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#1515098 - 20.11.22 09:05
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Warum eine V-Bremse Dauerbremsen besser wegstecken können sollte als eine Scheibenbremse, wüsste ich gern mal. Weil die "Scheibe" aka Felge größer ist als jede Bremsscheibe? Weil die Felge geometrisch per Speichen in Dreiecksform mit den Nabenflanschen verbunden ist und sich so auch in der Hitze kaum verziehen wird? Wenn allerdings das System anfängt zu glühen und die Schläuche auffrißt, dann gute Nacht. Nicht daß wir uns falsch verstehen: ich ziehe Scheibenbremsen in jedem Fall vor. Aber alles hat sein Für und Wider.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1515099 - 20.11.22 09:23
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Aber wir reden doch hier von der thermischen Dauerbelastbarkeit. Da spielt die Handkraft keine Rolle. Sondern es geht lediglich darum, welche Bremsleistung (= Bremskraft*Geschwindigkeit) die Bremsanlage wie lange (am besten dauerhaft) verträgt. Und nee, da sind V-Bremsen nicht per se besser als Scheibenbremsen ( klick mich ). Danke für den Link, interessante Berechnung. Ähnliches habe ich vor einiger Zeit mal selbst in einer Excel-Tabelle versucht, um die Zusammenhänge zu verstehen. Ich komme (bei Standard-Bedingungen 0°C und 0 m ü. NN) bei gleichen Parametern auf die gleichen Werte (Endgeschwindigkeit). Bei Scheibenbremsen lassen sich die Temperaturen relativ einfach berechnen. Wenn man mit den Parametern spielt, bekommt man ein Gefühl dafür was die Temperatur in die Höhe treibt. Was mir da stark auffällt, ist der Einfluss der Höhe. Auf Pässen z. B. 2000m nimmt die Luftdichte merklich ab, logischerweise auch der Luftwiderstand (Fuhre wird also schneller) und dazu auch noch weniger Kühlung der Scheiben. Vielleicht sollte ich wirklich mal das Infrarot-Thermometer mitnehmen und nachmessen. Genau das ist der Punkt, wo die theoretischen Werte durch Messungen verfeinert werden müssten. Das kann aber beliebig kompliziert werden... (der größte Unsicherheitsfaktor ist der, wieviel % der Bremsleistung tatsächlich in die Scheibe gehen, und nicht in Nabe, Zange, Strahlung & Co). Bei der Felge sollte es so ab 90°C kritisch werden, bei der Scheibenbremse kann die Bremsscheibe deutlich mehr ab, ist 400°C noch ok? Selbst wenn die Berechnung exakt stimmen würde, dann wäre die Bewertung "wie viel Temperatur ist eigentlich zulässig" ist immer noch offen. Ich könnte auch versuchen, das Modell auf Felgenbremse zu erweitern, wird aber nochmal komplizierter wegen dem Materialmix, Wärmeleitfähigkeit Reifen, Wärmeabfuhr in Speichen etc... Wer die Excel-Tabelle haben möchte, um mit den Parametern herumzuspielen, schreibe mir eine PN.
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#1515108 - 20.11.22 10:10
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Dann schreiben wir jetzt jedesmal dazu nach meiner Erfahrung hält das Zeug oder auch nicht.
So generell schlecht wie du es immer schreibst ist das aktuelle Zeugs eben nicht.
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#1515111 - 20.11.22 11:02
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Das mit den höheren Belastungen auf die Speichen kann ich unterschreiben. Ich habe schon zwei Speichen an meinem Vorderrad dadurch zerstört bei 140kg Systemgewicht und einer 203mm Scheibe (Magura MT4).
Generell gilt bei Scheiben, je größer und massiver desto bessere Leistung bringen sie: nicht nur haben sie mehr Gewicht und können erstmal mehr Wärme speichern bei kürzeren Bremsungen, sondern sie können auch mehr Wärme abgeben durch konvektion und Strahlungswärme. Also sind Scheiben wie die Trickstuff Dächle HD deutlich besser am Tandem als Bremsen die fast nur als Löchern bestehen.
Nebenbei schmerzten mir nach ca. 1000hm über Schotter selbst mit 203mm Scheiben und einem Systemgewicht von 140kg die Hände vom ständigen Bremsen, weil ich halt immer zwischen 30-50km/h pendelte durch Intervallbremsungen. Die Bremsbeläge waren kurz danach komplett runter, aber die Bremsleistung war immer da.
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#1515117 - 20.11.22 12:54
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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So und jetzt kommt mein kleiner Laienrevoluzzerbeitrag: Ich habe, und das auch durchaus aus Erfahrung an Alpenpässen, den Verdacht, daß bei geraden Strecken, wo man es laufen lassen kann, die weniger als 200 m lang sind, sich der Gewinn des Abkühlenlassens in der dann vor der Kurve erforderlichen stärkeren Bremsleistung verflüchtigt.
Dein Verdacht ist richtig. Du brauchst dafür noch nicht mal Alpenpässe. Mittlerer Schwarzwald reicht. Die kleinen kurvenreichen Straßen in Seitentälern sind tödlich für hydraulische SB. Wir sind ein recht schweres Team und das Tandem hat 2x XT Vierkolben an 203mm-Scheiben. Die Bremskraft ist brachial. Die Bremsleistung ist nicht ausreichend. Rolf
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#1515118 - 20.11.22 13:10
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Eigentlich bestätigen die Tests gemachte Erfahrungen.
Und noch einmal, du bist ein Fliegengewicht und daher für meine Anwendungen keine Referenz und schon gar nicht für Tandems um 180 kg.
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Geändert von Nordisch (20.11.22 13:11) |
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#1515119 - 20.11.22 13:27
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Und Alu leitet und verteilt die Wärme besser als Stahl.
In Sachen Schlauch bin ich an steilen Bergen meist mit 70 bis 110g Butyl unterwegs gewesen. Bei Latex hätte ich dann doch Bedenken.
Gibt es eigentlich Erfahrungen zu Tubeless und aufgeheizte Felgen? Hier könnte die Schwachstelle das dünne Kunststofffelgenband sein. Aber eventuell schützt hier die Dichtmilch vor zu starker Erwärmung. Aber egal, das ist nur ein Szenario mit schmalen Reifen. Felgen für Tubeless und Felgenbremsen sind rar und schon gar nicht tandemgeeignet. Für Reisezwecke auf fällt mir nur dir RR 511 ein, dann jedoch auf schlanken Reifen.
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Geändert von Nordisch (20.11.22 13:28) |
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#1515120 - 20.11.22 13:32
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Das mag sein, fasse wir zusammen für normal Gewichtige Menschen reicht die aktuelle Technik und das Zeugs hält
Im Moment habe ich noch ein wenig Corona Speck und das Zeugs hält trotzdem
Auch in meiner Radgruppe gibt es keine gravierende Ausfälle und die modernen Plastik Schaltwerke überleben die Ausflüge in den Wald
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#1515121 - 20.11.22 13:36
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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https://www.yumpu.com/de/document/view/1608844/special-bremsenZumindest hier kommt die mechanische Avid SD7 V-Brake in Sachen Handkraft zu maximaler Bremskraft nicht so schlecht weg. Im Nassbremsverhalten ist sie gar besser als die hydraulische HS33 Felgenbremse. Die Sternstunde der hydraulischen XT 755 Disk kommt im Nassbremsverhalten, das sich kaum von ihrem Trockenbremsverhalten unterscheidet. Einzig die bessere Dosierbarkeit ist das herausragende Alleinstellungsmerkmal hydraulischer Bremsen. Vielen Dank für den verlinkten Artikel. Bestätigt meine Erfahrung. Ich habe einige Räder mit V-Bremsen und HS33-Bremsen. Auf unbeschichteten Felgen ist das Nassbremsverhalten tatsächlich besser bei V als bei HS33. Ich vermute, dass es an der Breite des Bremsklotzes liegt. Bei V sind die schmäler und räumen das Wasser schneller weg bzw. erzeugen schneller einen Bremsschmier aus Alu, Bremsgummi und Straßendreck, so meine Vermutung. Ich denke, dass die Kraft, mit der der Bremsbelag auf die Felge drückt, nicht sehr unterschiedlich ist. Noch schlechter ist das Nassbremsverhalten von beschichteten Felgen. CSS ist schon ziemlich schlecht (wird auch im Zuge der Abnutzung schlechter), Keramik ist katastrophal. Egal, ob bei speziellen Belägen oder für unbeschichtete Felgen (meist Koolstopbremsbeläge). Der Felgenverschleiß durch die Felgenbremsen ist sicherlich ein Argument für Scheibenbremsen, aber noch öfter, als durch Durchbremsen sind mir Felgen anderweitig kaputt gegangen.
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Liebe Grüße Tom Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht. | |
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#1515122 - 20.11.22 13:52
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: tomrad]
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Ich bin Mini-Vs mit den langen V-Brake Belägen und mit den kurzen Rennbremsschuhen gefahren. Die Version mit den kurzen Bremsschuhen war am Ende mein Favorit. Ob es nun an der Bremskraft lag, vermag ich nicht genau zu sagen, aber die Dosierbarkeit war deutlich besser. In Sachen mechanischer Bremsen ist eh eins ganz entscheidend, Verluste zu reduzieren. Steife Bremszangen und druckfeste, sauber verarbeitete und verlegte Hüllen machen sehr viel aus. Und dann natürlich der passende Bremsbelag zur Felge. Koolstop Dual Compound ist ein ziemlich guter Universalbelag. Ich bin aber primär auf lachsrot unterwegs, weil die im Nassen sehr gut greifen und sehr schonend zu den Felgen sind.
In Sachen mechanischer Diskbremsen bin ich von der Sora ziemlich angetan. Ihr Bremskörper scheint recht steif zu sein, was sich in einem knackigen Bremsgefühl am Hebel ausdrückt.
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Geändert von Nordisch (20.11.22 14:02) |
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#1515123 - 20.11.22 14:00
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Euer ich-muß-aber-das-letzte-Wort-haben-Wettbewerb ist wirklich sehr unterhaltsam. Ich versuche mir schon immer vorzustellen, was gleich für ein pushback kommen könnte. Note 1 auch für die Originalität bezüglich der Themen!
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (20.11.22 14:02) |
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#1515130 - 20.11.22 15:51
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Ich weiß ich sollte die Räuberpistolen einfach stehen lassen. Aber mich triggert das einfach wenn immer die gleichen Geschichten als die Wahrheit dar gestellt werden
In meinem Bekanntenkreis macht das Zeugs lange nicht so Probleme
Zum Beispiel fand ich die Mini V-Brakes die der Andreas als den größten Fehlkauf und führten zur Neubestellung eines Rahmen mit Scheibenbremsaufnahmen
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#1515131 - 20.11.22 16:08
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Für mich spricht dann die ganze Debatte für drei Bremsen: Scheibenbremsen als Hauptbremse und eine V-Brake für die wenigen steilen Abfahrten wo die Scheibenbremse wirklich and due Grenzen kommt
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#1515132 - 20.11.22 16:10
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: KaivK]
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...und nach der Diskussion ist mir nur eines klar geworden: ich werde nie Tandem fahren.... Micha
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Geändert von FordPrefect (20.11.22 16:12) |
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#1515134 - 20.11.22 16:35
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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...und nach der Diskussion ist mir nur eines klar geworden: ich werde nie Tandem fahren.... Micha ... und am besten ohne Bremsen fahren. Die einen machen die Felge kaputt, die anderen die Speichen ...
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#1515137 - 20.11.22 16:51
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Sickgirl]
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Ich weiß ich sollte die Räuberpistolen einfach stehen lassen. Aber mich triggert das einfach wenn immer die gleichen Geschichten als die Wahrheit dar gestellt werden
Das kann ich sofort nachvollziehen. Allerdigs sind das nunmal seine von ihm in seinem Leben gemachten Erfahrungen. Mehr ist es nicht. Nur das. Aber das ist es dann doch. Und das sollte man stehen lassen können. Nicht immer einfach.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (20.11.22 16:52) |
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#1515138 - 20.11.22 16:55
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: kaman]
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Analog zur salomonischen Entscheidung des Zugbegleiters. In einem Abteil zoffen sich zwei Damen: 1: Ich komme um, wenn es keine Frischluft gibt, das Fenster muß auf! 2: Ich sterbe in der Zugluft. Das Fenster bleibt zu! Der freundliche Zugbegleiter: Wir machen zuerst das Fenster auf, dann verr...t die eine, dann machen wir es zu, dann krep...t die andere, dann ist Ruhe hier.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1515146 - 20.11.22 18:09
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Nur dass ich Zugluft und Frischluft (und beide in Variationen) habe und weiß, wann mir etwas gut tut. Nur bekomme ich mit der gemischten Linie eventuell mit beiden Damen Ärger. Blöde Situation.
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Geändert von Nordisch (20.11.22 18:13) |
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#1515170 - 21.11.22 00:06
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Warum eine V-Bremse Dauerbremsen besser wegstecken können sollte als eine Scheibenbremse, wüsste ich gern mal. Weil die "Scheibe" aka Felge größer ist als jede Bremsscheibe? Hm, habs mal überschlagen. Die spezifische Wärmekapazität von Alu ist etwa doppelt so hoch wie von Stahl. Eine Alufelge wiegt (je nach Ausführung) irgendwas zwischen 400 und 800g, ne 200er Bremsscheibe etwa 200g. Macht also noch mal Faktor 2 bis 4 auf der "Habenseite" der Felge. Bleibt insgesamt also Faktor 4 bis 8, was die Felge bei gleicher Temperaturerhöhung mehr an Energie aufnehmen kann. Andererseits kann man der Bremsscheibe ja mehr Energie zuführen, bevor sie versagt. Der Schlauch platzt etwa bei 100°C, nehmen wir eine Umgebungstemperatur von 25°C an, liegt die Differenz bei 75K. Für die Bremsscheibe muss ich schätzen, was tolerabel ist (oder kennt jemand konkretere Werte?). Die ICE-Scheiben, wo der Alukern geschmolzen ist, dürften an die 600°C erreicht haben (Alu schmilzt bei 660°C, dürfte sich aber schon eher plastisch verformen). Gehen wir mal davon aus, dass bei einer Stahlscheibe 500°C noch ok sind? Dann bleibt eine Temperaturdifferenz von 475K, also mindestens Faktor sechs auf der "Habenseite" der Bremsscheibe. Das ist also fast pari, hängt davon ab, wie schwer die verbauten Felgen/Bremsscheiben sind. Andererseits ist der Wärmefluss proportional zum Temperaturgradienten. Was sehr dafür spricht, dass die Bremsscheibe schneller die Wärme auch wieder los werden kann Weil die Felge geometrisch per Speichen in Dreiecksform mit den Nabenflanschen verbunden ist und sich so auch in der Hitze kaum verziehen wird?
Das Verziehen mag über das Klingelgeräusch nerven, aber wirklich die Bremsphysik ändert das nicht. Im Übrigens gibt es ja auch die mehrteiligen Bremsscheiben, mit "schwimmender" Lagerung des Reibrings. So überschlagsweise ist das für mich pari, wenn man es genau ausreizen will, müsste man es wirklich mal experimentell überprüfen. Was mir beim Überschlagen wirklich als Erkenntnis neu war: Felgenbremsen reagieren im Vergleich viel sensibler auf hohe Umgebungstemperaturen. 0°C erlauben gegenüber 40°C fast doppelt so viel Wärmeeintrag bei der Felgenbremse; bei der Scheibenbremse fällt der Unterschied kaum ins Gewicht.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. |
Geändert von derSammy (21.11.22 00:08) |
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#1515171 - 21.11.22 02:33
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Das Verziehen mag über das Klingelgeräusch nerven, aber wirklich die Bremsphysik ändert das nicht. Ähm - doch. Wenn es nämlich nicht bei Klingeln bleibt, sondern zur Blockade kommt. Allerdings: ein geplatzter Schlauch kann ebenfalls sehr unerfreulich blockieren, befürchte ich.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1515173 - 21.11.22 07:22
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: FordPrefect]
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Beiträge: 6.762
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...und nach der Diskussion ist mir nur eines klar geworden: ich werde nie Tandem fahren.... Micha Radfahren ist überhaupt eine der gefährlichsten Sportarten weltweit. Überall sterben welche! Also auf in den Biergarten, aber nur zu Fuß! Zum Thema: Intervallbremsen versus Dauerbremsen: 2 mögliche Vorteile des Intervallbremsens: Wer ab und zu stärker bremst, merkt leichter, wann die Bremse an ihre Grenzen gerät. Wer noch Spielraum fürs Intervallbremsen braucht, kann die Bremsleistung kaum auf Dauer ausreizen. (Dieses Ausreizen der physikalischen Grenzen sehe ich derzeit bei Autofahrern in den Bergen. Da frage ich mich oft, wie knapp sie an das Bremsversagen heranbremsen.) Sammy hat sicher recht, dass Scheibenbremsen bei hohen Temperaturen mehr weg stecken können als Felgenbremsen. Ich möchte nur die praktische Erfahrung dazu bemerken, dass nach einer (an sich harmlosen) Abfahrt in Griechenland an den Bremsscheiben an den Rändern der Stege im Inneren der Bremsscheiben ein braunen Rand zu sehen wurde. Bei eher höherem Tempo mit den Felgenbremsen auf der selben Abfahrt war gar nichts zu bemerken. Ich habe uns dabei mit keinem der Tandems irgendwie gefährdet empfunden. Aber die Scheiben mussten schon eine gewisse Temperatur gehabt haben, wenn sie sich zu verfärben begannen. Zu den Erwartungen, die an Räder, in diesem Fall v.a. Tandems, gestellt werden: Vielleicht liegen die Schwierigkeiten mit den Bremsen eigentlich darin. Wir erwarten selbstverständlich, dass die Räder alles weg stecken und nicht das geringste Mitdenken brauchen. Ich glaube, diese Erwartung ist einfach falsch. Natürlich lässt sich ein Rad bauen, das so große Scheibenbremsen mit Kühlrippen, ev. mit elektrischer Luftkühlung verstärkt, hat, dass man es jeden bekannten Pass hinunter bremsen kann, ohne zu überhitzen. Es ist nur unsinnig. Deshalb sind die Bremsen, die wir haben, das Resultat eines Kompromisses. Der funktioniert, wenn man das im Hinterkopf behält. lg! georg
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#1515182 - 21.11.22 08:35
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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Braun spricht für 250°C, i.d.R. können die Scheiben mindestens 300°C, wenn nicht 400°C wegstecken (dazu habe ich aber keine Quelle gefunden, nur dass es ab 500°C wohl ungünstig wird; rotglut ist zu vermeiden). Anlaufffarbe -- Wikipedia
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#1515194 - 21.11.22 09:58
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: KaivK]
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Genau, an den Anlassfarben kann man ganz gut erkennen, wie heiß die Scheibe schon mal geworden ist. Bei unseren Tandemscheiben sieht man an den Stegen, die den Reibring halten, eigentlich den gesamten "Regenbogen". Sprich an der Nabe waren es noch unter 170°C, der Reibring liegt ja jenseits der hellblauen Verfärbung, der dürfte schon mal über 380°C erlebt haben.
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#1515195 - 21.11.22 10:04
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: iassu]
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Das Verziehen mag über das Klingelgeräusch nerven, aber wirklich die Bremsphysik ändert das nicht. Ähm - doch. Wenn es nämlich nicht bei Klingeln bleibt, sondern zur Blockade kommt. Ich hab das erst einmal erlebt, dass eine Scheibenbremse wegen Überhitzung blockiert hat. Soweit ich mich erinnere, war die mechanisch. Und das ganze passierte nicht abrupt, sondern das Ding fing halt irgendwann an immer mehr zu Schleifen und als die Mühle dann stand, war klar, das Laufrad dreht nicht mehr frei. Nach Abkühlpause (und damaliger jugendlicher Leichtsinnigkeit in Form von Wasserkühlung) ging es wieder. Ich hab mehr Angst vor dem Fading, dass da Flüssigkeit im Bremsmittel sidet und schlagartig der Druckpunkt weg ist und man den Bremshebel bis zum Lenker durchziehen kann...
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Geändert von derSammy (21.11.22 10:04) |
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#1515196 - 21.11.22 10:20
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Was mich nur nervt, dass stark überhitzte Scheiben dauerhaft leicht verzogen bleiben. Hab sie wieder einigermaßen gerichtet bekommen, aber bei der nächsten mittleren Erwärmung eierte sie noch undefinierter.
Bei hohen Temperaturen einen Berg hochzufahren (um später runterzufahren) ist eh ungesund. Von der Strahlenbelastung für die Haut ganz zu schweigen. Mir haben schon die gut 30 Grad bei Rad am Ring gereicht. Mein 660 Gramm Vorderrad (nicht Felge) am Renner blieb aber schlauchplatzerfrei, das Hinterrad natürlich auch. In der Nacht der 160 mm Vorderraddisccrosser lief auch ganz gut. Hatte aber nicht die hohen Temperaturen und nicht ganz die hohen Geschwindigkeiten, aerodynamisch bedingt und durch eine defensivere Fahrweise.
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#1515197 - 21.11.22 10:34
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Meine 160er Shimano RT64 war rötlich blau. Um 90 kg wog ich. Gut 10 kg das Rad. Vermute, dass die ganz hohen Temperaturen auch durch den metallversetzten Belag der BB7 zustande kamen. Die Umgebungstemperaturen vom Sognefjell herunter lagen unter 10 Grad C.
Am Salsa Journeyer will ich es in Verbindung mit leichtem Gepäck mit 160er und 180er dicken Dächle HD Scheiben ausprobieren.
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#1515200 - 21.11.22 10:42
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: Nordisch]
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Wie ich oben schon ausgeführt habe, ist bei Scheibenbremsen die Umgebungstemperatur kein so großes Thema. 30K mehr oder weniger machen da das Kraut kaum fett, die Bremse operiert mit den potentiell mehrere hundert Kelvin Unterschied zwischen Scheibe und Umgebungstemperatur. Bei der Felgenbremsen ist das anders, da ist zu den kritischen 100°C prozentual gesehen bei hoher Umgebungstemperatur viel "weniger Luft" als in kalter Umgebung.
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#1515204 - 21.11.22 10:53
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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Aus meiner Erfahrung.
Kurzes starkes Anbremsen aus hohen Geschw. scheint auch unterdimensinierte Scheibenbremsen zu überfordern. Denn ich hab es nie Schleifen lassen mit dem Diskrad.
Und ich hatte einen Skoda Octavia Kombi mit Scheibenbremse vorn und TROMMELbremse hinten. Vollbeladen in Norwegen (auch Dalsnibba) mit viel Schleifen lassen, gab es keine Probleme. Eine Vollbremsung aus hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn genügte, dass die Scheiben dauerhaft leicht eierten, auf dem einen Rad so stark, dass die diese Felge im Flachland stets leicht erwärmt war, die andere hingegen kühl.
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Geändert von Nordisch (21.11.22 11:03) |
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#1515207 - 21.11.22 11:01
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: derSammy]
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Wenn die Bremsanlage aber schon grenzwertig hohe Temperaturen produziert, kann vermutlich doch ein Schwellenwert überschritten werden.
Wenn ich in MTB Foren lese, dass dickere Scheiben oder etwas größere Scheiben die Probleme mindern, liegt diese Vermutung auch nahe. Es sei denn , dass solche Maßnahmen mal eben zu sehr großen Temperatursenkungen beitragen.
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#1515217 - 21.11.22 12:05
Re: Unsere zwei Scheibenbremsen, wieder einmal
[Re: irg]
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Was haltet ihr von der These, dass hohe Temperaturen die Dichtungen von hydraulischen Scheibenbremsen angreifen können?
Bei mechanischen Scheibenbremsen wie der BB7 gab es auch schon geschmolzene Einstellrädchen zu sehen. Da ist wohl reichlich Energie in die Zange übertragen worden.
Was heißt das für die Wahl von hydraulischen Scheibenbremsen unter Extrembelastungen? Sind Keramikkolben, die Wärme nicht so stark leiten, Pflicht?
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