Hallo,

wir planen für 2006 einen Familienurlaub in Südfrankreich.
Ich (43J, männlich) beabsichtige schon 9 Tage vorher mit dem PKW nach Nizza anzureisen und von dort eine Radtour durch die französichen Alpen zurück nach Nizza zu unternehmen.
Ähnlich wie unter http://www.alpenradtouren.de/html/alpen043.html beschrieben.
Wie intensiv müsste meine Vorbereitung hierzu sein?
Außer kleineren Radtouren (max. 650 Höhenmeter pro Tag )über 3 Tage mit insgesamt ca. 300 km pro Tour fehlen mir die Erfahrungen.
Eigentlich bin ich Läufer (ca. 60 Wochenkilometer, 10km-Bestzeit: 41:34 min).
Wie schätzt ihr dieses Vorhaben ein?
Vielen Dank für ernsthafte Tipps.

Gruß

joker13

hallo joker,
herzlich willkommen im forum, es ist dein erster beitrag hier.
zu deinem vorhaben: ich denke, es ist schwer, das von aussen, ohne dich zu kennen, einzuschaetzen. wenn deine grundkondition gut ist, du es seit langem gewohnt bist regelmaessig zu laufen und die gesundheit und vor allem der willen da sind, dann denke ich, du kannst das packen und es wird ein tolles erlebnis.
ich wuerde versuchen, so wenig gepaeck wie moeglich mitzunehmen und die ersten tage frueh morgens loszufahren, damit du es gleichmaessig angehen lassen kannst und dich nicht zeitlich auspowern musst. nicht zu schnell starten, damit man sich nicht aus zeitstress verausgabt und die tagesetappe zur qual wird. zeitrekorden hinterherzufahren ist keinesfalls sinnvoll, aber das ist dir sicher nichts neues, da du ja laeufst. sorry, wenn ich das etwas breit getreten habe.
es geht ja darum, die etappe zu schaffen und das in guter form, so dass man auch die landschaft geniessen kann und evtl. mal einkehren kann.
du schaffst das, vorheriges einfahren zu hause ist sicher sinnvoll und dann: viel spass, wird sicher toll!!
gruss steffi

Hallo joker13,

leider fehlen in deinem Profil doch einige Informationen.
Wieviel Radkilometer schaffst du z.B. pro Jahr ??
Wohnst du im Flachland / Berge ??

Trotzdem der Versuch einer Antwort:
die Strecke die du dir ausgesucht hast , kann man nun nicht gerade als Anfängertour bezeichnen (Col de Parpaillon / Bonette. )
Ich empfehle dir daher mindestens ein regelmässiges Training mit Tagestouren am Wochenende , die ähnliche Höhenmeterdifferenzen aufweisen wie deine Pässe die du fahren willst .

Ich stehe übrignes quasi vor einem ähnlichem "Problem", da ich im Sommer 2006 eine Tour durch Österreich machen will , und dabei zum erstenmal einen "echten Pass" in den Alpen hochfahren will / muss.

Da meine bisherigen Touren nur "Flussradtouren" waren , fehlt mir da sicher noch einiges an Training.
Zur Vorbereitung trainiere ich daher schon jetzt regelmässig im Schwarzwald mit passenden Tagestouren .
Erst wenn ich z.b den Kandel hochfahren kann ( das sind ca. 1000 hm auf 11km am Stück) , werde ich die Alpen in Angriff nehmen. Soweit bin ich aber (noch) nicht.

Zum Joggen : Ich jogge auch (vor allem im Winter). Für die Grundkondition ist das super.
Jedoch werden auf dem Rad ganz andere Muskeln beansprucht , d.h ohne weiteres Radtraining wirst du es kaum schaffen.


Gruss
Markus

Hallo Markus,


danke für deine Antort.
Mein Profil habe ich ein wenig ergänzt.
Bergtouren sind für mich zuhause nicht möglich.
Meine Absicht ist es, mich mit Tagestouren vorzubereiten.
Ansonsten denke ich, dass ich die Alpenetappen langsam angehen kann, da die Tageskilometer nicht sonderlich groß sind.
Ich setze dabei durchaus auf eine gute Grundkondition, da ich seit vielen Jahren regelmäßig laufe und nicht nur unregelmäßig jogge (ist nicht arrogant gemeint!).
Aber Unsicherheiten sind bei mir vorhanden, daher ja auch meine Nachfrage hier im Forum.
Ich würde mich über weitere Meinungsäußerungen freuen.
Vielen Dank!

Gruß

joker13

Hallo Joker13,

2400 Rad-km im Jahr sind schon eine sinnvolle Grundlage.
Entscheidend sind bei einer Alpentour meiner Meinung nach jedoch die Höhenmeter , nicht die Kilometer.

Um deine Verunsicherung zu beseitigen kann es nichts schaden , vorher wenigstens einmal einen Test an einem richtigen Berg zu versuchen.
Dafür reicht dann auch ein Mittelgebirge aus.
Wie wäre es z.B mit dem Sauerland ?? Dort suchst du dir einen Berg mit 500 Höhenmetern und fährst ihn an einem Tag 4 mal rauf/runter.Dann siehst du recht schnell , ob deine (Rad-)Kondition ausreichend ist.

Zum Laufen/Joggen : Das war auch von mir nicht abwertend gemeint. Nur für mich war Laufen und Joggen sprachlich bisher irgendwie dasselbe ..
okay also ich merke mir nun :
laufen bedeutet regelmässiges Training , Joggen jedoch unregelmässiges Training....

Übrigens : 10 Km Laufen (!) in 41 Minuten sprechen für eine sehr gute Grundkondition , gar keine Frage , das nützt schon sehr viel.

Gruss
Markus

Hi

HAb diesen Sommer meinen ersten Pass (Oberalppass, ca 2000m) mit ca 20 kg Gepäck geschafft. Ich jogge ansonsten fast regelmäßig ca2 mal pro Woche 10km in einer Stunde. Radfahren davor in letzter Zeit etwas weniger d.h: maximal 40km pro Woche. Bin von Stuttgart aus los. den Neckar hoch, Schaffhausen, Winterthur, Zürich, Luzern (noch ohne Wasser) Altdorf und dann drüber. Ich denke die Anfahrt die ca7 Tage gedauert hat war auch ein sehr gutes Training, was halt auch hgiess das wir nie zu lange Etappen fuhren. Nur am Neckar einmal 120. Sonst ca 60 bis80km pro Tag
Die Überquerungdes Passes fiel eigentlich recht einfach aus. Es gab keinen Zeitpunkt zu dem ich mir dachte das ich nicht weiterkann oder will.
An dem nächsten Tag fehlte aber dann doch etwas die Kraft und wir kamen nur recht langsam weiter. Mein Mitfahrer der ähnliche Laufwerte wie du hat (er ist bisschen langsamer als du, aber schneller als ich) und ansonsten vielleicht auchhöchstens 50km in der Woche mim Rad fährt hat das noch besser verkraftet.
Was wohl wichtig ist, ist die Zeit die man zum erholen braucht. Divergierte bei uns beiden auch etwas.
Ansonsten viel Spass bei deiner Tour

Peter

Hallo Joker,

mach dir da mal keine Gedanken bezüglich des Hochkommens. Mit deiner Grundlagenausdauer, die du durch das Laufen hast, kommst du jeden Berg hoch. Wird zwar keine Jan Ullrich Zeit, aber darum geht es ja auch gar nicht. Ich behaupte jeder, der eine gewisse Grundfitness mitbringt kommt theoretisch so ein Pässchen hoch. In der Praxis entscheidet der Kopf, ob du ankommen wirst. Ich habe knapp 1 Jahr beruflich bedingt ziemlich nichts gemacht, was mit Radfahren oder Laufen zu tun hatte. An Pfingsten hab ich mich dann aufs Rad gesetzt und bin Pässe fahren gegangen. (Dolomiten)
Alles, was man braucht ist eine gute Untersetzung, der Rest ist Kopfsache...
sagt der Daniel, der mittlerweile bei Rund 90 2000ern angelangt ist.