so hier nun mein Fahrbericht zum Rad nach knapp 1200 km und 21000hm durch Korsika.
Machen wir es kurz: Ich bin ziemlich begeistert vom Rad. Trotz der Größe(62 cm Rahmenhöhe), des Gewichtes bin ich begeistert wie wendig und leicht sich das Rad fahren lässt. Auch die Laufruhe fand ich klasse. Vollbeladen bis 65 km/h auf Abfahrten lag es wie ein Brett auf der Straße und ließ sich trotzdem wunderbar durch die engen Kurven fahren. Vollbeladen heißt diesmal hinten 12 kg Backroller, 9 kg Frontroller und 5 kg Fotoausrüstung in der Lenkertasche. Dazu noch 3 bis 4 Liter Trinken verteilt.
Der Rahmen ist auch trotz seiner Größe so stabil, das man in Steigungen immer mal wieder im Wiegetritt fahren kann, ohne das man das Gefühl hat der Hinterbau kippt einem zur Seite.
SON Dynamo und Licht ist klasse. Nie wieder Streß mit Tunneln oder wenn man im Dunkeln zum Campingplatz fährt.
Die Entscheidung die Rolle vom Gepäckträger zu nehmen und in 2 Frontroller zu tauschen war goldrichtig. Das Fahrrad liegt ausgewogen und das Vorderrad kommt selbst bei Steigungen von 15% nicht hoch. Auch schieben etc. ist dadurch viel besser als wenn man alles hinten lagert.
Kommen wir zur Rohloff. im ganzen bin ich sehr zufrieden mit der Rohloff. Das schnelle durchschalten und vor Allem das Schalten im Stehen sind für mich die großen Vorteile. Gerade da ich öfters mal anhalte für Fotos ist das eine prima Sache. Steigungen bis 15% lassen sich mit Gepäck und der gewählten Bandbreite fahren. Ab 33 km/h circa macht es keinen Sinn mehr groß weiter zu treten. ABer so schnell will ich nie Reisen. Nur mit Gang 7 habe ich mich noch nicht ganz angefreundet. Er ist recht laut und gefühlt stecke ich da mehr Kraft in die Nabe als was auf der Straße ankommt(wie gesagt, ist nur so ein Gefühl).
Die neuen XT Trekking Pedalen sind absolut Klasse. MIt den Pins hat man jetzt wunderbaren Halt wenn man mal so fährt. Super.
Zum Brooks: Hier bin ich zweigeteilt, was aber wohl eher an der Hose lag. Es tuen jetzt nicht mehr die Sitzknochen nach der Tour so weh wie beim Sqlab. Allerdings hat wohl meine Radhose nicht so ganz zum Sattel gepasst. Denn die Naht vom Polster(Assos Hose) hat gescheuert, was nicht angenehm war und zu kleinen Entzündungen geführt hat. Hier konnte ich dann jedoch Abhilfe schaffen, in dem ich 2 Radhosen angezogen habe und somit den Nahtdruckpunkt eliminieren konnte. Danach hat es sich von Tag zu Tag gebessert. Wie gesagt mit andere Hose sehe ich das Problem nicht.
Zu den Scheibenbremsen: Perfekt, nie wieder ohne. Endlich kann man mit dem Trekkingrad genauso kurz und präzise vor Kurven bremsen wie mit den MTB. Das Systemgewicht liegt bei 150 kg und ich habe 180/160 er Scheiben drauf. Es reicht auch auf schnellen und steilen Abfahrten mit vielen Bremspunkten aus und ich hatte nie Probleme das die Bremsen nicht funktionierten. An der hinteren sieht man aber definitiv Verfärbungen durch die Hitzeentwicklung bei den Extrembelastungen.
Am Ständer kann ich bis jetzt noch nichts meckern. Das Rad steht gut. Verbogen ist nichts. Nur muss man halt immer bissl darauf achten wie man es abstellt( MIr ist es 2 mal umgekippt weil ich nicht darauf geachtet habe - einmal wurde ich mit Lackkratzer bestraft, das andere mal mit kaputten Tachoglas)
Übrigens war das hier die härteste unbeabsichtigte Bewährungsprobe für´s Rad. Als graue Straße war es eingezeichnet und ich dachte es ist halt ein fahrbarer Feldweg. Weit gefehlt, im NAchhinein habe ich es gesehen das die Strecke durchweg als S1 Trail gekennzeichnet ist. Momentan ist der Weg wohl auf der Abfahrt nichtmal mit Allradfahrzeugen befahrbar, da dort der ganze Hang ins rutschen gekommen ist. Viele ausgewaschene Abschnitte und loser Untergrund mit faustgroßen Steinen machten einen die 500 hm nach oben und 600 hm nach unten schwer. Trotzdem war das Rad extrem ruhig und stabil sowohl hoch als auch runter mit dem ganzen Gepäck zu fahren. Sicherlich hatten die 2.1 Reifen ihren Anteil daran. Mit meinen vorherigen 1.75 wäre die ganze Sache unlustiger geworden.
Also alles in Allem ein Rad mit hohen Spaßfaktor und wunderbar geeignet, länger im Sattel und auf Reise zu bleiben.