Hallo laemmchen!

Die nassen, gekauften Packtaschen haben mich nicht gar so aufgeregt, das mit der Wasserdichtigkeit war damals nie so wörtlich zu nehmen. Etwas gegrinst habe ich nur, als ich entdeckt habe, dass meine selbstgenähten, undichten Taschen bei Nässe besser waren, weil die Sachen drin weit schneller getrocknet sind. (Die teuren Taschen waren übrigens nach der 2. Tour endgültig zerstört, die selbstgenähten habe ich heute, nach 33 Jahren noch. Die selbstgenähten Nachfolgemodelle sind wasserdicht.)

Ich würde sagen, teil dir dein Geld einfach ein: Dort, wo du es wichtig findest, und schon genau weißt, was du brauchst (und es auch gut zahlen kannst), kaufe auch teurere Teile, und sonst improvisiere einfach einmal. Wenn du eine Möglichkeit hast, das Zelt zu Hause im Regen zu testen, würde ich die Bauplane als unnötig weglassen. Wahrscheinlich ist das Zelt ohnehin dicht, vielleicht müssen einzelne Nähte noch abgedichtet werden, das Dichtmittel kostet nicht viel. Und eine Bauplane findest du im Notfall überall in Deutschland einfach und billig.

In einem zusammengebrochenen Zelt bin ich schon einmal höher droben am Berg im Sturm gelegen, das war völlig harmlos, wenn auch ein bisserl lästig. Unangenehm dabei war, dass ich bei Minusgraden die geknickte Stange gehalten habe, und die anderen im Zelt gemütlich weitergeschlafen haben, weil das Zelt eh wieder gestanden ist. Erst meine Drohung, meine halb abgefrorene Hand wieder in den Schlafsack zu stecken, hat sie zum Aufstehen gebracht. Aber das sind Peanuts, die nur beim besseren Aussuchen der Partner helfen.

Inzwischen radle ich mit einer relativ perfekten Ausrüstung (habe auch weit weniger Zeit, und meine Beinchen halten auch nicht mehr soviel aus wie früher), aber nötig wäre sie nicht. Die Route durch Sloweniens Halb-Urwälder, die ich mir für heuer vorgenommen habe, beradle ich dann mit meinem Tourenrad fürs Grobe, obwohls das Alltagsrad es genauso tun würde.

lg! georg