Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
2 Mitglieder (iassu, 1 unsichtbar), 219 Gäste und 747 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29688 Mitglieder
99042 Themen
1556875 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2055 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 01.07.25 23:14 mit 6051 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
StephanBehrendt 42
Hansflo 33
Juergen 33
BaB 30
iassu 30
Themenoptionen
#1571087 - 05.07.25 07:17 Iberische Halbinsel
Nixda
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 155
In 2026 möchte ich (u.a.) über die Iberische Halbinsel, sprich Spanien, fahren. Dazu wollen mir die Expertinnen und Experten des Forum wohlmeinde Ratschläge schmunzel geben. Drum hier nochmal gekürzt der Text:

"Der grobe Plan: ab März sechs Monate, bis ca. Ende August, durch Westeuropa fahren. Starten möchte ich Anfang März, diesmal mit dem Zug ab Augsburg bis Straßburg und weiter bis an die spanische Grenze. Von dort mit dem Rad."


1. Cerbere bis Tarifa, ca. 2.600 km
2. Tarifa, mit Abstecher nach Portugal, teilweise Picos de Europa, nach San Sebastian, ca. 2.000 km".

Auf komoot habe ich die Strecke vom Col d'Ares nach Tarifa freigeschaltet.

Ratschläge also bitte hier. Zum Reisepartner-Gesuch geht es über den nachfolgenden Link:
Mit 66 Jahren... in 2026 6 Monate durch Westeuropa (Reisepartner)
grossefreiheit2022.de

Geändert von Nixda (05.07.25 07:28)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571269 - 08.07.25 16:23 Re: Iberische Halbinsel [Re: Nixda]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.372
Ich kenne nur den Abschnitt bis Olot am Anfang deiner Planung. Zum Start habe ich ja im anderen Faden schon was geschrieben. Wenn du ohnehin im TER-Regionalzug anreist, gäbe es noch die Alternative, statt in Perpignan erst einen Halt weiter in Elne auszusteigen. Dort gibt es eine romanische Kathedrale mit interessantem Kreuzgang. Vom Vorplatz der Kirche hat man einen schönen Blick auf die Küste und die Ausläufer der Pyrenäen. Wenn Interesse an der jüngeren Geschichte besteht, dann gibt es dort die Maternité Suisse zu besichtigen, eine alte Villa, die im 2. WK als Heim für jüdische Kinder genutzt wurde.

Wenn du zwischen dem Col d'Ares und Olot etwas Zeit hast und ein paar zusätzliche Hm nicht scheust, könntest du hinter Camprodon statt direkt nach Olot zu fahren den Weg über Sant Joan de les Abadesses und Ripoll nehmen, beides interessante Orte mit sehenswerten romanischen Klosterkirchen. Von Sant Joan nach Ripoll gibt es einen netten kleinen Bahntrassenweg.
Nach oben   Versenden Drucken
#1571278 - 08.07.25 18:24 Re: Iberische Halbinsel [Re: Axurit]
Nixda
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 155
Danke für den Tipp. Ich werde mal schauen.
Zeit habe ich, denke ich, genügend schmunzel Nach meiner derzeitigen Planung will ich Anfang Mai in Tarifa sein.
Höhenmeter: ich scheue mich nicht, zu 100% zu "entschleunigen". schmunzel
grossefreiheit2022.de
Nach oben   Versenden Drucken
#1571282 - 08.07.25 18:55 Re: Iberische Halbinsel [Re: Nixda]
Velo 68
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 1.881
In Spanien gibt es fast unendliche Möglichkeiten zum Velo reisen…
Willst du vornehmlich Asphalt oder auch Erdwege fahren?

hier eine Reise die mich inspiriert hat:
Re: Durchs leere Spanien, Bordeaux nach Almeria (Reiseberichte)
(Mein Bericht am Ende des Beitrags…)

Grundsätzlich ist es schon ab Januar schön in Süd Spanien zum radeln, wobei ich die Pfirsich Blüte abwarten würde.
Wegen der zunehmenden Hitze würde ich schauen, dass du in einem Rutsch bis möglichst Weit nach Süd Spanien kommst und dann langsam gegen Norden radelst.

Wenn du dein Fahrrad in eine Tasche verpacken kannst, so kannst du damit in TGVs und AVLs besteigen und bist ab Süddeutschland in einem Tag (18Std) in Südspanien. Sonst halt mit TER und Media Distanca Zügen in 2 Tagen bis Valencia.
Ab Valemcia könntest du nach Albacete und ab da der alten Eisenbahnstrecke folgen bis Jaènund ggf einen Abstecher ins „ Parque Natural de las Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas“ machen.
Ab Jaén gibt es eine Via Verde bis nach Sevilla. Ab da könntest du der Via de la Plata folgen bis Salamanca und ab da die Cantabrischen Bergzüge entdecken, die ich aber nicht kennen.

Zur Spanien kann ich sagen, dass die Menschen in der Provinz unglaublich freundlich und hilfsbereit sind. Auch auf der Strasse geht es sehr freundlich zu.
Auf den allermeisten Strassen hat es sehr wenig verkehr abseits der grossen Städten.

Feldwege sind oft von sehr schlechter Qualität und eine doppelt gestrichelte Linie, die in D A CH gut befahrbar wäre, kann da untern der Horror sein.

Von Portugal höre ich hier, dass es auf der Strasse sehr viel unfreundlicher zu und her ginge…

In Frankreich würde ich über die bekannten Flusstäler das Massife Central durch streifen

hier ein paar gute Links:

https://www.spainbybike.es/es/ (ganz neu…)

Fahrrad Wege auf alten Bahnwegen

zum imspirieren

Alle Fahrradwege in Frankreich

Geändert von Velo 68 (08.07.25 19:04)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571330 - 09.07.25 15:39 Re: Iberische Halbinsel [Re: Nixda]
Indalo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 412
Hallo Franz,

ich hab mir deine komoot-Strecke runtergeladen und werde die nächsten Tage scheibchenweise was dazu antworten weil ich derzeit anderweitig ziemlich eingebunden bin.

Deine Abfahrt vom Col d'Ares nach Olot kenne ich nur im obersten Teil, ich bin mal östlich davon parallel über die Dörfer Rocabruna, Beget und Castellfollit de la Roca gefahren, dieser Strecke wurde hier im Forum empfohlen und sie ist echt wunderschön.
Unterwegs bei dem Dörfchen Oix gibt es einen ganzjährig geöffneten Campingplatz.
Letztendlich ist die ganze Gegend eine sehr schöne Ecke und jede Strecke wird irgendwie lohnend sein.

Den Abschnitt von Olot bis nach Manresa bin ich mal großteils identisch wie deine Strecke gefahren, ich bin aber länger am Ufer des westlichen Stausees geblieben und erst kurz vor dessen westlichem Ende auf Straße Richtung Vic abgebogen, dein Track quert da schon früher über das Dorf Vilanueva de Sau raus. In der Nähe dieses Dorfes gibt es einen ganzjährig geöffneten Campingplatz der mir mal empfohlen wurde, ich war aber nicht dort, stattdessen hatte ich am steilen Seeufer ewig nach einer ebenen Biwakstelle gesucht.
Von Vic folgt deine Route einer alten Bundesstraße die durch eine neue ersetzt wurde, die alte ist gut zu radeln und verkehrsarm. Dein Track zweigt dann bei Santa Maria de Oló auf einen parallelen Hügelkamm ab, das ist vermutlich die schönere Variante, ich wollte da eigentlich auch lang, hab's aber bei starkem Regen einfach sein lassen.

Von Manresa aus führt deine Route dann erst auf stark befahrenen Straße durch ein steiles enges Tal nach Süden und schlängelt sich dann auf einer kleineren Straße um den Bergstock des Montserrat-Gebirges. Dieses Gebirge ist wirklich sehr malerisch mit seinen hunderten Felstürmen, es könnte aber sein, daß deine Route zu nah am Gebirge vorbei führt und du hauptsächlich den massiven Bergstock siehst und ziemlich wenig von den Felsen. Das ist allerdings eine Vermutung. Ich war mehrfach im Montserrat zum Klettern, bin aber deine Route nie geradelt. Die schönsten Ansichten auf das gesamte Gebirge entwickelt sich meiner Meinung nach mit einer gewissen Entfernung.
Von deiner Route aus kannst du allerdings einen schönen Abstecher mit der Bahn in dieses Gebirge machen, entweder von Manresa aus mit der Zahnradbahn oder aus diesem engen Tal heraus mit der Standseilbahn. Beide Bahnen enden unter den Felsen bei einer sehr großen Klosteranlage die in der katalanischen Geschichte eine bedeutende Rolle spielt. Hier wurde auch in Zeiten der Repression die katalanische Sprache gepflegt auch wenn sie offiziell verboten war. Vom Kloster aus kann man ein paar schöne Rundwege durch die Felsenlandschaft laufen.
Ich bin mal nördlich vom Montserrat-Gebirge von Manresa zum nächsten Ziel nach Igualada gefahren, auch zwischen diesen beiden Städten gibt es eine alte Bundesstraße die durch eine neue ersetzt wurde, die alte nennt sich C-37z, radelt sich gut und hat auch bisweilen schöne Aussichten.

Muss zur Arbeit, die Tage mehr

Indalo

Geändert von Indalo (09.07.25 15:43)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571456 - 11.07.25 16:08 Re: Iberische Halbinsel [Re: Indalo]
Indalo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 412
Deine weitere Route von Igualada nach Montblanc kenne ich nicht, auf der Karte sieht das nach einer gemütlichen Nebenstrecke durchs Hügelland aus.
Nach Montblanc geht es dann hoch in die Berge von Prades, auch Montsant-Gebirge genannt, das ist ein imposanter Bergstock der sich steil und hoch aus der Ebene aufbaut. Beim Klettervolk ist dieses Gebirge sehr beliebt wegen seiner eindrucksvollen Kalk- und Konglomeratklippen. Deine Auffahrt bis zum Hauptort Prades ist bestimmt sehr schick und verkehrsarm, wird dich aber auch Körner kosten, die Strecke zieht sich ordentlich nach oben.
Das Dorf Prades ist ganz hübsch und hat auch einen ganzjährig geöffneten Campingplatz.
Nach Prades kommst du durch Cornudella, von dort kommt angeblich eins der besten Olivenöle Spaniens was dir aber als Reiseradler auch nichts nützt. Die Nebenstraßen nach Falset sind bestimmt auch sehr schön, ab Falset landest du allerdings zweimal auf der Bundesstraße, ist in dem Fall wahrscheinlich nicht so schlimm weil's abwärts geht Richtung Ebro, die Abschnitte könntest du aber südlich oder nördlich umfahren. Eine sehr schöne Strecke durch wilde Gebirgslandschaft geht sonst von Cornudella nach Westen und dann über Gratallops zum Ebro. Aber in diesem Gebiet sind alle Strecken lohnend.

Von Mora d'Ebre rüber zur Via Verde Terra Alta bin ich im März genau so gefahren, das läuft gut, unspektakulär und verkehrsarm. Im Dorf El Pinell der Brai gibt es am Dorfrand einen Grillplatz der Gemeinde auf dem Zelten offiziell erlaubt ist, ich hab da bei starkem Regen mein Zelt im Grillhaus aufgebaut und war heilfroh.

Apropos März und Regen: Dieses Jahr beispielsweise war der März der regenreichste seid Beginn der Wetteraufzeichnungen und es hat quasi den ganzen Monat landesweit durchgeregnet, ein Segen für die Stauseen und die Landwirtschaft, für den gemeinen Reiseradler unter Umständen etwas nervig. Kann ja nächstes Jahr wieder anders sein, aber neben der Badehose sollte die Regenjacke auch mit im Gepäck sein.

Apropos im Zelt übernachten: Viele Gemeinden haben auf ihrem Gebiet eine sogenannte "area recreativa", manchmal auch "merendero" genannt. Das sind mehr oder weniger große Picknickplätze mit Grillstelle für die lokale Bevölkerung, dort lässt es sich meistens vorzüglich übernachten. Abends und nachts ist da nie was los und man hat seine Ruhe. Alleine Samstag Abends kann es unter Umständen sein dass die Dorfjugend dort ein Festchen feiern will, aber mir ist das bis jetzt genau zweimal passiert und ich habe schon richtig oft auf solchen Plätzen biwakiert. Ich kam auch schon ab und dann mit Gemeindearbeitern oder der Polizei ins Gespräch aber die Tatsache an sich daß ich dort übernachte war noch nie ein Problem.

Fortsetzung folgt

Geändert von Indalo (11.07.25 16:11)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571475 - 12.07.25 08:30 Re: Iberische Halbinsel [Re: Velo 68]
Nixda
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 155
Hallo,

Danke für die Links. Ich werde mal schauen.

Den sehr interessanten Beitrag von Indalo habe ich schon gelesen. Und ich meine, darauf hin habe ich mir das Buch von Sergio del Molino, "Leeres Spanien", gekauft.

Das Fahrrad werde ich wohl verpackt mitnehmen. Allerdings will ich schon spätestens an der spanischen Grenze starten. Ich habe mir einige Via Verdes herausgesucht und denke, dass ich Ende April in Tarifa sein könnte. Ich bin bereits mal Mitte/Ende Mai durch Portugal (EN2)gefahren. Von daher hoffe ich, dass das Wetter auf der "Via de la Plata", noch nicht so extrem sein wird.
grossefreiheit2022.de
Nach oben   Versenden Drucken
#1571484 - 12.07.25 10:30 Re: Iberische Halbinsel [Re: Indalo]
Nixda
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 155
Hallo Indalo,
super, Danke für die Tipps!!! Vor allem auch zu den CP.
Den Tipp mit den Bahnen muss ich mir mal genauer anschauen.

Gruß
Franz
grossefreiheit2022.de
Nach oben   Versenden Drucken
#1571532 - 13.07.25 16:56 Re: Iberische Halbinsel [Re: Nixda]
Indalo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 412
Die Via Verde Terra Alta ist ein regelrechtes Schmuckstück, erst läuft sie durch wilde Schluchten und oben dann über eine wellige abgelegene Hochebene, viel zu schnell ist man in Alcañiz, einem netten Städtchen mit impos6antem Schloss in dem man für viel Geld übernachten kann.

Deine weitere Planung für die nächsten knapp dreihundert Kilometer kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Beziehungsweise nachvollziehen kann ich sie schon, aber ich vermute, du schätzt die Via Augusta falsch ein die ja dein nächster Radweg ist.
Um dorthin zu gelangen schickt dich deine Route erstmal hundert Kilometer auf die Bundesstraße. Der erste Teil dürfte noch halbwegs angenehm zu fahren sein, aber dann kommst auf die N-232, die nach kurzem Augenschein auf Google Street view abschnittsweise drei- und vierspurig ausgebaut ist, was auf erhöhtes Schwerverkehrsaufkommen schließen lassen könnte. Reine Vermutung, gefahren bin ich dort nie und würde das auch nicht wollen. Zudem geht es fünfzig Kilometer leicht aber kontinuierlich bergauf. Irgendwie passt dieser Abschnitt nicht so recht zu deiner sonstigen Planung.
Und dann kommst du auf die Via Augusta, diese ist trotz ihrer imposanten Länge von 1500 Kilometern kein Fernradweg und auch keine Via Verde, sondern ein Themenradweg und hat das Thema die historische Römerstraße mit dem gleichen Namen so originalgetreu wie möglich nachzufahren. Landschaftliche Schönheit oder auch nur zügiges Vorwärtskommen spielen da überhaupt keine Rolle, es geht nur um die Originaltrasse. Wenn die Römerstraße irgendwo lang lief wo heute nur ein ungepflegter Feldweg verläuft, dann nimmt die Via Augusta den Feldweg und nicht etwa das parallele asphaltierte Nebensträßchen. Und wenn die alte Römerstraße heutzutage auf fünfzig Kilometer von einer Autobahn überbaut ist, dann führt die Via Augusta eben fünfzig Kilometer auf dem Serviceweg direkt neben der Autobahn.
Es gibt noch so einen Themenradweg im Osten Spaniens der bisweilen für Verwirrung sorgt, und zwar der sogenannte Camino del Cid. Dieser hat das Thema den Feldzug eines mittelalterlichen Helden möglichst auf der Originalstrecke nachzufahren, deshalb macht der manchmal komische Schlenker oder führt abrupt aus den schönsten Gegenden wieder raus weil der Ritter halt damals so und nicht anders geritten ist. Im Gegensatz zur Via Augusta führt der Camino del Cid aber meistens durch abwechslungsreiche Landschaften.

Die ersten sechzig Kilometer "deines" Abschnittes der Via Augusta bin ich im März auch mal gefahren, es geht fast ausschließlich durch Obstplantagen und über Felder, besonders spannend ist es dort nicht.
Die Via Augusta klebt sich dann für siebzig Kilometer an die Autobahn, scheint zwar alles asphaltiert und zum Teil auch offiziell als Fahrradweg ausgewiesen zu sein, aber außer Autobahn und Orangenplantagen wirst du da nichts aufregendes sehen.

Die Via Verde Ojos Negros ist weiter oben wunderschön, die ersten 35 Kilometer von Sagunt bis Segorbe sind allerdings eher belanglos. Ab Segorbe wird's dann nett und ab dem Dorf Jerica wird's richtig schön. Sagunt ist nebenbei übrigens ein nettes Städtchen und eine der ältesten Städte überhaupt auf der iberischen Halbinsel, das aber nur so nebenbei.

Ich würde dir raten die olle Via Augusta aus der Planung rauszunehmen und ebenso den untersten Teil der Via Verde Ojos Negros und stattdessen von Alcañiz aus gerade Richtung Süden zu fahren so etwa an der Grenze zwischen Aragon und Valencia entlang und beim kleinen Dörfchen Caudete etwas oberhalb vom erwähnten Jerica auf die VV Ojos Verde zu stoßen. Das wäre eine abenteuerliche Route im leeren Spanien mitten durch einsames wildes Bergland und weit weg von Bundesstraßen, Orangenmonokulturen und Autobahnen.
Das Dorf Cantavieja solltest du in die Route einbauen, weil dort kommt wahrscheinlich der einzige Supermarkt auf zweihundert Kilometer und kurz vor der VV Ojos Verde unbedingt das Dorf Montanejos. Dort gibt es tolle heiße Quellen mitten im Fluss und auch touristische Infrastruktur wie einen ganzjährigen Campingplatz, das Dorf ist beim Klettervolk sehr beliebt.

Geändert von Indalo (13.07.25 17:01)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571563 - 14.07.25 13:13 Re: Iberische Halbinsel [Re: Indalo]
Nixda
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 155
Danke für die Tipps!!! Du scheinst dich etwas auszukennen schmunzel

Einige Städte (Wegpunkte) habe ich eingebaut. Allerdings kann ich dir nicht ganz folgen. Ich meine, die (meine) Strecke würde überwiegend über kleine Straßen und Wege führen (zumindest lt. komoot). Die Jucar-Schlucht und die VV de la Sierra de Alcaraz lasse ich heute mal drin. Bis zum Start sind es ja noch ein paar Tage schmunzel Weitere Infos sind gerne willkommen!

Jetzt habe ich auch mal den "Rückweg" auf komoot freigeschaltet. Vielleicht fällt dir oder jemand anderes dazu Verbesserungsvorschläge ein? Wobei ich den Teil noch nicht im einzelnen geplant habe.

Via de la Plata, Camino del Norte
grossefreiheit2022.de
Nach oben   Versenden Drucken
#1571568 - 14.07.25 15:00 Re: Iberische Halbinsel [Re: Nixda]
Indalo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 412
In Antwort auf: Nixda
Allerdings kann ich dir nicht ganz folgen. Ich meine, die (meine) Strecke würde überwiegend über kleine Straßen und Wege führen (zumindest lt. komoot). Die Jucar-Schlucht und die VV de la Sierra de Alcaraz lasse ich heute mal drin. Bis zum Start sind es ja noch ein paar Tage schmunzel Weitere Infos sind gerne willkommen!

J

Gerade weil deine Route überwiegend über kleine Straßen und Wege führt, ist mir dieser Abschnitt mit knapp hundert Kilometern Bundesstraße ja aufgefallen und dann dieser Abschnitt der ewig entlang der Autobahn führt, auch wenn diese Strecke bei komoot natürlich als Straße oder Fahrradweg geführt wird, weil du ja nicht auf der Autobahn fährst sondern direkt daneben.

Die Jucar-Schlucht und die Via Verde ab Albacete solltest du auf jeden Fall in der Planung drinnen lassen, das sind beides sehr schöne Strecken.

Ein Detail ist mir noch aufgefallen auf dem Abschnitt zwischen Molina de Aragon und Albarracín.
Und zwar führt deine Route von Molina de Aragón den Río Gallo runter und dann das Tal des Tajo hoch, das ist alles sehr schön und eindrucksvoll, bei der ersten Landstraße die das Tajo-Tal quert (CM-210) verlässt du das Tal aber und fährst über die Berge und knapp am Dorf Peralejo de la Trucha vorbei.
Statt auf der Landstraße auszuqueren kannst du das Tal des Tajos noch weiter hochfahren, dieser Abschnitt ist nochmal sehr spektakulär. Unterwegs kommt mitten im Nichts eine urige Bar neben einem Wasserfall. Bei der nächsten querenden Landstraße geht's dann nicht mehr weiter und du kommst über diese Straße (CM-2106) ins erwähnte Dorf, dieses Dorf ist insofern wichtig weil es dort den einzigen Lebensmittelladen weit und breit gibt.
Die weitere Strecke über die Berge nach Albarracin sieht sehr gut aus, ebenso wie die folgende Strecke von Albarracin weiter durch die Berge bis nach Uriel.
Irgendwo mitten im Nichts knapp nördlich des Städtchens Landete taucht auf einmal eine riesengroße Festungsanlage auf, Castillo de Moya, in der kann man mal ne Stunde rumspazieren, das lohnt sich.


Solltest du irgendwann auf den Gedanken kommen deine Route etwas zu straffen, dann könntest du auch von Alcañiz am Ende der Via Verde Terra Alta direkt nach Westen nach Molina der Aragon rüberqueren, auch eine wilde einsame Gegend, von Molina dann wie geplant nach Albarracín fahren, von dort dann nach Teruel und dann die Via Verde Ojos Negros runterfahren bis Sagunt und über Valencia dann weiter zur Jucar-Schlucht. Das wäre kürzer, weniger Höhenmeter und du hättest trotzdem die meisten schönen Abschnitte mit drinnen. Durch den Großraum Valencia kannst du auch ganz einfach mit der S-Bahn fahren. Diese Variante wollte ich an dieser Stelle nur einmal erwähnt haben.

Geändert von Indalo (14.07.25 15:03)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571581 - 14.07.25 19:17 Re: Iberische Halbinsel [Re: Nixda]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.094
Hallo,

ich bin vor zwei Jahren von Sevilla nach Santiago de Compostela geradelt, dein Entwurf deckt sich über weitere Strecken mit unserer damaligen Tour. Vielleicht findest du im Reisebericht Via de la Plata - Von Sevilla nach Santiago C. (Reiseberichte) ein paar Eindrücke oder Anregungen für deine weitere Planung.

Von Plasencia nach Béjar gibt es eine Via Verde, die ich empfehlen kann.

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#1571588 - 14.07.25 20:43 Re: Iberische Halbinsel [Re: Hansflo]
Velo 68
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 1.881
wie schon geschrieben, bin ich vor 2 J die Via de la Plata ab Sevilla nach Salamanca rauf und dann weiter nach Burgos.
Das was meine erste Spanien Reise und ich fand die Strecke ganz schön, vorallem die Streckenteile wo ich über Via Verdes (Bahntraces) und sonstige Feldwege geradelt bin.
Die zentrale Region westlich von Madrid, die hier oben beschreiben wird, die ich dieses Frühjahr geradelt bin, ist mM aber deutlich ansprechender als die Via de la Plata!

Im Süden scheint noch die Transandalous sehr schön zu sein, wobei einige Stücke erher was für
MTBs sind.
Eine Alternative zur Via de La Plate habe ich auch nicht, zB über Portugal. In Portugal gibt es kaum Langstrecken Velowege und die Autofahrer scheinen bei weitem nicht so rücksichtsvoll zu sein wie in Spanien.
Nach oben   Versenden Drucken
Off-topic #1571609 - 15.07.25 14:55 Re: Iberische Halbinsel [Re: Indalo]
Indalo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 412
Ich schreib mal weiter zum ersten Teil deiner Route.

Irgendwann kommst du auf jeden Fall zum Rio Júcar, und kurz vorher querst du noch den Rio Gabriel bei dem kleinen Dorf Casas del Río, dort gibt es eine nette Bar und zweihundert Meter nach der Brücke eine große area recreativa zum Übernachten die auf keiner Karte eingezeichnet ist. Der Aufstieg zum nächsten Dorf Balsam de Vez ist ziemlich sportlich.

Zum Rio Júcar schreibe ich mal nichts, diese wunderschöne Schlucht wurde hier im Forum schon mehrmals dokumentiert.
Am westlichen Ende der Schlucht beim Dorf Valdeganga gibt es nochmal eine schöne area recreativa direkt an der Brücke über den Fluss. Von dort nach Albacete wird die Strecke etwas monoton, verläuft aber über tadellosen Fahrradweg.
Albacete ist die Hauptstadt der spanischen Messerschmiede, falls du ein Taschenmesser brauchst, bist du hier richtig.

In Albacete beginnt die nächste lange Via Verde, die ersten Kilometer bis zum Dorf Balazote laufen auch ziemlich monoton über die Felder, bei Balazote gibt es wieder eine biwaktaugliche área recreativa und ab dort läuft die Via Verde sehr ansprechend und recht einsam durchs Hügelland.
Südlich von Alcaraz fehlen dann mal zehn Kilometer und danach geht's weiter auf der Bahntrasse bis über die Grenze nach Andalusien, kurz danach biegst du über das Städtchen La Puerta de Segura rein ins wilde Bergland des Nationalparks Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas bis zum Dorf Cortijos Nuevos.

So weit, so gut
....
Nach oben   Versenden Drucken
#1571691 - gestern um 15:30 Re: Iberische Halbinsel [Re: Indalo]
Indalo
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 412
Von Cortijos Nuevos aus gibt es eigentlich eine wunderschöne und sehr direkte Route zum nächsten Reiseziel den sogenannten Badlands. Diese Route geht am Stausee vorbei und folgt dann dem Fluss Guadalquivir bis zu seiner Quelle, kurz vorher kommt noch ein sehr netter Campingplatz, und darüber hinaus weiter bis zum Llano-Pass und von dort in ewig langer Abfahrt mit Aussicht von Norden in die Badlands.

Deine Route führt aber von Cortijos Nuevos steil den Berg hoch, vorbei an der Quelle des Rio Segura bis zum Refugio Campo de Espino weit oben auf einer wilden Hochebene.
Die letzten Kilometer bis hier verlaufen gemeinsam mit der von Velo68 erwähnten Mountainbikeroute Transandalus, die ab dem Refugio weiter nach Süden führt und auf der du auch über Pozo Alcón schick in die Badlands fahren könntest.
Deine Route führt aber weiterhin nach Osten immer tiefer rein in diese wilde Landschaft bis zu einem steilen Abbruch in ein tief unten liegendes quasi unbewohnten Tal. Bis zur Kante dürfte die Strecke noch halbwegs zu fahren sein obgleich bestimmt schon mühsam, unterwegs kommen auch noch zwei kleine Schutzhütten.
Ab der Kante schickt dich komoot aber auf einer etwas zweifelhaften Strecke in die Tiefe, 800 Hm auf 13 km Strecke, laut komoot auf Wegen, laut mapy auf unmarkierten Bergpfaden und laut OSM auf Wegen dritter Kategorie, sprich überwiegend loses Geröll. Sei dir bewusst dass das eine absolut einsame Gegend ist, dort gibt es weder markierte Wanderwege, Fahrradrouten auch nicht, Menschen wirst du auch nicht treffen und ob es Handynetz gibt, ist auch nicht garantiert. Da solltest du nur mit genügend Zeit und Wasser und vor allem nur bei passablen Wetter unterwegs sein.

Irgendwann kommst du dann hoffentlich wohlbehalten in Huéscar wieder in die Zivilisation und ab dort geht es knapp fünfzig Kilometer geradeaus stetig ansteigend über eine karge Hochebene bis nach Maria, mit ordentlich Rückenwind ist dieser Abschnitt bestimmt ganz lustig, bei Gegenwind jedoch eine Tortur. Kurz vor Maria kommt mitten im Nichts ein ganzjähriger Campingplatz.
Velez-Blanco ist inzwischen Weltkulturerbe, Velez-Rubio das lokale Zentrum.
Deine weitere Route führt dich jetzt ewig lang auf alter Straße parallel zur Autobahn ein karges Tal runter in dem es nichts gibt außer der Autobahn und irgendwann kommst du da endlich nach Almendricos und zur gleichnamigen Via Verde.
Diese ist sehr kurz und läuft schnurgeradeaus über einen Acker, es gibt keine Tunnel, keine Viadukte und landschaftlich überhaupt nichts interessantes zu sehen, würde sie nicht auf einer alten Bahntrasse laufen, wäre sie nur ein schnöder Feldweg.
Bald darauf kommst du zur noch ziemlich neuen Via Verde del Valle de Almanzora. Diese ist unten recht beliebig, im Mittelteil ganz nett aber auch nicht mehr und oben vor Baza geht es wieder monoton über die Felder. Westlich von Serón kommt eine heiße Quelle mit Pool quasi am Wegesrand, auf komoot gibt es dazu einen Highlight der nennt sich "Zisterne", auf Google Maps findet sich diese Quelle auch, man kann da auch ganz gut biwakieren, allerdings ohne Tisch und Bank.
Ich würde dir raten die langweilige VV de Almendricos auszulassen und statt dessen von Velez-Rubio direkt nach Albox an der nächsten Via Verde zu fahren, diese Strecke wäre wesentlich attraktiver.

Ab Baza wurschtelt sich deine Route bis zum Stausee von Negratin durch und danach willst du einen Fluss ohne Brücke durchqueren. Diese Furt wurde hier im Forum mal in einem Reisebericht von love2bike ("einmal quer durch Spanien") eindrücklich beschrieben. Die waren zu zweit und haben es gerade so geschafft sich dort irgendwie durch die Fluten zu kämpfen. Auf komoot findet sich zu dieser Furt auch ein Highlight, dort gibt es auch einen Beschrieb der Situation von love2bike.

Aber wenn du dann alle diese selbst gewählten Gefahren gemeistert hast, stehst du dann endlich in den berühmten Badlands.

Geändert von Indalo (gestern um 15:35)
Nach oben   Versenden Drucken
#1571697 - gestern um 17:12 Re: Iberische Halbinsel [Re: Indalo]
Velo 68
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 1.881
Hallo @Indalo

Es begeistert mich immer wieder deinen Berichten hier zu folgen und inspiriert mich zu weiteren Touren durch Spanien.
Etwas mühe habe ich aber deinen Wegempfehlungen zu folgen, weil die Ortschaften und Gegenden einfsch überhaupt nicht kennen und über die Google Suche oft etwas ratlos ende, da zwischen deinen Wegmarken oft grössere Entfernungen liegen.
Wäre es dir nicht möglich über irgend eine Onlinekarte deine schönsten Wegstrecken auf zu führen, damit man sich bei der eigenen Planung danach orientieren/inspirieren lassen kann?
grins
Nach oben   Versenden Drucken

www.bikefreaks.de