Hallo,
ich bin neu hier im Forum. Ich heiße Tatjana und komme aus dem schönen Emsland. Fahrradfahren war schon immer ein wichtiger Teil in meinem Leben. Erst als Postbotin und jetzt als Zeitungs Zustellerin.
Ich plane für nächstes Jahr eine 14tägige Fahrradtour. Ich möchte von Villach losfahren und über Kranj(SL),Kabarid(SL),Tolmezzo(IT), Kötschach-Mauthen, Heiligenblut nach Bischofshofen.
Da ich hier im Flachland lebe, werden die Berge natürlich eine Herausforderung. Ich hatte so an 50km am Tag gedacht.
Nun meine Fragen:
Ich plane eine Mischung aus Wildcamping und Pensionen zu machen, je nach Ortslage. Wer hat Erfahrungen mir Wildcamping in Slowenien und Italien??
Wie teuer sind die Unterkünfte Zeltplatz/Pensionen in diesen Ländern??
MfG
Tatjana

Hallo Tatjana,

erstmal herzlich willkommen im Forum

Wir waren diese Jahr in dieser Gegend (in etwas umgekehrter Richtung) im Urlaub. Natürlich sind die Berge ne Herausforderung, aber ich finde gerade das macht einen großen Reiz aus. Wichtig ist, dass du eine bergtaugliche Übersetzung hast (d.h. vor allem genug kleine Gänge) und die Pässe nicht unten "überdrehst" sondern schön moderat angehst.
In Slowenien haben wir teilweise wild gecampt (geht eigentlich sehr gut), teils waren wir auf Campingplätzen. Letztere waren teils verhältnismäßig teuer (bis zu 24€ für 2 Personen inkl. kleinem Zelt). Grundsätzlich war ich vom Preisniveau in Slowenien überrascht, das ist durchaus mit dem westlichen Europa zu vergleichen, Ungarn z.B. ist wesentlich günstiger. Pension hatten wir in Slowenien keine.
50km ist sicher ne recht konservativ angsetzte Etappenlänge. In den Bergen ist es aber eben noch wichtiger sich genau das Profil anzuschauen: Rollst du ein Tal mit Rückenwind runter, schaffst du schnell viel mehr, an einem steilen langen Pass kann man aber auch mal viel Zeit liegen lassen.

Von Villach aus empfehle ich euch über Traviso nach Kranjska Gora zu fahren. Der Wurzenpass ist streckenweise extrem steil und m.E. nur ne Empfehlung für die, die die sportliche Herausforderung suchen. Vrsic-Pass und Socca-Tal sind schön und es gibt viele Campingplätze. Nur im unteren Talabschnitt (zw. Tolmin und Nova Gorica) ist der Verkehr wohl höher, aber da willst du ja eh nicht lang.

Hallo,
danke für die Tipps!! Ich wollte 14 Tage unterwegs sein und hatte so an 450 Euro gedacht.
Ich möchte, wenn möglich, hauptsächlich Wild Camping machen und nur ca. alle drei Tage in eine Pension/Campingplatz gehen, um zu Duschen, Wäsche waschen etc....
ich brauche nicht jeden Tag Essen zu gehen. Mir reicht auch ein Butterbrot zum Abendbrot!!
ich habe als Jugendliche jedes Jahr Urlaub in Kärnten gemacht und berade deswegen reizt es mich, diese Route zu fahren.

Hallöchen,

klingt ja richtig interessant ! Ich wünsche viel Freude und schöne Erlebnisse....und natürlich gewünschtes Wetter!
Grüße aus Sachsen Mona

Man könnte hilfsweise auf ein c verzichten.

On Topic: Genial schön da unten. Hoffentlich gibt es die Kopfsteinpflasterkehren auf der Vršicpaßstraße* noch. Die haben das gewisse etwas und sind in besserem Zustand (gewesen) als viele normale mit aufgerissenem Asphalt.
Auf dem Weg von Norden hoch nach dem Felsgesicht schauen (siehe mein Bilderrätsel vor vielen Jahren).

ciao, Christian

* das angebotene š auf der Smartphonetastatur funktioniert im Forum, das č aber nicht

Hallo Tatjana,
willkommen in der Runde :-)
Dein Job macht ja schonmal fit (hab' ich auch lang gemacht) - da kommst du locker auf deine 50 Radreise-km. Die Gegend südlich von Villach (also von dort nach Slowenien/Kroatien) überleg' ich auch gerade für nächstes Jahr.
Frage in die Runde: Gibt's da schon 'nen Routenvorschlag als Fernweg oder Bahnradweg in der Gegend .... ? Irgendwie fehlt mir noch der Bastel-Ansatz. Bei der diesjährigen Tour (Rosenheim - Venedig) hab' ich jedenfalls gemerkt, daß die Berge mir wesentlich besser gefallen, als ebenes Land (Veneto). Bißchen Meer sollte aber auch zu erreichen sein.

...ich vergaß: Wildzelten Italien.
Haben wir dieses Jahr einigemale gemacht. Sooo eingezäunt war mir das Land gar nicht in Erinnerung. Da gibt's ja kaum einen Flecken, der nicht irgendwie abgesperrt ist. Für Wildzelten lohnt sich, mindestens zwei Stunden vor Dämmerung die Augen auf zu halten - und ggf auch mal ein paar km zurück zu fahren - die Gelegenheiten sind dünn gesäht.

Hallo,
Wildzelten wollte ich hauptsächlich in Österreich. Habe in anderen Foren gelesen, daß das in Slowenien sehr teuer werden kann. Auch Italien soll nicht ohne sein. In diesen Ländern wollte ich auf Campingplätze ausweichen, bzw. Bauern fragen, ob ich auf deren Wiese Zelten kann.
50km ist so ne Richtlinie von mir. Da ich hier im absoluten Flachland wohne, weiß ich nicht, wie meine Kondition in den Bergen aussieht. Da ich nichts vorbuche bei den Übernachtungen, können es auch schon mal ein paar Kilometer mehr werden am Tag .

Hallo,
ich begrüße Dich herzlich als Neue hier im Forum und auch von mir gibt's dazu Luftballons.
Mit Wildcampen in Italien und Slowenien habe ich allerdings keine Erfahrung.

Das wird mich nächstes Jahr in Slowenien evtl. auch betreffen - weißt du was genaueres?
Mit Fragen bei Bauern war mir noch kein Glück beschieden - hätte vielleicht besser die Bäuerin gefragt ;-)
Ich hab's bisher so gemacht - wenn's denn wild sein muß: Kurz vor völliger Dunkelheit erst aufbauen und sehr früh wieder abbauen . Und alles möglichst leise, abgeschieden und spurlos.

Anfang August habe ich in Slowenien zwei Mal auf Campingplätzen übernachtet.
Kosten:
in den Bergen 7 Euro pro Nacht
am Meer 14 Euro
Also für die Hauptsaison nicht übermäßig teuer.

Wild gezeltet habe auch zwei Mal. Hatte dabei keine Probleme.

Grüße
Gregor

Hallo Tatjana,
von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum. Zunächst einmal Wildcamping: In Slowenien ist Wildcampen grundsätzlich erlaubt (im Gegensatz zu Kroatien), so wie mir dieses Jahr ein ebenfalls mit Radreisen befasster Slowene erläutert hat. Grundsätzlich ist das Wildcampen (Biwakieren) in den Alpenregionen kein Problem, sofern es die topografischen Verhältnisse zulassen (was allerdings nicht immer der Fall ist). Sobald du in Flachzonen kommst - besonders in Italien - wird es schwieriger. Tolmezzo z.B. ist ein teures Pflaster, obwohl es dafür eigentlich keine stichhaltigen Gründe gibt. Es liegt aber schon jenseits von Wandertourismus etc., ist recht untouristisch und liegt an einer Transitachse - das bedeutet eher wenige, aber eher teure Unterkünfte und kein Camping. Die meisten Teile deiner Route sind aber genügend ländlich-bergig.

In Österreich sind in den letzten Jahre die Übernachtungspreise eher deutlicher nach oben gegangen als in Deutschland (Deutschland ist in ganz Europa relativ billiger geworden = niedrige Lohnsteigerungen, reduzierte Hotelsteuer). Preiswerte Unterkünfte gibt es aber immer noch. Z.B. dürfte es am Großglockner in Winklern oder Heiligenblut eher teurer sein - es gibt aber dazwischen kleine Orte, wo Zimmer wenig Geld kosten oder aber eben Campings zu finden sind. Ein ganz einfacher Camping (und billig) ist z.B. der Camping Lindlerhof bei Mörtschach.

Was teuer und günstig ist, da scheiden sich die Geister. Mit der Slowenien-Analyse oben bin ich nicht recht glücklich. Grundsätzlich liegt das Preisniveau immer noch unter dem deutschen oder italienischem - in Sachen Unterkunft wohl sogar deutlich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten haben in den letzten Jahren stark angezogen aufgrund struktureller Probleme wie wir sie auch aus Spanien, Portugal, Italien und Griechenland kennen. Man sollte aber die Kirche im Dorf lassen. Slowenien ist auch ein Alpenland und die Erwartung, dass man in ein billiges Balkanland fährt (weil mal Jugoslawien), ist eigentlich grundfalsch. Nicht übersehen sollte man, dass es für das Geld auch meistens sehr gute Qualität gibt. Für Übernachtungen gibt es viele Privatanbieter, aber auch einfache Hotels sind meist bezahlbar. Mittlerweile sollte man zwar mit 25 Euro (alleine) mit Frühstück rechnen, meistens wird man aber auch noch was für 20 Euro finden. Campings sind meist immer noch sehr preiswert, auch wenn ich jetzt bei meinen letzten beiden Slowenien-Besuchen ausgesprochen selten auf einem Camping war. Immerhin habe ich noch 2010 in Banovci auf einem Platz inklusive Groß-Thermenanlage (Ganztagsbenützung) 11,50 € bezahlt. Im benachbarten Österreich oder in Deutschland dürfte so etwas nicht unter 25 oder 30 Euro zu bekommen sein - meist kostet ja der Camping ohne Therme soviel, was aber auch andernorts in Slowenien zutreffen kann.

Mehr Infos zu Teilstrecken deiner Tour oder aber auch als Abbild der Preise (ich gebe zu jeder Etappe Restaurant- und Übernachtungspreise an) findest in u.a. in diesen beiden Reiseberichten:
Großer Alpen-Südbogen - bitte auf den 13.7. vorspulen, das ist dann ab Tolmezzo weiter nach Slowenien
Ostalpen Salzburg - Wien - Maribor -Salzburg - hier beginnt der relevante Teil mit slow./österr. Grenzland mit Teil 5 (bei dieser Reise habe ich sehr oft wildgecampt)
Andere Berichts sind schon etwas alt, etwa: In meinem Profil findest du auch den Bericht von 2003 "Alpen-Adria - Dubrovnik & retour" mit zweimaliger Slowenien-Durchquerung, mit Großglockner, Vrsic-Pass, Soca-Tal usw. In diesem Jahr war ich im Rahmen einer Balkanreise ich auch noch kurz in (Süd-)Slowenien, ein entsprechender Bericht ist in Vorbereitung.

Danke,
das beruhigt schhon mal - ich hätt's zwar sowieso gemacht; fühlt sich aber besser an.

@ tatjana: Du bist fitter als du denkst - viel Spaß!