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#785129 - 04.01.12 09:16 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: WildeHilde26]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: WildeHilde26

Pläne für Fahrten nach Worms, Badeseen Mainflingen, Koblenz, Römerkastell Saalburg (über großen Feldberg) sind schon in Arbeit ... zwinker

WIe fährst Du da? Mit meinem Frankfurter Horizont sind bis auf die Saalburg das alles Rennstrecken den Fluß entlang, wo man gut heizen kann, bringt aber nichts für die Kondition.

Mir fehlen da Touren die puncto Steigung zwischen Feldberg und Fluß liegen.

Viele Grüße
Stephan
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#785138 - 04.01.12 10:00 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: ]
WildeHilde26
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 489
Für Langstreckenausdauer (vergleichbar mit dem langen Lauf beim Marathontraining: niedrige Intensität, Aufbau von Härte, Verbesserung des Fettstoffwechsels) bringen die flachen Flußstrecken schon was. Für Kraftausdauer und Kraft natürlich nicht.

Nach Koblenz z.B. würde ich eine Kombination aus Rheingautaunus (Kiedrich über Hausen, Geroldstein, dann das Flußtal nach St. Goar und dem Rhein bis Koblenz folgen) bevorzugen. Noch ist das allerdings Zukunftsmusik, weil diese Tour wäre mir nach aktuellen Fitnessstand noch deutlich zu heftig. Ich strebe so ne Tour allerdings bis Mitte/Ende des Sommers an.

Ebenfalls die Feldbergtour. Da wäre Platte-Niedernhausen-Oberjosbach-Glashütten-Feldberg-Saalburg geplant. Sind ca. 1200 Höhenmeter von Wiesbaden aus. Auch dies ist mir nach aktuellem Stand noch zu heftig, aber ich strebe ja nach Verbesserung ... zwinker

Geändert von WildeHilde26 (04.01.12 10:08)
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#785142 - 04.01.12 10:09 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: ]
Fricka
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.808
Da gibt es doch eine ganze Menge Möglichkeiten, je nachdem wieviel Steigung erwünscht ist.

Nach Norden geht es über die "höher gelegenen Stadtteile" in die Wetterau. Nach Westen über das Taunusvorland in den Taunus. Je nachdem, wieviel Steigung man will, kann man da die Touren von eher tangential bis geradeaus hoch anlegen.

Anfänglich bin ich zum Beispiel geradeaus hoch gefahren, bis ich schlapp gemacht habe und dann wieder heruntergerollt. Das geht immer. Inzwischen komme ich problemlos "ganz oben" an.

Wenn man die Wetterau schwungvoll durchrollt, kann man hoch in den Vogelsberg. Und damit man nicht immer die gleichen Strecken fährt, kann man ein bißchen S-Bahn einbauen.
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#785146 - 04.01.12 10:22 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: WildeHilde26]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: WildeHilde26

Ebenfalls die Feldbergtour. Da wäre Platte-Niedernhausen-Oberjosbach-Glashütten-Feldberg-Saalburg geplant. Sind ca. 1200 Höhenmeter von Wiesbaden aus. Auch dies ist mir nach aktuellem Stand noch zu heftig, aber ich strebe ja nach Verbesserung ... zwinker


Mir fehlen die Zwischenschritte.

Ich würde probieren

WI-Platte-Idstein-Limburg
WI-Platte-Idstein-Usingen-eventuell Friedberg.
WI-Platte-Idstein-Rod a.d. Weil (R6)- Feldberg (Weiltaweg)

Wobei man sich streiten kann, was die anstrengendere Tour ist. Meine letzte oder deine Variante. Meine finde ich landschaftlich schöner.

Persönlich fahre ich ja den Bahnradweg, um die Höhensaison zu eröffnen. Aber Du hast 40 km Anfahrt um dann 130 (Wächtersbach) oder 170 km (Fulda) dranzuhängen.

Ein paar steilere Flusstäler hoch fahren ist ganz nett. So etwas wie die Kahl. Aber die ist zu weit weg für dich.

Viele Grüße
Stephan
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#785158 - 04.01.12 10:56 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
weasel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.871
In Antwort auf: otti
Ich treibe mein Leben lang Sport und trainiere ebenso lange. Das ist mir ein Bedürfnis und hat mit irgendwelchen Zwangsvorstellungen, die einige hier befällt, nichts aber auch gar nichts zu tun. Mir haben die, die sich ihre Unsportlichkeit verbal oder durch ihr Verhalten dokumentieren mussten, immer leid getan. Vor allem habe ich mich immer gefragt, wer hier eigentlich zwanghaft ist.

In diesem Sinne: Treibt ja keinen Sport im neuen Jahr. Es könnte ja Spaß machen und/oder gut tun.

Im Prinzip ist deine Einstellung ja richtig und ich bin sogar der Meinung jeder Mensch hat sich selbst (und auch der Solidargemeinschaft) gegenüber die Pflicht alles zu tun, um sich bei bester Gesundheit zu halten. Aber versuch doch mal den Begriff "Sport" durch Bewegung zu ersetzen.
Viele Menschen, die sich gern und viel bewegen mögen den Begriff "Sport" einfach nicht. Mir klingt er bspw. zu sehr nach Pflichtübung. Mit "Sport" assoziiere ich eben das, was unter "Sport" in den Medien repräsentiert wird. Als ich noch einen Fernseher hatte, war das Stichwort "Sport" für mich immer das Signal sofort aus- bzw. umzuschalten. Ich denke dann sofort an vermarkte Sportevents, Sportmarketing, den ganzen Kommerz in der Branche, Equipmentwahn, an Jogger in Leggings, die sich in langweiliger Umgebung beim bergablaufen die Knie ruinieren, an Fitnessstudio oder noch schlimmer: aggressiv brüllende Fußballspieler und die ganzen übrigen Mannschaftssportarten, wo es ums "Gewinnen" geht. Wenn ich nach "Sport" gefragt werde sage ich immer, ich habe mein ganzes Leben lang nie Sport getrieben, aber ich habe einen sehr hohen Bewegungsdrang, den ich durch Wandern, Radfahren und Reiten befriedige und fühle mich körperlich und psychisch unwohl, sobald ich mehrere Tage lang keine Zeit habe mich intensiv in der Natur zu bewegen. Wobei mir die Natur als Umgebung ebenso wichtig ist, wie die Bewegung an sich.
Ich denke, die Evolution hat uns so gestaltet, daß ausdauernde Bewegung in der freien Natur eine Grundvoraussetzung für unsere langfristige physische und psychische Gesundheit sind.
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#785189 - 04.01.12 11:56 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: weasel]
Margit
Mitglied
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Sport habe ich meine ganzes Leben lang nicht gemacht, trainiert schon gleich gar nicht! Windsurfing hatte mir früher viel Spaß gemacht, geradelt bin ich auch: zum nächsten Biergarten bier Nach einer OP 1997, konnte ich kaum gehen, aber mit dem Fahrrad kam ich wenigstens 3 km weit und war ganz verwundert und stolz, daß ich Ende des Jahres schon 10 km bewältigte.

Im Jahre 2000 machte ich meinen ersten Radurlaub, zwar organisiert - aber hatte mir super gefallen. Im Jahre 2004 machte ich dann meinen letzten organisierten Radurlaub. Seither habe ich nur noch Radurlaub gemacht.

Bin ganz verwundert, daß ich im Jahre 2011 über 10.000 km geradelt bin - so ganz ohne Gedanken über Training zwinker. Tagesstrecken von ca. 100 km mit leichtem Gepäck waren kein Problem, ich zelte nicht. Höhenmeter/Tag sind mir auch egal, wenn ein Berg kommt, muß ich halt drüber, wozu soll ich mir dann mit "Gedanken" machen. Serpentinen an sogenannten Pässen finde ich viel leichter zu radeln wie so "kleine Giftzwerge" mit bis zu 13-15 % Steigung. Ganz gemein emfand ich in der Nähe von Bozen, daß ich nach 130 km noch einen steilen Berg zum vorgebuchten Hotel hoch mußte - seither buche ich nicht mehr vor und habe noch nicht im Straßengraben übernachtet grins

Viele Grüße
Margit
Viele Grüße
Margit

Geändert von Margit (04.01.12 12:01)
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#785194 - 04.01.12 12:33 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: weasel]
otti
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Beiträge: 1.755
Ich habe offensichtlich einen anderen Sportbegriff. Ich sehe aber nicht ein ihn zu ändern und damit den Profis zu überlassen. Ich glaube auch, dass das ein Wahrnehmungsfehler ist, den Sport in die Schmuddelecke zu drängen.

Was hast Du gegen spezielle Laufhosen bei Joggern. Fährst Du ohne spezielle Kleidung Rad? Mir klingt das alles zu schwarz-weiß. 90% der Bewegung und des Sports sind anders. Sie geschehen aus Lust an der Bewegung und/oder Geselligkeit. Und manche investieren dann auch viel Geld in ihren Sport, eben weil er zu ihrer Leidenschaft geworden ist.

Wenn hier bereits über Trainingspläne nachgedacht wird, dann ist auch das eine Seite des Sports, den wir hier mehr oder wenige alle treiben, auch Du.
Viele Grüße
Ulli
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#785201 - 04.01.12 13:03 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.904
In Antwort auf: otti
Sport, Bewegung, vor allem längeres Radfahren tut mir einfach zu gut. Und in meinem Alter (56) brauche ich da auch schon, um meine Gesundheit zu erhalten.

beim Radfahren habe ich eigentlich noch nie an meine Gesundheit gedacht, macht mir einfach nur Spaß und ich fühle mich wohl (bin paar Jährchen älter wie Du).

Krafttraining gefällt mir nicht so, aber ohne Krafttraining schmerzt meine zusammengeschraubte Schulter und "Krankengymnastik" bin ich zu faul stets Termine auszumachen und einzuhalten. Zudem hatte ich mich bereits in der Reha 2008 gewundert, daß ich nur "rechte Schulter" zu trainieren hatte.

In Antwort auf: otti
Auch eine gewisse Disziplin ist da oft von nöten. Radfahren, nur wenn es aus sachlichen Gründen nötig ist, reicht da einfach nicht mehr aus.

Denke, daß Radfahren süchtig macht. Für meine "Süchte" war noch nie Disziplin von nöten. Jetzt, nach einem halben Jahr kämpfe ich immer noch mit "Nikotinentzug".

Viele Grüße
Margit
Viele Grüße
Margit

Geändert von Margit (04.01.12 13:04)
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#785205 - 04.01.12 13:24 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
weasel
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abwesend abwesend
Beiträge: 2.871
In Antwort auf: otti
Ich habe offensichtlich einen anderen Sportbegriff. Ich sehe aber nicht ein ihn zu ändern und damit den Profis zu überlassen. Ich glaube auch, dass das ein Wahrnehmungsfehler ist, den Sport in die Schmuddelecke zu drängen.

Das ist schon richtig, jeder denkt bei dem Begriff Sport an etwas anderes und es ist auch keinesfalls meine Absicht den Begriff in die Schmuddelecke zu drängen. Man muß bei Begriffen, die unterschiedlich besetzt sind immer aufpassen, daß man nicht aneinander vorbeiredet. Wahrscheinlich sind unsere Ansichten diesbezügl. unterm Strich gar nicht so verschieden. In der Tat habe ich vor einer längeren Radreise auch schon überlegt, wie ich mit einem Minimum an Training ein Maximum an Kondition herausholen kann um für lange Strecken vom Start an optimal gewappnet zu sein. Aber auch das bezeichne ich nicht als Sport (klar, ist subjektiv), weil es mir nicht um die Leistungssteigerung an sich oder Befriedigung von Ehrgeiz geht, sondern um das eigentliche Ziel, eine möglichst lange Strecke zurückzulegen um viel Natur, etc... zu erleben und das Gefühl von Unabhängigkeit, also nur mit meinem Körper, ohne technische Krücken weite Strecken zurückzulegen. Viele Menschen verkümmern ja immer mehr zu fast schon autistischen kybernetischen Lebensformen, die das Gefühl haben gar nicht mehr zu leben, wenn sie nicht im Auto, vor einen Computer oder einem Fernseher sitzen oder als absolutes Überlebensminimum wenigstens auf einen Handy rumtippen können.
Im Prinzip bezeichne ich meinen Bewegungsdrang und dessen Befriedigung deshalb nicht als Sport, weil für mich der Aspekt "Natur erleben" untrennbar dazu gehört. Aber egal, welche Begriffe man nun verwendet, die unmittelbare physische und psychische Befindlichkeitssteigerung nach intensiver körperlicher Aktivität schätzen wir ja alle gleichermassen.
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#785210 - 04.01.12 14:01 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: weasel]
otti
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Beiträge: 1.755
In der Praxis sind wir vermutlich in der Tat ganz dicht beieinander. Ich verzichte nur auf die Abgrenzung zum Leistungssport. Für mich waren die Übergänge fließend. Und ich behaupte, dass auch bei Dir der Übergang ansatzweise da ist, ohne dass Du Dir dies aber bewusst zu machen scheinst. Du fährst garantiert nicht nur Rad aus Lust an der Natur. Wenn Du auf dem Bock sitzt wirst Du, wie wir alle, auch Lust an der Bewegung empfinden, Freude an dem neuen Nabendynamo, der Dir gutes Licht ermöglicht, Spass an der rasanten Abfahrt, nachdem Du die Steigung unter Schweißausbrüchen erklommen hast. Und nebenbei hast Du auch einfach ein geiles Körpergefühl, indem Du beweglich und vital bist.

Die "reine Lehre", die ich bei Dir raushöre, gibt es nicht. Wir sind als Menschen alle, ohne jede Ausnahme, extrem vielschichtig angelegt. Daraus habe ich die Konsequenz gezogen und versuche möglichst auf Abgrenzungen zu verzichten.
Viele Grüße
Ulli
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#785215 - 04.01.12 14:18 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: weasel]
peter chris
Mitglied
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Beiträge: 129
eigentlich sind die Medien schuld ( sollte mal anrufen dort und ein paar Scheffredakteure zusammenfalten wegen, habt ihr da nicht einen der da recht gut kann? teuflisch ) dass der Begriff Sport immer gleich mit verbissenen, verkrampften, jedenfalls garantiert unlustig wirkenden Athleten assoziiert wird. Egal ob Fernsehen, Zeitungen, da gibts unter hundert komplett Zerstörten bestenfalls einen einzigen Lächelnden zu sehen, jenen, der nach überstandenem Martyrium freudig am Podest ein Küsschen entgegennehmen darf... Dass mit DIESEM Begriff Sport nicht jeder konform geht, also Küsschen geht trotzdem, aber sonst ist das schon verständlich.
Ich für meinen Teil mach trotzdem Sport, und wenn unbedingt nötig trainiere ich sogar:
Abends, wenn die Anwesenheitserwartung im Büro so gar nicht enden wollend ist: "ich MUSS jetzt noch trainieren gehen", wird viel eher akzeptiert, als "ich hätt jetzt Lust, noch ein bisserl in der Gegend rumzuradeln" ...
Nun, dann halt Training omm
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#785219 - 04.01.12 14:58 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: peter chris]
Uli
Moderator
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Zitat:
eigentlich sind die Medien schuld ( sollte mal anrufen dort und ein paar Scheffredakteure zusammenfalten wegen, habt ihr da nicht einen der da recht gut kann? ) dass der Begriff Sport immer gleich mit verbissenen, verkrampften, jedenfalls garantiert unlustig wirkenden Athleten assoziiert wird.

Mit Blick auf meine Wahrnehmung - ich bin seit über 25 Jahren ehrenamtlich im Vereinssport engagiert - möchte ich dem Eindruck widersprechen, dass das eine allgemeine Assoziation ist. Ganz im Gegenteil gibt es den Trend, Sport ohne Wettkampf und dessen Begleiterscheinungen treiben zu wollen. Also genau so, wie Weasel es beschreibt, bloß dass "die Leute" es trotzdem Sport nennen.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#785226 - 04.01.12 15:27 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: Uli]
otti
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.755
Sehe ich auch so. Aber warum ist Wettkampf gleich so negativ besetzt? Ich möchte Euch mal sehen, wenn Ihr die letzten Höhenmeter auf einen Pass absolviert. Dann seht Ihr garantiert auch "verbissen, verkrampft und garantiert unlustig" aus. Aber was ist daran und an dieser Art Sport schlimm? Warum ist Sport nur guter Sport, wenn er garantiert unverkrampft, unverbissen stattfindet und stets Spaß macht. Für mich Wäre das eine ziemlich prmitive Verkürzung meiner Existenz.
Viele Grüße
Ulli
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#785232 - 04.01.12 15:40 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: peter chris]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 17.202
In Antwort auf: peter chris
eigentlich sind die Medien schuld ( ...), dass der Begriff Sport immer gleich mit verbissenen, verkrampften, jedenfalls garantiert unlustig wirkenden Athleten assoziiert wird. Egal ob Fernsehen, Zeitungen, da gibts unter hundert komplett Zerstörten bestenfalls einen einzigen Lächelnden zu sehen, jenen, der nach überstandenem Martyrium freudig am Podest ein Küsschen entgegennehmen darf...

Diese Beobachtung kann ich nun im doppelten Sinne nicht teilen. Zum einen gibt es Hunderttausende von Freizeit- und Amateurvereinssportlern, die ein extrem verbissenes Gesicht bei der Ausübung ihres Sportes machen, niemals aber etwas mit den Medien zu tun haben. Auch schlichte Reiseradler sind darunter, die manchmal aus Erschöpfung oder aus mieser Laune heraus nicht mal einen Gruß erwidern können oder wollen. Es ist auffällig, dass es häufiger Deutsche sind als andere Nationalitäten.

Zum anderen wird auf den Brettern des Profisportes weit mehr gelächelt, das gehört zum Geschäft ebenso wie auch mal ein grimmiges Gesicht beim Reporter zu machen. Lachen über Siege, gute Platzierungen und selbstgesetzte Leistungen liegt aber auch dem Menschen im Blut, ohne dass die Medien das verhindern oder verursachen müssten. Dass man in einem Wettkampf nicht glücklich über Niederlagen ist, dürfte keine Erfindung der Medien sein. Auch der Neandertaler ist schon gefrustet in die Höhle zurückgelaufen, wenn er das toskanische Mammut mal wieder mit seinem Speer verfehlt hat. Die Presseschelte von heute ist, dann die Hiebe des Höhlenweibes mit Rührknochen auf ihren Manne. lach Küsschen bekomme ich als Freizeitradler übrigens keine, dass ist schon ein Privileg der upper sports class. traurig grins

Was mich mehr stört an der medialen Aufbereitung des Spitzensports ist die umfassende Wichtigkeit und Dominanz des Leistungssportes insgesamt - wobei es klare Prioritäten der Medien gibt, d.h. ein extremes Übergewicht an den Popularsportarten (Bsp.: Fußball, Biathlon) und/oder nationaler Egomanie (Tennis nur, wenn deutsche Tennisspieler erfolgreich sind etc.). Andere Sportarten finden allenfalls mal zu Olympischen Spielen Berücksichtigung (Bsp.: Badminton) statt. Die mediale Überbewertung ist aber eine Folge des Willens des Volkes. Man darf sich also nicht wundern, wenn die Masse des Volkes die tobenden Sportler sehen möchte und anderes Kulturgut weitgehend verschmäht. Ich gebe dir insofern Recht, dass die öffentlich-rechtlichen Medien ihre Rolle für ausgewogene Programminhalte gerade durch endlose Livesportübertragungen sträflich verfehlen - denn sie sollten eben nicht allein auf die Quote schauen. Das hast du wohl aber so auch nicht gemeint.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (04.01.12 15:42)
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#785233 - 04.01.12 15:43 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.704
In Antwort auf: otti
Aber warum ist Wettkampf gleich so negativ besetzt?


Ist diese Frage ernst gemeint?

Wettkämpfe hinterlassen höchstens eine glückliche Person (nämlich den Sieger) während der Rest sehen muss, wie er den Frust verarbeitet, dass er letztlich als Kontrastprogramm dafür missbraucht wurde, um zu zeigen wie toll die Sieger sind. Die sich selbstverständlich ungehemmt über ihren Sieg freuen dürfen, während man von den Verlierern zusätzlich noch verlangt, faire Verlierer zu sein und gute Mine zum üblen Spiel zu machen.

Es gibt genug derartige Situationen, denen ich mich nicht entziehen kann, z.B. im Berufsleben oder wenn es 100 Bewerber um eine schöne, aber trotzdem bezahlbare Wohnung gibt. Aber warum ich mir das freiwillig antun soll, wird mir ewig unverständlich bleiben.

Und wenn du jetzt antwortest, dass ich das viel zu verbissen sehe, dann muss ich dich hoffentlich nicht auf den Widerspruch in deiner Argumentation hinweisen.

Martina

- schon wieder weg -
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#785243 - 04.01.12 16:02 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: Martina]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.202
In Antwort auf: Martina
Wettkämpfe hinterlassen höchstens eine glückliche Person (nämlich den Sieger) während der Rest sehen muss, wie er den Frust verarbeitet, dass er letztlich als Kontrastprogramm dafür missbraucht wurde, um zu zeigen wie toll die Sieger sind. Die sich selbstverständlich ungehemmt über ihren Sieg freuen dürfen, während man von den Verlierern zusätzlich noch verlangt, faire Verlierer zu sein und gute Mine zum üblen Spiel zu machen.

Ich würde es spielerischer sehen. Kein Sieg ohne Niederlagen. Aus Niederlagen kann man lernen - aus Siegen weniger. Niederlagen können Ansporn sein für mehr - auch wenn es nie ein Sieg wird. Man hat verloren, aber sich angestrengt und ist doch glücklich (schau dir z.B. mal DFB-Pokalspiele an Amateur-Bundesliga an, wie da hinterher die Amateur-Verlierer oft feiern). Wettkampf ist auch Begegnung, oft auch Kommunikation, Teamarbeit, geinsame Ziele anstreben - nicht allein der Sieg zählt. Sportlicher Wettkampf ist sicherlich für für die Jugend wichtiger als für Alte. Nicht immer das Richtige für jeden. Ich selbste brauche den Wettkampf nicht - es stört mich aber auch nicht, wenn ihn andere suchen. Je älter, desto lächerlicher finde ich aber die Sehnsucht nach wettkampfmäßigem Kräftemessen. Jedes Alter braucht ihre Ausdrucksformen - sportlicher Wettkampf gehört in die ersten Dekaden.

Würde ich deine Überlegung zu Ende denken, wäre auch jedes Gesellschaftsspiel gleichwohl negativ zu belegen: Mensch-ärgere-dich-nicht, Monopoly, Kartenspiele, Mikado oder auch Schach oder was auch immer noch. Keine Siege, keine Niederlagen für das Kind, die Erziehung? Kein Schummeln, keine Fairness lernen? - Wettkampf, mal spielerisch, mal ernster, hat Berechtigung - aber ist nicht das ganze Leben.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#785265 - 04.01.12 16:45 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: Martina]
otti
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.755
Das ist doch wohl nicht DEIN Ernst! Dann müssen über 20.000 Radfahren bei der Vätternrundan nur frustrierte Deppen sein, weil sie aus Lust am Wettkampf jedes jahr wieder kommen und den lockeren Wettstreit genießen. Aber wenn Du Dein Kischee brauchst! ... Schulterzucken!
Viele Grüße
Ulli
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Off-topic #785272 - 04.01.12 16:54 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.016
Wir hatten diese Missionierungsversuche hier schon öfter. Schulterzucken ist die beste Antwort. bier
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#785284 - 04.01.12 17:18 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.702
Ich glaube, wir sollten einfach mal nur festhalten, dass es viele Menschen gibt, die bei diesem Thema eher so denken und fühlen wie du, und viele, die bei diesem Thema eher so denken und fühlen wie Martina. Ich kenne Menschen beider "Fraktionen", kann deren unterschiedliche Motivationen meistens nachvollziehen und deshalb auch akzeptieren.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#785288 - 04.01.12 17:22 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: Uli]
otti
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.755
Du bist ein wirklich guter Moderator. (Das meine ich nicht zynisch)
Viele Grüße
Ulli
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#785289 - 04.01.12 17:24 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
In Antwort auf: otti
Aber warum ist Wettkampf gleich so negativ besetzt? Ich möchte Euch mal sehen, wenn Ihr die letzten Höhenmeter auf einen Pass absolviert. Dann seht Ihr garantiert auch "verbissen, verkrampft und garantiert unlustig" aus.

Das kann ich bei mir ausschließen und ich sehe da einen ganz deutlichen Unterschied. Bei einem Wettkampf gebe ich alles und dann bin ich entsprechend fertig, auf einem Passanstieg fahre ich in einem Wohlfühltempo, halte auch mal an um in Ruhe zu trinken und die Aussicht zu genießen und komme recht entspannt, wenn natürlich auch etwas müde oben an. Das ist ein himmelweiter Unterschied, das betone ich noch mal extra!
*****************
Freundliche Grüße
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#785319 - 04.01.12 19:05 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: veloträumer]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.306
In Antwort auf: veloträumer
Wettkampf ist auch Begegnung, oft auch Kommunikation, Teamarbeit, geinsame Ziele anstreben - nicht allein der Sieg zählt. Sportlicher Wettkampf ist sicherlich für für die Jugend wichtiger als für Alte. Nicht immer das Richtige für jeden. ............... Jedes Alter braucht ihre Ausdrucksformen - sportlicher Wettkampf gehört in die ersten Dekaden.


Beiden Thesen würde ich ohne jeden Abstrich zu stimmen.
Ich habe heute noch Freunde aus meiner Zeit als aktiver Handballer. Und die liegt Jahrzehnte hinter mir. Damals ging man nach dem Spiel noch gemeinsam mit dem Gegner Bier trinken. Jedenfalls wenn es nicht zu heftig zugegangen war. Und das war nun überhaupt nicht diese eklige Männerbündigkeit, die ich vor allem bei den Soldaten hassen gelernt habe. Du hast das schon sehr gut beschrieben.

Ja und dann, jegliches hat seine Zeit..... zwinker
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#785366 - 04.01.12 20:35 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: Martina]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.097
In Antwort auf: Martina
[…]Wettkämpfe hinterlassen höchstens eine glückliche Person (nämlich den Sieger) während der Rest sehen muss, wie er den Frust verarbeitet, dass er letztlich als Kontrastprogramm dafür missbraucht wurde, um zu zeigen wie toll die Sieger sind. Die sich selbstverständlich ungehemmt über ihren Sieg freuen dürfen, während man von den Verlierern zusätzlich noch verlangt, faire Verlierer zu sein und gute Mine zum üblen Spiel zu machen. […]

Das sehe ich diametral anders. Okay, wie neulich beim Fußballspiel gegen die Polizei Südosthessens mit 0:12 oder so zu verlieren hat nicht wirklich Spaß gemacht. Aber die Wettkämpfe, bei denen ich sonst teilgenommen habe, wie z. B. diverse Ausgaben des Alpenchallenge (Radmarathon in den Schweizer Alpen), habe ich in der zweiten Hälfte beendet. Und nicht ansatzweise Frust gehabt, den ich verarbeiten muss. Wenn Du das so empfindest, dann ist Deine Entscheidung, keine Wettkämpfe mitzumachen, völlig okay und nachvollziehbar. Gegen diese Formulierungen, die sich ziemlich allgemeingültig anhören, will ich aber doch Widerspruch einlegen.

In Antwort auf: Martina
[…]Aber warum ich mir das freiwillig antun soll, wird mir ewig unverständlich bleiben. […]

Das musst Du ja auch nicht machen. Aber kannst Du Dir gar nicht vorstellen, dass andere das anders empfinden als Du?

In Antwort auf: Martina
[…]Und wenn du jetzt antwortest, [...] - schon wieder weg -

Wozu dann überhaupt antworten? zwinker

Gruß,
Holger
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#785371 - 04.01.12 20:42 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.097
In Antwort auf: otti
Aber warum ist Wettkampf gleich so negativ besetzt? Ich möchte Euch mal sehen, wenn Ihr die letzten Höhenmeter auf einen Pass absolviert. Dann seht Ihr garantiert auch "verbissen, verkrampft und garantiert unlustig" aus. Aber was ist daran und an dieser Art Sport schlimm? Warum ist Sport nur guter Sport, wenn er garantiert unverkrampft, unverbissen stattfindet und stets Spaß macht. Für mich Wäre das eine ziemlich prmitive Verkürzung meiner Existenz.

Dass Wettkampf bei manchen negativ besetzt ist, kann man doch akzeptieren, oder? Es gilt doch längst nicht für alle, sonst gäbe es ja keine Wettkämpfe zwinker. "Wettkampf" ist nicht grundsätzlich negativ besetzt. Für einige ja, für viele nein.

Ansonsten geht es mir so wie Henning. Ich sehe auf meinen Radreisen selten verbissen, verkrampft oder unlustig aus. Anstrengung gibt es natürlich in den Bergen, aber wenn es mir zu anstrengend wird, mache ich eine Pause. Das ist völlig anders in Wettkämpfen. Den Albulapass fahre ich auf einer Radreise langsam hoch, mache Pausen zum Fotografieren, zum Essen oder einfach zum in die Landschaft gucken. Den Albulapass im Wettkampf, dem Alpenchallenge, fahre ich deutlich näher an meiner Leistungsgrenze hoch, mache keine Pausen und habe auch weniger Blicke für die Landschaft. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied zwischen Radreise und Wettkampf ... Sport würde ich übrigens beides nennen.
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#785419 - 04.01.12 22:03 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
ChrisTine
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Beiträge: 2.649
Zitat:
Ich möchte Euch mal sehen, wenn Ihr die letzten Höhenmeter auf einen Pass absolviert. Dann seht Ihr garantiert auch "verbissen, verkrampft und garantiert unlustig" aus

Quatsch!
Da oben zu stehen ist absolut geil und unverkrampft. Und ohne es in Eile getan zu haben noch geiler.
Wer da oben verkrampft steht, hat es nicht anders verdient teuflisch




Wettkampf ist nur dann negativ besetzt, wenn von Doping und von unnatürlichen Mengen an Geldern die Rede ist.
Sport.
Ich trainiere auch, auch im Wettkampf. Aber so etwas von easy. Easy in dem Fall, dass ich dafür nix extra inhalieren muss, nicht bezahlt werde und die Schockis für mein Team, inklusive Gegner reißend Absatz finden.

Die Frage, wie im Alltag trainiert wird, ist durchaus berechtigt. Weil jeder für sich einen Weg finden möchte und es jeder anders angeht. Dazu holt man sich Rat und will von Erfahrungen wissen.
Mehr als 100 km pro Tag ist machbar. Man muss sich nur gut fühlen, die Sonne lange oben stehen listig , oder auch nicht und einfach nur locker sein.

Ich kann nur für mich reden. Ich habe schon viele Tageskilometer geschafft. Aber immer so, wie ich wollte. Das funzt.
(Total schön ist es, wenn man in der Nähe immer irgendwo einen Bahnhof weiß grins )

Hey Otti,
Sport ist schön, Radsport auch, Radfahren noch mehr und das Leben sowieso.

Grüß'le, Chris schmunzel
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#785437 - 04.01.12 23:25 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: Martina]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: Martina

Wettkämpfe hinterlassen höchstens eine glückliche Person (nämlich den Sieger) während der Rest sehen muss, wie er den Frust verarbeitet, dass er letztlich als Kontrastprogramm dafür missbraucht wurde, um zu zeigen wie toll die Sieger sind. Die sich selbstverständlich ungehemmt über ihren Sieg freuen dürfen, während man von den Verlierern zusätzlich noch verlangt, faire Verlierer zu sein und gute Mine zum üblen Spiel zu machen.
Wo kommen all die Masochisten her, die als Staffage für die wenigen Glücklichen dienen? Oder ist das Dienst am nächsten.

Es mag zwar Menschen geben, die die Situation des Verlierens so erleben. Aber ob das alle oder eine große Mehrheit sind, ist zu bezweifeln, weil sonst könnte man ja nicht so viele Wettbewerbe veranstalten.

Also müssen die Verlierer in irgendeiner Weise einen Gewinn aus der Situation ziehen.

Persönlich könnte ich mir die Freude an der Selbstverbesserung vorstellen. Weil man sich verbessert hat, hat man mehr Freude am Tun. Der Wettkampf ist für manche der bestgeeignete Katalysator.

Der Wettkampf fokussiert. Einen Zustand denen andere wiederum lieben.

An seine Grenzen zu gehen, soll Befriedigung auslösen. Der Wettkampf soll auch das erleichtern.

Langer Rede kurzer Sinn, es ist möglich im Wettkampf, auch wenn man nicht siegt, andere Motive zu befriedigen.

Viele Grüße
Stephan
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#785440 - 04.01.12 23:39 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: otti]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: otti
Aber warum ist Wettkampf gleich so negativ besetzt?

Viele erleben die Situation so, wie Martina sie weiter unten beschreibt. Sie fühlen sich dadurch minderwertig, vielleicht sogar bedroht. Diese negativen Gefühle überwiegen die positiven Gefühle.

Die interessante Frage ist, was interpretiert man in die Freude des Siegers und die sich mit ihm freuen hinein. Ist die Freude nur über die Leistung als solches oder weil da jemand besser ist als die anderen.

Erklärt man sich die Freude meistens mit dem zweiten Motiv, dann ist der Wettkampf eher etwas widerliches.

Viele Grüße
Stephan
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#785451 - 05.01.12 05:35 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: ChrisTine]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.097
In Antwort auf: ChrisTine
Zitat:
Ich möchte Euch mal sehen, wenn Ihr die letzten Höhenmeter auf einen Pass absolviert. Dann seht Ihr garantiert auch "verbissen, verkrampft und garantiert unlustig" aus

Quatsch!
Da oben zu stehen ist absolut geil und unverkrampft. Und ohne es in Eile getan zu haben noch geiler.
Wer da oben verkrampft steht, hat es nicht anders verdient teuflisch […]

Es ging aber nicht ums oben stehen, sondern um das Fahren der letzten Meter, bevor man oben steht. Präsens, nicht Perfekt zwinker
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#785454 - 05.01.12 06:26 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: ]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.097
In Antwort auf: StephanZ
[…]Also müssen die Verlierer in irgendeiner Weise einen Gewinn aus der Situation ziehen.

Persönlich könnte ich mir die Freude an der Selbstverbesserung vorstellen. Weil man sich verbessert hat, hat man mehr Freude am Tun. Der Wettkampf ist für manche der bestgeeignete Katalysator.

[…]

An seine Grenzen zu gehen, soll Befriedigung auslösen. Der Wettkampf soll auch das erleichtern.[…]


Genau diese beiden Punkte sind es bei mir. Und natürlich fühle ich mich nicht als Verlierer, wenn ich nicht erster werde. Ich setze mir Ziele. Und wenn ich die nicht erreiche, dann ärgere ich mich natürlich schon darüber. Aber das verschlechtert mein Leben nicht, sondern ist Ansporn für das nächste Mal.

Zum zweiten: Das ist bei mir definitiv so. Wenn wir gegen andere Mannschaften Fußball spielen, bin ich viel konzentrierter und strenge mich mehr an. Das merke ich am Muskelkater am Tag danach. Da fühle ich mich nach Niederlagen natürlich schon als Verlierer, das ist ja klar, aber für mich ist das auch nicht problematisch, weil ich es nicht für wichtig nehme.
(Da allerdings gibt es sicher viele, die anders sind. Und da sehe ich es ähnlich wie Martina, insbesondere wenn es um Jugend- und Kinderfußball geht. Der Spaß sollte im Vordergrund stehen, was er sicher nicht überall tut. Auch hier erlaube ich mir kein Pauschalurteil, aber da habe ich schon häufiger ein Ausmaß an Verbissenheit erlebt, dass mich irritiert hat.)

Gruß
Holger
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#785455 - 05.01.12 06:37 Re: Training - wie trainiert ihr im Alltag? [Re: ]
Uwe Radholz
Mitglied
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Beiträge: 7.306
In Antwort auf: StephanZ
In Antwort auf: otti
Aber warum ist Wettkampf gleich so negativ besetzt?

Viele erleben die Situation so, wie Martina sie weiter unten beschreibt. Sie fühlen sich dadurch minderwertig, vielleicht sogar bedroht. Diese negativen Gefühle überwiegen die positiven Gefühle.

Die interessante Frage ist, was interpretiert man in die Freude des Siegers und die sich mit ihm freuen hinein. Ist die Freude nur über die Leistung als solches oder weil da jemand besser ist als die anderen.

Erklärt man sich die Freude meistens mit dem zweiten Motiv, dann ist der Wettkampf eher etwas widerliches.


Wenn in Berlin 30.000 Menschen Marathon laufen, dann ist sicher, dass es 29.999 Verlierer geben wird. Wahrscheinlich wird es für die, die ankommen, sowas wie das Gefühl der Minderwertigkeit nicht mal im Ansatz geben. Und mein Beispiel ist Deutschlands größter Wettkampf. Und als Haile Gebrselassie seine Weltbestzeit in Berlin lief, hat er hinterm Ziel, wenn ich mich recht erinnere, erst mal gekotzt. Ob der zweite sich "minderwertig" fühlte? 2008 hätte nicht mal der Götterbote Hermes Gebrselassie schlagen können.

Ich persönlich glaube, dass die -durch aus verständliche- Ablehnung von Wettkampf mehr aus der Tatsache resultiert, dass in der realen Welt letztendlich alle Menschen in Konkurrenz zueinander stehen, das ganze Leben immer mehr zum Wettkampf verkommt, zu einem Wettkampf, bei dem man meist nicht selbst entscheiden kann, ob man an den Start gehen will, und unter dem Menschen zunehmend (Burnout, Depression, ständig steigender Verbrauch von Psychopharmaka, Mobbing am Arbeitsplatz usw) zerbrechen. Aber sportlicher Wettkampf, jenseits der Berufssportes, ist eigentlich was anderes. Zumindest in meinen Augen
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