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#417106 - 27.02.08 22:30
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Von der ersten Radreise wird mir der mitgeschleppte Klappspaten immer in Erinnerung bleiben, dann noch Angelsachen, zwei Stechkartuschen-Kocher von CampinGaz, ein altes Einwandzelt mit "fließendem Wasser". Muss Ende der Achziger gewesen sein. Die Radhandschuhe, die ich mir extra für die erste Reise gekauft hatte, benutze ich übrigens immer noch. Ich hatte zwar schon mehrfach neue gekauft, irgendwie kommen dann aber doch immer wieder die "alten" Lederhandschuhe mit "Wollstrickrücken" mit. Ansonsten ist von der Anfangsausrüstung nichts mehr in Gebrauch und alle Ausrüstungsgegenstände gegen höherwertige oder größere (Familienzelt) ausgetauscht worden.
LG Jan
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#417160 - 28.02.08 09:30
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Bin erst seit zwei Jahren dabei, insofern ist die Erinnerung noch frisch. Es ging los mit einem Bocas City-Rad mit 7-Gang Nabe, frisch gekauft und nach der Tour reif für den Müll, dabei waren's nur 600km. Taschen hatte ich noch welche aus der Schulzeit, häßliche dunkelgrüne, die qualitativ aber garnicht schlecht waren. Allerdings waren die ziemlich diebstahlsicher, die Befestigung war so fummelig, daß sich das kein Dieb antun würde Als Schuhwerk hatte ich Latschen an, die ich mir im Urlaub ein Jahr vorher für 3 Euro gekauft hatte, die waren wenigstens schön luftig. Dazu immerhin eine gute Radlerhose, aber T-Shirt statt Trikot, keine Regenhose und die Funktionalität der Regenjacke verspottete ihren Namen (war übrigens auch von b.o.c, genau wie dieses unsägliche Fahrrad). Naja, wir hatten in den ganzen zwei Wochen nur zwei Schauer von jeweils einer halben Stunde Im Jahr drauf ging es dann schon deutlich professioneller zu, mit einem ordentlichen Böttcher Trekkingrad, Turnschuhen und Trikot, funktionierender Regenjacke und Regenhose, aber immer noch mit den alten Taschen. Dieses Jahr werd ich dann mit Ortliebs fahren, da mir das mit der Regenhülle zu lästig war, und Lowrider werd ich mir wohl auch noch gönnen. Gruß, Andre
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#417163 - 28.02.08 09:38
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Hm, improvisieren und Kompromisse schließen war noch nie mein Ding, deshalb hab ich mir durchaus auch schon vor der ersten Reise Gedanken um eine sinnvolle Ausrüstung gemacht. Manchmal waren natürlich auch Fehlgriffe dabei, aber die meisten Unterschiede in der Ausstattung kommen schlicht daher, dass es damals viele Sachen entweder noch gar nicht oder zumindest nicht an der nächsten Ecke zu kaufen gab. Das einzige was sich wirklich gravierend geändert hat, ist meine Einstellung zu spezieller Radkleidung. Früher hab ich immer darauf geachtet, dass meine Räder so ausgestattet sind, dass sie in Alltagskleidung fahrbar sind.
Martina
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#417295 - 28.02.08 19:19
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Servus, ich habe, bevor ich mit dem Reiseradeln anfing, viele kleine Touren westlich von Stuttgart gemacht. Ab dem achten Lebensjahr. Mille allein on Tour. Auf uralten Böcken. Im Jugendlenze(so zwischen zehn und dreizehn) hatte ich ein Holländerrad(ohne Gangschaltung). Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich nur Flickzeug und Luftpumpe dabei. Satteltaschen, Regenbekleidung, Verpflegung, Getränke: Fehlanzeige. Ich hatte noch nicht mal einen Flaschenhalter. Wenn ich Durst hatte, habe irgendwo geklingelt, und nach Wasser gefragt. Ging erstaunlicher weise bis auf einmal immer gut. Ab 1978, ich war 15, bekam ich ein gebrauchtes grünes Rennrad der Marke Quelle und bin damit erstmals auf Radreisen gegangen. Anstatt der geplanten drei Wochen, wurden nur zwei Tage. Der Umwerfer wickelte sich in die Speichen und ab da war meine Reise zu Ende. Ich hatte das Geld nicht dazu, es reparieren zu lassen. Ausrüstungstechnisch war diese Zeit: Radtechnische Steinzeit Außer einem Knochenschlüssel, Flickzeug und Pumpe hatte ich kein Werkzeug. Kleine kunstlederne Satteltaschen, einen kunstledernen Seesack, eine US-Armee Gürteltasche diente mir als Lenkradtasche, einen Schlafsack zum durchspucken, das wars an Ausrüstung. Ach ja, einen Ostfriesennerz ähnlichen Überhang aus durchsichtigen Plastik hatte ich auch dabei. Ab 79 kaufte ich mir ein No-Name Rennrad(ich glaube, es war sogar irgendein Markenname)und ging die nächsten Jahre auf Tour nach Südfrankreich. Diemal nicht solo, sondern mit einem Freund. Das Fahrrad war wenigstens besser und die Ausrüstung wurde auch ein bischen besser. Der Schlafsack war ein US-Armeeteil. Das Zelt irgendwoher aus dem Kaufhaus. Bei der ersten Tour nach den Süden gabs auch noch keinen Kocher, sondern nur Kochgeschirr. Gekocht wurde über den offenen Feuer(heute fast undenkbar, das ich irgendwo in der Pampa ein Feuer anmache)Später gabs dann Camping-Gaskocher, denn ich bis heute noch benutze. An Werkzeugen war schon einiges mehr dabei: diverse Schraubenschlüssel, Speichenschlüssel, Ersatzschläuche, Klebeband. Aber immer noch die alten Taschen Ich bin danach eine zeitlang mit Schlauchreifen gefahren und hatte daher immer zwei Ersatzschläuche und genügend Flickzeug und Kleber dabei. Mir sind schon Dinge passiert, die glaubt kein Mensch. Ich wollte vom Bühlertal hoch in den Schwarzwald, beim ersten kräftigen Antritt löste sich mein Zahnkranz Ich stieg über den Lenker ab, während einige Kugeln vom Kugellager bergab rollen Bei den nächsten Touren hatte ich immer Kugellagerfett und ein Tuch dabei. Kugellagerfett habe ich schon lange nicht mehr dabei, dafür eine Dose Caramba oder ähnliches. Im Gegensatz zu früher bin heute fast luxuriös ausgestattet. Ein Zelt von Hilleberg, einen guten Schlafsack, Isomatten(hatten wir früher garnicht, dafür Lumas)vor allem ein gutes Rad. Festzustellen ist, daß die Radreisen früher, bei wenig bis keine Bequemlichkeiten, genauso viel Spaß gemacht hatten. Wir hatten keine Handys, hatten keine Digi, sondern schwere Spiegelreflex, kein leichtes Hightec-Zelt, sondern eins Marke extraschwer(mit Durchregengarantie), keine Superräder sondern die aus dem Kaufhaus(Peugeot war immer ein Traum, aber damals für mich nicht bezahlbar)und so gibt es viele kleine Dinge die heute wesentlich einfacher geworden sind. z.B., es gab keine Plastikflaschen, sondern nur Glasflaschen. Mille der sich auf seine nächste Radtour freut(ein bischen luxuriöser als früher, aber im noch wild zeltend )
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Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum.... | |
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#417344 - 28.02.08 22:19
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Hallo Radler, ich hab mal ein paar alte Bilder eingescannt, von meiner 2. und 4. Radtour. Herbstferien 1979: vom Bergischen Land (Wipperfürt) über Koblenz, Bingen nach Worms und über Mainz, Koblenz wieder zurück. Übernachtet hatten wir in JH. Das erste Bild zeigt mich zwischen den Weinbergen, auf dem Weg von Bingen nach Worms: Hier beim Flicken unterhalb der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Der Weg innerhalb der Festung nach unten war für Radler gesperrt, was uns nicht daran hinderte trotzdem herunterzubrettern. Unten dann die Bescherung: Platten wegen überhirtzten Stahlfelgen. Klassisch auch die Addidas Turnschuhe Modell Vienna: Und noch ein drittes Bild mit Freunden im Burgund in Frankreich 1981. Interessant sind ist der Turm hinten auf dem Gepäckträger, mit der klassichen Addidastasche über den Kunstlederradtaschen (die ziemlich klein sind) und weiteren Plastiktütenaufbauten: Das Bild einstand nachdem mein Hinterrad sich komplett verzogen hatte durch die hohe Belastung. Etwa 2 Stunden brauchte ich um die Felge zu demontieren und das ganze Rad neu aufzuspeichen. Mit der Stahlfelge und nahezu keinen Erfahrungen im Einspeichen war ich froh, dass wir wenigstens weiterfahren konnten Die restliche Acht war zumindest erträglich und hat noch für die weiteren Kilometer gehalten. Bernd (in der MItte) war mit seinem 3 Gangrad und noch einem Rucksack (und ziemlich einschneidenen Riemen) auf dem Rücken (hängt am Lenker) noch schlechter dran als wir anderen mit den 10 Gang Rennsporträdern. Axel, ganz rechts, hatte immerhin ein Peugeotrennsportrad, beladen mit einem querligenden Rucksack auf dem Gepäckträger.
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#417361 - 28.02.08 23:52
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Huhu, na das ist ja ein witziger Faden. Meine Ausrüstung bestand von 1978 bis 1980 aus einem armesligen gelben Quellerad (Mille1 schrieb ja, das er ein grünes hatte - gab also immerhin schon 2 von diesen fürchterlichen Teilen ) mit 10 Gangschaltung (glaub' ich), braunen Packtaschen mit den obligatorischen und damals wohl zeitgemäßen Fummelschnallen und einer weißen Addidas-Sporttasche, die mit einem Expander aufgeklemmt war. Mein Cousin war sogar nur mit einer 3-Gang-Mühle unterwegs. So gings von Karlsruhe über die Rheinschiene nach Wuppertal und über Köln und Euskirchen nach Dillingen. Irgendwo in der Eifel bemerkte mein Cousin, das ihm das Radeln sichtlich schwerer fiel. Nach einigem hin und her stellte sich heraus, das seine Nabe kaputt gegangen war - er war etliche dutzend Kilometer wie mit angezogener Bremse gefahren (ist mir heute unbegreiflich...würde heute nach 3 Minuten absteigen und vor Wut den Lenker durchbeißen). "Berückenstes" Ausrüstungsteil war ein Strohhut (s. Bild). Zur Stärkung lutschte der Cousin Instant-Suppen-Tabletten, das mutete mir schon damals ein wenig fremd an... Komischerweise zeigen die alten Fotos überwiegend irgendwelche Reparaturen. Und die Haarpracht ist natürlich auch Vergangenheit - aus deeeer Position wirkt das heute gaaanz anders Strohut, Räder und die falschen Farben, die so typisch für manche alten Fotos sind.
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#417365 - 29.02.08 00:42
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: juewe]
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Schade, dass ich keine Radreisefotos aus meiner Anfangszeit um 1995 habe. Hab´auch jetzt nicht damit gerechnet, dass überhaupt Fotos aus alten Zeiten hier erscheinen. Find`ich einfach super!! Das hat was! Gruß Anja
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#417377 - 29.02.08 06:31
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Also meine ersten Touren habe ich noch mit meinen Eltern gemacht. In Irland und mein Rad hat die 20 km Tagesetappen ohne Probleme überstanden. Später bin ich dann (ich war 15) mit Freunden den Rhein entlang gefahren von Essen nach Stuttgart..... Wir sind nicht alle angekommen weil bei einem schon am ersten Tag das Material versagt hat.
Diese Fahrten und noch viele weitere mit ähnlicher Ausrüstung waren herrlich und wären mit besserem Materiel nicht schöner gewesen!
Nach und nach wurde die Ausrüstung besser, leichter, Regendichter, schnelltrocknet, schmutzabweisend, usw. Das Rad wurde auch noch ein paar mal getauscht.... So konnte ich Regen ignorieren und immer mehr Kilometer abreißen, da es kaum noch Pannen gibt... Früher habe ich an einem Tag mal 6 Platten flicken müssen - Da bleibt nicht mehr viel Zeit zum fahren, aber die Tour hat trotzdem Spaß gemacht. Es war herrlich, als dem Kollegen seine Sachs-zweizug-Nabenschaltung kaputtgegangen ist und wir tatsächlich mitten im Nirgendwo Ersatzteile und Hilfe bekommen haben.
Ich optimiere meine Ausrüstung mit viel Freude immer weiter. Trotzdem, die Touren machen nicht mehr oder weniger Spaß mit besserer Ausrüstung und möglich ist auch so ziemlich alles. Es gab auch vor 50 Jahren schon Menschen die mit einem 1-Gang-Fahrrad mehr oder weniger um die Welt gefahren sind.
Und es sind doch manchmal gerade die Pannen und Missgeschicke und die .... ungewöhnlichen .... Lösungen die man findet oder die sich ergeben, die Hilfe die man von netten, mitfühlenden Menschen bekommt weil man als armer Radfahrer bei dem Sauwetter.... usw. die den Reiz einer Tour ausmachen.
Oder seht ihr das anders?
Ach, und das Aldi Zelt hat (so schwer es war) Jahrelang seinen Dienst getan bis es irgendwann in einem orkanartigen Sturm, dem es sich tapfer entgegengestellt hat, erlegt wurde.
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#417408 - 29.02.08 09:05
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Meine ersten Radreisen, d.h. mehrtägige Radtouren, liegen jetzt schon 50 Jahre zurück. In den fünfziger Jahren in meiner Schülerzeit verbrachte ich die Sommerferien immer bei meinen Großeltern an der Mosel und bin ab dem Alter von 12 Jahren immer mit dem Rad von meinem damaligen Heimatort in Südoldenburg dorthin gefahren, zuerst mit meinem älteren Bruder, später mit ein oder zwei gleichaltrigen Freunden. Von der Mosel aus machten wir dann Touren entlang der Mosel bis nach Luxemburg, am Rhein bis Bingen, durch Hunsrück und Eifel; auf den Hin- und Rückfahren zu und von meinen Großeltern lernten wir dann natürlich den Rhein bis in die NL kennen, die Lahn und das Sauerland. In meinen beiden letzten Sommerferien der Gymnasialzeit, also Ende der fünfziger Jahre, machte ich jeweils mehrwöchige Solo-Radreisen in den Süden (Schwarzwald, Bodensee, Oberbayern, Tirol). Meine Letzte ging über den Brenner, entlang dem Gardasee und Comersee, durchs Engadin und über den Schwarzwald den Rhein entlang wieder zurück. An meine Ausrüstung kann ich mich kaum noch erinnern. Nur noch, dass ich auf meinen beiden letzten Touren eine Art deutsches Randonneur-Rad mit einem wunderschönen, in Muffen verlöteten Rabeneick-Rahmen, ganz schmalen Reifen und Simplex-Dreigangschaltung mit Leerlaufnaben und Felgenbremsen hatte. Übernachtet habe ich in einem ganz kleinen Giebelzelt auf C-Plätzen und auch in der freien Natur. Das Zelt konnte ich für die Ferien in meiner damaligen Schule (unentgeltlich) ausleihen. Einen Schlafsack hatte ich damals noch nicht, eine Wolldecke tat es auch.
Nach der Schülerzeit begannen meine (fast) radlosen Jahre. Meine Fortbewegungsmittel bestanden in den nächsten Jahren aus DKW, FIAT, Alfa und BMW. Erst etwa 20 Jahre später kamen wieder Fahrräder hinzu, aber zunächst ausschließlich Rennräder. Mit dem Aufkommen der RTF`s war ich als Mitbegründer einer Radsportabteilung in meinem neuen Heimatort an der Grenze zu den Niederlanden fast jedes Wochenende auf RTF`s unterwegs und lernte dabei auch u.a. Christian Smolik kennen, von dem ich viele Tipps und Tricks mitbekommen habe und durch den sich mein latent vorhandenes Interesse für die Radtechnik weiter vertiefte. Von den damaligen RTF`s interessierten mich besonders die über die längeren Strecken; und ich habe dann gern und oft an den später aufgekommenen Radmarathons teilgenommen; auf Grund der Kontakte zu benachbarten Radsportlern aus den Niederlanden besonders auch an denen in den Niederlanden und Belgien, die über die Strecken der Frühjahrsklassiker im Profiradsport gingen. Meine Lieblingstour war damals Tilff (Lüttich) - Bastogne - Tilff (Lüttich) in den Ardennen. Auch wurde ich damals von Bekannten überredet, mit nach Schweden zur Vättern-Runde zu fahren. Diesem Klassiker bin ich bis heute treu gebieben und werde im Juni meine 17. VR fahren.
Zu Radreisen bin ich erst wieder vor zwei Jahren zurückgekommen. In den Jahren zuvor hatte ich in meinen Urlauben immer in meinem Wohnmobil ein Rennrad dabei und bin vom jeweiligen Standort aus einzelne Tagesetappen mit dem Rennrad gefahren, während meine Frau mit dem WoMo später nachgekommen ist. So habe ich viele Gegenden in Schottland, Frankreich (Bretagne), vor allem aber in Norwegen und Schweden mit dem Rad zurückgelegt, auf denen bei mir auch der Wunsch aufkam, mal wieder allein mit dem Rad über längere Zeit unterwegs zu sein. Aus Zeitgründen musste ich damit aber bis zu meiner Pensionierung im Alter von 65 Jahren warten. Inzwischen habe ich zwei mehrwöchige Radreisen, jetzt natürlich mit aktuellem Reiserad und kompletter Ausrüstung absolviert und plane gerade meine nächste Tour für die Zeit nach der Rückkehr von der diesjährigen Vättern-Runde ab Ende Juni bis Anfang August, natürlich wieder in Skandinavien.
Lothar
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Off-topic
#417483 - 29.02.08 12:07
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: :-)]
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Hallo Jörg, da unser aller Chefbegrüßer offenbar z.Z. nicht online ist, mache ich es jetzt mal: Herzlichst willkommen im besten aller Reiseradlerforen! Ich wünsche Dir viel Freunde mit uns "Etablierten" und uns Allen viele kreative Beiträge von Dir.... Gruß aus Hamburg, HeinzH. www.heinzherrmann.com
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Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen... | |
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#417484 - 29.02.08 12:18
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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dass überhaupt Fotos aus alten Zeiten hier erscheinen. Find`ich einfach super!! Das hat was! find ich auch, gern mehr davon (ich hab leider keine). Ich weiß ja jetzt nicht was hier so als Radreise gelten soll. Meine erste Tour (3 Tage) war am Niederrhein + ich war 12 oder 13 Jahre alt (79 oder 80 oder so) mit Schulkameraden + 1 Elternteil. Ich hatte ein 0-Gang Herrenrad von meinem Vater, gewachste Baumwolldoppeltaschen (eigentlich zum Zeitungsaustragen) und so eine tolle Kunstledersporttasche auf dem Gepäckträger. Geradelt bin ich natürlich in Jeans.Ubernachtung war Jugenherberge und ich fand´s klasse, auch wenn die Taschen ständig verrutscht sind. Bin dann fortan häufiger mit ner Freundin am WE unterwegs gewesen, später dann auch mal ans Meer (Nierderlande). Da bin ich mit einer Kaufhaus-Dackelgarage (hat immerhin 20 oder 30DM gekostet) mehrfach abgesoffen und hab dann mit Baumarktplane (als 2.Zeltwand) aufgestockt, was ganz gut ging. Schlafsack war so ein Deckenteil, schwer und kalt. Später hab ich mir irgendwann mal 3fach Taschen zugelegt (ich glaub von Eduscho oder Quelle, taugten auch nix) und meine Räder hatten immerhin eine 3gang Nabe. Ich hab zwischendrin dann so 10 Jahre gar keinen Urlaub im klassischen Sinne mehr gemacht, bin aber immer viel Rad gefahren. Die erste "richtige" Radreise war dann erst wieder Ende 90ger mit einem anderen Forumsmitglied, dass ich über Anzeige in einer Radzeitung, die ich gedruckt habe, kennengelernt hab. Da gings nach Karelien, ich hab mir die Ausrüstung von Freunden zusammengeliehen und weils gut war, danach direkt selber Taschen + einen eigenen Daunenschlafsack gekauft. Mittlerweile bin ich hinreichend ausgerüstet, finde das aber beim Radreisen nicht wesentlich, höchstens erleichternd, was aber auch Geld kostet, dass man erst einmal haben muss. Deshalb finde ich manchmal ein wenig erschreckend, dass hier im Forum zuweilen der Eindruck entsteht, man könne könne nur mit High-End Ausstattung und teuerstem Fahrrad unterwegs sein. Es geht auch ohne, hauptsache man fährt endlich einfach los! in diesem Sinne LG nat
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#417517 - 29.02.08 14:35
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Liebe Anja, da hast du einen interessantes Thema eröffnet. Vor 12 Jahren hat mich auf meiner ersten "richtigen" Radtour (davor einmal organisiert, aber das hat bei mir nichts ausgelöst) der Radreisebazillus befallen. Mittlerweise habe ich die dritte Generation der Ausrüstung (Fahrrad, Taschen, Kleidung, Elektronik) in Betrieb; und da hat es schon ein paar Punkte geegben, die echte Verbesserungen waren: 1. Fahrrad: Je zuverlässiger, desto mehr kann ich mich auf die Reise konzentrieren; mein jetziges Rad ist auf Stabilität und Wartungsarmut optimiert. 2. Taschen: Da habe ich eine Entwicklung von Kafferöster über Markenware bis Ortlieb gemacht. Die letzteren haben viel Platz und sind praktisch und wsserdicht, aber der Einfluss auf den Radelspaß ist eher gering. 3. Kleidung: da hat es zwei Dinge gegeben, die das Radreisen für mich verbessert haben: Erstens Hosen bzw. Unterhosen mit Einsatz, die für mich ein langes beschwerdefreies Radeln garantieren, und zweitens eine sehr leichte Regenjacke, die meine Wasserresistenz deutlich erhöht hat. 4. Elektronik: Die Anschaffung eines Tachos mit Höhenmesser hat mich schon vor einigen Jahren dazu befähigt , auch hügeligere Strecken zu fahren. Seit drei Jahren fahre ich mit GPS; ich empfinde das als für mich erhebliche Erleichterung, weil es mir gleichzeitig eine gute Planung und eine große Flexibilität gibt. 5. Unterkunft: Da hat sich bei mir praktisch nichts geändert. Als bekennender Nichtcamper und nicht JH-ler genieße ich komfortable Hotels. Je nach Strecke buche ich entweder vor, reserviere im Laufe des Nachmittags telefonisch für die Nacht, oder suche mir am Zielort ein Hotel aus (und die wesentliche Änderung gegenüber der ersten Reise besteht darin, dass ich damals weder ein Handy bei mir hatte, noch ein bequemes Buchen von Hotels im Internet möglich war). Fazit: Manche Dinge erleichtern die Radreise, manche erweitern die Möglichkeiten. Die Freude an der Radreise ist aber weitgehend von der Ausrüstung unabhängig. für mich liegt der Reiz im wesentlichen in der Freiheit und Beweglichkeit, die ich auf einer Radreise habe. Gruß Igael-Radler
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#417529 - 29.02.08 16:15
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: natash]
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Deshalb finde ich manchmal ein wenig erschreckend, dass hier im Forum zuweilen der Eindruck entsteht, man könne könne nur mit High-End Ausstattung und teuerstem Fahrrad unterwegs sein. Es geht auch ohne, hauptsache man fährt endlich einfach los!
Natalie, dem kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen! Ich habe festgestellt, je öfter ich auf Tour gehe, desto weniger Schnickschnack nehme ich mit. Das reichte für eine Zweitagestour im Februar, incl. biwakieren im Wald: Mehr würde ich auch für eine einwöchige Tour nicht mitnehmen. Im Sommer wärs noch weniger; dann könnte ich auf warme Sachen und den dicken Schlafsack verzichten. Der Rucksackinhalt besteht zur Hälfte aus belegten Brötchen, Keksen und Schoko-Riegeln Erik
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#417549 - 29.02.08 17:47
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: buche]
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Der Rucksackinhalt besteht zur Hälfte aus belegten Brötchen, Keksen und Schoko-Riegeln Erik waaas, nur zur Hälfte Mein Crux ist, dass ich immer Angst habe wegen Hunger und Durst vom Rad zu fallen, das füllt dann immer die vorderen beiden Taschen am Lowrider... Als low-tech würd ich aber auch Deine Biwak-Ausstattung nicht bezeichnen LG Nat
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Off-topic
#417575 - 29.02.08 19:27
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: natash]
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waaas, nur zur Hälfte Mein Crux ist, dass ich immer Angst habe wegen Hunger und Durst vom Rad zu fallen, das füllt dann immer die vorderen beiden Taschen am Lowrider... Also 10 belegte Brötchen (Harzer Käse) waren etwas wenig für zwei Tage. Aber ich hab eine Rolle Kekse ungeöffnet wieder mitgebracht Als low-tech würd ich aber auch Deine Biwak-Ausstattung nicht bezeichnen LG Nat Das wesentlichste High-Tech-Utensil auf Tour ist eine Falttasse; ist immer griffbereit in der Trikottasche und wartet auf den nächsten Brunnen Schon auf den ersten Touren fand ich es lästig, Wasser aus der verschwitzten hohlen Hand zu trinken. Es ist wirklich seltsam, auf was man alles verzichten kann, und auf was nicht... Erik
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#417694 - 01.03.08 08:05
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: buche]
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1976 mit einem Diamant-Sportrad, 5-Gang-Schaltung, Stoff-Gepäckträger-Taschen und einen Rucksack quer darüber. Zelt: 6-kg-Bergzelt (Baumwolle). Kein Tacho, aber km-Zähler. DAs Fahrrad hatte ich mir nach Wartezeit (bis eines im Geschäft stand) neu gekauft. Preis: 80% des Netto-Ingenieursgehalt. Kocher: erst Lagerfeuer, bis wir wegen Brandgefahr angezählt wurden. Dann haben wir mit Hilfe von autofahrenden Zeltnachbarn mehrere Sportgeschäfte abklappern müssen, um einen Kocher zu bekommen. Der kleinste erhältliche war ein 2-flammiger Spirituskocher und eine 1-l-Glas-Spiritusflasche. Wir hatten aber nur 1 Topf mit. Tour: Dessau - Stralsund. Wir waren auf der F-Straße (heute Bundesstraße) so exotisch wie rosa Elefanten. Passanten haben extra eine Viertelstunde auf uns gewartet, um sich mit uns zu unterhalten. Eine solche Art des Urlaubs war damals fast unbekannt, weil entgegen des Kollektivismus, sondern geprägt durch individuelle Spontaneität. Kartenmaterial: Straßenatlas der DDR in Kleinausgabe für Motorradfahrer.
mfg michiq_de
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#417751 - 01.03.08 11:12
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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abwesend
Beiträge: 247
Unterwegs in Deutschland
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Moin, ich bin Ende der Achtziger mit dem Rucksack durch Europa und Nordafrika getrampt. Bei meiner ersten Radreise bin ich genauso los: mit dem ganzen Geraffel auf dem Buckel Seitdem weiß ich sehr genau, was die a.pubis ist, und was man ihr keinesfalls antun sollte. Dank der Subventionen meiner lieben Mami hat sich das Gewicht meiner Klamotten seitdem jedes Jahr um einige Tonnen reduziert. Ich glaube, es ist am besten einfach loszufahren, was man wirklich braucht, merkt man, wenn man improvisieren muß. gruß Mäxx
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Ich gestatte mir Besonnenheit | |
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#417827 - 01.03.08 14:16
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: michiq_de]
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Eine solche Art des Urlaubs war damals fast unbekannt, weil entgegen des Kollektivismus, sondern geprägt durch individuelle Spontaneität.
mfg michiq_de
Nicht nur unbekannt sondern äußerst suspekt. Für meinen Freund Heinz und mich endete damals die Fahrt zu seiner Oma in Bennewitz (bei Wurzen) schon in Engelsdorf (Lpz.). Der VOPO-Barkas brachte uns dann direkt wieder nach Hause(Zwenkau). Zwei 14-jährige auf 24er MiFa Fahrrädern+Gepäck...das sah nach Flucht aus. Da half es auch nichts das wir "Persilscheine" von Mama und Papa dabei hatten. "...in einem sozialistischen Staat kann doch nicht jeder machen was er will...." so der O-ton der Genossen von der VP. Gruß Ronald
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#417952 - 01.03.08 23:21
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: Ronald_Ritzel]
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abwesend
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Unter den wunderbaren Geschichten hier bis jetzt, die kurioseste! Gruss
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#418042 - 02.03.08 11:42
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: natash]
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Anonym
Nicht registriert
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Deshalb finde ich manchmal ein wenig erschreckend, dass hier im Forum zuweilen der Eindruck entsteht, man könne könne nur mit High-End Ausstattung und teuerstem Fahrrad unterwegs sein. Es geht auch ohne, hauptsache man fährt endlich einfach los!
Eine gewisse Grundqualität sit aber schon sinnvoll, damit man eine Tour auch genießen kann und sich nicht ständig um irgendwelche Defekte kümmern muß. Meine ersten Touren in den 80er Jahren waren eher geprägt von der Angst, ob einem das Rad jeden Moment unter dem Hintern zusammenbricht als von einem erholsamen Eintauchen in die Landschaft. Die labberigen Kunstlederpacktaschen waren lurz vor dem Abreißen und der aus dünnem verchromten Stahldraht gebogene Gepäckträger wackelte munter im Takt der Beine hin und her. Wenn ich heute mein Stadtrad für EUR 500,- sehe, ist das dagegen tatsächlich reisetauglich. Ich habe zwar für Reisen ein hochwertigeres Rad, aber mit dem Stadtrad könnte man tatsächlich eine Tour machen ohne Angst um das Material haben zu müssen. Das ist doch wirklich ein Fortschritt.
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#418048 - 02.03.08 12:10
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: Ronald_Ritzel]
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Nicht nur unbekannt sondern äußerst suspekt. Für meinen Freund Heinz und mich endete damals die Fahrt zu seiner Oma in Bennewitz (bei Wurzen) schon in Engelsdorf (Lpz.). Der VOPO-Barkas brachte uns dann direkt wieder nach Hause(Zwenkau). Zwei 14-jährige auf 24er MiFa Fahrrädern+Gepäck...das sah nach Flucht aus. Da half es auch nichts das wir "Persilscheine" von Mama und Papa dabei hatten. "...in einem sozialistischen Staat kann doch nicht jeder machen was er will...." so der O-ton der Genossen von der VP.
Ich bin ja nun Wessi durch und durch, aber mein Vater hat mit im Grunde genommen exakt derselben Begründung kategorisch jede Diskussion über eine Radtour mit Klassenkameradinnen unterbunden ehe ich 18 bin. Nach seiner Rechtsauffassung war und ist das nicht erlaubt und kann auch von den Eltern per Persilschein nicht wirksam erlaubt werden. Für ihn war klar, dass wir spätestens beim ersten Versuch zu übernachten (auch wenns ne Jugendherberge ist) der Polizei übergeben werden *müssen*, die uns dann nach Hause bringen wird. Martina
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#418056 - 02.03.08 12:27
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Ich hatte eine Packtasche und Lenkertasche von boc, zusammen für etwa 40€. Die Tasche wog leer um die 5kg und war riesig. Wenn ich so drüber nachdenke, war eigentlich alles von boc, auch das Rad, und trotzdem hat der Tacho 34000 gezeigt, bevor ich alles in Rente geschickt hab. Zwei Ersatzschläuche, ein paar Inbus- und Maulschlüssel und ein sieben Jahre alter Autoatlas. Und es war eine geile Zeit. Kein Mobiltelefon, kein GPS (nicht das ich es heute hätte) und mit nur zwei Schläuchen gab es auch den einen oder anderen Kick, wenn der zweite schon nach Hälfte der Tour verbraten wurde. Ohne Internet wusste man nicht, wo in abgelegenen Gebieten der nächste Supermarkt kam und man endlich seinen Vorrat wieder auffüllen konnte. Keine Erste-Hilfe-Tasche, kein Mini-Wörterbuch in fremden Ländern.
Ich weiß nicht, warum das heute alles weniger abenteuerlich ist. Vielleicht weil man mit plattensicheren Reifen sicherer durch die Gegend gurkt und dank google maps schon vorher genau weiß, wie es vor Ort aussieht. Oder weil man einfach mehr Erfahrung hat?
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#418057 - 02.03.08 12:30
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: Martina]
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...und meine Eltern(Jg.34/36) waren für FKK ,schauten Westfernsehen und gaben ein Vermögen für illegal besorgte Schallplatten aus . Gruß Ronald
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#418059 - 02.03.08 12:37
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: Dittmar]
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Hallo Radler,
ich hab mal ein paar alte Bilder eingescannt, von meiner 2. und 4. Radtour.
diese fotos sind ja echt rattenscharf
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#418066 - 02.03.08 13:07
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: redfalo]
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Hallo Radler,
ich hab mal ein paar alte Bilder eingescannt, von meiner 2. und 4. Radtour.
diese fotos sind ja echt rattenscharf Das stimmt! Die rote Latzhose zum radeln, einfach klasse.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#418297 - 03.03.08 09:05
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: Odium]
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Hallo!
In Antwort auf odium: "Ich weiß nicht, warum das heute alles weniger abenteuerlich ist."
Ja, es ist eindeutig weniger abenteuerlich geworden, eigentlich schade! Bevor ich (1986) nach Lissabon aufgebrochen bin, um mit dem Radl heim zu fahren, haben mich alle für verrückt erklärt: "Wennst im Hochsommer (anders gings nicht) durch Spanien radelst, fällst spätestens nach 2 Stunden mit Sonnenstich vom Radl!" hats z.B. geheißen. Informationen über Land & Leute gabs fast nicht (und wenn, dann, siehe oben, sinnlose), Karten konnte ich mir angesichts der Strecke und meines minimalen Budgets nur in großem Maßstab (Spanien 1 : 1 000 000), die Ausrüstung war großteils selbst gebaut -und es gelang mir weitgehend problemlos, bis fast nach heim zu radeln. (Bei Venedig hat mich ein gigantisches Adriatief eingeholt. Da der einzige regendichte Teil meiner Sachen der winzige Kochtopf war, wars dann Essig mit den letzten 3 Tagesetappen.)
Inzwischen hat v.a. das Internet (und da natürlich dises forum!!!) viel an Unsicherheiten genommen, die ich gerne nütze. Ich habe ja auch nicht mehr die Zeit wie früher, wenn ich wegen eines Defektes 3 Tage verliere, ist das oft die halbe Radtour. Dafür radle ich besser informiert gleich in interessantere Regionen als früher, das hat auch was.
Aber jungen angehenden Tourenradlern mit wenig Geld rate ich auch immer, im Zweifelsfall einfach los zu radeln, und nicht auf die perfekte Ausrüstung zu warten. Manchmal fehlt nämlich dann, wenn diese da ist, die Zeit, sie auch ausgiebig zu nützen!
lg! georg
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#418469 - 03.03.08 17:55
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Aaaaalso, meine erste Mehrtagestour fand im Juli ´96 statt. Es ging von Duisburg nach Texel und zurück. Mein Rad war zu dem Zeitpunkt noch ETWAS anders ausgestattet als heute: 47-622er Marathons auf Westwood, 7-Gang-Nabenschaltung, Brooks B66, Apehanger (SEHR hoher Chopperlenker ). Als Packtaschen-Ersatz dienten zwei alte BW-Taschen (plus eine Tasche obendrauf), das Zelt war ´ne geliehene ''Hundehütte'', der Schlafsack ein Erbstück meines Vaters (der ihn ´82 für eine Griechenland-Tour gekauft hatte). Kartenmaterial führte ich in Form eines Taschenkalenders bei mir. Also, das Kalenderchen beinhaltete für Nord- und Süddeutschland jeweils ein doppelseitiges Kärtchen - im Maßstab 1:5.250.000 . Ich fragte mich mehr oder minder durch und zeltete nur wild, weil ganz einfach kein CP auf meiner wirren Strecke lag. In Zaltbommel war es ein Straßenbaustelle, im Dunstkreis von Amsterdam ein Park-ähnliches Gelände (ohne Junkies). Nach drei Tagen - davon zwei mit deftigem Gegenwind, was bei dem Lenker besonders gut kam - traf ich auf dem CP ''De bonte koe'' (die bunte Kuh) ein, wo mich eine befreundete Familie schon erwartete. Nach zwei semi-offiziellen Übernachtungen auf der Parzelle und einer Texel-Umrundung trat ich am Freitagmorgen die Rückreise an. Nachdem mich die Fähre in Den Helder ausgespuckt hatte, landete ich nach vielen Wirrungen&Irrungen in Enkhuizen auf dem Damm und raste - nun wie ein Segel im Wind, denn der hatte zum Glück nicht gedreht - gen Leylistad. Dermaßen beflügelt, dachte ich auch noch um 21.00 Uhr nicht daran, mich mal langsam nach einer Ruhestätte umzusehen. Als ich mitten in der Nacht planlos durch Arnheim rollte, hatten sich die meisten Endorphine bereits pennen gelegt - ich fand kein Zimmer. Samstagmorgens gegen halb vier legte ich mich - ich war inzwischen in Deutschland - einfach hinter einer Leitplanke im Schlafsack in den Wiesenhang und schlief unter Sternen ein. Gegen sieben weckte mich das Geblöke der Schafe, die ich im Dunkeln natürlich nicht gesehen hatte. Eine sehr spaßige Situation, die mich sofort dazu veranlasste, einen Super-Tag zu begrüßen. Das änderte sich ganz rasch, als ich auf dem Brooks Platz genommen hatte. Der Verzicht auf eine Radler rächte sich mit einem bööösen, böÖÖÖSEN WOLF !!! Der in Verbindung mit einer im Schritt arg gefetzten Jeans besonders gut zur Geltung kam . . . Es waren 800km in sechs Tagen, und ich hatte ''Blut geleckt'' . Gruß, Paule
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#418499 - 03.03.08 19:04
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: schmeifengrall]
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Unterwegs in Färöer
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Meine erste Radtour war 1993, allerdings kann ich mich daran nur noch sehr verschwommen erinnern... ich war da 5 Jahre alt und bin aufm Rad meines Vaters mitgefahren. Auf nem Kindersitz auf dem Rahmen zwischen Sattel und Lenker. Ab da gings (fast) ohne Unterbrechung jedes Jahr nach Dänemark. Erst noch bei meinem Vater, dann mit meinem ersten Kinderreiserad und zum Schluss dann mit meinem Villiger, welches ich heut noch Fahre. Nach dem Mittelschulabschluss war dann erst mal 2 Jahre so ziemliche Ruhe was längere Touren angeht und letztes Jahr bin ich dann wieder allein losgezogen.
Tja, Ausrüstungsmäßig kommt mir da zugute, das meine Eltern alles dahaben was man braucht. Ich nutze nur die alte Ausrüstung von ihnen. Das einzige was ich kaufen musste war ein Lowrider... und später noch die Taschen, da die alten nicht mehr zu gebrauchen waren. Ansonsten: Vaude Zweimannzelt, die guten Tatonka Packtaschen (zwar nicht Wasserfest aber mit schön viel Seitentaschen^^) Alugeschirr, Kocher, die Regensachen meines Vaters, usw.
Alles noch in super Zustand... man sieht der Ausrüstung die 12 Jahre Nutzung kaum an =)
Grüße, Hannes
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"I hate it when people compare Danny MacAskill and God. I mean come on, he is good and all... but he's just no Danny MacAskill." | |
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#418708 - 04.03.08 17:11
Re: Anfänge eines Reiseradlers
[Re: Martina]
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Ich bin ja nun Wessi durch und durch, aber mein Vater hat mit im Grunde genommen exakt derselben Begründung kategorisch jede Diskussion über eine Radtour mit Klassenkameradinnen unterbunden ehe ich 18 bin. Nach seiner Rechtsauffassung war und ist das nicht erlaubt und kann auch von den Eltern per Persilschein nicht wirksam erlaubt werden. Für ihn war klar, dass wir spätestens beim ersten Versuch zu übernachten (auch wenns ne Jugendherberge ist) der Polizei übergeben werden *müssen*, die uns dann nach Hause bringen wird.
Nach meiner ersten missglückten längeren Radtour(siehe weiter oben)wollte ich was anderes machen. Die Sommerferien hatten doch gerade begonnen. So bin mit meinem Bruder(Er 14 und ich 15 Jahre alt) mit dem Zug nach Sterzing um die Dolomiten zu erkunden. Wir hatten einen Persilschein für die Zöllner, Grenzer und Polizei. Und sind auch ohne Beanstandungen durchgekommen. Die Grenzer haben abersehr komisch geschaut Bevor jetzt die wilden Spekulationen losgehen: Wir waren tatsächlich so alt und unsere Eltern waren keine Rabeneltern Mein Vater ist in jungen Jahren auch viel unterwegs gewesen. So ist es auch ihr Einverständnis zu erklären, daß wir allein fortdurften. Wären wir allerdings Mädchen gewesen....... Und diese Freiheiten, die wir in jungen Jahren geniessen durten, gebe ich auch meinen Kindern. Mille
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Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum.... | |
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