Es wird leider oft vermittelt, dass man zum Radreisen ein spezielles Rad bräuchte. Das ist jedoch falsch und dem Marketing geschuldet. Zum Radreisen braucht man in erster Linie Enthusiasmus und den Willen, das auch zu tun.
Absolument d'accord – man sollte aber technisch hochwertigere und ausgefeiltere Produkte nicht per se verteufeln sondern Vor- und Nachteile abschätzen (immer vorausgesetzt die finanzielle Situation erlaubt es dem zukünftigen Besitzer, er kommt mit der vorhandenen Technik zurecht und es dient ihm nicht als Vorzeige- und Prestigeobjekt und "tolle Machine, ey" für dei Feirabendrunde bei schönem Wetter).
Ich erinnere mich noch an die Diskussion „Rennstahl Pinion“ (ist ca. ein Jahr her) wobei Begriffe wie betuchte Angeber, Exoten, BlingBling-Teile, overdressed (underfucked war nicht dabei

), etc. in die Runde geworfen wurden. Ich habe einen in der Familie der schon ein Leben lang seine Kohle als Maschinenschlosser verdient, aus keiner „gutsituirten“ Familie kommt und sich ein sauteures (behaupten manche) Norwid mit Rohloffnabe leistet. Ich glaube der würde einen dicken Hals kriegen wenn man ihn als betuchten Angeber darstellen würde. Er war jahrelang mit einem KTM Alu Bock „von der Stange“ in den Alpen unterwegs – ich kann mir nicht vorstellen dass er das KTM Rad nochmal haben möchte, die Kettenschaltung, die Felgenbremsen, … (obwohl man damit auch reisen kann).