Hallo Reiseradler,

gestern habe ich ein Liegerad probegefahren - heute quält mich eine Kaufentscheidung. Vielleicht kann die versammelte Kompetenz hier helfen:

Ich habe ein Velotraum Reiserad mit Rennlenker, komplett verkehrstüchtig ausgestattet: Schutzbleche, Dynamo und Hecklicht, Lowrider und Gepäckträger. Damit fahre ich zwar nicht sehr viel, aber wirklich gerne, vor Allem auf größeren Radreisen (in den letzten Jahren z.B. Mainz-Monaco, Trondheim-Nordkap). In der nächsten Zeit werde ich aber vermehrt kürzere Reisen unternehmen (3-8 Tage) und möchte auch mehr Tagestouren machen. Einfach statt joggen mal 1-2 Stunden Radfahren oder einen Tag lang unterwegs sein. Nicht mehr nur Radreisen sondern auch Touren machen, als Sport und Hobbie. Mein Ziel sind vor Allem sehr lange Touren, also Tagestouren mit 200-300 km und Radreisen im LuF-Stil.

Gestern nun habe ich kurz mal ein Liegerad probegefahren (nur in der FuZu bei einer Veranstaltung). Ein ganz einfaches, das KL 2 von SoonW. Dann dachte ich: Hey, super, jetzt käufst Du Dir so ein schnelles, einfaches Liegerad für sportliche Touren oder kurze Radreisen. Dünne Reifen, ungefedert, schnell. Im Grunde genommen ein bequemes Rennrad. Das soll auch der Hauptzweck des Rades sein, denn ein "normales" Rennrad möchte ich nicht und mein Velotraum hat eben für den Zweck unnötig viel drum und dran. Außerdem habe ich gelegentlich Probleme mit den Handgelenken.

Nachdem ich aber ein paar Beiträge hier und im Liegeradforum gelesen habe, bin ich skeptisch: Will ich wirklich einen ungefederten Lieger? Vorallem, wenn ich auch mal leichtes Gepäck für ein paar Tage mitnehmen will? Oder sollte er dann doch eine Federgabel haben, weil ich dann künftig doch eh auch meine Radreisen mit dem Lieger machen möchte? Und wenn das KL2 mit HS33-Bremse schon rund 1.500 Euro kostet, wieso dann nicht gleich eine Street-Machine GTe kaufen? Hat die nicht das bessere Preis-Leistungsverhältnis?

Dann würde ich die aber doch auch gleich voll reisetauglich ausstatten, mit Gepäckträgern, Schutzblechen und Licht. (Oder kann man darauf verzichten - wie sehr spritzt das denn? Bin ja im Grund genommen ein Schönwetterradler und komme nur bei Reisen mal in Regen, wenn es sich nicht vermeiden lässt...) Und so könnte ich sie mir wohl allenfalls leisten, wenn ich mein geliebtes Velotraum in Zahlung gebe oder verkaufe. Ist das sinnvoll? Und taugt die Streetmachine als Sportrad und für den Alltag? Oder habe ich dann gegenüber dem Velotraum nichts gewonnen, nur, dass ich dann ein Liegerad fahren würde, das eben bequemer ist?

Ihr sehr - was ich wirklich will, ist mir noch nicht so ganz klar. Es würde mich freuen, wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet, wie Ihr Euch in so einer Situation entscheiden würdet oder welche Erfahrungen Ihr gemacht habt.

Vielen Dank und Grüße,
der Crosswind