Liebe Leute,
ich bin neu hier. Mein Name ist Felix, ich bin ca. 30 Jahre alt und fahre im Alltag mit dem Fahrrad. Außerdem mache ich gelegentlich größere Touren. Bin also Alltags- und Reiseradler.
In diesem Post möchte ich um eine Machbarkeitseinschätzung und ggfs. Änderungs- oder Alternativvorschläge für einen geplanten Radkauf bitten.
Zur Zeit fahre ich ein T-300 der VSF Fahrradmanufaktur (bzw. des unter der entsprechenden Handelsmarke auftretenden Großhändlers - egal). Habe eine Modifikationen daran vorgenommen (22er-Kettenblatt, Frontgepäckträger, breitere Reifen, längere Schutzbleche, bessere Lichtanlage) und bin recht zufrieden.
Allerdings hege ich seit einiger Zeit den Wunsch nach einem Fahrrad mit Rennlenker. Die Vielzahl der Griffmöglichkeiten, vor allem die verschiedenen Oberlenkerpositionen, gefallen mir sehr gut. Und die Option der windschnittigen Unterlenkerposition ist auch sehr schön. Mir geht es tatsächlich vor allem um den Lenker, mit den restlichen Aspekten eines Rennrads kann ich mich bei einem Alltags- und Reiserad nicht anfreunden. Wie ja auch an meinem T-300 ersichtlich, bin ich eher ein Parteigänger robuster Stahlrahmen, soliden Geradeauslaufs und notfalls eben entsprechendem Gewichts. Leicht ist besser als schwer, aber ans Rad gehört für mich eine ganze Menge Ausstattung und auch beim Gepäck habe ich eher etwas mehr dabei (20 kg finde ich nicht sehr viel.).
Ich selbst wiege zwischen 80 und 90 kg und das wird auch nicht weniger werden. Die extreme Leichtgewichtfahrerei also auch hier nicht.
Kurzum, ich überlege, ein weiteres Fahrrad anzuschaffen und tendiere dabei dazu, dass ganze auf Basis des Hartje Brandmeisters aufzubauen. Grund ist, dass ein relativ guter Laden (zumindest vom Hörensagen) vor Ort die Hartje-Räder im Programm hat und dass man dort (hoffentlich) ein wenig flexibel ist. Also, was ich mir ausgedacht hatte ist:
- Hartje Brandmeister-Rahmen (Alternativ steht auf meiner Liste der Surly Disk Trucker).
- mit Rennlenker, entsprechenden Bremshebeln und STI's oder Lenkerendschaltern.
- starre Gabel
- 559er-Reifen, weil stabiler. Möglichst dicke (=stabil?) Speichen, Felge doppelt geöst.
- Bis 150 kg belastbar (sollte es sein - Hartje macht dazu auf der Homepage keine Angeben, oder ich bin zu blöd, das zu finden)
- breite Reifen, bis 60er soll möglich sein, würde aber erstmal ca. 50mm einbauen (lassen) wollen. Begründung sind vergleichsweise schlechte Straßenbelagssituationen. Außerdem möchte ich auch auf Schotter halbwegs fahren können. Ein wenig Geschwindigkeitseinbuße auf Flüsterbelag in der Ebene ist mir das wert.
- Schaltung: Rohloff zumindest als Option, ob ich jetzt sofort eine will, weiß ich noch nicht. Falls Kette, recht theoretisch auch Alivio, bzw Sora oder Tiagra. Aber: Die kleinste Entfaltung muss um 1,3 m liegen (gegenwärtig habe ich 22-34 und finde das nicht zu klein). Eine "knackige Übersetzung" finde ich völlig indiskutabel, weil ich damit keine Steigungen schaffe. Nicht umsonst habe ich auf meinem momentanen Rad das kleinste Kettenblatt von 26 auf 22 Zähne umgebaut. Das ganze dürfte ein wenig knifflig sein. Ich denke an soetwas wie eine Kombination von STI's (Tiagra?) mit einer MTB/Trekking-Schaltung (Acera/Alivio/Deore)
- Ich will Scheibenbremsen, da mich die Magura-Felgenbremsen (HS-11) am T-300 ein wenig nerven. Haben zwar guten Griff, aber wenn bei Regen Sand an die Felge kommt, kann man beim Verschleiss geradezu zusehen. Außerdem ist das mit der "Wartungsfreiheit" so eine Sache. Ich finde die Maguras ok, aber eigentlich müssen Felgenbremsen nicht sein. Am liebsten hätte ich mechanische Bremsen, weil ich mir einbilde, die im Zweifelsfall leichter reparieren zu können. Ist dem so?
- Ein Nabendynamo ist natürlich Pflicht. Überlege, hier dann gleich einen SON zu kaufen und dann hoffentlich langfristig zufrieden zu sein. Lohnt sich das?
- Was die Lichtanlage angeht, bin ich völlig unentschlossen. Desto heller, desto besser. Allein, ich weiß nicht was es werden soll.
Was haltet ihr davon? Wozu würdet ihr mir raten, wovon würdet ihr mir abraten?
Vermutlich habe ich irgendwas wichtiges übersehen, oder irgendwas schließt sich direkt gegenseitig aus. Ich bin für jeden Hinweis, auch solche sehr negativer Art, sehr dankbar.
Kosten sind nicht egal, aber Nutzwert ist wichtiger. Was Nutzwert bringt, darf meinetwegen auch was kosten.
Einen teilweisen Selbstaufbau traue ich mir handwerklich durchaus zu, der Haken dabei ist, dass ich nicht über gute Werkstattkontakte verfüge und kein Kraftfahrzeug besitze (Transporte nicht fahrfähiger Räder schwierig).
Vielen Dank!
Felix