Hallo,

Ich möchte mal wissen was Ihr beim Radfahren anhabt. Persönlich habe ich bis jetzt noch nicht das optimale gefunden.

Meine Voraussetzungen:

Art: Touring (viele Stunden)
Tempo: 25 km/h
Temperatur: 15-20°C
Kleidung: Unten langarm enganliegendes Funktionshemd (Brynje aus Norwegen) und oben drauf ein Windbreaker aus Mikrofaser.

Problem: Bei den angegebenen Bedingungen werde ich normalerweise immer kalt vom Kaltschweiss. Besonders sind die Armen ein Problem: Der Körper (ohne Arme) produziert mehr wärme und ist deshalb nicht so kritisch. Die Armen hingegen werden immer feucht und obwohl der Windbreaker fast 100% winddicht ist, friere ich.

Wie löst Ihr dieses Problem? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

Was braucht Ihr: Jacken mit Unterarm RVs, Windmembrane nur an den Vorderseiten etc etc?

der lucas

PS: Merkt Euch, dass ich trotz der Funktionskleidung zum schwitzen komme. Ich weiss nicht ob ich besonders viel schwitze, aber alles wird nicht feucht sondern nass.

Hallo,

ich mach das ganz klassisch mit der "Zwiebeltechnik": einfach mehrere Schichten aus Funktionskleidung übereinander.

Meine Kombination für die von Dir beschriebene Situation ist ein kurzärmeliges Trikot, ein dünner Fleecepulli und evtl. meine Goretex-Allzweckjacke drüber...je nachdem. Also nichts Ausgetüfteltes oder Weltbewegendes. Funktioniert meistens - allerdings gibt's eben so bestimmte Temperaturbereiche, die zwischen Jacke an- und ausziehen liegen..da gibt's halt dann einen Kompromis und ich entscheide vor Ort, ob ich jetzt lieber ein bisserl vor mich hinfröstle oder eben schwitze...

Gruss
Martin

Bei dem Temperaturbereich reicht mir ein kurzärmliges Trikot oder ein Tchibo-MuFu-UHe und drüber meine Goretex N2S, bei der bei 20° die Ärmel abgemacht werden.

Ich oute mich hier wahrscheinlich als Außenseiter:
- Langärmliges Unterhemd (Baumwolle!)
- kurzärmlges Trikot (Baumwolle!)
- winddichte Fleece-Jacke von VauDe drarüber.

Geht echt super. Durch die vielen Fasern hat die Jacke eine so große Oberfläche, dass der Wind die Feuchtigkeit geradezu herauszieht. Ich habe verschiedenes ausprobiert, aber diese Kombination ist vom Tragekomfort her unübertroffen.

es gibt "Ärmlinge"*, also Hemd oder Trikot ohne Mittelteil....

kannste kaufen oder schenken lassen (ist demnächst aktuell - Wunschzettel schon up-ge-dated?) oder selbermachen: einfach Ärmel von Langarmtrikot abtrennen

*und analog (also real, nicht virtuell) auch das Gegenstück für Beine: "Beinlinge"
HS

Hallo,

sind die 15 bis 20 Grad kein Schreibfehler? Bei diesen Temperaturen würde ich in der genannten Kombi jedenfalls eher schwitzen als frieren. Und auch bei dir hätte ich das 'feucht werden' eher mit Schwitzen assoziiert.

Aber trotzdem noch ein praktischer Tipp: ich empfinde gerade bei zweifelhaften Temperaturen eine Weste als das ideale Kleidungsstück. Sie hält da warm wo man es braucht, aber man überhitzt nicht.
Und Armlinge habe ich ebenfalls auf meinen Wunschzettelgesetzt.

Martina

ich hab zwar keine Arm- sondern nur Beinlinge, aber irgendwann rutschen die Dinger immer runter und schlabbern dann rum. Die Versuche das mit Druckknöpfen und / oder Klettband zu lösen habe ich wieder rückgängig gemacht.
Nun habe ich eine kurze Hose mit arg langen Beinen, da geht es einigermaßen..

Bei den oben genannten Bedingungen hätte ich entweder was Kurzärmliges an, mit unterhemd ( aus Funktionsplastik) oder ein Langärmliges Vliesartiges Hemd wo ich dann nach Bedarf die Ärmel hoch oder runterschiebe, evtl. ne Windstopperweste. Ansonsten ne kurze Radhose.
Wolf

Hallo Martina,

wie kommt es denn bei Dir zu ?

Zum Thema:
Bei +15° bis +20° reicht mir ein kurzärmliges Radtrikot.
Wenn es mir zu kalt wird, ziehe ich einen langärmligen Fleece-Pullover drüber. Das geht auch für leichten Regen oder bei Temperaturen unter 0° und trockener Luft.
Alternativ trage ich bei leichtem Regen auch das Radtrikot und eine längärmlige dünne Windjacke.
Wenn es zu naß oder zu kalt ist, kommt noch eine einfache "Wurstpelle" (nicht atmungaktive Regenjacke) drüber.

Die Arme frieren bei mir selten, im Winter eher die Hände und Füße.

Gruß
Felix

Naja, ob der Abtransport der Feuchtigkeit nach draußen bei den Funktionsklamotten in der Praxis wirklich immer so funktioniert, das ist ja so eine Sache. Ich habe gute Erfahrungen damit:
als erstes ein möglichst dünnes Funktinsunterhemd
dann ein ganz normales Baumwoll-T-shirt
und drüber je nach Temperatur, dünnes Fünktionshemd plus Jacke oder, wenn es so aussieht als ob es trocken bleibt, dicken Baumwollpulli, der noch etwas Luft zu lüften durchlässt, aber nicht zuviel.
Das Baumwoll-T-shirt ist dann naß, weil es die Feuchtigkeit des Funktionsunterhemdes aufsaugt, aber das Funktionunterhemd ist dafür trocken, d.h. ich bleibe am Körper relativ trocken.

Für meine kleinen Trainingtouren am Wochenende ziehe ich ein Windstopper-Hemd drunter und einen Baumwollpulli drüber, allerdings fahre ich natürlich die kleine Trainingsrunde mit mehr (Heiz)energie, als eine Tour. Sprich: da mag ich eine Windkühlung auch haben, außer auf der hustenempfindichen Brust.



Hast du dabei Handschuhe an?
Es könnte nämlich auch sein, daß die Hande, oder auch nur die gut gekühlten Pulsadern, die Wärme aus den Armen saugen.

Und dann die Kälte unter den Armen verteilen

MfG

Ich machs eigentlich genauso. Bis ca. 0°C machts eine Fleecejacke über dem Bürohemd (notfalls noch einen dünnen Pullover), bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt anstelle der Fleecejacke eine Wind- und Wasserdichtjacke, in dem Fall von BENGER aus .at. Das scheint nicht sehr dick zu sein, aber mir reichts.
Fahre ganzjährig so zur Arbeit, pro Strecke 12km.

Ringo

Hi Felix,

'zweifelhafte Temperaturen' bezog sich auf Temperaturen, bei denen ich daran zweifle, ob es warm genug für kurzärmlig ist oder nicht....

Martina

ich glaube du hast die üblichen windstopperprobleme, bei den beschriebenen temperaturen sowieso.

versuch mal was luftdurchlässigeres, irgendwas aus zB. DRYSKIN von schoeller (wird auch von anderen herstellern verarbeitet), ohne winstopperschicht.
diese jacken sind luftiger, aber nicht gar so durchlässig wie zB. normale fleecejacken.

ich trage sowas eigentlich ganzjährig, auch im minusbereich, wobei dann die windbrechende schicht körpernah getragen wird, also als unterwäsche aus dichtem polyxxx-gewebe.
ist nicht jedermanns sache, weil man relativ gesehen, durch die luftigkeit viel körperwärme verliert, mir aber immer noch lieber als im eigenen saft zu stehen.

vielleicht dabei auch noch von belang, den körper gleichmässig einzupacken, also rundum ähnliche materialien, so dass verdunstung/ auskühlung gleichmässig stattfinden kann, und sich nicht irgendwo wärmestaus und kälteinseln bilden.

bei diesem prinzip erübrigen sich auch stosslüfter, also zB. RV unter den armen.

Um die Aussenseiterfraktion zu vervollständigen: Das ganze Gedöns mit den Funktionsklamotten ist mir zu kompliziert und ich blicke in der Auswahl nicht mehr durch. Ich trage wie eh und je Baumwoll-T'Shirts/Hemden und je nach Temperatur noch Fleecepulli und Windstopperjacke darüber. Trage dazu eine Treckinghose mit abnehmbaren Stössen. Bin mit dieser Zusammenstellung bisher immer gut gefahren und werde das auch weiter tun.

Gruss Alex

Kilometerstand 45.308 km

und vor allem geruchsmäßig eher suboptimal.

Fleece und Goretex o.k., aber drunter bloß kein Odlo und son Stinkzeug. Da lob ich mir ja noch den Geruch eines frisch durchschwitzten (und -apostrophierten ) T-shirt's. Die vertragen das häufige Waschen auch besser.

Markus

Hi Lucas,

Ich kann jetzt mit der Bezeichnung Windbreaker nicht viel anfangen. Sollte das was winddichtes sein, dann waere mir das bei 15-20 Grad plus zu viel. Lieber ein normales Langarmtrikot, sowas wie das Forum diesen Sommer aufgelegt hat - in jedem Falle waere das dann atmungsaktiv und das Schwitzwasser koennte besser abdampfen bzw. wuerde gar nicht erst entstehen.
Wobei ich jetzt bei 15 oder mehr Grad (plus, also Tauwetter) schon fast komplett in kurz antrete
Kommentar eines Mit-Teilnehmers bei der Osterdorfer Saisonabschlussfahrt (paar Grad, Regen): Wolfi! Du besitzt ja eine lange Hose !! (die Touren incl. 400 und 600 mit Nachtfahrten bei auch nur ein paar Grad hatte ich jeweils mit knielanger Hose bestritten)

Hallo Lucas,

bei den Rahmenbedingungen fahre ich mit Baumwoll-T-Shrt und einem dünnen Baumwollpulover drüber. T-Shirt in der Hose, Pullover flattert. Durch den Pullover bläst der Wind nur noch mit halber Kraft, was erträglich ist und gleichzeitig Durchschwitzen verhindert. Kurze Regenschauer ignoriere ich, bei längerer/stärkerer Berieselung kommt die Regenpelle drüber (und ggf. wird der Pullover ausgezogen).

Die Hightechklamottenfraktion wird wahrscheinlich laut aufschreien, aber hier funktioniert das gut, zumindest solange ich aus der Ausdauer fahre und keine Megasprints versuche.

Daniel

Vielleicht habe ich mir bei den Temperaturen falsch ausgedrückt:

Der Einsatzbereich sollte im Sommer sein. Wenn ich am Morgen um die 6 Uhr losfahre ist es immer noch saukalt. Dann zieh ich meine Jacke mit Polarguard an + meine Mütze. Die macht den Job gut aber ich kommer trozdem zum schwitsen. Später wirds wärmer und ich zieh die Jacke aus und zieh meinen Windbreaker an (Mikrofaser). Unten habe ich immer noch meine Funktionsunterwäsche. Mit dieser Kombination friere ich immer an den Armen weil der Wind zu arg kühlt und nach und nach wird der Windbreaker auch nass. Ich habe den Eindruck dass Armlinge das Problem lösen könnte. Aber ich weiss es nicht. Gegen 10-11 Uhr wirds dann noch wärmer und dann kann ich einfach mit dem T-shirt fahren.

Ausserdem wenn man am Morgen einen Berg runterfährt dann wirds vom Gegenwind auch so arg kalt: Du fährst mit Funktionswäche den Berg hoch, du bist angenehm warm/heiss aber frierst nicht. Am Gipfel ziehst du dein Windbreaker an und fährst runter. Während der Talfahrts wird bei mir AFFENKALT - oft muss ich anhalten und meine dicke Polarguard jacke anziehen.

Ich bin davon überzeugt dass die meisten von Euch das oben beschriebene Problem kennt :-). Was macht Ihr in den Fällen oben beschrieben?

Sommer 2004 war ich am Nordkapp mit dem Rad. 80% aller Zeit waren die Temperaturen so, dass ich immer den Windbreaker anhaben musste = es war immer so 15-20°C. Ich fahr nicht so gemütlich - also Schweiss wird produziert.

Ich habe den Eindruck dass viele auf Windstopper schwören. Ich würds gern zu mir nehmen aber fürchte dass sie Membrane zu dicht ist damit ich am Körper überhitze. Unterarm RV's wären vielleicht die Lösung - weiss es bloss nicht. Polartec Powershield sieht zwar mehr interessant aus indem es 2% Luft durchlässt.

Ich verstehe nicht warum so viele Windstopper fleeces mit der Membrane auf der Innenseite sind. Der Wind von aussen wechselt die Grenzschicht immer aus und die Fasern können nicht die Wärme dämmen. Oder ist das falsch?

Letzlich habe ich gesehn dass es solche Jacken gibt die nur 70-100 gr wiegen. Sie sind oft aus Pertex gemacht und sieht aus wie Drachenstoff. www.golite.com und www.montane.co.uk bauen solche Dinger. Sie sind Winddicht. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit solchen Jacken??

Könnte man nicht im Prinzip eine Einfache Windstopper Jacke kaufen und dann selbst 2 riesige Unterarm RV's reinnähen?

Mammut baut die Ultimate Jacke. Kennt jemand diese?

der lucas

Also ich kann nur meine persoenliche erfahrung mitteilen. Den allerbesten Kauf, den ich jemals machte, war eine Windstopperjacke von Loeffler mit abzippbaren Aermeln. War zwar echt teuer mit 120Euro aber das hat sich gelohnt. Habe ich auch auf den Lofoten in Norwegen getragen. Sie halten den oOberkoerper warm, z.B. bei Anstiegen und bei Abfahrten oder wenn es regnet, werden die Aermel dran gemacht. Ansonsten nur ein normales Trikot drunter. Wie waere es mit einem langarmligen Trikot plus solch eine Windstopperjacke mit abnehmbaren Aermeln?
Meinem Mann habe ich solch eine Jacke zu Weihnachten geschenkt. Erst wollte er nicht so recht ran und sie anziehen, ist aber jetzt echt total ueberzeugt davon und wundert sich, dass man die selbst bei kalten Temperaturen hervorragend verwenden kann.
Gruss Rennraedle

Hi Lucas,

ich verfahre so:

unten kurze Radhose + kurzes Radtrikot (keine Funktionsunterwäsche). Ist es morgens frisch kommt darüber eine lange Radhose + Langarm Radtrikot. Ist es frischer kommt darüber entweder ein Sweatshirt (ca. 5°C) oder die Regenjacke (Windstopper) (< 5°C). Bei Temperaturanstieg ziehe ich das Zeug einfach wieder (wenn ich merke das ich anfange zu schwitzen) aus.

Gruß

Thomas

So sieht es aus!

Gruß, Andreas