Hallo, Gruezi und Servus! ^^

Nächste Woche verschlägt es eine kleine Reisegruppe von 4 Leuten nach Como, von wo aus sie gerne am Comersee entlang über Chiavenna den Malojapass und den Julierpass fahren möchten (beide sind laut swissinfo.org zur Zeit frei! *Daumendrück*).

Jetzt würd ich gern wissen, ob es vernünftig ist, irgendwo an einem der beiden o.g. Seen oder dort in der Nähe das Zelt aufzuschlagen, also zu biwakieren? Denn der Campingplatz in Silvaplana hat zu... Und ja, ich weiß, wildes Zelten ist in der Schweiz verboten, biwakieren aber nicht. Und wir werden sicherlich keine Spuren hinterlassen!


Gruß Henning

Hallo,
kenne die Gegend sehr gut, auch im Winter.Versteckt zelten/biwakieren kann man an den beiden Seen nicht. Die Landschaft ist sehr offen und ihr werdet garantiert verscheucht. Wenn ihr eine 2-km Schiebestrecke durch den Schnee nicht scheut, würde ich am Malojapass rechts hoch am Stausee vorbei zum Cavlocsee fahren. Dort sollte ein Winterbiwak möglich sein. Oder man könnte eventuell bei einem Bauer (in Maloja gibt es einen links ca. 500m von der Hauptstr. Ortsausgang in Alleinlage).Einen Wintercampingplatz (hässlich und an der Hauptstraße)gibt es nur vor Pontresina und hinter Pontresina (schöne Lage) Richtung Berninapass.
Hoffe, das hilft euch weiter.

Kann sein, dass ich ein Weichei bin.
Aaaber, in Pontresina ist eine sehr schöne Jugendherberge. Warum also den Arsch abfrieren? Im Oberengadin wird es nachts verflixt kalt.

Falk, SchwLAbt

Hallo,
zur Zeit ist es dort extrem kalt, die Nächte nächste Woche unter -20°!
Das Gelände am See ist offen, es hat viele Loipen und Winterwanderwege. Ich würde zumindest dort nicht zelten, weiter oben irgendwo am Hang, wo es nicht so kalt wird vielleicht. Dann müsst ihr aber eine Schneeschaufel dabei haben, um euch auf festen Boden runterzugraben oder gleich ein Iglu zu bauen.
In Samedan gibt es einen Wintercampingplatz mit guten Winterräumen, der müsste derzeit offen haben.

Hallo,
die JH in Pontresina kenn ich auch. Ist hervorragend. bezweifle, dass man um diese Jahreszeit aber kurzfristig mit mehren Leuten unterkommt. Zu beachten ist auch, dass die Fahrradwege zu dieser Zeit noch als Loipen genutzt werden und die Hauptstraße ab St. Moritz auch stark befahren ist.
Der Juliapass ist zwar offen, hat aber besonders nach Schneefällen tückische Eisplatten. Der Malojapass dürfte weniger das Problem sein.
Das mit den niedrigen Temperaturen kann ich bestätigen. Selbst im Hochsommer hab ich in Maloja auf dem Campingplatz Minustemperaturen erlebt und Samedan gilt als Sibirien der Schweiz mit Nachttemperaturen im Winter häufig unter -30°C.

Hallo HvS,

kommt man denn mit Rädern den Hang hoch? Benutzt man da die gespurten Wanderwege?

Und können 4 Leute, die das noch nie gemacht haben, ein Iglu bauen???

Unter -20° ist natürlich Wahnsinn.... Aber in einem Iglu soll es ja relativ warm sein.

Hallo veloyage,

wo ist denn dieser Stausee? Und liegt er wärmer als der Malojapass?

Henning

OK Falk,

der Einwand gilt! Wie schon in dem anderen Beitrag geschrieben, sind -20° ein bißchen sehr extrem, obwohl wir sicherlich soviel Geraffel mitnehmen können, daß wir da keine Frostbeulen kriegen.

Zur Streckenplanung: Ich hatte mir eigentlich überlegt, an einem Tag von Chiavenna (Campingplatz) aus den Malojapass zu fahren, dann wie geschrieben an einem der beiden Seen zelten, um am nächsten Tag den Julierpass zu machen (bis Tiefencastel, kommt das hin?). Aber mittlerweile habe ich herausgefunden, daß der Julierpass "nur" noch 500 Höhenmeter hat.
Also könnten wir doch auch evtl. die beiden Pässe an einem Tag machen?

Konditionell trau zumindest ich es mir durchaus zu - im Sauerland gibt es zwar nicht solch hohen Pässe, aber die Höhenmeter summieren sich dennoch an einem schönen Ausritt... Und da wir zu viert sind, sollte man sich auch gegenseitig anfeuern können.

In Tiefencastel ist es dann ja hoffentlich nicht mehr so kalt?


Vielen Dank für Eure Beiträge!!!!

Henning

ja der Julier ist von süden her nicht mehr so schlimm... schaut einfach dass das Wasser in den Bidons nicht allzustark zufriert, geht dann nämlich nicht mehr raus gleich dort wo der Anstieg beginnt hats noch ein Coop für Getränke. bin letztes Jahr au den Julier hoch mit 7.5dl Eis im Bidon, echt schwer so ein Ding... auf der anderen Seite vom Pass (Savognin) hat es sogar einen Campingplatz der ganzjährig geöffnet hat, könntet sonst auch dort übernachten, wenn ihr ein bisschen frieren wollt. Denkt auch daran dass es nicht ganz einfach ist das Zelt aufzustellen, Herinnge einschlagen ist (war bei mir) unmöglich bei solch durchefrorenem Boden. Weiss ja nicht wie die Temperaturen sind bei euch, aber ich war um eine Gesichtsmaske froh bei der Abffahrt.

Grüsse Raphael

Hallo Henning,
Wenn man von Chiavenna den Malojapass hochfährt, liegt direkt am Pass rechts ein kleiner Stausee. Von dort führt eine Fahrweg (gewalzter Winterwanderweg) zum Cavlocsee, der auf ca 2000m liegt, also nicht gerade in den wärmeren Gefilden. Dort oben ist es meiner Meinung nach gut möglich ein Winterbiwak einzurichten. Dazu braucht man auch nicht unbedingt eine Schneeschaufel. Im Schnee lässt es sich zelten, wenn man den Schnee am Zeltplatz verdichtet. Man sollte aber richtig ausgestattet sein (z.B. 2 Isomatten,...) Ich halte es auch für machbar, die beiden Pässe an einem Tag zu fahren. Muss man halt entscheiden: Abenteuer Winterzelten visus lange Etappe. Gegen das Einfrieren des Wassers würde ich für diese Region zu der Jahreszeit eine Thermoflasche mitnehmen.

Hallo Henning,
auf den gewalzten Winterwanderwegen kann man zumindest schieben.

Zum ersten mal ein Iglu bauen ist wohl zu schwer.

Wenn du die beiden Pässe an einem Tag fahren möchtest, sind das glaube ich fast 2000hm. Im Winter ist das anstrengender als im Sommer.

Ich denke es ist wahrscheinlich am sinnvollsten, irgendwo am Malojapass auf halber Höhe zu zelten, wo es noch nicht so kalt ist und dann komplett über beide Pässe am nächsten Tag.