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#546087 - 13.08.09 08:19 Vorteile/Nachteile Riemenantrieb
EasyRohlerRadler
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 439
Ein sehr interessanter Vergleich der Vorteile und Nachteile bei Riemenantrieb ist hier zu finden.
Gruß, Reiner

Nie wieder Kettenschaltung
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#546092 - 13.08.09 08:42 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
StephanBehrendt
Mitglied
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Beiträge: 13.885
In Antwort auf: EasyRohlerRadler
Ein sehr interessanter Vergleich der Vorteile und Nachteile bei Riemenantrieb ist hier zu finden.

Sag ich doch, dass die Nachteile bei weitem überwiegen.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#546095 - 13.08.09 08:45 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: StephanBehrendt]
EasyRohlerRadler
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 439
In Antwort auf: StephanBehrendt
Sag ich doch, dass die Nachteile bei weitem überwiegen.


Sehe ich auch so.
Gruß, Reiner

Nie wieder Kettenschaltung
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#546097 - 13.08.09 08:50 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
aighes
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 7.334
Ich auch...zumal dann nurnoch Nabenschaltungen möglich wären...
Viele Grüße,
Henning
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#546099 - 13.08.09 08:54 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 1.100
Erinnert mich sehr an das, was man vor 30 Jahren allgemein über Riementriebe erzählt hat. Heutzutage werden Riementriebe unter höchsten Belastungen und miesesten Bedingungen eingesetzt - problemlos.
Viele Argumente sind ziemlich an den Haaren herbeigezogen: Eine Kette reisst bei einem "Singelspeeder nicht", der Riemen könnte aber vielleicht doch reissen und kündigt das dann noch nichtmal an. Tut mir leid, bei den beiden Kettenrissen die ich mit meinem "Singelspeeder" hatte hat sich auch nichts vorher angekündigt. Angetreten und Schwub, kaputt war die Kette. Aber klar, ganz klarer Nachteil des Riementriebs.
Haltbarkeit: Welcher Vorteil ist es schon nur alle 20tkm mal was am Antrieb machen zu müssen? Und dann die Kosten, verlangen die (wohlgemerkt das Teil ist gerade mal in der Einführungsphase) ca. 140,-€ für einen Antriebssatz. Das geht doch mit Kette genausogünstig. Schließlich muss man Ritzel und Kettenblatt auch nur alle 20tkm wechseln (gut mag sein) und die drei Ketten die man in der Zeit braucht macht zusammen auch nur 140,-€. Echt? Das würde heißen, eine Kette macht 6650km. Nicht schlecht - aber weit von meinen Erfahrungen entfernt. Dass man den Kettentrieb nebenbei noch ständig Pflegen muss und das imho mit Kettenkasten noch die größere Sauerei ist als ohne (ich würde mir auch mit Rohloff niemals einen Kettenkasten ans Rad schrauben), das fällt nicht ins Gewicht. Ganz klarer Nachteil für den Riemen.
Und so weiter...
Ich denke die können Schreiben was sie wollen, in vielen Bereichen des alltäglichen Radfahrerlebens findet der Riementrieb in Zukunft seinen Platz. Ob nun mit Idworx und Rohloff oder ohne.
Und noch so nebenbei angemerkt: ALLE negativen Berichte über den Carbondrive die ich in letzter Zeit gelesen habe stehen in direktem Zusammenhang mit der Firma Rohloff. Die als Kettenhersteller (Anbieter?) sicherlich ein riesen Interesse daran haben, dass sich der Carbondrive durchsetzt.

Ciao,
Stefan

Geändert von StefanTu (13.08.09 08:56)
Änderungsgrund: Tippfehlerkorrektur
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#546109 - 13.08.09 09:10 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: StefanTu]
Falk
Mitglied
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Beiträge: 33.880
Das Rohloffriemenritzel (wenn man das so nennen kann) sah jedenfalls, als ich es bei Generator gesehen habe, sauber gearbeitet und solide aus. Ich nehme mal an, dass Rohlioff einfach die meisten Anfragen wegen des Zahnriemens bekommt. Zumindest sind Nabengetriebe von vornherein dafür geeignet, bei Kettenschaltungen wird es ziemlich kompliziert - sofern es überhaupt möglich und sinnvoll ist, deren Prinzip auf einen Riemenabntrieb zu übertragen.
Ungelöst ist meiner Meinung nach die Frage der Primärübersetzung und der Hinterbau- und Riemenlänge. Ein Stück rausnehmen oder reinsetzen, das funktioniert nicht. Man wird mit einer Primärübersetzung in wenigen Stufen und mit einer einheitlichen Hinterbaulänge leben müssen. Und irgendwie habe ich den leisen Verdacht, dass sich, wenn überhaupt, die Supersportler durchsetzen werden und die Einheitshinterbaulänge eher kurz ausfällt.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#546116 - 13.08.09 09:52 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: StefanTu]
EasyRohlerRadler
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 439
In Antwort auf: StefanTu
Heutzutage werden Riementriebe unter höchsten Belastungen und miesesten Bedingungen eingesetzt - problemlos.


Problemlos nur, wenn die Dehnung des Zahnriemens durch Nachspannen des Zahnriemens (manuell oder automatisch) ausgeglichen wird. Weiterhin werden i.a. Maßnahmen vorgesehen, um den Riemen vor Schmutz, Öl, etc. zu schützen.

In Antwort auf: StefanTu
Dass man den Kettentrieb nebenbei noch ständig Pflegen muss und das imho mit Kettenkasten noch die größere Sauerei ist als ohne (ich würde mir auch mit Rohloff niemals einen Kettenkasten ans Rad schrauben), das fällt nicht ins Gewicht.


Wie kommst Du darauf, dass mit Kettenkasten die Kettenpflege zur Sauerei entartet?
Ist dies eine Vermutung oder eigene Erfahrung?
Gruß, Reiner

Nie wieder Kettenschaltung
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#546124 - 13.08.09 10:21 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: StefanTu]
BaB
Mitglied
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Beiträge: 10.133
Mich erinnert das ganze eher an die Diskussionen (und Hoffnungen!), die vor 20/ 30 Jahren in der Motorradszene mit den Riemenantrieb gab. Ein paar Prototypen sind auch sehr gut damit gefahren und niemand verstand so recht, warum es nicht zumindest bei den leistungsschwächeren Motorrädern (Einsteigerklasse bis 50PS) eingesetzt wird, denn es gab eigentlich nur Vorteile. Heute gibt es endlich Motorräder serienmäßig mit Riemenantrieb, nämlich bei BMW (F800St mit 85 PS). Und wenn BMW eine Alternative zum Kardan anbietet, muss sie auch entsprechend zuverlässig und wartungsarm sein.
All die genannten Nachteile werden gerade durch den Einsatz bei einem Motorrad als wenig haltbar vorgeführt. Ein plötzliche reißender Antrieb ist gerade bei einem Motorrad katastrophal, die Belastungen sind dort sicher höher und ein falsch gespannter Riemen fällt auch nicht so leicht auf.
Die Nachteile des Riemenspannens bei einem Fahrrad sehe ich als nicht so groß, entweder ist das Hinterrad verschiebbar im Rahmen gelagert oder ich kann das Tretlager mittels Exzenter verstellen. Erstere Lsg. sollte in der Serie wohl kaum teurer ein als ein einfacher Kettenspanner.

Grüße

Bernd
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#546127 - 13.08.09 10:27 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: Falk]
BaB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.133
In Antwort auf: falk

Ungelöst ist meiner Meinung nach die Frage der Primärübersetzung und der Hinterbau- und Riemenlänge. Ein Stück rausnehmen oder reinsetzen, das funktioniert nicht. Man wird mit einer Primärübersetzung in wenigen Stufen und mit einer einheitlichen Hinterbaulänge leben müssen. Und irgendwie habe ich den leisen Verdacht, dass sich, wenn überhaupt, die Supersportler durchsetzen werden und die Einheitshinterbaulänge eher kurz ausfällt.


Warum? Anstatt heute 8/9/10/11-fach Ketten anzubieten, kannst du auch Riemen in 100, 104, 108.. cm Länge anbieten. Das soll nicht das Problem sein. Änderungen der Übersetzung können natürlich eine Neuanschaffung eines Riemens bedeuten, wenn Längenänderungen im Antrieb nicht mehr durch die Ausgleichsmöglichkeit behoben werden können. Aber wenn der Antrieb 20.000 km hält wird es sich sicher auch ein Möglichkeit für einen fast neuen Antriebsriemen zur Weiterverwendung finden lassen (eine nicht passende Übersetzung sollte ja recht schnell auffallen).
Und evtl. kann man ja den Riemen doch kürzen...

Geändert von BaB (13.08.09 10:30)
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#546129 - 13.08.09 10:37 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
Tanbei
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Beiträge: 2.985
Mercedes hat s doch vor Jahren schon raus gebracht.
Ich weiß aber nicht ob sich Rimen Technik in Aktuellen Produkten noch befindet.
Und weil ich schon beim nicht wissen bin, ich weiß nicht mal ob die überhaupt noch Fahrräder im Angebot haben.

http://www.krabibi.com/meine-sportgerate/
____________________________________________________
Geht es mal nicht ums Tandem, steht es explizit dabei.
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#546132 - 13.08.09 10:42 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
In Antwort auf: EasyRohlerRadler

Problemlos nur, wenn die Dehnung des Zahnriemens durch Nachspannen des Zahnriemens (manuell oder automatisch) ausgeglichen wird.

und wo siehst du da das Problem beim Fahrrad? Eine Kette will doch auch gespannt werden. Zudem dürfte sich die Längung des Carbondrive in sehr engen Grenzen halten.

In Antwort auf: EasyRohlerRadler

Weiterhin werden i.a. Maßnahmen vorgesehen, um den Riemen vor Schmutz, Öl, etc. zu schützen.

Wenn man das tut, dann für gewöhnlich dann, wenn man wirklich extremen Einsatzbedingungen rechnet. Fahrradfahren zähle ich nicht dazu. Da geht es den meisten Riementrieben in PKW, LKW, Baumaschinen, Motorrädern usw. deutlich schlechter.


In Antwort auf: EasyRohlerRadler

Wie kommst Du darauf, dass mit Kettenkasten die Kettenpflege zur Sauerei entartet?
Ist dies eine Vermutung oder eigene Erfahrung?


Eigene Erfahrung. Es gab ja mal Zeiten, da waren die Teile bei den "besseren" Rädern in. Alleine die Reinigung des Kettenkastens war eine größere Sauerei als das regelmäßige die Kette durch einen Lappen ziehen wie ich es heute mache.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der Schlonz aus Öl, Wasser und Staub wirklich so entscheidend positiv auf die Lebensdauer der Kette ausgewirkt hat.

Ciao,
Stefan
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#546133 - 13.08.09 10:46 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: StefanTu]
StephanBehrendt
Mitglied
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Beiträge: 13.885
In Antwort auf: StefanTu
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der Schlonz aus Öl, Wasser und Staub wirklich so entscheidend positiv auf die Lebensdauer der Kette ausgewirkt hat.

In einem ordentlich montierten Hollandrad-Kettenkasten bildet sich kein Schlonz.
Die eingekerkerte Kette hat eine mehrfach höhere Lebensdauer als ohne Kasten.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#546137 - 13.08.09 10:54 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
manfredf
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In Antwort auf: BaB

Warum? Anstatt heute 8/9/10/11-fach Ketten anzubieten, kannst du auch Riemen in 100, 104, 108.. cm Länge anbieten. Das soll nicht das Problem sein. Änderungen der Übersetzung können natürlich eine Neuanschaffung eines Riemens bedeuten, wenn Längenänderungen im Antrieb nicht mehr durch die Ausgleichsmöglichkeit behoben werden können. Aber wenn der Antrieb 20.000 km hält wird es sich sicher auch ein Möglichkeit für einen fast neuen Antriebsriemen zur Weiterverwendung finden lassen (eine nicht passende Übersetzung sollte ja recht schnell auffallen).
Und evtl. kann man ja den Riemen doch kürzen...


Denke ich auch - das ist nicht das Problem.
Aber überzeugende Vorteile am Riemen kann ich keine sehen. Entfall der gelegentlichen Kettenwartung gegen einen Tausender für eine brauchbare Nabenschaltung abzüglich der Möglichkeit, einfach die Übersetzung durch Wechsel der Kassette zu ändern - die Rechnung geht nicht auf.
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#546138 - 13.08.09 10:54 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
BaB
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In Antwort auf: EasyRohlerRadler
In Antwort auf: StefanTu
Heutzutage werden Riementriebe unter höchsten Belastungen und miesesten Bedingungen eingesetzt - problemlos.

Problemlos nur, wenn die Dehnung des Zahnriemens durch Nachspannen des Zahnriemens (manuell oder automatisch) ausgeglichen wird. Weiterhin werden i.a. Maßnahmen vorgesehen, um den Riemen vor Schmutz, Öl, etc. zu schützen.


Ich noch mal schmunzel Ich habe mir gerade mal die Infos von BMW durchgelesen, der Riemen wird bei der ersten Inspektion geprüft und gegebenenfalls neu gespannt und diese Spannung soll dann die lächerliche Kleinigkeit von 40.000km (also einmal rund um die Welt, bzw. 8 mal Ölwechsel bei Rohloff? zwinker ) halten, dann erst ist ein Riementausch vorgesehen. Das Zahnriemenrad hinten besteht aus Edelstahl.

Off-Topic: Mal ne kleine Rechenaufgabe: Wie oft wird sich Otto Normalradler bei einem Riemenantrieb (wie BMW in verbaut) in Zukunft innerhalb von 10 Jahren um den Antrieb kümmern müssen? zwinker
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#546139 - 13.08.09 11:02 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: manfredf]
BaB
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In Antwort auf: manfredf
Entfall der gelegentlichen Kettenwartung gegen einen Tausender für eine brauchbare Nabenschaltung abzüglich der Möglichkeit, einfach die Übersetzung durch Wechsel der Kassette zu ändern - die Rechnung geht nicht auf.


Warum eine Nabenschaltung gleich einen Tausender kosten muss... verwirrt Eine Nexus (die vielleicht nur 20.000 km hält) kostet ungefähr soviel wie ein Deore Antrieb, aber nach 20.000km eine neue Nexus ist auch finanziell verkraftbar. Bis du damit deine 1000€ voll hast, dauert es schon ein bisschen, es gibt dann wahrscheinlich neue Nabenschaltungen (auch durch die höhere Nachfrage) und für viele reicht eine Nexus wirklich aus, nicht jeder braucht 500% Spreizung oder super Berggänge oder...
Ein Händler wird dann auch zur Übersetzung beraten können müssen und zu den Kosten hatte ich ja schon geschrieben
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#546141 - 13.08.09 11:13 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
manfredf
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In Antwort auf: BaB
In Antwort auf: manfredf
Entfall der gelegentlichen Kettenwartung gegen einen Tausender für eine brauchbare Nabenschaltung abzüglich der Möglichkeit, einfach die Übersetzung durch Wechsel der Kassette zu ändern - die Rechnung geht nicht auf.


Warum eine Nabenschaltung gleich einen Tausender kosten muss... verwirrt Eine Nexus (die vielleicht nur 20.000 km hält) kostet ungefähr soviel wie ein Deore Antrieb, aber nach 20.000km eine neue Nexus ist auch finanziell verkraftbar. Bis du damit deine 1000€ voll hast, dauert es schon ein bisschen, es gibt dann wahrscheinlich neue Nabenschaltungen (auch durch die höhere Nachfrage) und für viele reicht eine Nexus wirklich aus, nicht jeder braucht 500% Spreizung oder super Berggänge oder...
Ein Händler wird dann auch zur Übersetzung beraten können müssen und zu den Kosten hatte ich ja schon geschrieben


Wieviel Gänge liefert so eine Nexus überhaupt ? 7 oder doch 8 ?
Also hätten wir noch Plan B "empfindlicher Gangverlust" statt dem 1000-er für das R-Gerät. Pest oder Cholera.
Eine Lösung für Probleme, die keine Probleme sind - aber bitte, wer es haben will der soll es haben.
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#546144 - 13.08.09 11:21 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
manfredf
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In Antwort auf: BaB
.......
Off-Topic: Mal ne kleine Rechenaufgabe: Wie oft wird sich Otto Normalradler bei einem Riemenantrieb (wie BMW in verbaut) in Zukunft innerhalb von 10 Jahren um den Antrieb kümmern müssen? zwinker

Das durchschnittliche Baumarktrad hat angeblich eine lebenslange Laufleistung von ca. 70-80 km, da gabs einmal einen Artikel.

Folglich ist die Antwort: Nie. Aber beim Konkurrenzsystem genauso.

Meinerseits off topic: Was um Himmels willen ist so schlimm, die Kette gelegentlich zu ölen ? Oder gar zu wechseln ? Das Ding kostet gerade so viel wie eine Handvoll Schachtel Zigaretten, ist also keine Großinvestition und imho eigentlich auch nicht so wahnsinnig viel Hirnschmalz wert.
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#546147 - 13.08.09 11:27 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: manfredf]
Falk
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Ein dreckfreier Antrieb wäre schon was Erstrebenswertes.
Mit Zigaretten und ihren Preisen kenne ich mich nicht so aus.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#546151 - 13.08.09 11:31 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: manfredf]
BaB
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In Antwort auf: manfredf
In Antwort auf: BaB
nicht jeder braucht 500% Spreizung oder super Berggänge oder...


Wieviel Gänge liefert so eine Nexus überhaupt ? 7 oder doch 8 ?
Also hätten wir noch Plan B "empfindlicher Gangverlust" statt dem 1000-er für das R-Gerät. Pest oder Cholera.
Eine Lösung für Probleme, die keine Probleme sind - aber bitte, wer es haben will der soll es haben.


8 Gänge, doch, das solltest du aber wissen. zwinker
Mein derzeitiges Stadtrad in Berlin hat 21 Gänge und ich fahre eigentlich immer in den gleichen 4 Gängen. Das Fehlen von 17 Gängen wäre folglich kein großer Verlust. Wieso dann 4 Gänge mehr als ich benutzte ein "empfindlicher Gangverlust" sein sollen, erschließt sich mir jetzt nicht, denn wie geschrieben, nicht jeder braucht so viele Gänge.
Für dich sicher kein Problem, für andere aber eine lästige Sache. Warum wurde es in Motorradfahrerkreisen so herbei gefiebert? Da muss man noch seltener die Kette wechseln. Das alleine kann es doch nicht sein.
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#546153 - 13.08.09 11:33 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: manfredf]
BaB
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In Antwort auf: manfredf
In Antwort auf: BaB
.......
Off-Topic: Mal ne kleine Rechenaufgabe: Wie oft wird sich Otto Normalradler bei einem Riemenantrieb (wie BMW in verbaut) in Zukunft innerhalb von 10 Jahren um den Antrieb kümmern müssen? zwinker

Das durchschnittliche Baumarktrad hat angeblich eine lebenslange Laufleistung von ca. 70-80 km, da gabs einmal einen Artikel.

Folglich ist die Antwort: Nie.


Das hielt 10 Jahre für die 70 km? verwirrt Bitte nochmal rechnen zwinker
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#546157 - 13.08.09 11:42 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: manfredf]
BaB
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In Antwort auf: manfredf
Meinerseits off topic: Was um Himmels willen ist so schlimm, die Kette gelegentlich zu ölen ? Oder gar zu wechseln ? Das Ding kostet gerade so viel wie eine Handvoll Schachtel Zigaretten, ist also keine Großinvestition und imho eigentlich auch nicht so wahnsinnig viel Hirnschmalz wert.


Ich weiß auch nicht, was eine Schachtel Zigaretten kosten, aber der Otto Normalradler bringt sein Rad ins Geschäft und lässt es dort machen. Was kostet die Kette beim Händler um die Ecke? Das Aufziehen? Die Zeit, das Rad hinzubringen, wieder abzuholen. Zu ölen? All das kann man sich sparen... Und dafür meinetwegen Zigaretten kaufen... Die Alternative ist einfach aufs Rad setzen und losfahren. Es gibt immer pannensicherere Reifen, das Fahrrad wird durch zunehmende Wartungsarmut auch für immer mehr Menschen interessant (auch für solche, die jetzt Angst haben, sich an einer öligen Kette schmutzig zu machen, wenn sie das Rad in den Keller tragen müssen zwinker ).
Zu fehlenden Gängen sein noch auf das Schlumpf-Getriebe verwiesen.
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#546160 - 13.08.09 11:43 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
manfredf
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In Antwort auf: manfredf
In Antwort auf: BaB
nicht jeder braucht 500% Spreizung oder super Berggänge oder...


Wieviel Gänge liefert so eine Nexus überhaupt ? 7 oder doch 8 ?
Also hätten wir noch Plan B "empfindlicher Gangverlust" statt dem 1000-er für das R-Gerät. Pest oder Cholera.
Eine Lösung für Probleme, die keine Probleme sind - aber bitte, wer es haben will der soll es haben.


8 Gänge, doch, das solltest du aber wissen. zwinker
Mein derzeitiges Stadtrad in Berlin hat 21 Gänge und ich fahre eigentlich immer in den gleichen 4 Gängen. Das Fehlen von 17 Gängen wäre folglich kein großer Verlust. Wieso dann 4 Gänge mehr als ich benutzte ein "empfindlicher Gangverlust" sein sollen, erschließt sich mir jetzt nicht, denn wie geschrieben, nicht jeder braucht so viele Gänge.
Für dich sicher kein Problem, für andere aber eine lästige Sache. Warum wurde es in Motorradfahrerkreisen so herbei gefiebert? Da muss man noch seltener die Kette wechseln. Das alleine kann es doch nicht sein.


In der (innen)Stadt Graz würde mir auch ein Singlespeed reichen - ein Stück ausserhalb gehts auf Wunsch gute 1000m in die Höhe, und sonst gibts auch Steigungen nach Lust und Laune. Zu viel Gänge gibts gar nicht, besonders wenn man keine Bergziege ist. Meinereiner schiebt nicht gern.

Die Motorradfahrer haben doch Kardanantrieb zur Verfügung ? Ich gestehe, motorisiertes 2-Rad ist nicht mein Revier.
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#546161 - 13.08.09 11:50 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
manfredf
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In Antwort auf: BaB

Ich weiß auch nicht, was eine Schachtel Zigaretten kosten, aber der Otto Normalradler bringt sein Rad ins Geschäft und lässt es dort machen. Was kostet die Kette beim Händler um die Ecke? Das Aufziehen? Die Zeit, das Rad hinzubringen, wieder abzuholen. Zu ölen? All das kann man sich sparen... Und dafür meinetwegen Zigaretten kaufen... Die Alternative ist einfach aufs Rad setzen und losfahren. Es gibt immer pannensicherere Reifen, das Fahrrad wird durch zunehmende Wartungsarmut auch für immer mehr Menschen interessant (auch für solche, die jetzt Angst haben, sich an einer öligen Kette schmutzig zu machen, wenn sie das Rad in den Keller tragen müssen zwinker ).
Zu fehlenden Gängen sein noch auf das Schlumpf-Getriebe verwiesen.


Kosten Kette ? 20 € unter Brüdern = 5 Schachtel Zigaretten, pi tangens Daumen.

Dreckig wird so ein Riemen nie ? hmmm, ich habe meine Zweifel.

Mit dem Schlumpf-Getriebe sind wir endgültig in Sphären, wo wir schon über ein billiges Auto nachdenken können in dem wir auch bei miesestem Wetter nicht nass werden und im Winter beheizt werden.
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#546164 - 13.08.09 11:57 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
HelgeWI
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 616
In Antwort auf: BaB
Mich erinnert das ganze eher an die Diskussionen (und Hoffnungen!), die vor 20/ 30 Jahren in der Motorradszene mit den Riemenantrieb gab. Ein paar Prototypen sind auch sehr gut damit gefahren und niemand verstand so recht, warum es nicht zumindest bei den leistungsschwächeren Motorrädern (Einsteigerklasse bis 50PS) eingesetzt wird, denn es gab eigentlich nur Vorteile. Heute gibt es endlich Motorräder serienmäßig mit Riemenantrieb, nämlich bei BMW (F800St mit 85 PS). Und wenn BMW eine Alternative zum Kardan anbietet, muss sie auch entsprechend zuverlässig und wartungsarm sein.
All die genannten Nachteile werden gerade durch den Einsatz bei einem Motorrad als wenig haltbar vorgeführt. Ein plötzliche reißender Antrieb ist gerade bei einem Motorrad katastrophal, die Belastungen sind dort sicher höher und ein falsch gespannter Riemen fällt auch nicht so leicht auf.
Die Nachteile des Riemenspannens bei einem Fahrrad sehe ich als nicht so groß, entweder ist das Hinterrad verschiebbar im Rahmen gelagert oder ich kann das Tretlager mittels Exzenter verstellen. Erstere Lsg. sollte in der Serie wohl kaum teurer ein als ein einfacher Kettenspanner.

Ich gebe Dir gerne recht, außer bei dem Zuschreiben der Einführung des Riemenantriebs bei Motorrädern dem Hersteller BMW.

Das gab es bei Harley schon lange und gibt es heute immer noch. Harley baut seit langer Zeit keine Motorräder mehr mit Kettenantrieb (angefangen seit 1984), sondern nur noch mit Zahnriemen.

Gruß

Helge
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#546166 - 13.08.09 11:59 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: BaB]
StefanTu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.100
Ich denke, es ist bei dem Thema einfach wichtig die Zielsetzung im Auge zu behalten. Für den Rennradfahrer, Mountainbiker und Reiseradler ist, zumindest im Augenblick, die Kette sicherlich noch die bessere Lösung.
Bei einem Stadt-, Arbeits oder "normalen" Tourenradler sehe ich das anders. Für manch einen ist die Kette am Fahrrad mit ein Grund, warum er das Fahrrad nicht als Verkehrsmittel nutzt. Eben weil man keine Lust auf Schmierenflecken hat, weil Wartung am Fahrrad ungefähr genauso gern gemacht wird wie am Auto (und da sind die Leute mit Wartungsintervallen von teilweise 2 Jahren inzwischen ziemlich "verwöhnt"), weil der Kettenantrieb auch beim Normalfahrer schnell teuer werden kann, weil es eine Kette halt nicht so toll findet, wenn Sie ständig im Regen steht und nie Öl sieht oder mal geputzt wird, viele weil.
Zusammengefasst: Wie bei allen anderen Fahrzeugen auch erwartet der Normalmensch heutzutage Nutzung ohne Wartungsaufwand und genau das kann er mit einem Riemenantrieb bekommen.

Zur Übersetzungsdiskussion:
Einerseits reichen dem normalen Stadtradler mit Sicherheit die 8 Gänge die heute eine normale Nabenschaltung bietet, anderseits soll es auch die Möglichkeit geben was Neues zu entwickeln. Spontan würden mir da Sachen wie die G-Box von Nicolai einfallen, aber auch stufenlose Lösungen sind mit Riemenantrieben zu realisieren. Ob da was kommt oder was wird sich zeigen.

Ciao,
Stefan

Geändert von StefanTu (13.08.09 12:01)
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#546181 - 13.08.09 12:56 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: EasyRohlerRadler]
kossihh
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 426
Kernaussage von idworx ist m.E. der Grundsatz nur erprobte Technologien einzusetzen. Dies ist bei dem Ziel möglichst robuste Räder zu bauen auch der beste Weg.

Würden aber alle Hersteller so verfahren, bzw. deren Kunden nur erprobte Technologien kaufen wären wir heute noch beim Singlespeed mit Rücktritt und dem Bremsklotz der von oben auf dem Mantel drückt (Baudenzüge: viel zu anfällig und hakelig ;-)

Insofern Hut ab vor Herstellern die mal was neues zur Marktreife bringen und Käufer die sich trauen diese Produkte zu benutzen.

Wie Stefan sehe ich als erste Zielgruppe das Alltags/Stadtrad. Dieses wird oft mit normaler Kleidung ganzjährig gefahren und dort hat der Riemenantrieb durchaus seine Vorteile. Und harmoniert bestens mit der 8/9-Gang Nabenschaltung, die oft an solchen Rädern zu finden ist.

Vielleicht ergeben sich dann ja entsprechende Verbesserungen um den Riemenantrieb auch für andere Fahrradgattungen brauchbar zu machen - die 1930 erfundene Kettenschaltung z.B. war anfangs auch nur für die Rennradler interessant und fand erst in den 80ern einen Massenmarkt durch Einführung der Indexierung.

Hoffen wir das der Riemenantrieb nicht auch 50 Jahre zur Massentauglichkeit braucht...
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#546274 - 13.08.09 19:02 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: kossihh]
Ben-Dixen
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 116
hallo zusammen,
ich möchte an dieser stelle kurz meine erfahrung mit dem gates riemen kund tun.
ein rad mit einem solchen (+alfine) fahre ich seit rund nem halben jahr in der stadt, ich kann also nicht wirklich von langzeiterfahrung sprechen.
bisher ist der eindruck von der ganzen riemengeschichte aber wirklich sehr gut, sprich das funktioniert probelemlos und unauffällig. kein gummigefühl beim antritt, aber dennoch sehr schön leise und ein ruhiges und völlig rappel- und "knurpselfreies" laufen des riemens auf den scheiben. verschleiß ist bisher nicht festzustellen, nachgespannt wurde auch nicht.
(was mich eher nervt ist der nicht so leise lauf der alfine nabe beim rückwärtstreten und das lustige geräusch das diese von sich gibt wenn ich dann wieder antrete.)

ich halte den riemen insbesondere für die zahlreichen nutzer geeignet welche es winter für winter schaffen eine kette nach der anderen vergammeln zu lassen und rasselnd und quitschend durch die landschaft juckeln. sprich nicht wirklich fahrradversessene alltagsnutzer.
selbst bin ich durchaus in der lage meine fahrräder in anständigem pflegezustand zu erhalten und ich bin nicht wirklich auf den riemen oder irgendwelche kettenkästen angewiesen (die hollanddinger verursachen je spätestens beim hinterradausbau so viel zusätzlichen aufwand, dass ich mir sowas schon deshalb nicht antun würde).

das idworx zugibt, seinen rahmenlieferanten eine ausreichende fertigungskonstanz nicht zuzutrauen ist ungewohnt offen und ich glaube schon das der eine oder andere hersteller in diesem bereich noch mit problemem zu kämpfen haben wird.
der riemen muss tatsächlich sehr sauber laufen und die riemenlinie muss im zweifesfall mit passscheiben unter den kettenblattschrauben optimiert werden.
das deshalb hinterräder krumm laufen sollen halte ich allerdings für ein gerücht, das ist nicht nötig.

insgesamt in meinenm augen eine willkommene innovation die sicher zunehmend zu sehen sein wird.
die schwächen sind bei vernünftiger konstruktion und umsetzung gut in den griff zu bekommen. und wenn man sich im vorfeld ausreichend gedanken über primärübersetzung und hinterbaulänge macht gibts wohl auch nur für singlespeeder das problem der geringen auswahl an scheiben und riemen.

grüße
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#546324 - 13.08.09 21:23 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: manfredf]
ingobert
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Beiträge: 537
In Antwort auf: manfredf
Das durchschnittliche Baumarktrad hat angeblich eine lebenslange Laufleistung von ca. 70-80 km, da gabs einmal einen Artikel.

Geil. Dann könnte das Baumarktrad der Zukunft eigentlich so aussehen... ;-)
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#546333 - 13.08.09 22:56 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: ingobert]
idje
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Beiträge: 214
Der Gates-Carbonriemen erschien mir zunächst nicht interessant, weil dies nur einer von zig Versuchen ist, ein Fahrrad mit Riemenantrieb auszurüsten, und ich der Meinung war, dass der Wirkungsgrad die Effizienz des Kettenantriebs sowieso nicht erreicht.
Nach vielen Diskussionen über den neuen Gates Carbon Belt Drive habe ich den Wirkungsgrad testen lassen. Dabei stellte sich heraus, dass der Wirkungsgrad des Riemens bei Leistungen zwischen 100 und 200 Watt nahezu dem der Kette entspricht. In diesem Leistungsbereich bewegen sich auch die meisten Radfahrer. Unterhalb von 100 Watt verschlechterte sich der Wirkungsgrad des Riemens deutlich. Das gleiche geschah oberhalb von 200 Watt, doch hier nahm der Wirkungsgrad weniger stark ab. Für den "durchschnittlichen" Radfahrer geht die Sache also in Ordnung.
Damit gewann der Riemen an Attraktivität, denn bekanntlich kommt er ohne Schmierung aus; er muss nur ab und zu gereinigt werden.
Danach begannen wir dieses Jahr bei idworx, ungefähr zum gleichen Zeitpunkt wie Rohloff, mit Tests an diesem Antriebssystem.
Das "Durchtrennen" des Rahmens, was für die Montage des Riemens erforderlich ist, stellt ein lösbares Problem dar und ist damit keine große Hürde; optimal ist es jedoch nicht.
Bei den ersten Tests mit Mountainbikes hier in der Umgebung von Bonn, bis zu einer Höhe von etwa 470 Metern, begegneten wir jedoch dem ersten Problem: Der Riemen springt über die hintere Riemenscheibe. Dies wird von einem lauten "Peng" begleitet. Bei Rohloff entdeckte man dies ebenfalls. Bernd Rohloff schlug Alarm, denn sein technischer Sachverstand sagte ihm, dass es zum Riemenbruch kommen könnte, was zu einem bösen Sturz des Radlers führen kann.
Der Riemen ist aus Kohlefasern aufgebaut, denen der hohe Wirkungsgrad zu verdanken ist, die aber auch sehr große Nachteile mit sich bringen: idworx bietet keine Kohlefaserrahmen an, weil dieses Material unseres Erachtens für die von idworx gebauten Fahrräder nicht sicher genug ist. Es kann vorkommen, dass ein idworx einige Meter durch die Luft fliegt (Mountainbike) oder umfällt (falsch abgestelltes Trekkingrad mit Taschen). Das tut einem Kohlefaserrahmen gar nicht gut! Dadurch entstehen oft Schäden, die zu Brüchen führen können.
Dieser Carbonriemen hat das gleiche Problem: Beim Überspringen brechen die Kohlefasern, was ebenso wie bei einem Kohlefaserrahmen äußerlich nicht erkennbar ist. Eine Kette an einem Fahrrad mit Getriebenabe bricht normalerweise überhaupt nicht mehr. Gleiches gilt unter perfekten Bedingungen auch für einen Carbonriemen, doch derartige Bedingungen sind bei einem Fahrrad einfach nicht gegeben.
Das Springen des Riemens kann gelöst werden, indem man unter der hinteren Riemenscheibe eine Rolle montiert. Diese verhindert, insbesondere bei hohen Kräften, ein zu starkes Durchhängen des Riemens und sorgt auf diese Weise dafür, dass sich hinten genügend Zähne im Eingriff befinden. Durch diesen so genannten "Snubber" wird das System etwas schwerer und komplexer; der Snubber muss außerdem abklappbar sein, damit er beim Ein- und Ausbau des Hinterrades nicht im Wege ist.
Derzeit stellt sich noch eine andere Frage: Die Spannung des Riemens scheint sehr wichtig zu sein, doch eine korrekte Kontrolle gestaltet sich schwierig. Zwar gibt es dafür recht große Werkzeuge und Tensiometer, doch die finde ich nicht sehr praktisch. Der Riemen muss sich spannen lassen, denn er dehnt sich zwar selbst nicht, doch der Verschleiß der Riemenscheiben und der Riemenzähne führt zum Nachlassen der Riemenspannung.
Ein viel größeres Problem, das direkt mit den Kohlefasern zusammenhängt, ist der unsachgemäße Umgang mit dem Riemen durch den Benutzer, also den Radfahrer. Eine Kette verträgt eine Menge, auch von Leuten mit zwei linken Händen, solange die Nieten richtig angebracht sind. Die Frage lautet: Inwiefern leidet der Riemen unter den Folgen einer falschen Montage und Demontage des Hinterrades? Schon ein Knick im Riemen kann zum Bruch der Kohlefasern führen. Man muss den Riemen regelmäßig in die Hand nehmen, um dies zu kontrollieren. Das heißt, dass der Riemen immer kontrolliert werden muss, wenn ein Verdacht auf unsachgemäße Handhabung besteht! Außerdem passiert es oft, dass mir ein Zweig in die Kette gerät (im Offroad-Einsatz) oder dass die Pedale anderer Fahrräder gegen meine Kette drücken. Wiederum die Frage: Wie reagiert der Riemen darauf? Eine Kette verträgt sehr viel.
Für mich als Hersteller ist dies ein großes Problem. Nehmen wir an, jemand fällt nach einem Riemenbruch vom Fahrrad und zieht sich dabei erhebliche Verletzungen zu (es sind schon derartige Fälle bekannt, meines Wissens ohne Schwerverletzte); wer haftet dann? Ich, der Produzent des Fahrrads!
Bei einem Kettenbruch kann die Ursache des Ausfalls meistens genau festgestellt werden, zum Beispiel, dass das Material nicht richtig gehärtet worden war (der Kettenlieferant hat zu schnell gearbeitet) oder die Glieder nicht richtig vernietet worden sind (die Schuld liegt bei dem Händler oder dem Fahrradhersteller). Beim Riemen jedoch lassen sich die Ursachen im Nachhinein nur sehr schwer herausfinden. Möglicherweise hat der Eigentümer des Fahrrads den Riemen beschädigt; er weiß dann meistens von nichts.
Als wir damit anfingen, uns Gedanken über den Riemen zu machen, haben wir sofort die Anbieter in Europa, von denen der Riemen verkauft wird, nach den Riementoleranzen in Bezug auf den Rahmenbau gefragt. Darüber ist - noch - nichts bekannt... Meine Techniker fragen nach so etwas natürlich zuerst!
Und darin sehen wir ein weiteres großes Problem: Die Toleranzen des Carbonriemens sind nicht mit den Toleranzen des heutigen Rahmenbaus kompatibel. Wie schief darf der Rahmen sein, ohne dass es zu Problemen beim Riementrieb kommt? Wir glauben: ganz und gar nicht schief! Doch selbst den Herstellern, die sich nach Kräften darum bemühen, Rohloff zur Freigabe des Riemens in Kombination mit dem Speedhub zu bewegen, gelingt es nicht, solche Rahmen zu bauen. Bei mehreren Vorführrädern lief der Riemen nicht ganz gerade, wodurch Geräusche entstanden, der Riemen fast von der Scheibe gesprungen wäre oder ungleichmäßiger Verschleiß auftrat. Im letzteren Fall wird der Riemen gegen den Rand der Riemenscheibe gedrückt; die Folge ist einseitige Abnutzung.
Wie löst man dies nun? Selbst die Rahmen der bekanntesten Fahrradmarken sind nie ganz gerade. Dies hat keinen Einfluss auf das Fahrverhalten. Oft sind die Fahrräder der unteren Preisklasse deutlich schiefer, was man dann auch beim Fahren merkt.
Natürlich kann man es so machen, wie es die ersten Anbieter mit dem Carbonriemen getan haben: Man führt die Ausfallenden verstellbar aus. Dann kann der Riemen gerade ausgerichtet werden, indem man das Hinterrad verschiebt. Und wie Gates sagt, kann es sein, dass das Rad dadurch leicht schräg steht. Für mich ist das keine Lösung. Außerdem fallen dadurch die FIRM-tech-Bremsen weg! Bei idworx legen wir ganz im Gegensatz großen Wert auf jedes Detail.
Man könnte in diesem Fall eine Scheibenbremse auf dem verschiebbaren Mechanismus installieren: sehr kompliziert. Für eine hundertprozentig richtige Ausführung muss die Konstruktion noch komplizierter werden (will heißen: noch viel teurer und wiederum schwerer).
Weitere Nachteile, die bekannt sind: Der Riemen kann unterwegs nicht repariert werden. Und wenn man einen Ersatzriemen mitführt, muss dieser sehr vorsichtig behandelt werden, vor allem beim Auspacken.
Riemenscheiben und Riemen sind, ebenso wie die Rahmen, deutlich teurer.
Dazu frage ich mich auch, wozu der ganze Aufwand dienen soll. Der Vorteil des Riemens besteht darin, dass er ohne Schmierung auskommt. Dem stehen jedoch eine Vielzahl von Nachteilen und eine Reihe offener Frage gegenüber. So ist man denn doch geneigt, sich für die Kette zu entscheiden.
Und so kommen wir zur nächsten Frage: Verschleiß und Lebensdauer.
Darüber lässt sich noch nicht viel sagen. Eine Kette im Kettenkasten, die ungefähr zweimal im Jahr geschmiert werden muss, hält durchaus 20.000 Kilometer und mehr. Wie schneidet der Riemen in dieser Hinsicht ab? Zur Zeit liegen noch nicht genügend Daten vor. Wir haben einen Dauertester, der mit dem Carbonriemen fährt, doch wir können noch nicht viel sagen, denn der Test läuft noch. Die für den Riemen im Laborversuch angegebene Laufleistung von 20.000 Kilometern ist für die Praxis nicht relevant, weil der Test ohne Verschmutzungen und andere Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, Temperaturunterschiede und/oder chemische Substanzen wie Salz durchgeführt wurde. Doch selbst wenn wir annehmen, dass der Riemen genauso langlebig ist wie die Kette, fallen die Kosten für den Riementrieb deutlich höher aus.
Ich glaube, dass wir diesem Riemen noch etwas mehr Zeit geben müssen, um zu sehen, ob er sich tatsächlich für das Fahrrad eignet. Ich bin bisher nicht überzeugt.
Oft wird ein Vergleich mit den Motorrädern von Harley-Davidson gezogen, in denen Riemen zum Einsatz kommen. Auf einer Harley kann ich mir schon eher einen Riemen vorstellen, denn der Fahrer selbst führt eigentlich keine Wartungsarbeiten an seinem Motorrad aus. Wenn zum Beispiel für einen Reifenwechsel das Hinterrad ausgebaut werden muss, dann geschieht dies bei dem Händler, einem Fachmann also, der hoffentlich weiß, was er tut, und für die geleistete Arbeit auch haftbar gemacht werden kann.
Hier ist ein interessantes Zitat aus dem Englischen: "There is NO Warranty On These Harley Davidson Rear Belts!! (No One Warranties Belts For Harley Davidson, Belts Can Break From Improper Adjustment, Installation, Or Abusive Riding, So Its Not Just Us, No One Warranties Harley Davidson Replacement Belts)"
Das Ende der Kette, so wie ich es sehe, naht mit Sicherheit noch nicht. Ich bin auch nicht gegen Riementriebe. Doch jeder von uns bei idworx ist sehr kritisch; wir setzen nur auf bewährte Technik und machen nicht anstandslos jeden Hype mit. Dass wir wirklich innovativ sind, haben wir in den zurückliegenden zehn Jahren bereits gezeigt, und das werden wir in Zukunft mit Sicherheit weiter tun.
Im Grunde geht es nur um die Wahl zwischen einem hohen Sicherheitsstandard und hoher Zuverlässigkeit (Kette) und einer minimalen Senkung des Wartungsaufwands (Riemen).
Fahrradbauer
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#546340 - 14.08.09 07:10 Re: Vorteile/Nachteile Riemenantrieb [Re: idje]
Job
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Beiträge: 18.523
vielen Dank.
Sehr fundierter und sachlicher Beitrag. Da sieht man mal wieder an was man als Laie und selbst als leidlich versierter selten denkt.

job
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