Hallo zusammen.
Wir wollen zu zweit im Sommer dieses Jahr eine kleine Tour an der Mosel entlang machen. Wir möchten gern von Trier nach Koblenz radeln.
Ich suche jetzt eine Möglichkeit, von Koblenz nach Treir zu kommen. Wir müssen zu zweit mit 2 Rädern transportiert werden. Gibt es da eine art Radelerbus oder so etwas ähnliches? Oder bleibt nur die Bundesbahn?
Wer hat auch noch ein paar gute Tips, was wir unbedingt sehen müssen oder was wir links oder rechts liegenlassen können.
Schönen Dank schon mal im voraus.

Hallo Holger,

auch von mir herzlich Willkommen bei uns!



Die Bundesbahn gibt es zu meinem Leidwesen schon über 10 Jahre nicht mehr. Das Ding heißt jetzt Deutsche Bahn AG.
Warum möchtest du denn nicht mit dem Zug fahren? Der Regionalexpress braucht 1:26 h genausolang wie die viel teueren und für Räder resevierungpflichtigen IC. Günstiger als mit einem Rheinland-Pfalz-Ticket kannst du meiner Meinung nicht fahren.

Hallo,

kann die Frage nicht verstehen. Alle 2 Stunden fährt ein Regionalexpress die Strecke Koblenz - Trier und der braucht nicht länger als ein IC. Ausserdem bietet er (in der Regel) genügend Platz für Fahrräder. In Rheinland-Pfalz ist die Fahrradmitnahme im Zug kostenlos und man kann die Strecke mit dem Rheinland-Pfalz-Ticket (23 EUR für bis zu 5 Personen) zurücklegen.

Ausserdem fährt man zwischen Koblenz und Bullay durch das schöne Moseltal, was nur bei Cochem und Neef durch einen Tunnel abgekürzt wird.

Gruß
Peter

Hallo Radfreunde,

meinen Vorschlag könnt Ihr Euch ja fast denken:
Macht eine Dreickstour ab Bocholt oder Köln daraus:
Köln - Trier findet ihr bei radweit,
(Bingen -) Koblenz - Bonn und Bonn - Düsseldorf auch.
Köln - Trier bin ich letzten Herbst in einem Tag gefahren, in zwei Tagen macht ihr das doch locker. Plus zwei Tage für die Mosel und zwei Tage wieder nach Norden, was macht ihr nur mit dem Rest Eures Urlaubs?

Falls Ihr ein wenig Kraft über habt und/oder euch der Mosel-Radweg zu überlaufen ist, könnt ihr von Leiwen hinauf Richtung Dhron-Täler fahren (Vgl. radweit: Trier - Mainz). Von oben ist die Trittenheimer Moselschleife schöner als von irgendeinem Punkt am Fluss.

Schönen Gruß

UL

Wie ich aus deinem Profil ersehen kann, fährst du die Strecke in etwa zwei Tagen. Da bleibt so viel Zeit nicht für Sightseeing. Vielleicht in Trier die Port Nigra (vom Bahnhof - und gegen den RE von Koblenz nach Trier ist wirklich nichts einzuwenden: sehr schöne Doppelstockwagen mit großem Radabteil: ein Umweg von 500 m. Unbedingt auch Wein probieren, ich empfehle die Jahrgänge 2003 (falls noch zu bekimmen) oder 2005. Entlang des Moselradwegs gibt es viele Straußwirtschaften.

Andererseits möchte ich es noch etwas drastischer ausdrücken als ulamm: Was willst du mit deiner Jahresfahrleistung auf dem Moselradweg (und das auch noch im Sommer, wenn selbiger von Torkelradlern überlaufen ist wie die A3 von holländischen Wohnwagen)? Dann doch besser Köln - Trier -Bingen (gibt es auch auf Radweit), und dann zurück er Bahn oder meinetwegen den Rhein runter.

Gruß

Igel-Radler

PS. Damit wir uns recht verstehen: Der Moselradweg ist recht gut angelegt (von ein paar Ausnahmen abgeséhen), führt durch eine schöne Gegend mit viel Kultur und sehr guter Infrastruktur, und ist ausgesprochen anfängergeeignet; doch speziell letzteres ist gleichzeitig sein größtes Problem.

Hallo zusammen
Ich danke euch für die zahlreichen Antworten.
Es sind ja einige Fragen aufgekommen, die ich hier mal beantworten möchte.
Also 1.:
Klar, es hießt Bahn AG. Der Ausdruck Eisenbahn oder Bundesbahn hat sich bei vielen Menschen, so auch bei mir, einfach eingebürgert. Ich habe nicht dagegen mit der Bahn AG zu fahren. Ich hab nur nach weiteren Möglichkeiten gesucht.
2.:
Wen ich alleine unterwegs bin, ist diese Strecke natürlich ein Klacks. Ich bin aber mit meinem Sohn unterwegs. Der ist 14J und nicht so gut drauf mit dem Rad wie ich. Ich möchte ihm mit dieser Tour das Radfahren und Radwandern ein bischen schmackhaft machen. Darum hab ich diese "einfache" Strecke ausgesucht.
So, ich hoffe, ich hab alle Fragen beantwortet.
Holger

Hallo Holger,

narürlich kenne ich Deinen Sohn nicht.
Aber vor ein paar Jahren habe ich einem Vater mit 13jährigem Sohn eine Strecke von Bremen nach Köln empfohlen, die etwa dem entspricht, was jetzt an Routen unter radweit im Netzt steht.
Außer langen flachen Abschnitten ging es also auch über den Teuto, über den Haarstrang und durchs bergische Land.

Nach der Tour meldete sich der Vater wieder: Nächstes Jahr wolle der Sohn unbedingt wieder so eine Tour machen.

Gruß

UL

so isses

was meinst du wie dein Junior stolz ist, wenn er auch ein paar Höhenmeter elegt hat
so nen überfüllten Moselradweg kann doch jeder.

Hallo Holger,

wir sind vor 1 1/2 Jahren auch den Moselradweg von Trier nach Koblenz gefahren, allerdings von Saarbrücken aus kommend. Für mich war es die erste längere Tour mit Gepäck (auch wenn ich natürlich nicht erst 14 war), aber ich fand die Strecke damals sehr prima, gerade weil es halt keine Berge gibt und man zwischendurch ggf. für einen Teil der Strecke aufs Schiff ausweichen kann.
Interessant zu sehen ist sicherlich die Burg in Cochem. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es da auch so eine Greifvogelschau, da ist für deinen Sohn vielleicht interessanter als der Wein, den man an der Mosel überall gut trinken kann :-)
Besonders gut gefallen hat mir der Ausblick von der Marieburg zwischen Traben-Trarbach und Bullay. Dort muss man zwar auch ein wenig den Berg hoch, das ist aber durchaus auch für Untrainierte zu schaffen und man wird anschließend mit einer netten Abfahrt belohnt.
Wie wollt ihr denn eigentlich übernachten? Zelt oder Pension?
Liebe Grüße und viel Spaß bei eurer Tour.
Katrin

Nochmal hallo Holger,

ich bin jetzt mal ganz frech:
Das Moseltal mit seinem flachen aber zwischen Fluss und 100km Weinbergen eingeklemmten (Ja, es gibt auch ein paar Waldhänge) Radwanderweg und lauter herausgeputzten Dörfern und Städtchen, deren größte Attraktion der abendliche Humpen Wein ist, damit kannst du deinen Vater überzeugen, sich den Ruhestand mit Radtouren zu versüßen.
Aber ein Vierzehnjähriger, der braucht doch Abwechslung, Abenteuer und Erfolgserlebnisse! Dazu gehört neben ein paar (aber nicht zu vielen) Höhenmetern eine vielseitigere Kulturlandschaft. Gut wäre auch die Möglichkeit, zwischen komfortablem Asphalt und wilden Waldwegen zu wählen, je nachdem, wie dein Sohn gerade drauf ist.

Den folgenden Tourenvorschlag betrachte bitte als beispielhaft und nicht zwingend:
Bocholt - Wesel - Aachen, ggf von dort weiter an den Mittelrhein.
Wesel - Aachen und Aachen - (Bonn u.) Mittelrhein findest du bei radweit. Du solltest aber für die ganze Strecke weitere Karten mit dabei haben, Freizeitkarten 1:50 000 vom Landesvermessungamt NRW, evt. auch ADFC-75 000-Regionalkarten. Denn abenteuerliche Waldwege z.B. werden bei radweit möglichst vermieden (Einen gibt es zw. Frankfurt und Paderborn.).

Schönen Gruß

UL

Hallo Holger,

ich selbst bin diese Strecke vor zwei Jahren gefahren, und fand diese sehr schön. Der günstigste Weg nach Trier ist die Bahn,da man mit ihr sehr preisgünstig und schnell von Koblenz nach Trier kommt. Ich würde mir für diese Strecke so ca. 1 Woche Zeit lassen, da die Mosel sehr viel zu bieten hat, auch für deinen Jungen. Übernachtet habe ich übrigens in den Jugendherbergen an der Mosel, die kann man echt weiterempfehlen. Für Trier würde ich mir schonmal einen Tag zeit lassen, um z.B. bei ner Stadtrundfahrt alles zeigen zu lassen. Aber auch die Eisdielen sind nicht zu verachten. Wenn es warm werden sollte, hat Trier nicht weit von der Jugendherberge entfernt ein schönes einfaches Bad.Städte wie Berncastel-Küs, Traben-Trabach, Cochem sollte man sich anschauen, die sind aber sehr überfüllt mit Touris. Gefallen hat mir die Jugendherberge in Berncastel, die liegt oberhalb der Mosel, mit einen phantastischen Blick. Ebenfalls bin ich nicht die Moselschleife gefahren, sondern über die Weinberge drüber, ist zwar anstrengend, aber der Ausblick lohnt auf alle Fälle. Sicher interessant für deinen Jungen sind die Schleusen, welche an der Mosel eingebaut sind, ebenfalls sehenswert ist das Schloß oberhalb von Cochem. Vielleicht könnt ihr zeitlich so fahren, das ihr zum " Rhein in Flammen " in Koblenz seid, da bin ich damals mit dem Fahrrad am Ufer des Rheins mit den Schiffen mitgefahren, war ein schönens Erlebnis.
Achso, vielleicht kannst du deinen Sohn mit 14 auch mal nen Glas Wein gönnen, der schmeckt ihn bestimmt.
Ansonsten, wenn weitere Fragen sind, schreib mir einfach. Viel Spaß beim fahren
Micha

Hallo Holger,

ich bin da vielleicht etwas voreingenommen, aber für mich gehört zu einer Radtour, die irgendwie die Region Trier berührt auf jeden Fall auch ein Abstecher nach Thionville.

Und wenn man etwas flott fährt, könnte man auch beispielsweise statt mit der Bahn nach Trier zu fahren ab Neuss die Erft hinauffahren und dann über den Kylltal-Radweg diagonal durch die Eifel nach Trier radeln

Gruß

- horst -

Lieber Horst,

ich bin da vielleicht etwas ignorant, aber was soll ein Radler in Thionville? Wenn du geschrieben hättest "Metz", das hätte ich noch verstanden, aber was ich bis jetzt von Thionville gesehen und auch gehört habe, ist das eine hässliche Industriestadt (und die einzige noch blühende Industrie ist das KKW Cattenom). Und weder der rote noch der grüne Michelin lassen Sterne über Thionville leuchten.

Da Thionville für mich eine nette Tagestour wäre (wenn es sich denn lohnt), würde ich mich über diesbezügliche Aufklärung freuen.

Gruß

Igel-Radler

Selbstverständlich plädiere auch ich nicht dafür, Thionville auf die UNESCO-Liste "Weltkulturerbe" zu setzen. Mir gefällt einfach die Fortsetzung des Moselradweges bis in diese Stadt hinein. Und mit den Straßencafes in der Innenstadt von Thionville verbinde ich einige sehr positive Momente.

Leider gibt's dort in der Region auch ein Atomkraftwerk. Aber wenn man nur Regionen ohne AKW's bereisen möchte, fallen in Frankreich gleich mehrere sehr schöne Regionen aus.

Aber letztlich ist doch alles nur eine Frage des ganz persönlichen Geschmacks.

mfg

- horst -

Hallo Horst, hallo Eagle (der da noch viel mehr weiß),

der Moselradweg, der m.E. wie schon gesagt mehr etwas für den geruhsamen Lebensabend ist,hat doch flussauf mehrere geeignete Fortsetzungen:
- Die Kyll hattest du schon selber erwähnt.
- der eher ländlch geprägte Unterlauf der Saar mit der berühmten Schleife von Mettlach
- an der Syre kann man südlich an Luxemburg City vorbei in Richtung südliche Ardennen fahren
- oder man fährt entlang der Sûre=Sauer in den Norden des Großherzogtums. Um nach Clervaux=Clerf zu kommen, muss man allerdings mal das Tal verlassen. (Tipp: vor Diekirch nach N in Richtung Brandenbourg, vom Talende nach Wilwerwiltz ander Clerve)

Gruß

UL

Hallo zusammen noch mal.
Ich möchte mich noch mal bedanken, für eure zahlreichen Antworten. Ich hab echt nicht mit einem so großem Echo gerechnet.
Vor allem Ulrich mit seinen Tourtips und seinen Links. Ich werde sie auf jeden Fall weiter nutzen, wen auch nicht auf dieser Tour.
Gruß Holger

Das mit den Jugendherbergen möchte ich auch noch einmal unterstreichen. Die Herbergen liegen tatsächlich sehr schön, haben einen tollen Ausblick und, na ja, manchmal muss man vorher noch einen ordentlichen Berg hochfahren.
Manche haben auch wirklich sehr ordentlichen Wein zu bieten.

Die JH in Trier hat leider vor allem Straßenlärm -> Irgendwie versuchen, in ein Zimmer nach W oder N zu kommen!

UL

Hallo Holger,

bin ein neues Mitglied in diesem klasse Forum und warscheinlich noch nicht so weit gereist wie die meisten hier.
Ich will nach einer langen Pause wieder mit aktivem Radfahren beginnen.
Und ich finde den Moselradweg gerade für "Anfänger" und "Junge" eine wunderbare Sache.
Ich werde den Moselradweg als Testtour für weitere noch kommende Touren für mich und mein Rad befahren.

Da ich aus Wuppertal komme, werde ich mit dem Auto bis nach Koblenz fahren. Dort werden dann das Rad und ich in die Regionalbahn nach Trier verfrachtet.

Die Tour zurück nach Koblenz (und zum Auto) wird dann in drei Tagesetappen zu jeweils 70-80 km "abgefahren". Übernachtungen in vorgebuchten kleinen Pensionen in Mülheim (kurz vor Bernkastel; da waren mir die Zimmer zu teuer) und in Cochem.

Ich denke, dass dieser Trip für ein "Greenhorn" wie mich genau der richtige Start ist um zu testen ob die Radreiserei das Richtige für mich ist.

Noch ein Tip für die Mosel generell: Immer sehr früh aufstehen und fahren. Es ist einfach klasse wenn im Moseltal die Sonne aufgeht und den Frühdunst aus dem Tal vertreibt. Dieses Schauspiel wird auch deinem Sohn gefallen, da es sehr gespenstisch sein kann (es lebe Harry Potter und Co.).

Rolf

Lieber Rolf,

ich glaube nicht, dass es Holgers Sohn gefallen wird, schon vor 5:30 morgens loszufahren, nur wegen des Sonnenaufgangs (das ist vielleicht etwas für den Spätherbst).

Auch verstehe ich forgendes nicht:




Da du aus Wuppertal kommst, erreichst du Trier autofrei mit dem RE von Wuppertal (einmal umsteigen in Köln, dann die Eifelstrecke wählen, Rückfahrt entlang des Rheins, wieder umsteigen in Köln, wo es gute Aufzüge gibt.). Was willst du mit dem Auto ?

Gruß

Igel-Radler

PS: Eigentlich wollte ich mich mit weiteren Kommentaren zum Moselradweg hier zurückhalten, jedoch nur eines: Die Bemerkung von ulamm, der Moselradweg sei eher etwas für den "geruhsamen Lebensabend", bezieht sich mehr auf die nahezu höhenmeterfreie Streckenführung, als auf den Verkehr. Aber unser Rentner stehen ja auch mit ihrem Wohnmobil im Stau auf der A3, wahrscheinlich macht das denen weniger aus als mir.

Hallöle,

wie sieht es denn am Moselradweg mit spontanen Übernachtungsmöglichekeiten aus? Bekomme ich Ende August oder Anfang September ohne grosse Probleme ein bezahlbares DZ? Oder sollte man da besser vorbuchen?

Fragt sich
die Anji

Liebe Anji,

Pensionen und Privatwohnungen gibt es an der Mosel reichlich. Wenn du bereit bist, etwas länger zu suchen und ggf. ein paar Orte abzuklappern, sollte es kein Problem sen (in NRW und Holland sind dann die Schulferien vorbei). Örtlich kann es wegen irgendwecher Feste natürlich immer mal eng werden. Vorbuchen lohnt sich nur, wenn du ganz bestimmte Beherbergungsbetriebe im Auge hast, oder im Luxusbereich.

Gruß

Igel-Radler