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#638048 - 15.07.10 20:05 Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen
HelmutHB
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.311
Dauer:9 Tage
Zeitraum:5.6.2010 bis 13.6.2010
Entfernung:680 Kilometer
Bereiste Länder:plPolen
czTschechische Republik

Dies ist ein Bericht über eine Radtour im Grenzgebiet von Tschechien und Polen, vom 05.06.-13.06.2010.

Geplant war eine Radreise mit Startpunkt Dresden, dann sollte es auf der tschechischen Seite zum Isergebirge gehen, am Riesengebirge vorbei, dann bei Bad Kudowa über die Grenze nach Polen und von dort zurück nach Deutschland. Der Zielort sollte Görlitz sein. Ich war an dieser Gegend schon seit längerer Zeit interessiert und wollte nun auch die Gelegenheit dazu nutzen, mein Leistungsvermögen zu testen, nachdem ich mich kurz vor Ostern einer kleinen Herzoperation unterziehen musste. Zuvor hatte ich mir für die geplanten Tagestrecken Tracks für mein Garmin Legend ausgearbeitet und mir für die voraussichtlichen Übernachtungsorte eine kleine Liste von möglichen Unterkünften zusammen gestellt.

Samstag 05.06.10
Fahrt mit dem Zug von Bremen nach Dresden, Abfahrt 7:18, Ankunft 15:42. Dann auf dem Elberadweg nach Königsstein. Dort hatte ich ein Zimmer reserviert. Sehr gutes Wetter und sehr viel Betrieb auf den Radwegen an der Elbe. Ich kam schlecht voran, überall Rummel. Die Elbe hatte Hochwasser und an einigen Stellen war der Radweg überflutet, so dass ich einmal über Wiesen schieben musste. Aber schöne Landschaft, sieht fast aus wie im Rheinland, mit bewaldeten Hängen und schönen Bauwerken. Das letzte Stück zur Unterkunft hatte ich mich vom GPS geroutet führen lassen, aber das war keine gute Idee. Ich wurde einen extrem steilen und holperigen Plattenweg hinauf geschickt (Pfaffenberg). Äußerst anstrengend, die größte Strecke musste ich schieben und das war mit den Packtaschen nicht einfach. Als ich oben war, war ich völlig erschöpft. Dann ging es zum Hotel in Gohrisch wieder ein Stück runter. Es hätte sicher auch einen einfacheren Weg gegeben. Tagesstrecke 45 km.

Sonntag 06.06.10
Fahrt an der Elbe zur tschechischen Grenze. Herrliche Landschaft und guter Radweg. Ein anderer Radfahrer fuhr hinter mir und als wir ins Gespräch kamen, erfuhr ich, dass er 84 Jahre alt ist. Fuhr aber noch ein sportliches Tourenrad und ein flottes Tempo. Kurz nach der Grenze war der Radweg an der Elbe wegen des Hochwassers voll gesperrt und ich musste mir eine Ausweichroute suchen. Ausgeschildert war nichts. Zum Glück hatte ich das GPS und den City Navigator. Damit fand ich hoch oben am Berghang einen felsigen und etwas schlammigen Pfad, der mich nach einer langen Strecke wieder an die Elbe führte. In TCH fuhr ich zunächst Hauptstraßen mit viel Verkehr, aber später waren es gut ausgebaute, ruhige Fernradwege. Auf den Hauptstraßen sind aber meistens Seitenstreifen vorhanden, auf denen man relativ gut fahren kann. In Tschechien fahren die meisten Radfahrer mit Helm. Ich konnte nirgends Geld wechseln, da Sonntag. Pralle Sonne und Hitze. Anstrengende Strecke, viele steile und lange Anstiege. Sehr erschöpft, starke Herzprobleme. Denke deswegen schon jetzt darüber nach, wie ich die geplante Tour evtl. abkürzen könnte. Geplant waren heute 100 km. An der ersten Unterkunft fuhr ich versehentlich vorbei. Die zweite Unterkunft war angeblich voll belegt und der Besitzer war ziemlich schroff und unfreundlich. Die Unterkunftssuche scheint hier ein Problem zu sein.
Ich musste weiter fahren bis nach Frydland. Aber auch da schien es zunächst nur eine Pension zu geben, kein Hotel, und auch die war voll belegt. Ich hatte schon befürchtet, dass ich die Nacht im Freien verbringen muss, aber dann fragte ich ein Ehepaar am Marktplatz und die waren sehr freundlich. Sie telefonierten mit einem Zimmervermieter und der hatte noch ein Zimmer frei. Die beiden brachten mich da sogar noch hin. Der Vermieter war ein sehr freundlicher älterer Herr, der aber kein Wort Deutsch oder Englisch sprach. Frydland ist ein netter Ort mit Atmosphäre, aber mit großem Renovierungsbedarf und es ist nicht allzuviel zu sehen. Tagesstrecke 127 km.

Mo. 07.06.10
Morgens im Cafe einen Kaffee getrunken und ein kleines Stück Kuchen gegessen, ansonsten kein Frühstück. Schwarze Wolken, aber trocken. Weil die gestrige Etappe so lang war, sollten es heute nur 60 km sein. Aber die Fahrt war extrem anstrengend. Es ging in die Berge. Brutal steile und lange Anstiege, selbst im kleinsten Gang manchmal kaum zu schaffen, sodass ich dann schieben musste. Beim Fahren lange Zeit nur 5-6 km/h. Aber sehr schöne Landschaft im Isergegirge. Dann setzte mitten im Gebirge ein Regenschauer ein und ich machte solange Pause, danach fuhr ich weiter. Es blieb dann auch trocken. In einer Hütte an einem Pass Mittag gegessen. Ewiges steiles auf und ab, auch Schotterwege. Ich war fix und fertig und heilfroh, dass heute nur 60 km auf dem Programm standen, aber auch die waren nur mit Mühe zu schaffen. Das Wetter wurde heiß und es gab wenig Schatten. Das erste Hotel war wieder belegt, aber im zweiten bekam ich ein Zimmer. Außerordentlich freundliche und aufmerksame Bedienung. Die anderen Gäste waren zumeist Schulkinder, und das Hotel wirkte auch eher wie eine Jugendherberge. Aber durchaus angenehm. Der Speisesaal wird nur zu bestimmten Zeiten geöffnet, sonst ist er verschlossen. Die Kinder benahmen sich auffallend gut. Aber ich bin völlig kaputt, habe heftige Herzrhythmusstörungen, sodass ich die Tour stark abkürzen möchte oder so abändern, dass es nicht mehr so durch die Berge geht. Meine geplanten Tagesetappen von 80-100 km sind unter diesen Umständen zu lang. Tagesstrecke 63 km. Hotel Jasmin in Vitkovice. Zimmer, Abendessen und Frühstück umgerechnet ca. 22 EUR!

Di. 08.06.10
Das Frühstück war OK, aber es gab nur Pulverkaffee. Entgegen meinen Befürchtungen lies sich die heutige Etappe wieder besser fahren. Guter Straßenzustand und mit zwar immer noch langen Steigungen, aber nicht mehr so steil wie gestern. Ich kam gut voran. Zweites Frühstück an einem kleinen Flugplatz. Von da war schon die Schneekoppe zu sehen, die aber nicht sonderlich imposant wirkt. Angenehmes Wetter, aufgelockerte Bewölkung und sonnig, aber nicht mehr so heiß wie gestern. Außerdem häufig im Wald angenehm schattig. Mittagessen in Trutnov, einer sehr schönen Stadt. Ankunft im Übernachtungsort Hronov schon um 16 Uhr, gleich ein sehr schönes, geräumiges Zimmer gefunden. Fühle mich fit und gut. Der Tag war weniger anstrengend als befürchtet.
Tagesstrecke 83 km.

Mi. 09.06.10
Mäßiges Frühstück mit Muckefuck. Aufbruch bei schönem Wetter zur polnischen Grenze. Hauptstraße gefahren, dichter LKW-Verkehr. Geldwechsel in Bad Kudowa war schwierig. In der Bank verstand niemand Deutsch oder Englisch und nach langem Warten vor der Kasse stellte sich dann heraus, dass ich dort kein Geld wechseln kann. Also eine Wechselstube gesucht, was auch mühsam war. Dann in die Berge in Richtung Heuscheuer-Gebirge. Sehr anstrengend und nicht unbedingt lohnend, denn man fährt immer im dichten Wald und hat kaum interessante Ausblicke. Steile Abfahrten und teilweise sehr schlechte Straßen mit vielen Löchern. Mittagessen in Duszniki-Stroj, von wo ich schon telefonisch mein Erscheinem in einer Pension in Wilhelmsthal (Boleslawow) ankündigte, danach wieder in die Berge. Landschaftlich schön, aber wieder äußerst anstrengend. Immer im kleinsten Gang mit 6 km/h bergauf. In großer Hitze immer nach Schatten gesucht. Ich war vollkommen am Ende meiner Kräfte. Schließlich eine lange und sehr steile rasende Abfahrt, die aber plötzlich an einer Straßensperrung endete. Unten im Tal wurde eine Brücke über einen reißenden Bach erneuert. Die alte Brücke war schon abgebrochen worden und es gab keine Möglickeit, rüber zu kommen. Ich war völlig ratlos, es war schon spät und ich war erschöpft und wollte auf keinen Fall die lange Steigung wieder hochfahren und dann einen Umweg suchen. Leider war es dort völlig einsam und niemand in der Nähe, den man um Rat fragen konnte. Aber dann kam ein polnischer Autofahrer, der auch irritiert vor der Sperrung hielt. Ich wollte ihn nach einer Umfahrung fragen, aber er verstand mich nicht und war nicht besonders freundlich. Dann fuhr er wieder weg, um sich bei Anwohnern zu erkundigen. Nach kurzer Zeit kam er wieder und gab mir ein Zeichen, ihm zu folgen. Er fuhr über einen lehmigen, holperigen Acker, wobei sein neu aussehendes Auto mehrmals heftig aufsetzte. Auf diesem Weg kamen wir zu einer anderen Straße, auf der ich dann mit GPS-Routing zu meinem Ziel weiterfahren konnte. Kam um 18:30 bei Pension Emilia an, die anderen Gäste waren schon beim Abendessen. Aber nachdem ich geduscht hatte, bekam ich auch noch etwas zu essen. Ich war aber so müde und kaputt, dass ich schon fast beim Essen einschlief. Empfehlenswerte Pension. Tagesstrecke 98 km.

Do. 10.06.10
Da die letzten Tage so anstrengend waren, beschloss ich, den weiteren Streckenverlauf so abzuändern, dass ich weniger Bergstraßen fahren muss. Ich musste also weiter nördlich fahren, aber da kamen eigentlich nur Hauptstraßen infrage. Morgens kam ich auf guten Straßen zügig voran bis Glatz. Guter Asphalt, überwiegend abschüssig. Konnte ein gutes Tempo vorlegen. In Glatz Verkehrschaos, war froh über mein Navi, damit kam ich relativ schnell durch die Stadt. Hatte schon zu Mittag 2/3 der Tagesstrecke geschafft. Auf den Hauptstraßen war recht viel Verkehr und es war ziemlich heiß. Gut ist in Polen, dass man fast in jedem Dorf einen kleinen Laden findet (Sklep), wo man Getränke kaufen kann.
Am Nachmittag bemerkte ich ein leises Rumpeln vom Hinterrad und dachte erst an eine lose Speiche. Das wurde dann aber schnell schlimmer und ca. 28 km vor Waldenburg beschloss ich, mir das mal genauer anzusehen. Was ich dann sah, schockierte mich: im Mantel des Hinterrades war ein ca. 4 cm langer klaffender Riss. Dort waren nur noch die Karkassenfäden vorhanden und der Mantel war an der Stelle schon ganz deformiert. Offensichtlich war der Reifen kurz vorm Platzen. Und ich war in der polnischen Provinz weitab vom nächsten Dorf, und Fahrradläden gibt es sowieso nicht viele. Wodurch der Riss entstanden war, weiß ich nicht. Die einzige Lösung schien mir zu sein, mit dem kaputten Mantel bis Waldenburg weiter zu fahren. Aber damit er nicht platzt, musste ich den Druck soweit wie möglich absenken. Dazu musste ich den defekten Mantel aber auf das Vorderrad montieren, denn hinten mit den schweren Packtaschen brauchte ich hohen Druck. Also tauschte ich die Mäntel vorn und hinten und fuhr vorsichtig und langsam weiter. Tatsächlich schaffte ich es dann bis Waldenburg. Der dortige Fahrradhändler hatte aber nur einen einzigen Mantel, der zum Austausch infrage kam: einen tschechischen Mantel Fabrikat Rubena in grellem Blau, für ca. 7 EUR. Gut, ich hatte keine andere Wahl und wechselte den Reifen gleich dort in der Werkstatt. Er hat sicher keine besondere Pannensicherheit, hat aber dann bis zum Ende der Tour durchgehalten (allerdings eierte er immer ein wenig). Trotz der technischen Probleme war ich schon um 16 Uhr in Waldenburg (Walbrzych). Etwas weiter, in Szczawno Zdrój (Bad Salzbrunn), fand ich auch gleich ein Hotel mit einem Zimmer, welches sehr luxuriös war: ein sehr großer Raum, gut eingerichtet, sogar mit einem großen Sofa und einem großen Balkon. Zum Hotel gehörte auch ein edel wirkendes Restaurant, allerdings fast ohne Kundschaft. Aber alles sehr feudal! Tagesstrecke wieder 98 km.

Fr. 11.06.10
Heute stand eine Fahrt über Hauptstraßen an. Ich folgte dem geplanten Track zuerst noch ca. 20 km und bog dann von da nach Norden ab, um über die Hauptstraßen nach Hirschberg zu kommen. Dabei fuhr ich immer Teilstücke geroutet nach GPS, was auch gut funktionierte. Auf diese Weise kam ich bis zur Landesstraße (?) 3, auf der ich dann weiter fuhr. Leider war es sehr unangenehm auf dieser Hauptstraße, denn sie war sehr stark befahren, viele LKW und Busse und im Gegensatz zu Tschechien gab es keine Seitenstreifen oder sie waren unbefestigt und nicht befahrbar. Also wurde ich immer in geringem Abstand überholt und mit den Dieselabgasen eingenebelt. Mir wurde schon ganz schlecht davon. Die Luft ist hier generell meist schlecht, Abgase und viel Staub und in den kleinen Ortschaften qualmt und stinkt es überall. Überall kokeln Feuer, in denen anscheinend irgendwelche Abfälle verbrannt werden. Manchmal kann man kaum atmen, so unangenehm ist der Qualm. Abschnittsweise war es auf dieser Straße auch unangenehm, weil am rechten Fahrbahnrand noch Reflektoren in die Fahrbahn eingelassen waren. Wenn man ganz rechts fahren wollte und musste, hoppelte man andauernd über diese Reflektoren. Die Straße wies auch etliche lange Steigungen auf und es wehte an manchen Stellen ein sehr starker Wind, direkt von vorn. Nachdem ich an Hirschberg (Jelenia Gora) vorbei war, hab ich in einer Raststätte etwas getrunken und mich etwas über die junge Bedienung geärgert, die wieder keinerlei Fremdsprachenkenntnisse hatte. Etwas später hielt ich noch an einer anderen Raststätte, das war ein kleiner Imbiss, wo der Besitzer Würste auf einem Grill briet. Er war sehr freundlich, sprach etwas deutsch und war sehr interessiert, sich mit mir zu unterhalten. Er hatte auch guten selbstmachten Salat. Ich habe dort fast 2 Liter Limonade getrunken, solchen Durst hatte ich. Als mein Tagesziel hatte ich mir Mirsk ausgewählt. Bis dahin war noch ein anstrengender Weg. In Mirsk sah ich drei ältere Frauen auf einer Bank sitzen und wollte sie nach einem Hotel fragen. Zuerst schienen sie mich nicht zu verstehen. Aber dann stand eine von ihnen, bestimmt über 80 Jahre alt, auf und fragte mich auf akzentfreiem Deutsch "Was wünschen Sie denn?" Ich fragte wieder nach einem Hotel, aber sie war anscheinend sehr schwerhörig und verstand mich zuerst immer falsch. Aber dann übersetzte sie es für die anderen Frauen und sie beratschlagten. Dann empfahlen sie mir 'Hotel Schwieradowje' und zeigten in die Fahrtrichtung. Ich dachte, dass Hotel heißt so, aber das war ein Missverständnis. Ich fuhr und fuhr und war längst aus dem Ort raus. Als ich Leute nach dem Hotel Schwieradowje fragte, zeigten sie immer weiter in die gleiche Richtung. Es ging bergauf und war anstrengend. Irgendwann fragte ich jemanden, der Deutsch verstand. Dabei stellte sich heraus, dass bald ein Kurort Swieradow-Stroj kommt und dass Hotel Swieradowje nur bedeutet: irgendein Hotel in diesem Ort. Also musste ich noch ein paar km weiter fahren bis in den Ort hinein, aber auch da war nicht so schnell ein Hotel zu finden. Schließlich landete in einem Hotel, eher eine düstere Absteige. An der Rezeption waren zwei rundliche Mädchen, die nur Polnisch verstanden und dauernd verlegen kicherten. Die Übernachtung sollte nur 10 EUR kosten und das Frühstück 5 EUR. Es dauerte aber lange, bis wir darüber sprachlich eine Übereinkunft erzielen konnten. Das Zimmer sah aus, als ob es seit 1930 nicht mehr renoviert worden wäre, so vergilbt waren die Tapeten. Aber wenigstens funktionierte die Dusche. Ich war völlig fertig und verschwitzt und verstaubt. Abends ging ich noch in den Ort, aber der hatte eine typische triste Ostblock-Atmosphäre. Viele Kurgäste, aber wenig nette Lokale. Da wo ich dann war, war die Bedienung lustlos und das Essen mäßig.
Der heutige Tag war sehr anstrengend und nervig. Hektischer Verkehr, Abgase, Lärm, Steigungen, Sturm und landschaftlich eher langweilig. Wenigstens war es heute nicht so warm. Es geht jetzt eigentlich nur noch darum, möglichst schnell wieder nach Deutschland zu kommen. Aber ich bin schon relativ kurz vor der Grenze!
Tagesstrecke 97 km.

Sa. 12.06.10
Das Frühstück war besser als befürchtet. Ich bin anscheinend der einzige Hotelgast. Dann Fahrt über abgelegene Straßen nach Görlitz. Einige erträgliche Anstiege. Recht nette Gegend, wenig Verkehr. Bedeckter Himmel, fast kühl. Ankunft in Görlitz um ca. 14 Uhr. Stadtbummel, einen Kaffee getrunken und dann in die Unterkunft nach Markersdorf gefahren. Kaum war ich da, fing es an zu gießen. Abendessen im 'Brauereigasthof'. Tagesstrecke 63,5 km.

So. 13.06.10
Rückfahrt von Görlitz. Elendig lange Fahrt mit der Bahn mit Wochenend-Ticket. Abfahrt 9:23 und Ankunft in Bremen um ca. 22 Uhr. Anschlusszüge verpasst wegen Verspätungen.


Gesamtstrecke: 680 km
Kosten: knapp 500 EUR


Resümee:
Im Grunde war das kein wirkliches Highlight. Da wo es besonders schön war (z.B. im Isergebirge), war es auch besonders anstrengend. Aber wirklich beeindruckend schön war es nur an wenigen Stellen. Überwiegend war die Strecke eher etwas langweilig, besonders in Polen. Das kann aber daran liegen, dass ich in Polen von der geplanten Strecke abgewichen und mehr abseits der Berge auf Hauptstraßen gefahren bin. Es gab wenige Höhepunkte bzw. lohnende Sehenswürdigkeiten, wenig Abwechselung. Glück hatte ich mit dem Wetter (das heißt, eigentlich war es fast zu warm), aber ich habe leider wenig Interessantes erlebt, auch kaum Leute kennen gelernt. Ich fand wenig Inspiration, habe auch relativ wenig fotografiert.
Die kleinen polnischen Dörfer sahen irgendwie alle fast gleich aus. Die Luftverunreinigung nervt stellenweise sehr. Abgase, Qualm, Staub und Gestank. Auch aggressive, kläffende Hunde nervten in kleien Dörfern in Polen manchmal.
Insgesamt fand ich die Unterschiede zwischen TCH und PL gering. In TCH habe ich mehr unfreundliche Leute angetroffen als in Polen und die Unterkunftsituation war schwieriger. Dafür waren die Straßen angenehmer zu befahren (bessere Oberfläche und gute Seitenstreifen an Hauptstraßen), aber leider hatten sie auch anstrengendere Steigungen. In Polen war es leichter, eine Unterkunft zu finden. Genervt hat mich, dass auch viele jüngere Leute kaum Fremdsprachenkenntnisse haben. Selbst in Banken, Rasthäusern oder Hotels wird man nicht immer verstanden, wenn man es auf Englisch oder Deutsch versucht.

Das Preis-/Leistungsverhältnis ist sehr gut. Die Übernachtungen kosten deutlich weniger als bei uns, und da wo sie in etwa das Gleiche kosten, bekommt man mehr fürs Geld, größere und schönere Zimmer. Das Essen ist auch preisgünstig, hat aber qualitativ nicht ganz westliches Niveau. Manchmal war es etwas dröge, weil Saucen fehlten. Aber das Bier schmeckte gut grins

Hervorragend geklappt hat das Fahren mit GPS. Leider gab es einige Umwege zu fahren wegen Elbüberflutung oder Straßenbaustellen, aber da hat sich der City-Navigator mit der Routingfunktion sehr gut bewährt. Ansonsten kam ich mit dem Rad bei Baustellen meistens durch. Ich bin begeistert von den Möglichkeiten, die GPS bietet. Sowohl das Fahren nach Track als auch das Fahren mit einigen Fixpunkten, die ich nach Karte eingegeben hatte und zwischen denen ich geroutet gefahren bin, hat hervorragend funktioniert. Etwas unangenehm ist mir nur aufgefallen, dass der City Navigator nur eine Minimalauswahl von Hotels in dieser Region gespeichert hat. Die meisten meiner Unterkünfte waren im CN nicht bekannt.

Helmut


Geändert von helmut_g (15.07.10 20:12)
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#638107 - 16.07.10 07:17 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
DieterFfm
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 357
Hallo Helmut,

heftige Tour, die Du da absolviert hast.
Ich war etwa zur selben Zeit auch in der Gegend. Am Mo. 7.6. fuhr ich von Meißen über Dresden nach Bad Schandau und dann den Rübezahl-Radweg durch das herrliche Kirnitzschtal und den Tschechischen Zipfel nach Zittau. Am nächsten Tag bin ich dann den Rübezahlweg weiter über Bogatynia in Polen, Frydlant in Tschechien und dann Swieradow-Zdroj wieder in Polen hoch ins Riesengebirge bis nach Karpacz. Und das mit Zelt und 35kg Gepäck. Ich hätte nie gedacht, dass es dort so steil sein kann, noch nie habe ich auf meinen Urlaubstouren so oft geschoben. Ich kann mir also ungefähr vorstellen, was Du da durchlitten hast.
Die Straßen in Tschechien und Polen waren größtenteils von schlechter Qualität, völlig entsetzt war ich von der Bausubstanz der Fabriken und Häuser in der Gegend (es gab auch Ausnahmen). Der Rübezahlradweg führte v.A. im Nationalpark über Waldwege, und oft habe ich mir zu meiner Federung gratuliert, ohne wäre es kaum fahrbar gewesen.
Der Rückweg von Karpacz ging dann auf Nebenstraßen und -sträßchen über Mirsk und Lesna nach Hagenwerder und Görlitz. Bekannte in Karpacz ließen sich erst die Strecke auf der Karte zeigen und nickten sie dann auch ab, auf Hauptstraße wäre es dort für Radler absolut lebensgefährlich, was Du ja auch indirekt bestätigt hast. Mit einem Navi wäre das für Dich doch auch möglich gewesen? Mein Navi hat mir bei der Streckenauswahl beste Dienste geleistet. (Na gut, eine Straße, die er angezeigt hatte, gab es nicht, was mich dann zu einem Umweg von 5km und 250Hm gezwungen hat),
Auf der Nebenstrecke war die Landschaft einfach herrlich, zwar hügelig, aber kaum Verkehr, tolle Ausblicke aufs Riesengebirge und auch ins Vorland. Und keine wilden Hunde oder irgendwelche Müllverbrennung. Probleme gabs eigentlich nur mit der Versorgung, erst wenige Kilometer vor der Grenze nach Deutschland konnte ich meine Euros loswerden, bis dahin war ich schon fast ausgetrocknet.
Mein Fazit war: tolle Gegend, vor allem im Riesengebirge; heftig anstrengend mit Gepäck, ohne Gepäck geniale Gegend für MTBs; die Bewohner erschienen mir ziemlich uninteressiert an Radfahrer mit Gepäck, Sprachprobleme haben eine Kontaktaufnahme meinerseits stark behindert, Deutsch oder Englisch ist fast unbekannt. Ich werde bestimmt in den nächsten jahren nochmals dort entlang fahren.

Gruß Dieter
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#638132 - 16.07.10 09:05 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.682
Hai Helmut,
für "nach einer Herzoperation" war Dein Vorhaben schon etwas ambitioniert, bravo für´s Durchhalten. Ich war letztes Jahr in ähnlicher Gegend ( Hier wär der Bericht )unterwegs und finde Du tust der Gegend ein wenig Unrecht. Die Langschaft fand ich selbst sehr ansprechend. Frydberg und Glatz sind eigentlich sehr schöne Städte, in ersterer kann man die sehenswerte Burg, in zweiterer eine Festung besichtigen. Die Anstiege fand ich (mit Ausnahme der böhmischen Schweiz, aber da bist Du wohl nicht lang gefahren) nicht besonders steil, es gab nur viele davon, aber das ist ja hier im Südwesten oft ähnlich. Allerdings sind wir nur in Ausnahmefällen die tschechischen Radwege gefahren, weil sich in CZ so gut wie alle Straßen streßfrei und problemlos beradeln lassen. Erstere sind in der Tat mehr fürs MTB-ausgelegt, sie sollte aber diesen Sommer komplett ausgestorben sein: ich habe Heerscharen tschechischer Radfahrer (man kennt scheint es, nur das MTB) in Montenegro angetroffen. Dass in Polen der Verkehr extrem stark und die Straßen eher schlecht sind, ist leider wahr. Allerdings gehört Südwestpolen auch zu den eher wohlhabenderen Regionen des Landes.
Gruß in den Nordwesten
Nat

Geändert von natash (16.07.10 09:09)
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#638175 - 16.07.10 12:10 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: natash]
alder
Mitglied
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Beiträge: 231
Resümee:
Im Grunde war das kein wirkliches Highlight. Da wo es besonders schön war (z.B. im Isergebirge), war es auch besonders anstrengend.
Das soll bei Gebirgen nicht ganz unüblich sein.

Aber wirklich beeindruckend schön war es nur an wenigen Stellen. Überwiegend war die Strecke eher etwas langweilig. Es gab wenige Höhepunkte bzw. lohnende Sehenswürdigkeiten, wenig Abwechselung.
Hier kann ich Erlebnisparks empfehlen - Disneyland oder so - da reiht sich Highlight an Highlight.

Das kann aber daran liegen, dass ich in Polen von der geplanten Strecke abgewichen und mehr abseits der Berge auf Hauptstraßen gefahren bin.
Das könnte man auch übersetzen in: Leider hatte ich zu wenig für die von mir gewählte Strecke trainiert und musste deshalb auf unattraktive Alternativrouten ausweichen.

.. aber ich habe leider wenig Interessantes erlebt, auch kaum Leute kennen gelernt.
Da ich von der Strecke überfordert war hatte ich weder die Zeit, noch die vorauszusetzende positive Grundeinstellung um nette Leute kennen zu lernen.

Auch aggressive, kläffende Hunde nervten in kleien Dörfern in Polen manchmal.
Mein Nervenkostüm war von der Überforderung so angegriffen dass mich sogar kläffende Hunde nervten.

Genervt hat mich, dass auch viele jüngere Leute kaum Fremdsprachenkenntnisse haben. Selbst in Banken, Rasthäusern oder Hotels wird man nicht immer verstanden, wenn man es auf Englisch oder Deutsch versucht.
Leider hab ich mich sprachlich überhaupt nicht auf die Reise vorbereitet und wenigstens die 10 wichtigsten Standardsätze gelernt.
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#638236 - 16.07.10 16:18 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
Pedalpetter
Mitglied
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Beiträge: 1.376
Hallo Helmut,

schön das Du nach Deiner OP schon wieder so fit bist, solch eine Tour zu fahren. bravo
Ansonsten hast Du da einen schönen und anschaulichen Bericht verfasst.
Es war sehr interessant ihn zu lesen.
Weiterhin viele schöne Touren wünscht
Dir
Volker
Gruß
Volker
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#638319 - 16.07.10 20:34 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: DieterFfm]
HelmutHB
Mitglied
Themenersteller
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Hallo Dieter,

da du zur gleichen Zeit gefahren bist, hast du ja auch die hohen Temperaturen abbekommen. Das war wohl schon ein kleiner Vorgeschmack auf die augenblickliche Hitzewelle.

Karpacz gehört zu den Orten, durch die ich eigentlich fahren wollte, aber dann ausgelassen hatte. Schade, das soll ja sehr schön sein. Stattdessen bin ich weiter nördlich durch Jelenia Gora gefahren.

Die Strecke von Swieradow-Zdroj nach Görlitz bin ich mit GPS-Track gefahren, das ging gut und über schöne kleine Straßen. Bin dabei auch durch Lesna gekommen, ein schöner Ort.

Vielleicht hatte ich in diesem Jahr etwas falsche Erwartungen und war noch nicht fit genug.

Gruß
Helmut
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#638335 - 16.07.10 21:14 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: natash]
HelmutHB
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Themenersteller
abwesend abwesend
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Hallo Nat,

'Herzoperation' ist eigentlich ein etwas unpassender Ausdruck. Es war ein Kathetereingriff, um mein Vorhofflimmern abzustellen. Da wird man nicht aufgeschnitten, sondern es wird ein Katheter durch eine Ader ins Herz eingeführt. Gefährlich war die Tour für mich nicht, und natürlich hatte ich die Einwilligung meines Arztes vorher eingeholt. Das Vorhofflimmern und die damit verbundenen Herzrhythmusstörungen sind nur sehr lästig, weil dadurch die körperliche Leistungsfähigkeit stark herabgesetzt wird. Die Vorhersage der Krankenhausärzte war, dass sich im Erfolgsfall ca. 3 Monate nach dem Eingriff eine Verbesserung einstellen müsste, und das wollte ich eben auf dieser Tour austesten.

Ja, es kann sein, dass ich die Gegend im Rückblick etwas zu negativ dargestellt habe, das resultierte wohl etwas aus dem Frust, dass ich die Schwierigkeit falsch eingeschätzt hatte und besonders daraus, dass mich der Freitag auf den Hauptstraßen ziemlich genervt hatte. Aber ich kann auch nicht sagen, dass das durchgehend eine beeindruckende Landschaft und spannende Tour gewesen ist.
Vielleicht bin ich durch vorherige Touren zu sehr verwöhnt. Im vorigen Jahr war ich in den französischen Alpen (inkl. TDF-Pässe), im Jahr davon in den Pyrenäen vom Atlantik zum Mittelmeer und vor drei Jahren bin ich von Südtirol über den Großglockner an den Chiemsee gefahren, und damit verglichen ist das Riesengebirge um einiges unspektakulärer. Aber das war mir natürlich schon vorher klar.

Im Gebiet von Glatz war ich vor einigen Jahren schon einmal mit dem Auto für mehrere Tage und habe dort auch einmal eine Tagestour mit dem Rad gemacht. Das war im Mai und es hatte mir ausgesprochen gut gefallen. Bin damals auch auf den Großen Schneeberg gewandert und habe die Glatzer Festung besichtigt. Das war auch der Auslöser für den Wunsch, dort mal mit dem Rad von Deutschland aus hinzufahren.
Es gibt da übrigens noch eine sehr sehenswerte Festung weiter nördlich, in Silberberg (Srebma Gora).

Das du die Anstiege nicht so steil fandest, wundert mich etwas. Da müsste man mal die Strecken genau vergleichen, die wir gefahren sind. Ich habe von meiner Tour einen aufgezeichneten GPS-Track, aber leider kann ich den nicht so auswerten, dass man die Steigungen in Prozentangaben sehen kann.

Was den Wohlstand angeht, hatte ich das Gegenteil von dem gehört, was du geschrieben hast, nämlich dass Schlesien eher ein armer Landesteil von Polen ist.

Gruß
Helmut
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#638337 - 16.07.10 21:22 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: Pedalpetter]
HelmutHB
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Themenersteller
abwesend abwesend
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Hallo Volker,

wie ich gerade schon geschrieben habe, war das ja keine 'richtige' Operation.

Und die große Herausforderung steht jetzt erst bevor: eine Woche im Allgäu und direkt danach eine Woche in den Dolomiten, das aber mit dem Rennrad in einer ruhigen Gruppe mit etwas älteren Herrschaften, sodass wir leistungsmäßig hoffentlich gut harmonieren.

Aber irgendwie passen Reiseberichte, wie ich ihn geschrieben habe, hier nicht wirklich rein. Das wirkt irgendwie etwas albern neben den Berichten über lange Weltreisen ...

Grüße aus Bremen,
Helmut
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#638373 - 17.07.10 06:47 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
Pedalpetter
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.376
In Antwort auf: helmut_g


Aber irgendwie passen Reiseberichte, wie ich ihn geschrieben habe, hier nicht wirklich rein. Das wirkt irgendwie etwas albern neben den Berichten über lange Weltreisen ...



Hallo Helmut,
das finde ich nicht. Du hast eine Reise mit dem Rad gemacht und das gehört hier rein.
Dafür nochmals danke.
Gruss
Volker
Gruß
Volker
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#638375 - 17.07.10 06:56 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
Holger
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 18.096
In Antwort auf: helmut_g
[...]Aber irgendwie passen Reiseberichte, wie ich ihn geschrieben habe, hier nicht wirklich rein. Das wirkt irgendwie etwas albern neben den Berichten über lange Weltreisen ...[...]

Wie kommst Du denn darauf? Schau doch mal nur die erste Seite der Reiseberichte an, von 28 Berichten sind vier außerhalb Europas, das sind weniger, als solche innerhalb Deutschlands.

Gruß
Holger
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#638380 - 17.07.10 07:22 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
In Antwort auf: helmut_g

Aber irgendwie passen Reiseberichte, wie ich ihn geschrieben habe, hier nicht wirklich rein. Das wirkt irgendwie etwas albern neben den Berichten über lange Weltreisen ...

Überhaupt nicht. Manchmal scheint es mir daß die östlichen Nachbarn weniger bekannt sind wie das Altiplano zwinker
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#638386 - 17.07.10 07:44 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
aika
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In Antwort auf: helmut_g
(...)
Aber irgendwie passen Reiseberichte, wie ich ihn geschrieben habe, hier nicht wirklich rein. (...)


doch, passt schon hierher, wie auch ich finde.

ich fand den bericht grade wegen der gegend, man kommt schliesslich relativ einfach ran, und auch wegen der subjektiven sicht und der befindlichkeiten lesenswert, man wird eben auch beim radeln nicht jünger.
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#638674 - 18.07.10 16:05 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: aika]
HelmutHB
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Falls ich jemand genauer dafür interessiert:
Ich habe hier mal die Gesamtstrecke aufgelistet, damit überhaupt klar ist, wo ich gefahren bin. Ich habe auch den aufgezeichneten Track im .GPX- oder .KML-Format, aber ich wüsste nicht, wo ich den im Netz ablegen könnte. Bei Interesse kann ich diesen Track auch per Mail zusenden.

Streckenverlauf:
Dresden - Elbradweg - Grenze Tschechien - Decin - (13) - Ceska Kamenice - Kytlice - Marenice - Jablonne V Podjestedi - Krizany - Chastava - Frydland - Hejnice - Jizerka - Polubny - Rokytnice - Vitkovice - Hrabakov - Vrchlabi - Cista - Cerny Dul - Janske Lazne - Mlade Buky - Trutnov - Petrikovice - Radvanice - Horny Drevic - Hronov - Male Porici - Nachod-Beloves - Grenze Polen - Kudowa Zdroj - (387) - Karlow - Leczyce - Duszniki Zdroj - Orlicke Zahori - Bystrzyca Klodzka - (392) - Stronie Slaskie - Boleslawow - Ladek Zdroj - Zelazno - Klodzko - Nowa Ruda - Jedlina Zdroj - Walbrzych - Szczawno Zdroj - Czarny Bor - Kamennia Gora - Swidnik - Kaczorow - (3) - Jelenia Gora - Rybnica - Stara Kamienica - Grudza - Mirsk - (361) - Swieradow Zdroj - Krobica - Pobiedna - Sviecie - Lesna - Platerowa - Mikulowa - Görlitz (D)

Gruß
Helmut
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#640428 - 24.07.10 10:39 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: HelmutHB]
velOlaf
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Hallo Helmut,
ich finde Deinen Bericht sehr interssant. Mein Vater kommt aus der Grafschaft Glatz und ich habe schon einmal überlegt, meine Wurzeln per Velo zu erforschen. Ich erinnere mich dunkel an die Landschaft vom Urlaub als ich sieben Jahre alt war und kann mir gut vorstellen, daß mir das gefällt.
Als Alleinreisender bekommt man schnell den Eindruck, daß Menschen abweisend sind, weil man die Sprache nicht spricht. Polnisch ist ja auch nicht gerade einfach zu merken oder zu erlernen. In dieser abgeschiedenen Gegend ist auch nicht zu erwarten, daß viele Deutsch oder Englisch sprechen. Die, die noch Deutsch von früher sprechen, sterben schliesslich aus. Ich habe gute Erfahrungen in Polen gemacht, wie auch schlechte. Menschen waren nett und unfreundlich, wie überall auf der Welt. Ich finde das auch OK dementsprechend zu berichten. Die merkwürdigen Kommentare weiter oben entziehen sich jeder Diskussion.
--- off ---

Geändert von felgenbieger (24.07.10 10:49)
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#644553 - 09.08.10 14:53 Re: Rund ums Riesengebirge in Tschechien und Polen [Re: velOlaf]
HelmutHB
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Hallo Olaf,

das Glatzer Bergland ist sehr schön. Eine sehr liebliche, harmonische Landschaft. Meine Mutter stammte auch aus dieser Gegend, aber ich hatte mich früher nicht dafür interessiert und wollte unter keinen Umständen nach Polen fahren. Aber irgendwann war ich dann doch einmal dort und es gefiehl mir sehr gut.

Ich war auch schon in Masuren mit dem Rad und habe die Polen zumeist als sehr aufgeschlossen und freundlich erlebt.

Bei dieser Reise habe ich nur in Tschechien einige vereinzelte andere Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei einer Unterkunft, als mich der Besitzer ziemlich schroff abwimmelte und mir auf die Frage, wo man in der Umgebung sonst unterkommen könnte, keine Antwort geben wollte. Aber auch in Tschechien habe ich ausgesprochen hilfsbereite und freundliche Leute getroffen, darauf hatte ich ja auch hingewiesen.

Was die Sprachkenntnisse betrifft, habe ich schon die Erwartung, dass Personen im Alter von vielleicht 15-30 Jahren zumindest einige Grundkenntnisse in Englisch haben, das ist hier so und warum sollte das in Polen anders sein. Zumindest würde ich mir das dann wünschen, wenn diese Leute Funktionen haben, durch die sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in Kontakt mit Ausländern kommen, z. B. in Hotels oder Banken. Ich bin selber nicht sehr sprachbegabt, aber bemühe mich, meinen vorhandenen Vorrat an fremdsprachlichen Vokabeln so gut wie möglich einzusetzen.

Gruß
Helmut
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