Hallo Radreise-forum,

für 2012 Plane ich meine erste Radreise. Da der Saarland Radweg (353km) gerade mal 15km von mir entfernt ist, werde ich diesen als erstes mal in Angriff nehmen.

Als Fortbewegunsmittel habe eich ein MTB von Ghost und zwar das SE6000 , ausgestattet mit einem Freeload Gepäckträger. Schlafen möchte ich im freien, beim schlechten Wetter in einem billigen Lidl-Zelt. Möchte nicht soviel Ausrüstung mit auf Reisen nehmen. Was ich noch brauche für meine Tour sind Satteltaschen und einen kleinen Kocher. Was könnt Ihr mir da empfehlen? Habt Ihr da Tipps?

Lg

Maik

Na ja,

die Vorstellung von wenig Gepäck ist ein gewisser Widerspruch zum Wunsch nach Zelten und Kochen. Den Freeload-Träger halte ich im Übrigen nicht unbedingt für Schwerlast geeignet. Auf deiner ersten Radreise solltest du daher vielleicht eher wirklich mit wenig Last losfahren und feste Häuser zum Nächtigen bevorzugen.

Servus!

Da du erstmal nur den Saarlandradweg machen möchtest, der mit wenig Gepäck wohl nur ein paar Tage dauern wird, für die du dir im Voraus den Wetterbericht anschauen kannst, würde ich auf ein Zelt verzichten.
Selber baue ich meines nur auf wenn das Wetter schlecht ist oder es viele Mücken hat, auf kurzen Touren verzichte ich allerdings nach wie vor darauf. Und auch wenn das Wetter unerwartet schlecht wird - ein trockenes Plätzchen findet sich immer irgendwo.

Kochermäßig am leichtesten und billigsten sind Gaskocher, wie z.B. für 20 € der Primus Mimer, der soweit in Ordnung ist.
Wenn du vorhast später auch lange Reisen zu unternehmen lohnt sich die Investition in einen Benzinkocher.
Idiotensicher, sturmfest und robust sind die Trangias, dort sind dann auch schon Pfanne und Töpfe integriert, was ansonsten nochmals mit 20 € aufwärts zu buche schlägt.

@gaudimax: genau so habe ich mir das auch mit dem Zelt gedacht! Ich habe noch einen Esbit Kocher zu Hause, habt ihr da Erfahrung damit? Kann man damit ein fertiggericht warm machen?

Wenn das so ein aufklappbarer Esbit-Kocher ist der nur die komischen Würfel verbrennt - verschenk das Teil. Viel mehr als eine Tasse Wasser warm zu bekommen schafft der nicht. Kochen kannst du damit vergessen (teste es doch mal).
Keine Ahnung für was diese Kocher überhaupt entwickelt wurden...

Man kann damit eine Tasse Tee erwärmen.

EPA bei der BW anwärmen. Mahlzeit.

Bei der Bundeswehr waren die Dinger im normalen Gepäck dabei (heute auch noch??). In der Grundausbildung haben wir den Esbit einmal benutzt, um einen EPA-Alunäpfchen mit Hühnersuppe zu erwärmen. Dafür gings. Mehr aber nicht.

Rolf

Der TE wollte damit Fertiggerichte warm machen.
In meiner Armeezeit gab es das Zeug in den "Freßpaketen". Um das Dosenfutter und eine Tasse Wasser (für Instanttee) warm zu bekommen reichte der.
Wenn der TE das Teil mit ausreichend Brennstoff noch liegen hat, kann er es doch erstmal aufbrauchen. Falls der TE Gefallen an längeren und/oder häufigeren Touren gefunden hat, wäre natürlich der Kauf eines richtigen Kochers empfehlenswert.


http://de.wikipedia.org/wiki/Esbit

Ich bin früher mit Rädern und Equipment durch Europa gefahren, das ich heute nicht einmal mehr anschauen würde. Und ich lebe noch.

Das Equipment, das ich momentan benütze, hat sich mit der Zeit entwickelt. Wenn mich irgendetwas genervt hat, habe ich es gegen etwas anderes (meist qualitativ besseres) ausgetauscht.

Qualitativ gute Sachen sind etwas teurer, haber aber typischerweise einen guten Wiederverkaufswert und sie nerven nicht weil man keinen Ärger damit hat.

Z.B. der Kocher. Mein erster Kocher hat dreissig Jahre gehalten (hält immer noch) aber ich wollte etwas kleineres. Aktuell benütze ich deswegen einen Primus Spider. Ich war bei Globi habe gesagt was ich vorhabe, worauf ich Wert lege und dann den zugelegt den mir der Verkäufer empfohlen hat. Auf den Preis habe ich weniger geschaut weil die Lebenszeit eines Kochers anscheinend sehr lang ist und für den Fall des Nichtgefallens der Wiederverkaufswert auch immer eine Rolle spielt.

Ich bin früher mit uralten Karstadt-Taiwan Taschen gefahren, würde das auch immer noch tun aber die Ortliebfraktion (das sind wohl 95% als Taschenbesitzer) haben mich immer so mitleidig angeschaut. Irgendwann ist mir das so auf den Senkel gegangen das ich mir auch Ortliebs besorgt habe.

Ortliebs als Packtaschen an sich sind eine gute Sache, auch hier ist der Wiederverkaufwert sehr hoch. Du mußt seltenst etwas wegwerfen weil man anscheinend selbst das kleinste Ersatzteil jahrelang nachkaufen kann. Es gibt immer mal wieder Sonderangebote. Z.B. Ortliebs mit Firmenlabels (Ortlieb Back Roller - Sonderditionen (Ausrüstung unterwegs)) Globi hat eine Hausmarke Meru, da dürfte auch Ortlieb drin sein.

Aber worauf ich garantiert nicht mehr verzichten möchte sind die Ortlieb Lenkertaschen mit ihren stabilen Haltern. Extrem nützlich!

Erkenne ich in Deiner Beschreibung eine gewisse Abneigung gegen die vollwertige Ernährung auf Basis der beliebten und haltbaren Komplekte?

Einen effektiven Alkoholkocher mit minimalem Gewicht kann man sich recht einfach und praktisch kostenlose selbst bauen. Eine Vielzahl von Anleitungen findet sich hier. Ich habe den hier, für den man aber leider die erforderlichen Bierdosen nicht mehr bekommt.

Gruß,
Harald.

Du hast einen '404 (Page Not Found) Error Bierdosen Kocher' ???? Abgefahren!

Wie einer der Vorredner kann ich einen selbstgebauten Dosenkocher (Spiritusbrenner) empfehlen. So ein Ding ist sehr einfach zu basteln, funktioniert gut und ist m.W. der leichteste und billigste Kocher der Welt. Im Netz findet man diverse Versionen und Anleitungen, eine ist diese hier:
http://www.hikingforums.net/forums/showthread.php?7144-how-to-make-a-pepsi-can-stove
Ich habe einen aus Bierdosen gebauten 13 Gramm leichten Brenner welchen ich über 7 Monate Radreise in Australien und Neuseeland benutzt habe, und er ist noch immer voll funktionstüchtig. Ich benutze ich ihn auch gerne auf Kurztouren in den Alpen.
Natürlich hat das Teil auch seine Nachteile und Grenzen. Wenn man aber erst mal ohne viel Geld auszugeben Touren unternehmen will, ist das eine fast kostenlose und extrem leichte Möglichkeit "richtig" kochen zu können.

Gruss
Manuel

Entwickelt wurde das Zeugs jedoch schon 1936 und war im WW II bereits ne Standardausrüstung.


Zum aufwärmen reichts, für größere Sachen eher nicht. Esbitwürfel leiden auch unter der miesen Dosierbarkeit. Die Hitzeentwicklung hängt von der Größe (-> Oberfläche) ab.

Wenn man ganz einfache "Technik" möchte, dann eine Dose mit geliertem Spiritus nehmen, oder halt direkt den Trangia Spiritusbrenner in der Topfstützen-Brennschale.

Hast ja noch viel Zeit um das selbst zu testen!!

Wenn das dieses Ultraleichtzelt von Lidl ist (1.5 Kilo oder so) dann schmeiß es weg. Ich hatte das Ding auch schon dabei und es ist absolut ausschließlich GUT-Wetter geeignet. Der Regen fällt da quasi einfach durch - da suchst du dir lieber eine Sturmhütte oder schläfst in einer Jugendherberge oder so...ist weniger nervig und du wachst wenigstens trocken wieder auf

Hallo Maik,

ich möchte sagen, dass man sich viel zu viele Gedanken macht über Eventualitäten und was man alles tatsächlich oder vermeintlich braucht auf einer Tour. Wir beide radeln nicht durch die Atacama oder Alaska, sondern im Full-Service-Landschaftspark-Deutschland. Hinter jeder Ecke gibt es notfalls ein trockenes Plätzchen zum Übernachten (z.B. Schutzhütten im Wald entlang der Wanderwege) und Du brauchst weder ein Zelt noch einen Kocher mitzunehmen. Man kann immer irgendwo entlang der Strecke entweder preiswert essen gehen (z.B. China-All-you-can-eat-Buffet für 4,90) oder sich alternativ in einem Supermarkt preiswert mit Rohkost & Co versorgen. Ich nehme von Tour zu Tour immer weniger mit und komme damit bestens klar. Es lohnt sich zu überlegen, ob Du für den Saarland-Radweg tatsächlich Packtaschen brauchst oder mit einem Rucksack (ca. 30 l) auskommst.

Fahr einfach los und sei unbeschwerter Dinge: was zum Anziehen, ein Schlafsack, etwas Geld – das reicht. Anschließend hast Du Deine Erfahrungen gemacht, Dich und Deine Bedürfnisse besser kennengelernt und nach der Tour bist Du eh schlauer. Meine Radtour-Erfahrung ist ganz einfach: „Wetter gut, alles gut, Wetter Mist, alles Mist“

Wird knapp werden

Schlafzeug (also Zelt, Isomatte, Schlafsack, Reisekissen), ein zweiter Satz Kleidung und Kleinkram passen bei mir gerade so in zwei Frontroller. Wenn stattdessen Zelt oder Matte (oder beides) auf den Gepäckträger schnallst, gewinnst du noch Platz für Kocher und Proviant - Packen wird damit aber immer ein Akt. Außerdem wäre ich vorsichtig mit soviel Last auf deinem Gepäckträger...

Verzichte lieber auf den Kocher und gönn dir was Warmes im (Schnell-)Restaurant.

Und bei der Tour kannst du auch ohne horrende Kosten in einfachen Gasthäusern übernachten, mehr als zwei Übernachtungen dürften es auf 350km ja nicht werden

Huch, da habe ich wohl dreimal zuviel die Guttenberg-Taste gedrückt. http://www.jureystudio.com/pennystove/ Nu aber richtig.

Danke für Euere vielen Beiträge, über die mitnahme von einem Zelt werde ich mir wirklich nochmal überlegen. Fahrradtaschen müssen sein, will mein Rücken etwas schönen.

Lg Maik