Moin,

wir haben uns eine gebrauchte FollowMe Kupplung gekauft, um unseren 5jährigen Sohn bei Bedarf Abschleppen zu können. Ich habe mich vorher ein wenig im Netz eingelesen und überall wurde das besonders gute Fahrverhalten gelobt. wir haben jetzt die ersten kurzen Teststrecken zurückgelegt und ich finde das Fahrverhalten unseres Gespanns zumindest sehr gewöhnungsbedürftig. Bei geringer Geschwindigkeit muß ich ganz schon auf meinem Rad turnen um die Fuhre stabil zu halten. Das Zugrad ist ein zum Randonneur umgebauter Cyclocrosser, mein Sohn fährt ein 18 Zoll Rädchen. Rad und Kind wiegen ca 11kg + 22kg und mein Sohn ist ca 110cm groß. Ist er schon zu groß und zu schwer oder liegt unser Schwerpunkt zu hoch oder ist dieses Fahrgefühl systemimmanent bei Einspuranhängern ?

Gruß Robert

Hallo Robert,

mit dem FollowMe selbst habe ich keine Erfahrung, aber mit dem Adams Slipstream, der ist an der Sattelstütze angebracht, also noch etwas ungünstiger. Der Kinderanhänger ist im Verhältnis dazu kaum zu bemerken, vor allem, wenn das Kind hinten ein bisschen "Rumturnt". bei mir ist es ein MTB, und ich habe als Lenker den originalen Lenker einer 1100er Kawasaki Zephyr montiert, der hatte sich in der Garage nicht rechtzeitig vor mir versteckt. Selbst mit diesem Hirschgeweih muss ich ein wenig arbeiten, wenn hinten rumort wird. Dass der tendenziell bessere FollowMe mit einem Randonneurlenker nur schwer zu bändigen ist, kann ich mir lebhaft vorstellen. Der Passagier braucht ja das Gleichgewicht nicht selbst zu halten, da kümmert sich der Papa drum.

Ich habe einen Rückspiegel montiert, damit ich sehen kann, was hinten los ist. Der Versuch, auf den Hinteren Rängen mit vollem Körpereinsatz möglichst weit seitlich zu spucken, hat mich auf einem Waldweg beinahe in die Bäume am gegenüberliegenden Wegrand gebracht... Ein Tandem mit StoKid ist klar besser zu fahren.

Vergleiche mal das Fahrverhalten mit Passagier mit dem, wenn Du einen Sack Kartoffeln auf das Kinderrad packst. Der Unterschied ist das, was der Passagier an Unruhe bringt.

Grüße
hans-albert

Moin Moin,

ja, gewöhnungsbedürftig kann man das Fahrverhalten beschreiben. Im Vergleich zu anderen von mir gefahrenen Systemen hat mir Follow-me trotzdem am besten gefallen und für meine Zwecke (3 km zum Kindergarten und Heimholhilfe bei der Sonntagsrunde, 10 km) ist es ideal.
Einen entscheidenden Einfluss hat das Zugfahrrad. Hinter dem MTB ist der Follow-me deutlich unruhiger als hinter dem Tourenrad. Ein größeres Kind kann den Zug dann auch zum schwanken bringen. Mit dem 20 Zoll Pucky wurde es mir zu unruhig.
Derzeit nutze ich Follow-me mit meiner 4 Jahre alten Tochter auf dem 18 Zoll Pucky. Bei beschaulicher Fahrweise klappt das prima.
Viele Grüße

Christian

Hallo Robert!

Regel einführen: Wer geschleppt wird, lehnt sich seitlich NICHT hinaus. (Wers tut, geht zu Fuß oder bekommt sonst wie ernsthaften Ärger.)
Bei unserem Add-bike lässt sich das Gespann recht gut fahren (Nachteil der an sich sehr guten Konstruktion: schlampige und miese Ausführung, dieses Preises definitiv nicht würdig!), aber seitliches Hinauslehnen führt auch da zu gewissen Gleichgewichtsproblemen. (Zugfahrzeuge: 2 MTB´s von Mama und Papa, dazu das Behindertentandem, das Fahrverhalten ist überall sehr ähnlich) Am Tandem hatten wir übrigens das Problem beim (weit schwereren) behinderten Kind kaum, weil es durch die Lehne nicht so weit der Schwerpunkt verlagern konnte. Aber die Jüngste am Kindersitz konnte auch am Tandem weit mehr anstellen, als am Add-bike, auch wenn das tandem voll besetzt war. Ich ziehe also lieber nach!

lg! georg

Hallo,

dann bin ich also nicht der einzige, der mit Kind im Schlepp so herum eiert. Das Gegenlenken am schmalen Rennlenker gibt wohl auf Dauer richtig dicke Oberarme

Gruß Robert

Und ihr erinnert mich dran, dass ich noch ein Followme besorgen muss!!!

Hi,

.. also wir haben so einen TrailGator oder wie das Ding genau heißt. Fazit: Katastrophe - wobei das FollowMe soll ja um ein Stück besser sein...

Unsere "Kinderhilfe" sah dann so aus, daß wir das leere Kinderrad am TrailGator mit dem einem Elternrad gezogen haben und das Kind am Gepäckträger vom 2ten Elternrad gesessen hat - so gings dann.

Gruß

Michael

Hallo,

das Rad ohne Stoker zu ziehen ist für uns auch keine echte Alternative. Wir haben drei Knirpse, wovon der Jüngste noch im Kinderanhänger sitzt. Und zwei Kinder in Anhänger bedeutet 40-50 Kg Anhängelast, das find ich auch nicht mehr so schön. Außerdem möchte ich auch mal mit den beiden Großen allein auf Tour gehen, da geht dann auch nur selbstfahren oder geschleppt werden.

Hallo,

bei meinem Dolphin kann ich ein Kinderrad (max. 20") in den Schiebebügel "einfädeln". Das Kind muss dann aber in den Anhänger, sonst wird es zu kopflastig. Und überbreit ist die Fuhre dann leider auch. Ich habe im Netz schon selbst gebaute Konstruktionen gesehen, bei denen das Kinderrad mit abgenommenem Vorderrad als Nachläufer am Anhänger dran war. bei drei Kindern hab ich es bisher so, dass das Größte als StoKid auf's Tandem kommt und die beiden anderen in den Anhänger. Noch. Die Mittlere wächst allerdings so langsam aus dem Anhänger raus. Das Ganze allerdings nicht auf mehrtägigen Touren, sondern auf Alltagswegen.

Grüße
hans-albert

So gehts mir auch! Wir fahren ja das Pino und es geht ja auch ein Römer hinten dran, aber durch das kurze und schräge Sattelrohr komme ich immer mit den Füßen an den Sitz hinten - es sei denn ich fahre mit den Füßen mittig auf der Pedale. Dazu kommt, dass die Große nicht mehr in den Römer passt - außerdem sollen sich beide bewegen

Hallo,

ich habe nun zwei Radsaisonen mit gut 3.500 Kilometern Follow-me-Erfahrung und hatte eigentlich nie Probleme damit. Meine Tochter und ich sind sehr gut damit zurecht gekommen; die ersten Monate mit einem 18-, später mit einem 20-Zoller.

Natürlich ist das Ganze ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber wir haben das recht schnell hinbekommen. Die einzige tatsächliche Einschränkung gibt es für uns am steilen Berg: Wiegetritt ist natürlich nicht drinnen. Und noch ein Punkt: zum Wegfahren macht man sich am besten ein Startkommando aus, damit der hintere Fahrer nicht unfreiwillig nach hinten absteigt.

Mit dem Follow-Me begonnen haben wir in Tochters Alter von fünfeinhalb, jetzt ist sie siebeneinhalb und wir wissen noch nicht, wie die diesjährige Radsaison laufen wird - MIT oder OHNE.

Ach ja, und meine Tochter war wohl etwas kleiner als dein Sohn; sie schrammt jetzt gerade an der 110 cm-Grenze und bringt 20 Kilo höchstens nach dem Abendessen auf die Waage.

Vergleichsmöglichkeiten mit Stange oder ähnlichem habe ich nicht, bin aber überzeugt, dass das Follow-Me systembedingt die beste Möglichkeit des Kinder-Tandem-Fahrens ist. Die Verbindung ist sehr direkt und stabil; da gibt es kein Wackeln, keinen Schlupf und kein Spiel.

Hans

hallo zusammen,

Ich fahre schon länger ein Gespann mit einem Windschattenrad. Dieses wird an der Sattelstütze angemacht. Wir unternahmen auch schon mehrtägige Radreisen damit, inkl. Gepäck am Windschattenrad... (hier ein Bild)

Nun: Es eiert, insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten (< 10 km/h). Der Lastenwechsel macht sich schon bemerkbar und ein Kraftausdruck vom Kapitän des Zugfahrzeugs liess sich in der Vergangenheit leider nicht immer verhindern

Aber: Es geht und es ist mir sicherer als die 'Alleinfahrt' (gibt's so ein Wort überhaupt...). Jetzt im 2009 fährt der mittlere noch damit. Er ist 6 Jahre alt, 24 Kg schwer und 125 cm gross. Er fährt seit er vier Jahre alt ist damit. Der grösser darf seit er sieben ist mit eigenem Solorad mit auf Tour.

Gruss
Reto