Bei mir sind nach geschätzten 15.000 km einzelne Zähne am Gates-Riemen abgerissen.
Das Material ist offensichtlich spröde geworden.

Kennt ihr auch solche Verschleiss-Zeichen ?

(der Riemen wird am Alltags- und Reiserad mit einem Pinion P.12 Getriebe gefahren).

Ist das normaler Verschleiss oder Grund für eine Reklamation?

Das wäre normaler Verschleiß und die Laufleistung ist jetzt zumindest nicht zu gering.
Eventuell waren der Riemen oder die Zahnscheiben öfter verschmutzt?

In der Gates-BA sind auch ein paar Bilder zum Verschleiß angegeben. Am Gates-Stand auf der Eurobike war die Faustregel: bei gleichen Bedingungen überlebt der Riemen etwa 4 Ketten.

Hm, ist schon recht wenig.
Meiner hat jetzt knapp 17000 weg und sieht noch sehr gut aus.
Oft sind die viiiiiel zu stark gespannt.

Bei den offen laufenden Riemen werden wir wohl das gleiche wie bei offen laufenden Ketten erleben: sehr große Laufleistungsunterschiede je nach Belastung und je nach Dreck und je nach Pflege (d.h. statt Öl hier häufig mit Wasser abspülen).

Ich habe einen Riemen mal nach gut 10.000 Kilometern zerstört. Sah dann so aus: https://photos.app.goo.gl/y1TWC35MGZfdx4vG3
Ich vermute, dass bei mir die Spannung meist zu niedrig war.
Der aktuelle Riemen ist jetzt über 11.000 Kilometer drauf und macht mir noch keine Sorgen.

Früher, als ich noch in Amt und Würden war, hatte ich ein Messgerät zur Überprüfung der Riemenspannung. Ich weiß das es diese Vorrichtungen auch in relativ einfacher Ausführung aus Kunststoff gab - vielleicht hilft es ja. Im Grunde geht es ja nur darum ein Gefühl dafür zu bekommen, was die richtige Spannung ist.

Gruß
Horst

Ich besitze mittlerweile dieses Werkzeug zur Einstellung der Spannung: http://www.trekkingbike.com/uploads/tx_saltnews/3f/3f008b3b80293659fcac8e06201e04417f3990b4.png

Also so von 8 bis 50 tkm. Natürlich nur ungefähr.

Ist ja auch schwer, etwas anzugeben bei unterschiedlichem Einsatz, Krafteinsatz, Zähnezahl, Umwelteinflüssen...

Ich finde die Laufleistung da jetzt nicht reklamationswürdig. Wenn der Riemen noch in den ersten 2 Jahren ist, würde ich mal bei Gates nett fragen, wie das sein kann.

Ich bin noch ein Riemenfrischling, bin jetzt gut 5000 km mit meinem ersten Riemenantrieb unterwegs, was ja noch keine Kilometerleistung ist, bei der man sich Gedanken um das Ende des Riemens machen sollte (so zumindest die Versprechungen).
Das mit dem "Gefühl" sehe ich (inzwischen) auch so. Gerade für Anfänger allerdings schwierig, das Gefühl zu bekommen, wenn man kein Exemplar zum Vergleichen hat (so ging es mir). Ich habe mir daraufhin folgendes Messwerkzeug zugelegt: Gates Krikit I

Nach einigen Messungen hat man das o.g. Gefühl und eigentlich brauche ich das Messinstrument jetzt nicht mehr.

Eine Methode, die ich bisher nirgends dokumentiert gefunden habe, könnte für Anfänger auch hilfreich sein:
Gelegentlich liest man von einem quietschendem Snubber. Nun, der quietscht nur, wenn sich die kleine Gummiwalze dreht und die dreht sich nur, wenn der Riemen sie antreibt. Für mich hat es sich so dargestellt, dass bei korrekt eingestelltem Snubber-Riemen-Abstand dieser Fall nur eintritt, wenn die Riemenspannung zu gering ist. Ich habe die Riemenspannung dann soweit erhöht, bis das Quietschen weg war. Der Abgleich mit den Messergebnissen ergab, dass dies in etwa der niedrigsten von Gates empfohlenen Riemenspannung entspricht (die für meinen Fahrstil passt).

Was waren nochmal die Vorteile des Riemenantriebes?

Die Vorteile sind vielfältig.

- Für die korrekte Spannung gibt es gezeigtes Spezialwerkzeug; auch Apps sind erhältlich. Da kann man mit einer Kette nur von träumen!

- Erspart teure Wechseleien. Während man bei einer Kette die Primärübersetzung mal eben günstig ändern kann, werden hier ganz andere Preise aufgerufen; der passende Riemen kommt natürlich auch dazu. Daher wird man sich das dreimal überlegen und nicht aus einer Laune heraus die Kohle verpulvern!

- Der geteilte Rahmen. Der ist nämlich eh nützlich. Selbst nach einer Umrüstung auf Kette kann man so vorgenietete Ketten mit auf die Reise nehmen. Nie wieder Ketten öffnen oder schließen unterwegs! Einfach mal runter damit und in der Pfütze auswaschen.

- Kein Öl mehr auf den rasierten Waden und Hosenbeinen. Höchstens hausfrauenfreundliche fettarme Dreckstreifen.

Blöd hingegen ist natürlich, wenn sich die Zähne zum Ende hin einzeln verabschieden. Bei einem vernünftigen Kettenriss spürt man das viel deutlicher, wenn der Wechsel ansteht.

Wenn du in einer Umgebung wohnst wo du im Falle eines Defektes schnelle Hilfe bekommst ist das kein Problem.
Der letzte abkack einen Zahnriemens war direkt vor der Haustür, so konnte ich erst die Zündbox (eines PKWs) und dann nach Tausch den Zahnriemen als Übeltäter entlarven.

Unterwegs als Radler bevorzuge ich einen Kettenantrieb.

Geht mir auch so.
Bei meinem neu angeschafften Fahrrad stand ich vor der Wahl Kette oder Riemen. Obwohl ich vorher etwa 800 km mit Riemenantrieb unterwegs war habe ich mich für Kette entschieden:

- eine vorgenietete Kette lässt sich handlicher verpacken und verstauen (so man eine mutschleppen will)
- eine gerissene Kette ist schnell repariert oder ersetzt

Probleme eine Kette korrekt zu spannen - na ja ...
An Öl auf den rasierten Waden und Hosenbeinen kann ich mich kaum erinnern. Es kommt halt drauf an was man unter "Kette ölen" versteht .

Mmn hat der Zahnriemen "nur" zwei direkte Vorteile: wird nicht geölt (nur mit Wasser abgespült, was man aber auch mal machen sollte) und längt sich während seiner Nutzungszeit praktisch nicht. Dritter, indirekte Vorteil ist: es gibt kein Gegenstück zur Kettenschaltung mit Riemenscheiben, so dass man direkt auf geschlossene Getriebe oder Single-Speed gezwungen wird.
Ansonsten läuft jetzt mit dem Riemen das "Großexperiment", ob der Konstruktionsfehler "offen laufende, geölte Kette" beim trockenen Riemen plötzlich keiner mehr ist. Natürlich ist es auch dort ein Fehler, nur erträglicher. Das zeigt sich schon auf den ersten paar tausend Kilometern. Dieser Vorteil wird aber mit den z.Zt. aufgerufenen Preise mehr als komplett abgegriffen. Ist mir aber egal, weil es auch um das selbst Ausprobieren geht. Hier eine Sammlung von Verschleißbildern .