Anreise:
Wir sind über Intercity- und Eurocity-Verbindungen mit Fahrradmitnahme nach Genf gefahren. Von Genf aus mit dem TER nach Valence, dabei haben wir die langsame Route über Grenoble genommen, da es mit unseren Fahrzeiten nicht anders ging. In den französischen TERs war die Radmitnahme kostenlos - Radabstellmöglichkeiten sind in begrenztem Umfang vorhanden.
1. Etappe Valence - Montelimar (EV17)Die Strecke Valence-Montelimar auf der ViaRhona war anfangs ein Radweg, der häufig Aussichten auf die Rhone bot, teils ist man etwas durch verschlängelte Wege (ich erinnere mich, dass man am Anfang des Weges den Eindruck hatte, man bewegt sich im Kreis) gefahren. Die Strecke ist weitgehend autofrei in der Natur.
https://www.magentacloud.de/lnk/PBAjmivL https://www.magentacloud.de/lnk/XBgDmJVs https://www.magentacloud.de/lnk/aBgDGN6gKurz vor Montelimar ging es dann ein Stück an der Hauptstraße (inkl. Autoverkehr) entlang und der Weg ViaRhona verlief sich. Wir hatten unser Tagespensum erreicht und sind mit dem Zug weiter nach Orange gefahren, wo unsere erste Unterkunft war. Das letzte Stück nach Montelimar (ca. 5-10 km) war nicht so angenehm zu fahren, aber auch nicht gefährlich. In Montelimar sind wir in den TER eingestiegen und bis nach Orange gefahren.
Am nächsten Morgen kurze Besichtigung von Orange - Amphitheater und Triumphbogen.
2. Etappe - Orange - Carpentras - L'Isle de la Sorgue (Via Venassia/Canal de Carpentras)Von Orange aus sind wir Richtung Carpentras weitergefahren. Wir haben also die EV17 verlassen, da es von Anfang an beabsichtigt war, möglichst viel Provence kennenzulernen.
Nach kurzer Zeit beginnt im Ort Jonquieres die Via Venassia, ein Radweg auf einer alten Bahntrasse
(
https://www.af3v.org/spip.php?page=imprimer&voie=418). Nach Jonquieres sind wir über Landstraße gefahren, kaum Verkehr, keine hohen Geschwindigkeiten der Autos.
Fotos von der Strecke Orange - Carpentras.
https://www.magentacloud.de/lnk/rKAjG23E https://www.magentacloud.de/lnk/BeADmRT5 https://www.magentacloud.de/lnk/ffgDGhv2 In Carpentras haben wir uns im office de tourisme etwas durchgefragt, leider mussten wir etwas Hauptstraße Richtung Pernes-le-Fontaines fahren. In diesem Ort war ich wieder im office de tourisme und habe mich weiter durchgefragt und hatte Glück, dass mir der Geheimtipp "Canal de Carpentras" empfohlen wurde. Als Radreisegruppe wäre das sicher etwas merkwürdig gewesen, weil immer mal wieder Fußgänger mit Hund unterwegs waren und es war schon eine ziemliche Buckelpiste. Aber für uns war das ein schöner ruhiger Radweg in der Natur.
https://www.magentacloud.de/lnk/vwgjGVqe https://www.magentacloud.de/lnk/WBgDGuzIWir sind in unserem Tagesziel Isle de la Sorgue angekommen, wo wir auch einige Tage geblieben sind. Leider war dort alles zu und wir konnten nicht wie die Kinder von Barack Obama durch den Markt schlendern. Auch viele Restaurants und Läden waren unter der Woche zu.
3. Etappe Isle de la Sorgue - Robion - Apt - Roussillon - Isle de la Sorgue (EV8) Wir haben einen Tag eine längere Rundtour Isle de la Sorgue - Apt gefahren. Sie heißt "Voie verteilt du Calavon"
https://www.veloloisirprovence.com/sites...erte_2015_5.jpgWir haben dafür die Route ab Robion genutzt, die sich fahren ließ wie ein Bahntrassenradweg.
Der Lavendel hat leider noch nicht geblüht
https://www.magentacloud.de/lnk/INgjmiCDWir können dieses kleine Café an der Strecke wirklich empfehlen, der Inhaber hat gerade Gitarre geübt, als wir dort waren und sonst ist ein Snack an der Strecke in Frankreich schon etwas Besonderes.
http://veloloisirprovence.com/en/luberon/bonnes-adresses/adherent/letape-snackAuf dem Rückweg haben wir uns verleiten lassen, doch den "Ockerweg" zu fahren, der uns im office de tourisme als "sehr einfach" beschrieben wurde. Leider hatte der Weg eine hohe Steigung, hat direkt an der Straße entlanggeführt und ist spätestens bei Roussillon selbst nicht empfehlenswert. Wir haben hier eher einen "Ochsenweg" auf uns genommen, denn der Weg im Tal war viel schöner und ruhiger.
Reisehinweis für Nicht-Frankreichexperten: der Mistralwind ist nicht zu unterschätzen, auch bei Ost-West-Verbindungen. Gerade für die Streckenteile an der Hauptstraße kann die Radreise gefährlich werden, da nicht alle Autofahrer so rücksichtsvoll fahren wie die große Mehrheit. Wir sind hier bei einigen Rad-Kilometer gefahren, bei denen der Wind 40-50 kmh hatte. Auf der Hauptstraße kann das gefährlich werden!Wir sind also zurück auf den Eurovelo 8 und nach Isle de la Sorgue zurückgekehrt. Natürlich haben wir noch die Ockergelben angesehen. Uns hätte in Roussillon aber auch nicht so viel gehalten wie der Reiseführer versprochen hat. Nach Senanque/Gordes zu kommen, stellen wir uns im Nachhinein schwierig vor, weil die Hauptstraße immer mehr zur reinen "Autofahrerstraße" wurde ab Roussillon.
Ockerfelsen in Roussillon
https://www.magentacloud.de/lnk/S3ADGjjh 4. Etappe - CamargueArles hat so viele Sehenswürdigkeiten, wir waren ca. 2 Tage mit Sightseeing beschäftigt. Und wir haben maximal 40 % von den Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen.
Wir haben einen Tag für eine Radtour in der Camargue genutzt. Hierfür mussten wir ein kurzes Stück Hauptstraße in Richtung Sainte Marie de la Mer fahren.
Das Stück D570 mit extra Radfahrstreifen kam uns schon lang vor, obwohl es auch nur 10-15 km waren..
Wir sind die Landstraße "Chemin de Bouchard" und dann in die "Route de Saint Cecile" gefahren, bei der ein kleiner Hof mit eigener Stierfarm die Möglichkeit einer kurzen Rast bietet. Ab hier beginnt auch das Vergnügen mit den Mücken :-)
Die schwarzen Stiere
https://www.magentacloud.de/lnk/kggjm2q2In der Etang de Vaccares konnten wir Flamingos sehen
https://www.magentacloud.de/lnk/DzADmqZnhttps://www.arlestourisme.com/fr/circuits-en-camargue.htmlWir sind die lilane Route auf dieser Karte gefahren, d.h. auf Landstraßen und - je näher Richtung mehr, umso autoverkehrsfreier - auf Radwegen gefahren. Der Weg "Digue a la Mer" hat sich wegen der rauhen Bodenbeschaffenheit aber sehr gezogen. Gleichwohl ist dieser Abschnitt (am Meer, Richtung Sainte Marie de la Mer) wohl einer der schönste, weil hier auch das Salz sichtbar ist
Radweg
https://www.magentacloud.de/lnk/0cgDG8vxSalz
https://www.magentacloud.de/lnk/J7AjGCBZhttps://www.magentacloud.de/lnk/WgAjmY9VCamargue Pferde
https://www.magentacloud.de/lnk/H7gjm98LUns wurde noch in Arles im office de Tourisme erzählt, dass der Bus in Sainte Marie de la Mer Fahrräder mitnimmt. Das stimmt und wir konnten auch mit dem Bus fahren. Nur werden wir nie vergessen, welches Abenteuer es war, mit diesem Bus zu fahren :-)
Abends kamen wir dann doch mit unseren Rädern wieder in Arles an und waren um einen schönen Tag und sehr schöne Eindrücke reicher.
5. Etappe - Arles nach San Remy (Alpilles) (EV8) Diese Strecke folgt keinem ausgeschilderten Radweg. Direkt nach Arles sind wir Hauptstraßen gefahren, konnten die Abtei Montmajour auf dem Weg besichtigen. Von Fontvielle sind wir nach Saint Etienne, es begann wieder ein Stück des Eurovelo 8 den wir bis San Remy gefahren sind. Die Zubringerstraßen D33 und D32 sind auch für Radfahrer OK, hier waren auch Rennradfahrer unterwegs. Auf den Eurovelo 8 kamen wir über Saint Etienne.
https://www.af3v.org/spip.php?page=imprimer&voie=94Auch in San Remy sind zwei volle Tage Sightseeing möglich, die antike Ausgrabungsstätte Glanum ist einen ausgedehnten Besuch wert.
6. Etappe San Remy (Alpilles) nach Beaucaire / Avignon.
Hier hatten wir etwas Schwierigkeiten, den richtigen Zubringer zu finden. Zurück sind wir wieder auf der Eurovelo 8 bis Saint Etienne. Dann Richtung Beaucaire. Hier wird es chaotisch, weil die D-Straßen von Schwerlastverkehr genutzt werden. Radfahren macht hier wirklich keinen Spaß.Soweit ich mich erinnern kann, sind wir die "Rue de Cayades" nach Beaucaire gefahren, weil alles andere keinen Spaß gemacht hat.
Auch hier haben wir die Radreise abgekürzt und sind mit dem TER zum Etappenziel Avignon zurück.
AbreiseWir sind mit dem TGV von Avignon (Gare TGV, nicht Centre Ville) nach Frankfurt gefahren.
Im Netz hieß es auf Seiten des SNCF, dass verpackte Räder kein Problem sind.
Das stimmt so ungefähr. Wir hatten zwei Tranzbag dabei (kompakte Radtaschen), in die wir die Räder eingepackt haben.
Leider ist das ideale Packmaß schwer zu erreichen. Der Bahnservice war sehr kulant uns gegenüber.
Vorschrift auf der Website ist ja "verpackte, demontierte Räder mit einem Packmaß von XYZ".
Insgesamt bietet der TGV wenig Platz. D.h. bei Überfüllung wären mehrere Räder ein Problem. Die Radmitnahme in dieser Art von TGV ist keine Selbstverständlichkeit, die Website ist vielleicht auch etwas holprig vom Französischen ins Deutsche übersetzt.
Alles in allem sind wir froh, dass die Rückreise doch so angenehm geklappt hat.