Schöner Test, der in seiner Zusammenfassung eigentlich das beschreibt, was ich auch ohne "wissenschaftliche Untersuchung" vermutet hätte.
Für eine sportliche Tour (Rennrad, Crossbike), bei der man Wert auf Geschwindigkeit legt, bieten die Bikepacking-Taschen Vorteile. Einer davon ist sicher die bessere Aerodynamik. Ein anderer ist aber auch die Möglichkeit, auf besondere Anbauteile zu verzichten, was mir bei meinem Crossbike wichtig ist. Auch ein MTB in schwierigem Gelände profitiert von dem System.
Für eine "normale Radreise", bei der es mehr um Bequemlichkeit geht und auch um die Möglichkeit, mehr Sachen mitzunehmen, wenn man nicht nur bei schönem Wetter von Hotel zu Hotel fahren will, wird man - wie im Bericht auch am Ende betont - mit "normalen Taschen" besser fahren. Natürlich schließt das nicht eine Teilkombination mit Bikepacking-Komponenten aus, aber grundsätzlich käme man mit dem klassischen 6-Pack hier gut zurecht. Wenn ich dann auf meiner Tagestour eine gute halbe Stunde mehr Fahrzeit einrechnen müsste, wäre das für mich kein Problem, wobei ich glaube, dass dies weniger mit der Aerodynamik zu tun hätte. Zur Aerodynamik muss man hier nämlich noch vermerken, dass diese besonders dann zu tragen kommt, wenn man schneller fährt. Für "gemütliche" 15-20 km/h spielt sie eine kleinere Rolle als für sportliche 20-25 km/h oder gar sehr sportliche 25-30 km/h. Somit wird am Ende das Gewicht eine größere Bedeutung haben als der Windwiderstand.
Jeder kann nun für sich entsprechend seiner Bedürfnisse wählen. Insofern ist es sicherlich gut, wenn das Taschenangebot erweitert wird. Man sollte nur vorsichtig sein und nicht auf Werbesprüche hereinfallen. Die ehrliche Abwägung der Vor- und Nachteile ist wichtig!
Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)