Ich würde mir die Wettervorhersage für euren Zeitraum ansehen. Wenn dort strammere nördliche bis östliche Winde angekündigt werden, würde ich vom Nordseeküstenradweg abraten. Was im Binnenland noch als akzeptabler Gegenwind erscheint, kann sich direkt am Meer als zermürbender Sturm präsentieren. Bei Nordwest hättet ihr natürlich die Möglichkeit, gewisse Abschnitte über Land abzukürzen, etwa von Varel direkt nach Bremerhaven zu fahren. Ihr hättet im übrigen die Möglichkeit, schon von Wilhelmshaven oder erst in Cuxhaven (dann ohne umsteigen) den Zug in Richtung Bremen und Hamburg zu nehmen. Für diese Variante spräche die Campingplatzdichte und die Landschaft, die Nordsee nämlich - die Landseite ist überwiegend brettflach und schwachbebaumt.
Für Variante 3 spräche, daß die Strecke jedenfalls ausreichend kurz ist, um unter normalen Umständen nach HH zu gelangen und den Abstecher in die Lüneburger Heide machen zu können. Den solltet ihr ernsthaft im Auge behalten, denn nach meiner Einschätzung sollte er den landschaftlichen Höhepunkt der Tour bilden. Dafür ist es aber erforderlich, von der Route Bremen-Hamburg gezielt nach Osten abzuweichen, um ins Naturschutzgebiet zu kommen. Andernfalls werdet ihr kaum typische Heidelandschaften zu Gesicht bekommen. Tatsächlich könntet ihr völlig auf den Radweg Bremen-Hamburg verzichten und stattdessen vielleicht den Zug nach Rotenburg/Wümme nehmen, um von dort etwa nach Schneverdingen zu fahren (ich bin sicher dort gibt es ausgeschilderte Radrouten).
Bei Schneverdingen beginnt das Naturschutzgebiet, welches ihr in nordöstlicher Richtung durchfahren könntet. In der Tat sind die Wege schlecht (bekanntlich hatte ich erst kürzlich dort zwei Stürze auf 200 Metern); ich halte es aber für lohnenswert. Ihr könntet weiterfahren nach Winsen, von wo es nicht weit zur Elbfähre Hoopte-Zollenspieker ist. Von dort könntet ihr leicht auf dem Elberadweg die Hamburger Innenstadt erreichen.
Wolfgang