Zunächst mal schwankt meines Wissens die Zeckendichte von Jahr zu Jahr und sicher auch regional. Wie schlimm es genau dieses Jahr im Baltikum sein wird, ist vermutlich schwierig zu sagen (wenn, dann können es nur aktuelle Quellen sein).
Ich war vor ca. 9 Jahren in Litauen und schon damals hieß es, dass das Baltikum im Hinblick auf FSME zu den besonders stark betroffenen Gebieten gehört. Aktuelle Informationen hierzu sollten sich leicht finden lassen. Um den Zeitraum herum habe ich mich auch gegen FSME impfen lassen und die Impfung inzwischen auch wieder auffrischen lassen. Aus dem einfachen Grund, dass das Risiko einer Infektion zwar nicht dramatisch hoch ist, FSME aber ziemlich üble Auswirkungen haben kann. Wenn es nun einen Impfstoff gibt, der mich dagegen schützt oder das Risiko zuminderst verringert, und das ganze für mich nur einen Pieks bedeutet, wäre ich doch blöd, diese Möglichkeit nicht zu nutzen. Dabei muss ich sagen, dass ich auch jede Impfung gut vertragen habe (Impfstoff war meines Wissens Encepur). Wenn jemand im Einzelfall mit starken Nebenwirkungen darauf reagiert, mag sich die Entscheidung anders darstellen. Ich bin auch häufiger mal in verschiedenen Gegenden Deutschlands wandernd unterwegs, einige Ecken können schon mal zu FSME-Risikogebieten zählen.
In erster Linie sollte man natürlich immer versuchen, den Zeckenbiss überhaupt zu vermeiden. Schon wegen der Borreliose, gegen die man sich nicht impfen lassen kann. Bei Borreliose bildet sich übrigens nicht in jedem Fall der bekannte rote Kreis (soweit ich gelesen habe - bin kein Arzt).
Von daher: wenn die Zeit noch reicht, würde ich mich impfen lassen. Zeckenzange mitnehmen und vor Ort die schon genannten Maßnahmen gegen Zeckenbisse wahren (ohne dabei in Panik zu verfallen).