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#1016468 - 18.02.14 11:48 Reisen nach / in Schweden
Radlbiene
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 73
Hallo an Alle,
wir planen im Juli 3 Wochen nach Schweden zu reisen, also Mama, Papa und Jungs (4 und 6 Jahre)- jeder mit eigenem Fahrrad. Der Jüngste hängt wahrscheinlich größtenteils im "Follo me". Übernachtung im Zelt und auch mal Jugendherberge.
Zur Zeit erkunden wir noch, ob alles so durchführbar ist, wie wir uns das vorstellen. Anreise soll per Nachtzug von Dresden nach Kopenhagen sein, von dort weiter mit der Fähre möglichst nach Göteburg und dann im Verlauf mit dem Zug im Land etwas nördlich hoch fahren.Wir wollen überwiegend schöne Landschaft und Natur erleben, weniger Städte und Kultur.
Kann jemand Tips und Erfahrungen weiter geben:
- wie ist die Fahrradmitnahme im Zug im Innland möglich ? (soll schwierig sein)
- ist Übernachtung in der freien Natur (Jedermannsrecht) auch mehrere Tage möglich?
- wie sind die Lebensmittelpreise, Campingplatzgebühren im Vergleich zu Dtl.?
- wie ist das Reisen mit Fahrrad im Land, gibt es Radwege ?
- und zum Schluß: wo hat es Euch besonders gut gefallen in Süd- bis Mittelschweden?

Danke schon mal für Eure Antworten !

Gruß Ilka
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#1016511 - 18.02.14 13:48 Re: Reisen nach / in Schweden [Re: Radlbiene]
Andre64
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 98
Juli ist eine gute Zeit für Schweden. In Südschweden habt ihr schon Natur genug und dazu jede Menge Infrastruktur (Camping, Hostel)und die Topografie ist abwechslungreich, aber nicht zu anstrengend. Ich würde Smaland empfehlen (Glasreich, Astrid Lindgren, Öland, Västervik, Jönköping.
Anreise über Kopenhagen ist möglich - eine Fähre von dort nach Göteborg ist mir nicht bekannt. Bahnanreise von Dresden wäre aber sicher auch über Rostock oder Sassnitz nach Trelleborg möglich.
Viel Spaß beim Planen und Reisen :-)
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#1016711 - 18.02.14 22:14 Re: Reisen nach / in Schweden [Re: Radlbiene]
Freundlich
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.316
Von Dresden nach Schweden bietet sich stressfrei der RVD-Bus Dresden-Rügen an. Fahrradmitnahme im Anhänger gegen Vorbestellung. Ab Binz/Bahnhof wenige Kilometer radeln bis Fährhafen Mukran, dann Fährverbindung nach Trelleborg.

Nach Göteborg per Fähre: Entweder Kiel-Göteborg (über Nacht, Kabinenpflicht, Ankunft am Morgen in Göteborg) oder Frederikshavn-Göteborg, d.h. Fährhafen ab Kopenhagen mit Umsteigen und Regionalzügen erreichbar. Siehe Stenaline.

Sonstige Informationen zu Schweden: Siehe Radreise-Wiki.

Juli ist Hauptreisezeit in Schweden, da ganz Schweden gleichzeitig Urlaub macht. In touristischen Zentren kann es gelegentlich überfüllt sein (Ost- und Nordseeküste, Ostseeinseln).

Fahrradmitnahme im Zug gibt es bei der schwedischen Staatsbahn nicht. Diesbezügliche Versuche wurden eingestellt. Wir kennen das Argument: Die Zeiten für Aus- und Zustieg seien zu lang... Ausnahmen gibt es bei einigen Nahverkehrsverbünden, z.B. Skånetrafiken u.a. speziellen Verbindungen - siehe Wiki. Bei 4 Rädern wird auch niemand eine Ausnahme machen, also am besten von vornherein auf die Möglichkeiten beschränken.

Zum Übernachten in der freien Natur bitte die im Wiki verlinkte PDF-Broschüre zum Jedermannsrecht lesen. Sollte in der Nähe jemand wohnen, dann immer fragen. Eventuelle Verbotsschilder (z.B. wegen Schutzgebieten) unbedingt beachten.

Lebensmittelpreis im Supermarkt (Ica, Coop, und beim kleinen Lebensmittelhändler) etwa gleich bis darüber (je nach Produkt), bei meist höherer Qualität. Alkohol kauft man nicht in Schweden, wenn es nicht unbedingt sein muss.

Radwege über Land sind selten, Ausnahme z.B. Teilstrecken Ostseeküste östlich Trelleborg und kurze Teilstücke paralleler Radwege an Fernverkehrsstraßen.
In Städten gibt es häufig Rad-Fußwege, die man nicht ignorieren sollte und auch nicht ablehnen muss. Außerdem viele, gut funktionierende Knopfdruckampeln und Schutzwege. Auch Radfahrer halten dort für jeden Fußgänger an - ganz selbstverständlich.
Gewöhnlich radelt man auf wenig bis mäßig befahrenen Landstraßen. Ich bevorzuge das dichte Netz von gut fahrbaren Feld- und Waldwegen. Das setzt allerdings gute Karten und ein GPS voraus (kaum Beschilderung, unübersichtliche Wegführung).

Lieblingsreiseorte: Småland, Ostseeküste, Nordseeküste, Öland, Gotland. Botanischer Garten Göteborg, Volvo-Museum Göteborg (außerhalb) und vieles mehr. Siehe örtliche Touristinfo.
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#1016732 - 18.02.14 23:52 Re: Reisen nach / in Schweden [Re: Radlbiene]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 34.232
Ob der Nachtzugteil Prag–Kopenhagen einen Gepäckwagen oder eine Ladeecke hat, kann ich nicht sagen. Ich habe im letzten Jahr nicht danach gesucht, mein Fahrrad passt auch so rein. Damit klappt das auch in ganz Schweden.
Bis Göteborg kommt Ihr aber problemlos mit den Öresundzügen. Jeweils der mittlere Wagen der Dreiwageneinheiten hat einen abgesenkten Boden zwischen den Drehgestellen und dort einen großen Mehrzweckraum. Leider kann ich wieder nichts über die Abfertigungsmodalitäten sagen, denn ich habe wieder keinen Pfennig dazubezahlt. Vielleicht meldet sich noch einer, der darüber bescheidweiß. Nach dem, was sich so finden ließ, kostet ein Fahrrad bei »Øresundtåget« den Kinderpreis und (angeblich) sind neun Fahrräder pro Mittelwagen zulässig. Das reale Problem sind die Umsteiger auf dem Flugschuppen Kastrup mit ihren riesigen Rollkoffern. Letztere kosten übrigens auch dann keinen Zuschlag, wenn das komplette Küchenbuffet drin ist. Es gilt allerdings die Regionalverkehrsregel »Wer zuerst kommt, mahlt zuerst«. Für Experimente auf schwedisch und englisch: http://www.oresundstag.se/sv/Startsida-Otag/.

Falls es keinen Nachtzuggepäckwagen gibt, würde ich mit Regelzügen tagsüber nach Kopenhagen oder Sassnitz fahren. Ich gebe aber zu, dass ich Fernbusbetreiber für Strolche halte, die ihren Verkehrsweg auch noch von der öffentlichen Hand geschenkt bekommen und alle nach Wald-, Stamm- oder Stadelheim gehören.
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#1016847 - 19.02.14 11:51 Re: Reisen nach / in Schweden [Re: Falk]
Radlbiene
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 73
Danke für Eure Antworten. Für den Zug Prag - Kopenhagen- Dresden hatten wir verschiedene Angaben, was die Radmitnahme betrifft, einmal ja - dann wieder nein. Es ist nun tatsächlich so, daß keine Räder mitgenommen werden können. Das ist total ärgerlich, da gibt es nun schon so eine optimale Verbindung, dann ohne Gepäckwagen( Auch im Berlin - Night -Express)!
Mit Fernbus zu fahren, haben wir auch schon überlegt. Wir haben aber bedenken, ob die Kinder so lange ruhig sitzen können. Wir prüfen jetzt mal die Fahrt über den Rostocker Hafen.

Ilka
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#1016851 - 19.02.14 12:12 Re: Reisen nach / in Schweden [Re: Radlbiene]
Tine
Nicht registriert
Vorschlag:

Ihr kommt in 6 - 7 Stunden tagsüber von Dresden nach Kiel. Dann weiter mit der Nachtfähre nach Göteborg. Von dort dreht Ihr eine Runde an der Küste nordwärts und im Inland, wobei Ihr Eure Route so legt, dass Ihr in Strömstad endet. Auf der Bahnstrecke Strömstad - Göteborg durfte man bisher Fahrräder mitnehmen, so dass Ihr so zurück nach Göteborg kommt. Dann mit der Nachtfähre retour nach Kiel.

Alternativ legt Ihr Eure Runde ab Göteborg so, dass Ihr zum Schluss noch schnell über die Grenze nach Norwegen fahrt, dort ist Fahrradmitnahme im Regionalzug fast immer problemlos möglich. Mit dem Zug nach Oslo und dann mit der Fähre zurück nach Kiel - leider eine teure Variante, und die Schickmickifähre der Colorline auf dieser Route mag auch nicht jeder.

Grüße,
Tine

edit: Uns hat es auf der Küstenroute damals sehr gut gefallen, CPs gab es auch genug, allerdings teuer. Radwege weiß ich nicht mehr so recht. Mein Sohn saß damals (gerade 8 J. alt) allerdings noch im Trets, daher war die Straßennutzung kein Problem. By the way: Das Trets steht hier noch und wäre zu verkaufen... zwinker

Geändert von Tine (19.02.14 12:16)
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#1016872 - 19.02.14 13:16 Re: Reisen nach / in Schweden [Re: Radlbiene]
extraherb
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 598
Hallo Ilka,

also ich war das letzte mal 2007 in Skandinavien, bis dahin aber sehr oft. Zu den Zugverbindungen jetzt kann ich nichts sagen. Ich bin zuletzt immer bis Warnemünde gefahren (Interconnex) und dann mit der Fähre nach Trelleborg (Übernachtung im Motel - rechtzeitig buchen!). Von dort aus kann man schon ganz gut losradeln.

Jugendherbergen (Vandrarhem) gibt es in Süd- und Mittelschweden sehr viele. Das Preisniveau ist akzeptabel, jedoch sollte man sich noch in D eine Mitgliedschaft besorgen, die für einen Teil der Häuser benötigt wird (DJH-Familienmitgliedschaft 21€/Jahr mit Reisekrankenversicherung + 37 €).

Es gibt zwei JH-Verbände in Schweden STF und SVF. Die haben zusammen so viele Häuser, dass man in Süd- und Mittelschweden eigentlich immer eines in Tagesreichweite hat. Es empfiehlt sich aber immer zu reservieren, da nicht nur Touristen gern dort wohnen, sondern auch die Einheimischen diese preiswerten Unterkünfte zu schätzen wissen. Der Standart ist sehr unterschiedlich: Von Stockbett mit Gemeinschaftsbad bis hin zu Zimmer mit Fernsehen und Bad inklusive. Die Preise entsprechend, aber immer moderat. Hat man Bettwäsche mit, spart man Geld!

Wenn es keine JH in der Nähe gibt, dann in der nächsten Touristeninfo nach einem Privatquartier fragen. Klappt auch meistens ist vom Preis her allerdings weit gefächert, je nach Lage. Es gibt auch noch jede Menge private Vandrarhemer, da bin ich aber nur zufällig draufgestoßen. Ein Verzeichnis dafür habe ich nirgens gefunden, mag aber in Zeiten von Google anders sein.

Gezeltet habe ich dort vor vielen, vielen Jahren das letzte Mal. Es gibt private und kommunale Zeltplätze und für die letzteren brauchte man eine "Campingkort", für die man einen Jahresbeitrag bezahlt. Es gibt recht viele Zeltplätze jedoch fand ich die Preise recht hoch (wobei ich als Einzelperson immer relativ teuer weggekommen bin). Viele Zeltplätze haben auch Zimmer (Rum) oder Bungalows zu vermieten. Für vier Leute ist das okay (für Einzelreisende wie mich eher nicht, da immer der ganze Bungalow vermietet wird).

Hotels sind recht teuer, eigentlich nur für den Notfall (hab mal 100 DM für eine Übernachtung in einem absoluten Provinzhotel hingeblättert).

Die Tourplanung sollte sorgfältig gemacht werden (was aber heutzutage kein Problem mehr ist). Zweistellig numerierte Straßen sind inzwischen tabu (früher hatten die gaaanz breite Randstreifen, sind inzwischen aber alle mit Mittelleitplanke versehen und damit für Radfahrer unbenutzbar), dreistellig numerierte eigentlich mit Kindern auch. Im südlichen Schweden gibt es aber genügend Alternativen. Durchfahrten durch größere Städte sind schrecklich. Es gibt zwar irgendwelche speziellen Radverkehrsführungen, aber die sind für die Einheimischen gemacht, nicht für durchfahrende Radreisende.

Supermärkte haben inzwischen auch oft am Sonntag geöffnet und sind (im Süden) auch genügend dicht. Die Preise ein bisschen teurer als in D, das Angebot aber teilweise sogar besser (beides gilt nicht für alkoholische Getränke ) Tankstellen sind auch oft Supermärkte, nur teurer.

Gaststätten gibts nur in den größeren Orten und sind sehr sehr teuer, da ist höchsten mal eine Pizzaria oder eine Burgerbude drin. Pubs oder Kneipen auf den Dörfern? absolute Fehlanzeige, die Schweden betrinken sich zuhause!

Insektenschutz wird umso wichtiger, je weiter man nach Norden kommt. Besonders für die Kinder. Es gibt dort Viecher (Broms), die schneller fliegen, als man auf dem Rad fährt und einem kleine Fleischstückchen rausbeißen - tut echt weh) Und die Sonne nicht unterschätzen! Auch wenn es relativ kühl ist, kann einen die Sonne schnell verbrennen.

Trotzdem ist Radurlaub in Skandinavien sehr schön!

Gruß, Uwe
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