Da fällt mir auch eine interessante Begegnung ein:
als wir vorletztes Jahr kurz vor Strassbourg eine Rast einlegten, kam uns ein vollbepackter Drahtesel (das Gepäck sah mindestens nach 30 kg aus!) mit einem schon "älteren" Herrn entgegen.
Er sprach uns an, fragte woher und wohin und wir ihn natürlich ebenfalls.
Dann berichtete er uns, dass er mit seinem "beleibten" Bruder von Leipzig nach Syracus gewandert ist - aus gesundheitlichen Gründen: sein Bruder, um etliche Kilos loszuwerden und er, weil sein Herz Probleme machte.
Er wollte außer Aspirin nicht die Tabletten nehmen, die ihm ärztlich angewiesen wurden, sondern hat sich seine Therapie in Form von Bewegung als Sportlehrer selbst verordnet.
Sein Bruder nahm ein Fahrrad mit, weil er wegen seines Gewichts Probleme mit den Gelenken hatte, so dass er sich auch mal auf Rädern weiterbewegen konnte (auch da war er eh nicht der schnellste).
In Syracus angekommen fuhr der Bruder mit der Bahn zurück nach Leipzig. Er aber - der "ältere Herr" - hat das Rad genommen und ist damit durch ganz Italien, von dort bis an die französische Westküste gefahren und war, als wir ihn trafen, auf dem Rückweg nach Leipzig (alles mit Zelt und viel Drum und Dran).
Ich hab vergessen, wie lange er unterwegs war, aber für die Strecke war das erstaunlich kurz. Er - ganz Asket - saß aber auch schon morgens um 6 wieder auf dem Sattel! (Ganz im Gegensatz zu uns, die wir vor halb 11 nie loskommen und abends noch unsere Bierchen oder Weinchen trinken müssen
!)
Er fühlte sich viel gesünder als vorher - und meinte (etwas harsch), wenn er im Gesundheitswesen was zu sagen hätte, würde er den Menschen mit Herzproblemen Fahrradtouren verordnen anstatt Tabletten!
Dieser "ältere Herr" war 76!