperren, wie es in der Schöllenenschlucht während der Bauzeit geschehen ist.
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#1390973 - 30.06.19 22:09
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: franjocastilia]
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Für die Rückfahrt ab Mailand gibt es einen Zug der Nonstop bis Frankfurt fährt. Erst, nachdem der Papst aus der Kirche ausgetreten ist. Es gibt ja verdammt vieles, aber Reisezüge, die ohne Verkehrshalt durch die Schweiz fahren und das nur für die drei Hanseln in den Kuhbläken Mailand und Frankfurt am Main gibt es aus naheliegenden Gründen nicht. Hafas findet im Übrigen nur den EC 52, der umsteigefrei von Milano nach Frankfurt am Main fährt, allerdings erst 11.23 und mit 13 Zwischenhalten von Stresa bis Mannheim. Um die Euphorie noch etwas zu dämpfen, das Fuhrwerk ist für Mann und Ross platzkartenpflichtig.
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#1391014 - 01.07.19 18:45
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: iassu]
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Hätte ich das gewusst, hätte ich meinen Tourstart (übermorgen übrigens) nicht auf Andermatt gelegt, sondern auf Göschenen. Da ist die Bahnanreise etwas einfacher und die Strecke ist ja wohl auch schön.
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In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort) | |
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#1391021 - 01.07.19 19:48
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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3.) Hat jemand eine Idee, wie man am besten von Chiasso (oder Bellinzona oder Lugano) weiter nach Milano kommt? Am liebsten wäre mir - sofern ich gut in der Zeit liege - eine Route entlang des Lago Maggiore oder Lago di Como. Dabei möchte ich es vermeiden, mich bei der Einfahrt nach Milano auf einer sechsspurigen Einfallstraße ohne Radweg wiederzufinden. Gibt es in diesem Teil Norditaliens auch beschilderte Radrouten, wie ich es weiter östlich schon erlebt habe?
Ein paar Anmerkungen. Bellinzona - Lago Maggiore Nordufer ist keine landschaftlich besondere Radroute, gibt aber Radweg. Lago Maggiore Ostufer ist insgesamt weniger autobefahren als die Westseite. Schöne Streckenabschnitte sind fast alle in Nord/Mitte, gewiss lässt es im Süden etwas nach. Einige schöne Ecken aber auch weit am Südostufer, z.B. die Art Halbinsel bei Ranco. Es gibt mit zusätzlichen Höhenmetern zu beiden Seiten eine Reihe von Alternativen, manchmal recht parallel, manchmal auch ehr als Übergang in ein Nachbartal/-see. Anpruchsvoll z.B. die Route zwischen Vira und Maccagno über Alpe Neggia. Am Westufer findet sich eine eher einfache Halbhöhenpanoramaroute, über Via Monte Verita und Via Madonna Gottardo. Bei Brissago muss man aber runter. Später gibt es eine ansruchsvolle Waldroute von Cannero über Premeno nach Intra/Verbania. Eine lohnenswerte Variante mit Umweg wäre, zum Ticino-Fluss über Lago Mergozzo und Ortasee aufzuschließen. Von Bellinzona nach Lugano über Monte Ceneri ist einigermaßen einfach, aber auch nicht besonders hervorhebend. Verkehr ist auch. Mendrisio, Chiasso und Como lohnen nicht anzustreben und ist sehr verkehrsreich. Um zum Lago di Varese zu gelangen, gibt es unterschiedlichst anspruchsvolle oder einfachere Wege vom Luganer See aus. Denkbare Kompromissroute wäre von Ponte Tresa über Ghirla. Umwegiger und anspruchsvoller bieten sich die beiden Naturparks zu beiden Seiten dieser Route an, wo auch Wege mitten hindurchführen. Von Ponte Tresa bieten sich aber noch andere Varianten an. Nach Luino ist ein sehr einfacher Übergang, somit könnte man dann weiter am Lago Maggiore fahren. Auch nördlich des Regionalparks Campo dei Fiori gelangt man auf verschiedenen Wegen ohne Varese-See weiter ans Südostufer des Lago Maggiore, ggf. aber auch ans Westufer des Varesesees. Alles lässt sich an oben angegebene Einfallrouten nach Mailand anbinden.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1392921 - 18.07.19 22:22
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Gestern bin ich wie geplant von meiner Reise zurückgekehrt und möchte die wichtigsten Punkte kurz schildern.
Die Axenstrasse war kein Problem. Auf der in Fahrtrichtung (Nord-Süd) rechten Straßenseite gibt es größtenteils einen Radweg. Selbst auf den kurzen Passagen auf dem Fußweg ist ein Begegnungsverkehr mit etwas gutem Willen von beiden Seiten zu bewerkstelligen. Es ist übrigens die einzige Möglichkeit, die Tellsplatte zu besuchen, denn bei den empfohlenen Alternativen Bahn (verläuft an dieser Stelle durch einen längeren Tunnel) und Schiff (Anlegestelle an der Tellsplatte außer Betrieb) hat man keine Chance dazu.
Der neue Fuß- und Radweg durch die Schöllenenschlucht ist bis auf wenige Meter komplett asphaltiert. Er ließ sich mit einem voll beladenen Reiserad größtenteils problemlos fahren, nur an einem Steilstück kurz vor der Teufelsbrücke musste ich schieben. Da war ein paar Tage zuvor die Überquerung des Juras deutlich steiler.
Der Gotthardpass war für mich ohne Probleme fahrbar. Kurz vor der Passhöhe, ungefähr an der Kantonsgrenze Uri/Tessin, zweigt die alte Passstraße (Tremola) ab, die jenseits des Passes bis Airolo hinab führt. Auf dieser Trasse herrscht wenig motorisierter Verkehr. Dafür besteht sie überwiegend aus Kopfsteinpflaster, so dass auch auf der Abfahrt keine hohe Geschwindigkeit möglich ist. Der in diesem Faden erwähnte Vorschlag, für die Abfahrt die neue Straße zu nutzen, ist nur teilweise praktikabel, denn auf der unteren Hälfte (ab einer Höhe von ca. 1600 Metern bis Airolo auf 1100 Metern) besteht ein Fahrradverbot. Also gibt es zumindest auf diesem Abschnitt keine Alternative zur Tremola, was wegen der Kopfsteinpflasterpassagen für Rennradfahrer problematisch werden könnte.
Ab Bellinzona habe ich mich für den Lago Maggiore entschieden, und zwar für das Ostufer. Hier ging es auf der Straße vergleichsweise ruhig zu, was wohl daran liegt, dass die wichtigsten Touristenorte auf der gegenüberliegenden Seite sind. Der Hinweis mit dem Naviglio Grande war sehr hilfreich; darauf wäre ich von allein wohl nicht gekommen. So konnte ich auf verkehrsberuhigten Wegen bis an den Rand der Innenstadt von Milano gelangen. Offiziell gilt hier wohl für Radfahrer eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 15, teilweise sogar nur 10 km/h, aber die Einhaltung wird anscheinend nicht so eng gesehen. Schließlich sind die meisten Nutzer einheimische Rennradfahrer. Erst auf dem letzten Stück des Naviglio war an Fahren nicht mehr zu denken, denn die Route endete direkt in einem Szeneviertel mit entsprechend vielen Fußgängern.
Die direkte Zugverbindung von Milano nach Frankfurt war bereits vor meiner Abreise nicht mehr buchbar, weil offensichtlich alle Sitzplätze bereits reserviert waren. Da bei allen anderen Verbindungen der italienische Abschnitt bei der DB ohnehin nicht buchbar war, habe ich zunächst eine Fahrkarte ab Chiasso erworben. Für das erste Stück von Milano nach Chiasso kaufte ich in Italien an einem Automaten eine Fahrkarte, die die obligatorische Sitzplatzreservierung beinhaltete. Trotz der gestückelten Fahrkarte konnte ich den EC mit Schweizer Wagenmaterial durchgängig von Milano bis Basel benutzen. Der Bahnhof Milano Centrale ist etwas gewöhnungsbedürftig, da es vor Betreten des Bahnsteigs eine Zugangskontrolle wie im Flughafen gibt. In dem nicht allzu vollen Zug fand ich einen guten Ablageplatz für das zusammengefaltete und umhüllte Rad, so dass weder das italienische noch das Schweizer Personal etwas daran auszusetzen hatte.
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#1392930 - 19.07.19 05:31
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Moderator
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Beiträge: 18.328
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[…] Der in diesem Faden erwähnte Vorschlag, für die Abfahrt die neue Straße zu nutzen, ist nur teilweise praktikabel, denn auf der unteren Hälfte (ab einer Höhe von ca. 1600 Metern bis Airolo auf 1100 Metern) besteht ein Fahrradverbot. […] Das Fahrradverbotsschild ist mir hin und wieder auf Abfahrten irgendwie gar nicht aufgefallen Breite Straße, bergab geht es eh schnell und es fand sich niemand, den es störte. Ich fahre die Tremola lieber bergauf als bergab, eben wegen des Kopfsteinpflasters. Die neue Straße hat immerhin im oberen Teil den Vorteil, dass man die Tremola im Tal und im Verlauf sehen kann. Das gefällt mir auch ganz gut, selbst wenn man dafür auf die andere Straßenseite muss um aus den Galeriefenstern zu blicken.
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#1392997 - 19.07.19 17:01
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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Mitglied
anwesend
Beiträge: 17.335
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Danke für das Update mit einer aktuellen Beschreibung! Ob das Radfahrverbotsschild am Gotthard Süd schon 2005 schon stand, mag wohl fraglich sein (als ich da runter bin). Ich würde es aber nicht beachten - schon gar nicht hätte ich es damals beachtet, als ich bei sintflutartigen Regen runter bin (Schuhe wie einen Eimer Wasser ausgeleert, ein anderer Reisradlerpaar ist mit Bus runter). Auf einer Kopfsteinpflasterstrecke wäre bei solcher Witterung eine Abfahrt mehr als gefährlich.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1394746 - 02.08.19 09:02
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: CarstenR]
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abwesend
Beiträge: 142
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Gestern bin ich wie geplant von meiner Reise zurückgekehrt und möchte die wichtigsten Punkte kurz schildern.
Die Axenstrasse war kein Problem. Auf der in Fahrtrichtung (Nord-Süd) rechten Straßenseite gibt es größtenteils einen Radweg. Selbst auf den kurzen Passagen auf dem Fußweg ist ein Begegnungsverkehr mit etwas gutem Willen von beiden Seiten zu bewerkstelligen. Es ist übrigens die einzige Möglichkeit, die Tellsplatte zu besuchen, denn bei den empfohlenen Alternativen Bahn (verläuft an dieser Stelle durch einen längeren Tunnel) und Schiff (Anlegestelle an der Tellsplatte außer Betrieb) hat man keine Chance dazu.
Ein aktuelle Info: Zum Glück bist du an der Axenstrasse schon durch... Denn Die Axenstrasse ist zur Zeit für ca. 8 Wochen komplett gesperrt.Da geht zur Zeit nix für Fahrrad, Auto oder Wanderer. https://www.trail.ch/gallery/albums/trai...18_dsc03362.jpgRedOrbiter Fremdes Bild in Link umgewandelt. Zur Erläuterung siehe hier.
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Geändert von Uli (02.08.19 09:47) |
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#1394768 - 02.08.19 12:15
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: redorbiter]
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Mitglied
abwesend
Beiträge: 142
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[mod]Fremdes Bild in Link umgewandelt. Zur Erläuterung siehe hier.[/mod] Was geht denn hier ab? Ich finde das ist schon fast willkürlich wie sich hier einzelne Mods aufspielen... Denn, warum wird hier mein Foto gelöscht? Das war MEIN selbst geschossenes Foto und ist nicht ein fremdes Bild! RedOrbiter
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Off-topic
#1394770 - 02.08.19 12:29
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: redorbiter]
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Moderator
abwesend
Beiträge: 18.328
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[mod]Fremdes Bild in Link umgewandelt. Zur Erläuterung siehe hier.[/mod] Was geht denn hier ab? Ich finde das ist schon fast willkürlich wie sich hier einzelne Mods aufspielen... Denn, warum wird hier mein Foto gelöscht? Das war MEIN selbst geschossenes Foto und ist nicht ein fremdes Bild! RedOrbiter Nun, es geht ab, dass man das als Moderator eben nicht überprüfen kann. Woher soll der Moderator wissen, dass es Dein selbst geschossenes Bild ist? By the way, wie wäre es einfach mit dem Satz gewesen: Ich habe das Bild selbst geschossen, statt solche GEschütze wie "willkürlich" und "aufspielen" aufzufahren...
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Geändert von Holger (02.08.19 12:29) |
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#1394773 - 02.08.19 13:04
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: redorbiter]
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Moderator
abwesend
Beiträge: 14.857
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Hallo Redorbiter!
Wir können nicht sehen oder wissen, ob das dein Bild ist. In diesem Fall gibt es keinerlei Hinweise, die darauf hindeuten. Ganz im Gegenteil liegt das Bild auf einer Domain, deren Name darauf hindeutet, dass sie kommerziell sein könnte. Haben wir Zweifel, wandeln wir zur Vermeidung möglichen Ärgers wg. einer Urheberrchtverletzung Bilder in Links um. Ich denke, das ist nachvollziehbar. Zudem ...
Warum ist das Umwandeln in einen Link so schlimm, dass du diesen Ton anschlägst? ich möchte dich bitten auf deine Wortwahl zu achten.
Bitte achte auf die Forumsregeln: "Bei Fragen oder Kommentaren zur Moderation kontaktiere die Moderatoren oder Administratoren bitte direkt per Privater Nachricht oder E-Mail. Öffentliche Beschwerden werden entweder geschlossen oder entfernt, da solche Diskussionen selten zu einem konstruktiven Ergebnis kommen und nicht beteiligte Mitglieder das Drama auch noch mitverfolgen müssen."
Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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#1394794 - 02.08.19 17:08
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: redorbiter]
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Vielleicht als Ergänzung Bericht der Luzerner Zeitung. Die Bahnlinie ist nicht direkt betroffen ist, wenngleich es einige Folgeprobleme gibt: Bericht der Aargauer Zeitung.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1394886 - 03.08.19 21:45
Re: Schweizer Nord-Süd-Route und Milano
[Re: veloträumer]
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Dann gab es wohl nur ein Zeitfenster von etwa vier Wochen, in dem Axen und Schöllenen gleichzeitig befahrbar waren. Welch ein Glück, dass ich genau diese Periode erwischt habe.
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