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#570543 - 20.11.09 11:52 Schaltzüge Festgebacken!
Gisibert
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 368
Hallo zusammen,

an meinem alten Trekkingrad habe ich gestern - näch ca. halbjähriger Standzeit im Trockenen - feststellen müssen, dass der hintere Schaltzug im hinteren Führungsschlauch (also jener, der ins Schaltwerk mündet) quasi festgebacken ist. Er lässt sich keinen Millimeter bewegen, auch heute nicht, nachdem ich Kriechöl über Nacht einwirken ließ.

Mir ist schleierhaft, wie das passieren kann. Wäre es möglich, dass das Fett, welches ich verwendete, darfür verantwortlich ist? Es handelt sich um Hanseline Naben- und Tretlagerfett. Als ich die Schaltzüge vor ca. 2 Jahren wechselte, habe ich sie damit dünn eingeschmiert.

ps. das Rad war seit dem Schaltzugwechsel vor zwei Jahren kaum in Benutzung, allenfalls 150km im Jahr und dann auch nur für flache Kurzstrecken in der Stadt.

Es grüßt,

gisi

Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.

Geändert von Gisibert (20.11.09 12:04)
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#570546 - 20.11.09 11:59 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
ulli82
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.724
Darf ich fragen, warum du die neuen (?) Schaltzüge gefettet hast? Ist doch vollkommen überflüssig.
Lieber Gruss, Matthias
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#570548 - 20.11.09 12:03 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: ulli82]
Gisibert
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 368
In Antwort auf: ulli82
Darf ich fragen, warum du die neuen (?) Schaltzüge gefettet hast? Ist doch vollkommen überflüssig.


Hallo ulli82,

ich habe sie gefettet, weil das in einer Anleitung, die ich im Internet damals fand, so empfohlen wurde. Außerdem leuchtete mir das ein, da sie dann - jedenfalls nimmt man das als Laie so an - leichtgängiger durch die Schläuche flutschen und nicht so schnell der Korrosion anheim fallen.

Was ich noch erwähnen muss: das Rad stand einige Wochen in umittelbarer Nähe einer Baustelle und ist dadurch stark verstaubt. Seitdem hatte ich es aber nicht mehr in Benutzung.

Es grüßt,

gisi
Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.
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#570549 - 20.11.09 12:08 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.893
Korrosion? Sollte man Dir verzinkte Seile und unausgekleidete Hüllen angedreht haben? Auch vor zwei Jahren wäre das eine ausgesprochene Frechheit gewesen. Bei rostfreien Seilen und mit kunststoffauskleidung ist Schmierung wirklich nicht nötig und eher schädlich. Einmal zieht das Fett Dreck regelrecht an und zum anderen kann es verharzen. Sieht so aus, als müsstest Du die Leitung im Ganzen wechseln.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#570552 - 20.11.09 12:14 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Falk]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
In Antwort auf: falk
Bei rostfreien Seilen und mit kunststoffauskleidung ist Schmierung wirklich nicht nötig und eher schädlich.

soso. Bei deinen Rohloffgebbeln vielleicht.

Bei der Schleife am Schaltwerk ist der Teflonliner im nu weggerubbelt, und dann reibt Stahl gegen Stahl. Mit etwas Feuchtigkeit haben wir den Salat, siehe Gisi.
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#570575 - 20.11.09 13:26 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
Karl Drais
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.300
Die Frage ist in der Tat: hatte die Schaltzughülle einen Inliner (aus Teflon o.ä.) - wobei das absoluter Standard ist und man vermutl. lange suchen muss, um eine ohne zu finden?
Hatte vor Jahren mal Fett vom "Ökoladen" Spinnrad in einen Steuersatz geschmiert, dieses Fett ist dann auch verharzt...
Hanseline kenne ich nur vom Namen und Sehen, benutzt habe ich es noch nie. Prinzipiell ist Naben- u. Tretlagerfett (=Hochleistungsfett) dafür nicht das richtige Schmiermittel, aber schlimm sollte das nicht sein.
Ich finde, die Hüllen sollten im Neuzustand vor Einbau auf jeden fall geölt (Caramba, WD40 u.a.) oder gefettet (normales Montagefett) werden. Ob ölen oder fetten auf Dauer besser ist, da konnte ich noch keine Unterschiede feststellen.

Geändert von LVM (20.11.09 13:37)
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#570581 - 20.11.09 13:36 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
Karl Drais
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.300
In Antwort auf: Gisibert


Was ich noch erwähnen muss: das Rad stand einige Wochen in umittelbarer Nähe einer Baustelle und ist dadurch stark verstaubt. Seitdem hatte ich es aber nicht mehr in Benutzung.



Staub zieht zwar über all hin, aber sicher nicht dort in die Schaltzughülle schmunzel
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#570595 - 20.11.09 14:57 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
tirb68
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 3.961
Ich vermute mal, dass sich das Schaltseil irgendwie "aufgedröselt" hat und nun in der Hülle klemmt. Da hilft nur wechseln. Warum ziehst Du nicht einfach mal das hintere Hüllenende runter und schaust nach? Wenn sich sowieso nichts mehr bewegt, kommst Du um´s Schrauben eh nicht rum.

Brit
Der normale Tropfen macht das schon und fließt mit den anderen in den Wasserkopf der Nation.
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#570623 - 20.11.09 17:22 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: mgabri]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.893
Zitat:
soso. Bei deinen Rohloffgebbeln vielleicht.

Hm, naja. Seit 1969 fahre ich in der Weltgeschichte herum, seit 1993 mit Schaltungen. Mein erstes R-Gerät hat die Nummer 1955. Wie lange ich mit anderen Bauarten klargekommen bin, musst Du selber ausrechnen.
Gerade der Bogen am Schaltwerk war nie auffällig.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#570628 - 20.11.09 17:58 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
schorsch-adel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.473
Schaltzüge und Hüllen sind Verschleißteile. Ich würde nicht lange Ursachenforschung betreiben, weg damit und neue rein. Vielleicht noch prophylaktisch Mausefallen aufstellen.
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#570673 - 20.11.09 20:41 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.844
Frage ist auch, wie genau du den Test durchgeführt hast. Können es auch die Schalthebel sein? Oder das Schaltwerk? Vielleicht die Kunststoffbeschichtung der Züge selber aufgerubbelt? gibts bei speziell ummantelten Zügen manchmal. Klingt eher nicht nach festsitzendem Zug. Irgendwas ginge da doch meistens, vor oder zurück. Irgendwo komplett eingeklemmt, verknickt?

Zur Endspirale: Also daß sich dort drin Wasser sammelt und der Zug andreckt bzw gammelt, ist nach einer gewissen Zeit normal. Fett kann das verlangsamen. Im Prinzip aber gebe ich Falk recht: die Teflonliner dienen nicht der Kosmetik sondern der Schmierung selbst. Am besten funktioniert das dauerhaft ohne weitere Zutaten, einfach Edelstahlzug im durchgängigen Liner und Ruhe.

Fett und Kunststoff vertragen sich nicht ohne weiteres, daß Shimano die Hüllen dennoch spezialfettet, mag etwaige Korrosion ausbremsen, für die Leichtgängigkeit ist es kontraproduktiv. Kann man leicht verifizieren, wenn man einen entfetteten Zug durch eine trockene Hülle gleiten läßt und das dann mit Fettpackung wirderholt.

Daß die Liner in der Endspirale durchgerubbelt werden, habe ich noch nie gehört und halte ich für ein Gerücht. Fett würde die dann entstehende Reibung außerdem kaum wirkungsvoll ausgleichen können. Daher ja die Erfindung der Liner.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (20.11.09 20:42)
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Off-topic #570676 - 20.11.09 20:46 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Karl Drais]
corse
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 52
In Antwort auf: LVM

Ich finde, die Hüllen sollten im Neuzustand vor Einbau auf jeden fall geölt (Caramba, WD40 u.a.) oder gefettet (normales Montagefett) werden.


Caramba und WD40 sind kein Öl sondern Lösungsmittel, die entfettend wirken. Machen zwar wunderbar sauber, aber danach ist Ölen bzw. Fetten angesagt.

gruß
Chris
Gruß
Chris
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#570724 - 20.11.09 23:18 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: corse]
Gisibert
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 368
Hallo zusammen,

erstmal besten Dank für die rege Beteiligung!

Ich war inzwischen beim Radladen und habe mir neue Schaltschläuche zuschneiden lassen und einen Satz Schaltzüge geholt. Wie sich herausstellte, war auch der Schaltschlauch (resp. Schaltzug-Führungsschlauch vorne) des Umwerfers defekt: an beiden Enden ragten bis zu 1cm weit die Drähte heraus, was sich sehr negativ auf das Schaltverhalten auswirkte.

Irgendwie war bei diesem Rad wohl schaltungsmäßig der Wurm drin. wirr

Die neuen Schaltzüge (übrigens sind es, wie auch die alten, normale Standardzüge für ca. 2-3 Euro) habe ich diesmal nicht mit Fett, sondern mit meinem 'Brunox Turbospray' (das ist so ein Allzweckwundermittel, das wohl zugleich reinigt UND auch schmiert, außerdem auch als Kontakspray (Beleuchtung) verwendbar ist) bestrichen und dann erst in die neuen Schaltschläuche eingefädelt.

Nun läuft alles wieder soweit rund. Ich hoffe mal, dass das diesmal etwas länger der Fall ist. Allein der Umwerfer (Shimano Deore) nervt mich: da muss ich mir beizeiten nochmal helfen lassen, denn die Inbusschraube ist rechts angebracht und das Ende des Schaltzuges ragt nach links heraus, so dass man den Schaltzug alleine einfach nicht vernünftig spannen kann; man müsste sich regelrecht zweiteilen.

ps. ich nehme an, dass es so war, wie schon jemand schrieb: durch Korrosion im Schaltschlauch lösten sich einzelne feine Drähtchen ab und diese verfingen sich dann im Gummi, resp. im verharzten Fett und in den Drähten des Schaltschlauches selbst. Leider habe ich die Reste im Radladen gelassen, so dass ich nun nicht mehr genauer nachforschen kann.

Es grüßt Euch,

gisi
Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.

Geändert von Gisibert (20.11.09 23:22)
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#570806 - 21.11.09 14:10 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.893
»Standardzüge«? Entscheidend ist doch, ob die Seile rostfrei sind. Siehst Du den Unterschied? Gelegentlich gibt es tatsächlich noch verzinkte Seile, und die sind beim Fahrrad wirklich Mist. Beim Vergammeln zugucken erfordert da nicht sehr viel Geduld. Dein Schmierstoffangriff war aber wahrscheinlich ein Fehler (»Öl wirkt Wunder - aber nur mitunter«). Dreck zieht es sicherlich auch an. Besser wäre es gewesen, trocken einzubauen. Was in den nächsten Tagen passiert, ist nicht so ausschlaggebend. Interesant ist, wie die Seile in einem oder zwei Jahren laufen.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#570811 - 21.11.09 15:06 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Falk]
weasel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.871
Hallo,
im Nachbarfaden zu den Gore-Schaltzügen wurde dieser Schaltzugtest verlinkt, laut dem bei den billigen Shimano Standardschaltzügen die Innenzüge nur aus verzinktem Stahl bestehen. Kann denn das tatsächlich stimmen? Ich dachte die gibt es nur noch bei Discounter-Nonameware.
Leider wird nicht erwähnt zu welcher Gruppe das Schaltzugset gehört.
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#570814 - 21.11.09 15:52 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Falk]
Gisibert
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 368
In Antwort auf: falk
»Standardzüge«? Entscheidend ist doch, ob die Seile rostfrei sind. Siehst Du den Unterschied? Gelegentlich gibt es tatsächlich noch verzinkte Seile, und die sind beim Fahrrad wirklich Mist. Beim Vergammeln zugucken erfordert da nicht sehr viel Geduld. Dein Schmierstoffangriff war aber wahrscheinlich ein Fehler (»Öl wirkt Wunder - aber nur mitunter«). Dreck zieht es sicherlich auch an. Besser wäre es gewesen, trocken einzubauen. Was in den nächsten Tagen passiert, ist nicht so ausschlaggebend. Interesant ist, wie die Seile in einem oder zwei Jahren laufen.

Falk, SchwLAbt


Hallo Falk,

ich habe leider keine Ahnung, was das nun für Züge sind. Aber wenn ich mir den verlinkten Schaltzug-Test anschaue, dann fürchte ich, dass meine Züge eher unter Noname fallen dürften, denn ich habe 2 Schaltzüge incl. Führungsschläuche für knapp unter 10 Euro bekommen.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass der mir im Radladen keinen Mist verkauft hat. Weshalb sollte er mir billige Züge andrehen, wenn allseits bekannt ist, dass die nicht taugen und daher teurere Ware empfehlenswert wäre.

Bei den alten Zügen kann aber ein Fehlgriff von mir verschuldet sein, da ich sie in der Radecke vom Karstadt kaufte (Point).

Es grüßt Dich,

gisi

Fährst Du Rad, brauchst Du keinen Rat. Nicht des Reims, sondern der Auslautverhärtung wegen.

Geändert von Gisibert (21.11.09 15:53)
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#570816 - 21.11.09 16:31 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Gisibert]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.893
Das Material ist doch zu erkennen. Verzinkte Seile sind im Neuzustand silberweiß mit leicht bläulichem Einschlag, rostfreie sind eher silbergrau und außerdem in der Regel nichtmagnetisch. Das kannst Du in einem Eisenwarenladen oder Baumarkt bei den Schrauben gut vergleichen. Der Preis ist nicht so aussagekräftig, rostfreie Seile kosten auch keine Unsummen.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#570828 - 21.11.09 18:28 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Falk]
GEBLA
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 432
Moin Moin,

mit dem Auswechseld der kompletten Züge wurde ja schon richtig gehandelt. Und auch die Empfehlung, nur Seile aus rostfreiem Draht zu kaufen, ist absolut sinnvoll. Leider gibt es immer noch verzinkte Seile: 50 Cent Unterschied sind bei einem Rad, daß für 149€ im Baumarkt steht, viel Geld.
Zu den Außenhüllen mit Linern: Die Liner bestehen nur in den seltensten Fällen aus Teflon. Deshalb sollte man sehr vorsichtig damit sein, welches Öl oder Fett man zur Schmierung der Innenseile verwendet.
Die Frage ist natürlich, ob man überhaupt schmieren sollte. Im Neuzustand macht das keinen Unterschied. Allerdings haben ungeschmierte Züge die Tendenz, Wasser regelrecht einzusaugen. Dann gammeln verzinkte Seile, rostfreie oxidieren ein wenig, manchmal kann auch der Liner quellen. Im Winter kann das Seil dazu einfrieren.
Es wurde ja schon angesprochen, daß Fetten der Seile dieselben etwas schwerer laufen läßt, obwohl das am montierten Rad kaum fühlbar ist.
Ich öle bei der Montage die Seile mit Silikonöl. Das ist mit allen Linern verträglich und weist Wasser sehr gut ab. Ich wäre sehr vorsichtig mit WD40, Brunox und ähnlichem, da diese oft Lösemittel enthalten, die den Liner anlösen könnten, sollte er nicht aus Teflon bestehen. Ähnlich sollte man kein Lagerfett verwenden, sondern nur Teflonfett, Silikonfett oder ähnliches.
Noch ein wichtiger Tip: Nach dem Ablängen der Außenhüllen sollten die Hüllenenden rechtwinklig abgeschliffen werden. Das hilft dagegen, daß sich die Drähte herausschieben und dann im Anlötteil das Seil verklemmen. Ich halte dazu den Außenzug kurz an einen Bandschleifer, aber man kann natürlich auch ein Blatt Schleifpapier auf eine Fläche legen und die Außenhülle hin- und herbewegen. Es geht sogar mit einer feinen Feile vernünftiger Qualität.

Viele Grüße,
Georg
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#570830 - 21.11.09 19:05 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: GEBLA]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.844
dafür
...in diesem Sinne. Andreas
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#570846 - 21.11.09 20:39 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: weasel]
mimesn
Nicht registriert
In Antwort auf: weasel
Hallo,
im Nachbarfaden zu den Gore-Schaltzügen wurde dieser Schaltzugtest verlinkt, laut dem bei den billigen Shimano Standardschaltzügen die Innenzüge nur aus verzinktem Stahl bestehen. Kann denn das tatsächlich stimmen? Ich dachte die gibt es nur noch bei Discounter-Nonameware.
Leider wird nicht erwähnt zu welcher Gruppe das Schaltzugset gehört.


Der Test ist von 2003. Durchaus möglich, daß mittlerweile von Shimano keine verzinkten Seile mehr erhältlich sind (ehrlich gesagt, ich weiß es nicht). Mir kam es nur darauf an, darauf hinzuweisen, daß es weniger entscheidend ist, ob die Seile verzinkt oder nichtrostend sind, sondern ob die Hüllen ausreichend gedichtet sind.

Ich fahre an einem Rad verzinkt-ungedichtet (ab und an Mal geölt), an einem Rad verzinkt-gedichtet (ungeölt), an drittem Rad rostfrei-gedichtet.

Ungedichtet läuft irgendwann schwerer (geölt alles wieder i.O. - Rost bisher nicht zu finden), gedichtet läufts ohne Ölung sehr lange sehr gut (bei Schwergängigkeit sind meist schon einzelne Adern gebrochen -> Austausch).

Schaltzüge in Shimano-STI neigen ohnehin relativ schnell zu Aderbrüchen (regelmäßiger Austausch beugt unangenehmen Überraschungen vor) - da kommt bei einigermaßen Kilometerleistung / Jahr auch ein verzinktes Seil bis zum Austausch nicht zum rosten.
Und Schaltseilwechsel bei Kettenschaltung ist doch recht unkompliziert und schnell erledigt zwinker

Gruß
Micha

PS. Auf größeren Touren führe ich für den Fall der Fälle immer ein Schaltseil und ein Bremsseil (verzinkt) mit. Die Enden dünn verlötet - nichts spleißt auf.
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#570847 - 21.11.09 20:42 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: ]
Andreas
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 14.288
Hallo Micha,

In Antwort auf: mimesn
Mir kam es nur darauf an, darauf hinzuweisen, daß es weniger entscheidend ist, ob die Seile verzinkt oder nichtrostend sind, sondern ob die Hüllen ausreichend gedichtet sind.


Das zweite sollte das erste nicht ausschließen, denn keine Dichtung kann Luftfeuchtigkeit aus den Hüllen vertreiben.

Gruß
Andreas
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#570855 - 21.11.09 21:06 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Andreas]
mimesn
Nicht registriert
In Antwort auf: Andreas R
Hallo Micha,

In Antwort auf: mimesn
Mir kam es nur darauf an, darauf hinzuweisen, daß es weniger entscheidend ist, ob die Seile verzinkt oder nichtrostend sind, sondern ob die Hüllen ausreichend gedichtet sind.


Das zweite sollte das erste nicht ausschließen, denn keine Dichtung kann Luftfeuchtigkeit aus den Hüllen vertreiben.

Gruß
Andreas


Meine Erfahrungen fallen diesbezüglich ähnlich wie der Test aus: Eigentlich ist das Material egal, Hauptsache die Dichtung klappt schmunzel - Ansonsten mehr Wartung.
Edelstahl ist völlig in Ordnung, für Notfallersatz lassen sich verzinkte Seile aber besser löten.
Material in mittlerer Qualität, vernünftig verlegt und gewartet, lief bei mir bisher immer völlig problemlos.

Gruß
Micha
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#570876 - 22.11.09 06:34 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: schorsch-adel]
Gegenwind
Mitglied
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Unterwegs in Deutschland

In Antwort auf: schorsch-adel
Schaltzüge und Hüllen sind Verschleißteile. Ich würde nicht lange Ursachenforschung betreiben, weg damit und neue rein. Vielleicht noch prophylaktisch Mausefallen aufstellen.


Recht hat er - ausbauen und ab damit in die Tonne. Was vernünftiges neu kaufen und gut is!
Nach dem Motto: Was nix kostet - ist auch nix. Was soll man sich lange damit beschäftigen?
Musste an den ShimanoNexus-Zügen an meinem "TäglichzumBahnhofPendelrad" noch nie was machen und fest saßen die auch noch nie. Und ich fahre 5 Tage die Woche seit 5 Jahren mit dem Flitzer (naja) bei JEDEM Wetter. Mal schauen, wie es an meinem R-Gerät bald aussieht???
Gruß - Stefan
Nicht immer online... auch mal offline
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#570879 - 22.11.09 08:17 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: ]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.893
Zitat:
für Notfallersatz lassen sich verzinkte Seile aber besser löten.

Willst Du tatsächlich an den Seilen herumlöten? Seit die Nippel angegossen werden, reißt es doch keine mehr raus. Außerdem, bei Seilschäden unmittelbar am Nippel ist mit dem Schalt- oder Bremshebel was faul. Eine wirksame Verbindung wird ohne Zinnbad und scharfes Flussmittel (am Besten Salzsäure) sowieso problematisch. Deshalb sollte man es wirklich lassen, ein Reserveseil an Bord ist die bessere Lösung. Neben ihrer Korrosionsanfälligkeit sind verzinkte Seile auch im Neuzustand deutlich rauer als rostfreie. Verzinkt ist Sparen am falschen Ende.

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#570921 - 22.11.09 14:45 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Falk]
Gegenwind
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 468
Unterwegs in Deutschland

Also wirklich - Schaltzüge sind doch eher Pfennigskram und dann daran herumdoktorn um mich dann womöglich bei 2°C bei Nieselregen im Dunkeln zu ärgern? Nee Danke. Einmal was gescheites gedichtetes kaufen und gut is für längere Zeit.
Oder??
Gruß - Stefan
Nicht immer online... auch mal offline
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#570956 - 22.11.09 18:10 Re: Schaltzüge Festgebacken! [Re: Falk]
mimesn
Nicht registriert
In Antwort auf: falk
Zitat:
für Notfallersatz lassen sich verzinkte Seile aber besser löten.

Willst Du tatsächlich an den Seilen herumlöten? Seit die Nippel angegossen werden, reißt es doch keine mehr raus.

Nippel abgerissen meinte ich nicht. Aber kurz hinter dem Nippel kommt es bei STI irgendwann mal zu einzelnen Aderbrüchen. Schalten geht dann nur noch schwerer, unsauberer und irgendwann gar nicht. Wenn das Unterwegs passiert, habe ich gern ein Ersatzseil dabei.

In Antwort auf: falk
Eine wirksame Verbindung wird ohne Zinnbad und scharfes Flussmittel (am Besten Salzsäure) sowieso problematisch. Deshalb sollte man es wirklich lassen, ein Reserveseil an Bord ist die bessere Lösung. Neben ihrer Korrosionsanfälligkeit sind verzinkte Seile auch im Neuzustand deutlich rauer als rostfreie. Verzinkt ist Sparen am falschen Ende.


Genau. Ich schrieb auch nur von Reserveseil (war zumindest gemeint). Ich habe irgendwann mal im Baumarkt Brems- und Schaltseile gekauft (Diese haben jeweils an jedem Ende angegossene Nippel - zum Teil in unterschiedlicher Bauform). Davon die nicht benötigten Nippel abkneifen, das Seilende verlöten, und schon hat man 1a Ersatzseile, für die man wegen der Verlötung keine Endkappen benötigt. Aufspleißen unmöglich zwinker (lassen sich dadurch auch einwandfrei durch die Hüllen fädeln) - gut, Kleben ginge auch.

Korrosionsanfälligkeit spielte zumindest bei den von mir verwendeten Seilen bisher keine Rolle. Entweder sie funktionieren noch immer gut, oder aber sie werden ohnehin noch vor Rostbefall gewechselt.

Aber, wie auch immer, Schalt- und Bremsseile sollten immer in einwandfreiem Zustand sein. (Bremsseilriß an vorderer Bremse hatte ich mal vor Jahren an einem Leihrad. Zum Glück gab es genug Platz für alleinigen Rücktritteinsatz. Den Adrenalinschub vergißt man aber nicht so schnell.

Gruß
Micha

PS. Nippel selber löten habe ich vor fast dreißig Jahren das letzte Mal gemacht - etwas aufwendiger, hat aber immer gut gehalten.
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