Eigentlich ist es seit Langem überfällig, den Donauradweg zu beschildern.
Vor einigen Wochen ist nun auch der Streckenabschnitt aus Budapest raus in Richtung Süden ausgeschildert, mit großen gelben Schildern als Radweg Nr 6, die eigentlich nicht zu übersehen sind. Aber es gibt natürlich auch Wermutstropfen:
-Es gibt keine Hinweise auf das nächste oder fernere Ziel, auch keine Kilometerangaben
-In der Ortslage Szigethalom und Tököl sind die Schilder in jeder Ausdehnung nur noch halb so groß, wesentlich schlechter zu erkennen, und haben hier einen dunkelgrünen Hintergrund
-An zwei Stellen (bei der Gubacsi-Brücke Pesterzsébet-Csepel) fehlt das Schild, gerade dort, wo man sich nicht so leicht orientieren kann
-In der Ortslage Szigetszentmiklós fährt man ein U von ca. anderthalb km, nur um 200 m direkt an der kleinen Donau fahren zu können, wenn man geradeaus weiterfährt kann man sich diesen Umweg ersparen.
-Der Abschnitt Südrand Budapest (Soroksár)- Dunaharaszti führt zwar direkt an der kleinen Donau entlang, allerding ist es ein Fahrweg, der immer mal wieder durch Wasserableitunggräben, die von den Wochenendhäusern kommen und durch Schlaglöcher das schnelle Vorankommen erschwert.
Günstiger ist es in Soroksár mit der fähre auf die Csepeler Seite überzusetzen, auf der nicht stark befahrenen Straße parallel zur Donau weiter, dann kommt man automatisch wieder auf den Radweg
- In der Ortslage Szigethalommuss man über 5-6 kaum hervorstechende "liegende Polizisten" fahren, das sind Asphaltwülste, die dazu dienen, die Autofahrer zum Langsamfahren zu zwingen, diese hier sind jedoch nur ca 15 cm breit und dafür relativ hoch, ziemlich fies. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Strecke durch Szigethalom anders zu führen, nicht länger, nicht verkehrsreicher.
-Ab Ráckeve wird man auf das linke Ufer der kleinen Donau geleitet, der Bikeline-Radführer zeigt die Strecke weiter auf der Csepel-Insel an (habe in Ráckeve eine Alleinradlerin getroffen, mit Steppenwolf-Rad und Ortlieb-Taschen, da lag die Vermutung nahe, dass sie aus Deutschland oder Österreich ist, un siehe da, sie war aus Innsbruck, in ihrem Radführer haben wir uns die Strecke angeschaut)Man kann natürlich auf beiden Seiten fahren, die Wegequalität ist auf der Csepelinsel imho besser, aber auf der Dömsöder Seite fährt man näher am Wasser.
-Ab Tass geht es auf dem Damm weiter, ein einspuriger Sandweg auf der Dammkrone- ab hier ist die Österreicherin auf der Landstraße 51 weitergefahren, und ich hätte es vermutlich auch so gemacht, wenn ich nicht zurück nach Bp gefahren wäre. So weiß ich nicht, wie weit die Ausschilderung weiter in Richtung Süden gekommen ist.
Aber trotz aller Mängel, es ist schon mal ein Fortschritt für alle, die bis zum Schwarzen Meer radeln wollen
Liebe Grüße aus Budapest
Martin