Hm, Irgendwie kann mich der Juwel nicht überzeugen! Man darf damit laut Anleitung nicht einmal länger kochen.

Ich habe vor ewig langer Zeit mangels Anleitung bei meinem alten Coleman zu kurz vorgeheizt, damals habe ich auch knapp 1m hohe Flammen zusammengebracht. Mehr ist nicht passiert. Seitdem habe ich das nie mehr gemacht.
Selbst zu Beginn der Familienurlaube habe ich ihn noch regelmäßig angeworfen, damit das Nudelwasser warm wird, bevor wir alle Hungers gestorben sind. (Unser Campinggaz-Kocher mit der 2,8kg-Bombe war ja zum Schmeißen, was das angeht!)
Allerdings sollen die Coleman seit Langem nicht mehr die Qualität der alten Modelle erreichen. Ob ich mir einen neuen nach kaufen würde, weiß ich nicht. Aber den alten habe ich als ausgesprochen unkompliziert und dauerhaft erlebt (sparsam ist er auch), anders als die Juwel-Dinger.

lg! georg

2 1/2 Jahrzehnte später, älter und hoffentlich auch etwas klüger als dunnemals, würde ich ebenfalls darauf verzichten, wegen der Pumpmechanik. Die kann verschleißen und ausfallen. Sofern Platz und Gewicht es zuließen, nähme ich lieber den:

https://www.youtube.com/watch?v=DhPWiPtzEUQ

Unverwüstlich, wenn man ihn nicht gerade aus dem Fenster werfen muß wie der Kandidat aus dem oben verlinkten Beitrag... und umweltfreundlicher, als mit Gaskartuschen zu hantieren, ist es allemal.

Nachtrag: Der ist auch schön:

https://www.youtube.com/watch?v=gYwVxf3ZrOk

Und Benzin bekommt man wirklich überall.

1. Zwecks Vorwärmung kann auch Benzin verwendet werden.
2. Nicht nur Dichtungen reagieren allergisch.
Wenn man ein Brennstoffbehältnis mit Brennstoff übergießt und dann entzündet, ist das immer eine schlechte Idee, auch wenn sich über dem Behältnis ein Brenner befindet. Der Brennstoff für die Vorheizung gehört in die entsprechende Vorwärmschale und nur dorthin.


Lebende Bewerber für den Darwin-Award sind selten, eine lobende Erwähnung ist die Aktion aber allemal wert.

Dieses Modell hat noch eine Vorwärmschalte.
Spätere nicht mehr. Die hatten nur eine Mulde direkt in den Behälter eingepresst. In der Mulde war auch das Gewinde für den Brenner. Es gab sogar eine Beschreibung dazu, in der stand, dass man dort auf gar keinen Fall Benzin einfüllen dürfte. Naja.

Das Übergießen mit Benzin stammt noch aus der Zeit der Ausflüge mit dem Zweitaktmoped. Das Zweitaktbenzin bekam man auch mit Vorwärmen kaum anders zum Brennen. Ungefährlich war das nicht. Eine unschöne Sitte.

Jugendlicher Leichtsinn....

In dem Fall stimme ich der Beschreibung zu, denn dann kann die höhere Verbrennungstemperatur des Benzins tatsächlich eine Rolle spielen. Unwahrscheinlich, aber eben möglich.
Bei einer vom Tank getrennten Vorwärmschale ist das egal, denn die höhere Temperatur wird anschließend durch die Verbrennung des regulären Brennstoffes im Brenner - nämlich Benzin - ohnehin erreicht.


Für eventuelle Nachahmer als Alternativvorschlag: Einfach einen kleinen abgebrochenen Zweig als "Docht" mit in die Vorwärmschale legen, ein Ende des Zweiges etwas aus dem in die Vorwärmschale gefüllten Benzin herausragen lassen und anzünden.
Elegant ist es nicht, da es mehr als nötig qualmt - aber es funktioniert, auch mit Zweitakt-Gemisch.

Das ist Mist. Treibstoffe für Kolbentriebwerke sind für Kocher immer nur ein Notbehelf und nach Möglichkeit zu vermeiden. Das steht auch in den Beschreibungen – nur vorgelesen bekommt man sie nicht.

Hm, man muß den Kocher nur häufiger reinigen und sollte das Kochen natürlich nur im Freien praktizieren. Aber grundsätzlich geht das m.M.n.

Edit: Ich verweise nochmal auf den hier:

https://www.youtube.com/watch?v=gYwVxf3ZrOk

Sobald eine Pumpmechanik mit entsprechenden Dichtungen ins Spiel kommt, mag das anders sein. Aber dieses russische Prachtstück verfackelt fast alle brennbaren Flüssigkeiten in Wärme. Genau dafür wurde es auch gebaut, dies zu vetragen. Rußland halt.

Gehen tut es, aber dann qualmt der Brenner auch mal und vor allem sind im Treibstoff Sachen, die sich im Brennraum eine Kolbentriebwerkes mit seiner diskontinuierlichen Verbrennung gut machen, aber vom Essen möglichst ferngehalten werden sollen.
Allerdings habe ich den glücklichen Umstand, dass meine Reinbenzinvorräte in meiner Lebenszeit wohl nicht mehr alle werden.

Einen Deckel hat man doch in solchen Fällen immer auf dem Topf, oder etwa nicht? Gibt es wirklich Menschen da draußen, die die so sorgsam mitgeschleppte oder herbeigeschaffte Flüssigenergie dann so unnütz ins Weltall entkommen lassen, weil sie den Topf nicht abdecken? Ja, wahrscheinlich gibt es die. Aber doch nicht in diesem Forum.


Aber selbst dann hat man die ja nicht immer dabei, oder? Ok, Schwerlastabteilung - dennoch, die hat auch ihre Grenzen...

Nein, das Benzin befindet sich in einem Fass und dieses in einem an unsere alte Meisterbude angebautem Splitterschutzraum für vielleicht drei Personen. Die Fasspumpe und die Signalmaststufe für das Öffnen des Spundloches liegen daneben. Inzwischen braucht man eine Heckenschere, vor der Tür wächst ein Busch.
Topf zudecken ist nicht so ganz einfach. Mach das mal bei Nudeln. Die haben die unangenehme Eigenschaft, zugedeckt überzukochen. Außerdem müssen sie irgendwie ins kochende Wasser kommen. Mit dem Materialfax klappt das nicht, unser Nudeltopf hat keine Faxnummer. Selbst wenn, müsste man noch immer rühren.

Jetzt übertreibt ihr aber. Wenn man den Kocher mit ganz normlem Benzin betrieben hat, war das schon o.k. Wir haben viele nette Touren völlig gesund überstanden.

Inzwischen gibt es andere Möglichkeiten. Das alte Ding gehört in den Schrott und ist die Mühe nicht mehr wert.

Nudeln gibt man ins heiße, fast oder ganz schon kochende Wasser und rührt einmal kräftig um, um die Verklebung zu vermeiden. Die alles kann man außerhalb irgendwelcher Ruß- und Rauchfahnen eines unsauber seinen Treibstoff verbrennenden Benzinkochers tun. Anschließend stellt man den Topf mit Deckel auf den Kocher, dann setzt man den Deckel so um, daß ein kleiner Spalt des Topfes offenbleibt. So ist sichergestellt, daß da beim Kochvorgang nichts hineinkommt, sondern allenfalls etwas heraus - nämlich Wasserdampf. Irgendwann nach zwei bis drei Minuten rührt man nochmal um und stellt so sicher, daß nix verklebt. Bei dieser Gelegenheit ist der Topf für etwa 20 Sekunden unbedeckt, allerdings kommt in dieser Zeit auch nix in den Topf hinein, außer dem Löffel zum Umrühren, sondern vielmehr heraus, nämlich noch immer Wasser in Form von Dampf und ein Löffel am Ende der 20 Sekunden. Man benötigt einen gehörigen Überdruck der durch das brennende Benzin vergifteten Umgebungsluft, damit man irgendwelche Gifte in die Nudeln hineinbekommt. Jenseits homöopathischer Mengen jedenfalls. Und die wiederum holt man sich schon mit einem kräftigen Atemzug in Berlin.

Jetzt könnte man natürlich noch argumentieren, daß man Berliner Luft nicht ißt...

Auf dem Topf schon, aber wir haben z.B. auch eine Pfanne in Verwendung. Deren Sinn ist es nicht wirklich, sie mit Deckel zu betreiben...
Ach ja, Diese Pfanne ist übrigens auch der Deckel für die Töpfe und ragt deutlich über den Topfrand hinaus. Ich behaupte mal, dass das auch nicht hermetisch die Verbrennungsgase davon abhält, in den Topf zu gelangen.

Ich behaupte, daß sich da nichts mehr nennenswert ins Essen verirrt - ob Topf oder Pfanne - , wenn der Kocher einmal sauber läuft, zu sehen ab Sekunde 145:

http://www.youtube.com/watch?v=gYwVxf3ZrOk#t=145s

Das ist aber ein anderer, als der hier diskutierte "Bombenkocher". Das Russenkocherding kenne ich, hab ich sogar auch schon verwendet und mir ehrlich gesagt keine Gedanken über ungewünschte Essenszusätze gemacht. Aber die Tatsache, dass man immer einen Deckel hätte, stimmt beim Kochen zumindest bei uns oft nicht.