Die Namen Samarkand, Buchara und Chiwa spukten schon seit Kindheitstagen in meinem Kopf rum. Waren ein Synonym für 1001 Nacht, Seidenstraße, Orient, Karawanen und Abenteuer. Der Rest von Usbekistan sagte mir eigentlich kaum etwas. Das Land liegt dort irgendwo am austrocknenden Aralsee und gehörte früher zur Sowjetunion. Jetzt liegt das Land in seiner ganzen Größe auf unserem Weg nach Singapur zwischen Turkmenistan und Tadjikistan. In der Nähe von Dashoguz haben wir Turkmenistan verlassen, und nun ist es nicht mehr weit bis zur ersten der großen Seidenstraßenstädte: Chiwa
Nur 100m von der Grenze und schon ein netter Empfang mit Bier, Vodka und einem guten Kurs beim Geldwechsel.
und unser freundliche Helfer beim Zeltaufbau.
Die Ankunft in Chiwa war schon beeindruckend.
Und die Stadt ist ein Traum aus 1001 Nacht
Am nächsten Morgen ab 5:00 Uhr ist Viehmarkt.
Der größte Schein in Usbekistan ist gerade 30 Eurocent wert. Da wechseln für eine Kuh schon ein paar Kilogramm Scheine den Besitzer.
Der größte Teil von Usbekistan ist flach und Wüste. Wenn man nicht gerade Gegenwind hat kommt man schnell voran. Die Leute sind neugierig und nett.
(Die Goldzähne entsprechen dem Schönheitsideal. Jeder, der sie sich leisten kann hat sie)
Wir erreichen den Amurdaya, Usbekistans größten Fluss, der eigentlich den Uralsee auffüllen sollte. Durch die intensive Bewässerung der Baumwollfelder erreicht diesen dann allerdings nur noch ein Rinnsal, und der einst riesige See verschwindet immer mehr.
Wir stoßen zu einer Geburtstagsfeier auf einem Boot. Die gesamten Kliniksärzte von Urgench feiern hier. Wir können die Einladung nicht ausschlagen. Bootsfahrt, Speisen und besonders die vielen - auch hochgeistigen- Getränke führen dazu, dass wir nur eine unterdurchschnittliche Fahrleistung an diesem Tage absolvieren.
Von Chiwa fahren wir weiter Richtung Buchara. Allmählich wird es heiss. Bei Temperaturen über 60°C beschwert sich Isabel. Auf meinen Einwand, das seien ja Temperaturen in der Sonne und nicht im Schatten entgegnet sie lapidar: schließlich gebe es auch keinen Schatten und sie fahre nur in der Sonne. Wir durchqueren die Kysylkum Wüste- die rote Wüste. Im Gegensatz zur Karakum- der schwarzen Wüste, durch die wir in Turkmenistan fuhren.
am nächsten Morgen ein Sandsturm!!!
Da freuen wir uns über die Skibrillen!
und ausserdem kommt der Wind genau von hinten und ermöglicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 30kmh- doppelt so viel wie sonst.
und genau hier ist es passiert....
zwischen dem ersten und zweiten Kübel von rechts blieb Isabel mit dem Gepäck hängen und stürzte füchterlich auf den Lenker. Da war es erst mal vorbei mit Radeln. Selbst ein vorzeitiger Rückflug wurde ins Auge gefasst.
zum Glück fanden wir ein schönes Hotel. Glück im Unglück. Solch ein Sturz in der Wüste hätte noch schlimmere Folgen.
Und so hatte man jede Menge Zeit für Kultur. In Buchara gibt es jede Menge Baudenkmäler, Moscheen, Medresen und Mausoleen.
auch hübsch
Nach fünf Tagen kannte uns eigentlich jeder in Buchara. Es ist eine richtig nette Stadt. Ans Radfahren war noch nicht zu denken, an Zeltübernachtungen auch nicht. Aber zum Glück gibt es eine Zugverbindung nach Samarkand.
Und was kann man so in Samarkand machen? Es gibt sehr viele schöne und interessante Baudenkmäler und Moscheen und Medresen und Mausoleen.....
Und endlich trifft man auch mal andere Reiseradler. Die ersten seit unserem Aufbruch in München!!!
So, jetzt können wir keine Baudenkmäler, Moscheen, Medresen und Mausoleen mehr sehen- und allmählich kann man schon wieder ans Radeln denken kann. Kleine Stadtrundfahrten auch schon wieder schmerzarm absolviert. Also dann gehts demnächst weiter Richtung Tadjikistan...
Gott sei Dank sind wir wieder "On The Road Again".
Eigentlich wollten wir ja über Panjakent nach Tajikistan fahren. Aber - wie üblich aus unerfindlichen Gründen- ist dieser Grenzübergang auf unbestimmte Zeit geschlossen. Jetzt haben wir nur noch 2 Übergänge zur Auswahl. Im Norden in der Nähe von Tashkent- oder Im Süden in der Nähe von Termiz. Wir fahren nach Süden biegen aber schon vor Termiz nach links (osten) Richtung Boysun ab.
der Verkehr hielt sich in Grenzen.
Verpflegung gibts auch.
schöne Zeltplätze gabs überall. Und total nette Helfer und Helferinnen.
wir treffen auch zufälligerweise die Mädels, die auf einer Doppelseite unseres Usbekistan Guides als Schulmädchen über eine Doppelseite springen. Sie freuen sich ein Loch in den Bauch und kriegen natürlich den Reiseführer geschenkt.
Uns hat es in Usbekistan gut gefallen. So ernst wie unser Freund hier oben können sie nicht lange bleiben. Wir waren überall gerne gesehen und wir erfuhren auch überall große Gastfreundschaft. Das Land besteht aus mehr als Chiwa, Buchara und Samarkand. Wir haben viel gesehen...... aber wieder längst nicht genug......