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#220638 - 27.12.05 20:25 Bewunderer
HyS
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Hallo,
mich würde einfach mal interessieren, wie euch auf euren Reisen andere Menschen begegnet sind und wie sie eure Reiseart kommentiert haben.

Bei mir ging das von Händeklatschen, Essen und Trinken über Einladungen zum Übernachten bis hin zu einem Rentner in Australien, der mit seinem Wohnmobil versucht hat mich immer "zufällig" wieder zu treffen. Dann gab es einen Platz im Schatten, Tee und sogar Mittagessen. In Australien gab es auch Leute, die mir meinen Müll abgenommen haben. Fast alle waren voller Bewunderung über diese Reiseart.
Bisher gab es niemanden, der mich als Radreisenden angefeindet hat.

Wie ist es euch so ergangen?
*****************
Freundliche Grüße
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#220641 - 27.12.05 20:54 Re: Bewunderer [Re: HyS]
kangari
Nicht registriert
Ne, angefeindet bin ich noch nicht worden. Vielleicht hängt das auch mit dem sehr "volksnahen" Verkehrsmittel zusammen.
In westl. Industrieländern ist dagegen das Rad "Sportgerät" und die Leistung wird anerkannt. In Wüsten wirst Du als Radler als "Verrückter" identifiziert.
Mir sind schon aus Autos gekühltes Wasser gereicht worden (Iran, Australien), Einladungen zum Übernachten, Essen sind wohl stark von der Gegend abhängig. Je extremer die Lebensumstände um so schöner (und angenehmer) die angebotene Gastfreundschaft.
Aber das als "Bewunderung" zu bezeichnen, so würde ich das nicht nennen. Eher als "Anerkennung".
Gruß peter
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#220642 - 27.12.05 21:04 Re: Bewunderer [Re: HyS]
mille1
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.898
Es tut gut, wenn auf der Reise einen Bewunderung wiederfährt.
Anfeuerungsrufe beim Paßanstieg, Einladung zum Drink, auch zum Essen
habe ich schon erlebt. Bei Vielen ist auch zu bemerken, wie gerne sie selbst sowas machen würden, aber sich nicht trauen oder können.
Aber einige Arbeitskollegen von mir, bezeichnen mich als einen Verrückten grins Viele Freunde von mir bewundern es und würden auch gerne Rad- oder Bergtouren machen. Für Wochenendtouren reicht es schon, aber für mehrtägige wollen oder können die nicht über ihren Schatten springen.
Auf jedenfall tut Bewunderung gut.
Aber für Bewunderung fahre ich nicht. Ich fahre für mich selbst, weil es mir
schon immer Spaß gemacht hat. Auch wenn mir nur Ablehnung entgegen
schlägt, würde ich trotzdem fahren, ich fahre nicht für die anderen, sondern für mich. Mit oder ohne ihre Zustimmung. Deswegen sind mir auch viele
Kilometer egal. Wenn ich am Ende eines Tourentages mit mir zufrieden bin(egal ob viele oder wenige km)dann war das ein gelungener Tag und verdient Bewunderung.
Gruß Mille
PS. Wenn nicht Bewunderung, dann Anerkennung(danke Peter)
Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum....

Geändert von mille1 (27.12.05 21:06)
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#220650 - 27.12.05 21:36 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Rennrädle
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.840
Ich habe immer wieder das Gefühl, dass die Menschen einen geduldiger und mit einem Lächeln mehr begegnen. In Schottland ist es uns mehrmals ergangen, dass die entgegenkommenden Autofahrer uns auf den einspurigen Strassen die Vorfahrt gegeben haben - und wenn sie oben am Berg mehrere Minuten gewartet haben, bis wir oben waren. Und dann gab's Applaus. schmunzel

Man kommt am Campingplatz an und bekommt gleich einen Kaffee von den Nachbarn angeboten. Was gibt es schöneres?

Weil die letzte Hütte belegt ist, bekommt man ein besonderes Plätzchen zum zelten, wo es ansonsten nicht erlaubt ist.

Der kleinen Geschichten gibt es viele - und jede hat etwas besonderes.

Jedoch Steine werfende Kinder oder klauende Händen brauche ich nicht - daher bleibe ich solchen Ländern fern.

Und ein einziges Mal sind wir buchstäblich angegriffen worden, und zwar von einem Autofahrer in Neuseeland. Allerdings waren wir nicht als Tourenradler erkennbar, da wir in diesem Moment ohne Gepäck unterwegs waren.

Gute Nacht! Rennrädle
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#220654 - 27.12.05 21:47 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Wilu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 694
hallo HvS

natürlich staunten die australier, als mein kumpel und ich durch die weiten des landes radelten. die meisten leute können sich halt kaum vorstellen, dass man grössere distanzen auch mit reiner muskelkraft zurücklegen kann. und praktisch alle erklärten uns mit einem schmunzeln für verrückt.
einmal wurde mir hilfe angeboten. ich hätte so einen "gebrochenen eindruck" gemacht - dabei war ich lediglich bei den morgendlichen dehnübungen grins. etliche machten photographien von uns, aus einem nebenherfahrenden wohnmobil einmal wurde ich auch mal gefilmt. dann hatte ich auch begegnungen mit medienleuten. das interesse galt dabei natürlich weniger dem radfahren oder der person dahinter, sondern dem exotenstatus, der eine kleine story rechtfertigte.
negative erfahrungen... steinewerfende kinder, eine gefüllte PET-flasche, welche aus einem auto geflogen kam und teilweise rücksichtslose automobilisten. gerade bei letzteren bin ich mir aber nicht im klaren, ob das unfreundliche verhalten das resultat von abneigung oder von unbedachtheit war.
insgesamt überwiegen aber die positiven erfahrungen bei weitem. auch auf kürzeren velotouren, wo die leute ob der beladenen räder (spediteur-fraktion...) genauso ins staunen kamen, wurde mir in der regel mit freundlichkeit und anerkennung begegnet.

wie José vor anderthalb stunden in einem anderen thema und Mille vor kurzem hier geschrieben hat: viele leute möchten mal etwas wagen und träume verwirklichen. aus welchen gründen auch immer tun sie dies jedoch nicht. dann begenen sie reiseradlern und finden in ihnen menschen, die eben so ein persönliches wagnis eingegangen sind. es gibt zwei arten, zu reagieren: neid. oder sympathie schmunzel.

ä gruess - Wilu
:innocent: Australia by pushbike - mit dem liegevelo durch den roten kontinent
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Off-topic #220659 - 27.12.05 22:11 Re: Bewunderer [Re: Rennrädle]
Aragorn
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 386
Also ich sag mal was der inzwischen naheste "angeheiratete" Kreis teilweise denkt: Das Radfahren auf der Strasse verboten werden sollte und Radler nicht auf die Strasse gehören.
(Es mag an der Herkunft liegen da im Osten das Rad nicht als Verkehrsmittel angesehen sein soll, will das aber nicht verallgemeinern).

Mich ärgert das ungemein, zumal ich nicht nur aus Spass Rad statt Auto gefahren bin, sondern vor allem weil ein Auto finanziell nicht drin war/ist, im ÖPNV aber oft schlecht zur Arbeit/in der kurzen restlichen Zeit zum Einkaufen zu kommen war.

Vermutlich sind die meisten aber nicht so, früher unter Wessis wurde ich auch maximal als Verrückt angesehen. Das war gut :-)
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#220663 - 27.12.05 22:23 Re: Bewunderer [Re: HyS]
vamp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 347
Die reaktionen waren je nach land verschieden... allerdings habe ich während meiner radreisen noch nie wirklich negative erfahrungen gemacht... eher hatte ich das gefühl eine farhradfahrer symphatiebonus zu haben... (oder: lass den armen verrückten laufen grins )
von einladungen zum übernachten über kalte getränke bis anfeuerrufen im township war da alles bei zwinker

gruss Falko
Gruss Falko
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#220677 - 28.12.05 08:07 Re: Bewunderer [Re: HyS]
BikeZombie
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.631
Hallo, HvS,
das Wort ''Bewunderung'' trifft den Kern in vielen Fällen eher als ''Anerkennung'', denn für die meisten Dosenfahrer ist es schier unbegreiflich, wie man mit dem Rad weiter als bis zum nächsten Biergarten fahren kann.
Und ich bin der Meinung, dass diese ''Bewunderer'' den Maßstab zu ihren Gunsten verschieben. So nach dem Motto: Ich bin normal (bewegungsarm), alles, was darüber hinausgeht, ist eine Wahnsinnsleistung.
Ist das Auto ein ''Sportwagen'', zählt man bereits zur dynamischen und überaus agilen Fraktion. Etwas Bräune von der Sonnenbank, Nike-Shirt (oder eines mit der Aufschrift ''atlethic'') und -Schuhe, schon ist alles perfekt . . .
Gruß, Paule
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#220685 - 28.12.05 08:32 Re: Bewunderer [Re: HyS]
rado
Nicht registriert
In Antwort auf: HvS

Hallo, mich würde einfach mal interessieren, wie euch auf euren Reisen andere Menschen begegnet sind und wie sie eure Reiseart kommentiert haben. Wie ist es euch so ergangen?

Hallo,
wir sind schon öfters bestaunt worden, auch von anderen Radreisenden wegen unserer 'Leichtcamping', die zunächst geglaubt haben, dass wir nur auf Tagestour sind, aber dann sehen, dass wir zelten usw.

Auf Fehmarn Insel (Ostsee), Putgartener Parkplatz für Wohnmobile, die auf die Fähre warten, sah uns lange ein Mann zu. Ich dachte er würde mekern, weil dies kein Campingplatz sei und wir 'wild' dort gezeltet haben. Dann kam er rüber und ich war gespannt, was er zu sagen hat. Was er sagte, erstaunte mich. Er sagte, er sehe uns schon eine ganze Weile zu und bewundere uns, wie wir mit Fahrrädern und ein kleines Zelt auskommen. Er könne nicht Zelten, weil er Beinbeschwerden bekommen habe, seine Beine würden aufschwellen. Ich fragte, wie lange er schon mit seinem Wohnmobil unterwegs sei. Antwort: schon 3 Wochen. Also wenn ich 3 Wochen nur hinter einem Steuerrad eines motorisierten Fahrzeuges (und das in Urlaub) sitzen würde, bekäme ich auch gesundheitliche Probleme. Jedenfalls war der Mann hell begeistert, als ich ihm erzählte welche Strecke wir schon mit dem Fahrrad gefahren sind und was wir vor hatten, die Küste entlang nach Kiel und dann rüber zur Nordsee nach Sylt. Der Mann wünschte uns alle Gutes und er meinte es ernst.

Dass wir von anderen Touristen eingeladen werden, kommt häufiger vor. Daran haben wir uns schon lange gewöhnt. Nur einmal bei einer Ruderregatta, wo wir als 'wilde' Gäste gezeltet hatten, kam ein interessierter Mann des Rudervereins und meinte genau unsere Camping-Ausrüstung untersuchen zu müssen, was ich ein bischen dreist fand, aber letztlich in Ordnung, weil wir 'wild' gecampt und auch die Duschen benutzt hatten.

Wir werden nicht nur bewundert, sondern bewundern auch andere Radfahrer selbst, die wir auf Radtour begegnen, z.B. KB (und andere) aus Oregon, USA auf einem faltbaren Liegerad unterwegs durch Europa.

Gruß,
Bernd & Barbie (Happy bike trails..!)

Geändert von rado (28.12.05 08:53)
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#220687 - 28.12.05 08:40 Re: Bewunderer [Re: HyS]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.215
Unterwegs in Schweiz

In Sizilien haben die Autofahrer oft gehupt, da dachte ich die wollen mich von der Strasse weg haben, aber dann hab ich mal auf ihre Gesten geachtet, die waren dann eher aufmunternd.
Einen Steinwurf haben wir auch mal abbekommen, aber den sollte man dann nicht auf das ganze Land übertragen.
Gestern war doch so eine Geschichte von Schneeballschmeissenden Kindern in Österreich, wo der Autofahrer dann zurückgeschossen hat, mit Feuerlöscher und Pfefferspray. Trotzdem fahre ich wieder nach Österreich.
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#220715 - 28.12.05 11:27 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Velomade
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.501
Daß es auch Bewunderung ist, zeigt folgende Tagebucheintragung von August 1986. Zu dieser Zeit hilet ich mich in Calgary/Canada auf.

Auf dem Schützenfest machte ich die Bekanntschaft von Frau K. Sie war Moderatorin der Fernsehsendung "Tele-Treffpunkt", eine Gemeinschaftsproduktion ausgewanderter Deutscher, Österreicher und Schweizer. "Wenn Sie Lust haben Herr Sch. würde ich mit Ihnen am Montag ein Fernsehinterview machen."
"Ich bin nicht abgeneigt. Soll ich mein Fahrrad mit ins Studio bringen?"
"Das wollte ich gerade vorschlagen. Dann bekommen unsere Zuschauer wenigstens einen besseren Eindruck von Ihrer großen sportlichen Leistung."
An diesem Montag hatte Frau K. zwei Interviews. Das erste führte sie mit dem Verantwortlichen des Olympia Arts Festivals.....Neben meinem bepacktem Fahrrad brachte ich Fotos und Zeitungsausschnitte mit ins Studio. Das Rad lehnten wir an einem Tisch, die Fotos und die Zeitungsartikel wurden an eine Pinnwand geklebt. Frau K. stellte mich dem Fernsehpublikum vor und wandte sich an die weiblichen Zuschauer mit der einleitenden Bemerkung: "Und liebe Zuschauer, da sollten sie mal wirklich gut hinschauen. Auf diesem Fahrrad", dabei schwenkte die Kamera auf mein Rad und zeigte es in Großaufnahme, "ist alles drauf, was ein Mann braucht für zweieinhalb Jahre. Meine Damen, könnten sie so reisen?" Unser Gespräch dauerte zwanzig Minuten.....

Und an der chilenisch/argentinischen Grenze sprach ein Zöllner das aus, was wohl viele unterwegs gedacht haben: "Sie müssen verrückt sein!" Eine schönere Anerkennung konnte es nicht geben.

Bernd
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#220729 - 28.12.05 13:12 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Der Uwe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 155
Wir haben auf unseren Touren sehr oft Anerkennung oder besser großes Interesse erfahren:
- als uns bei unserer Alpentour mit Kinderanhänger ein Reporter interviewte
- als uns bei Passankünften applaudiert wurde
- als Celina, im zarten Alter von 3 Monaten, von einer spanischen Reisegruppe im Anhänger geweckt wurde
- bei allen unseren Touren mit unseren Kindern nach Herkunft und Reiseziel befragt wurden, und neidisch bewundert wurde, dass man so schön mit dem Rad reisen könne
Radfahren macht Spaß
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#220754 - 28.12.05 15:49 Re: Bewunderer [Re: HyS]
h.g.hofmann
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.919
Als ich im Mai in Faro in Radklamotten an der Gepäckausgabe auf mein Rad wartete kam eine Frau auf mich zu: "Haben sie ein Fahrrad dabei? Radeln sie hier ein bisschen rum? In welchem Hotel wohnen sie?"
Ich erklärte ihr, das ich sofort wieder nach hause fahren würde, kein Hotel sondern ein Zelt in meinem Rucksack hätte.
"Das schaffen sie nie! Wissen sie wie weit das ist! Wir sind schon mal mit dem Auto hierhergefahren, das waren über 4000km und sie fahren mehr weil sie nicht auf die Autobahn dürfen!"
Als ich mich zuversichtlich zeigte die Strecke doch zu schaffen und noch zufügte das ich zuerst noch nach Gibraltar fahren würde und ausserden nur ca. 3200km zu fahren währen tippte sie sich mit dem Finger an den Kopf uns sagte:" Sie wissen ja gar nicht was auf sie zukommt." (Damit hatte die gute Frau allerdings recht).
Vor dem Flughafengebäude, ich war gerade beim zusammenschrauben kam sie nochmals mit ihrem Mann daher: "Das ist der Verrückte".
Habe leider keine Adresse von der Dame, sonst könnte ich sie mal zu einem Diaabend einladen.
grins

Geändert von h.g.hofmann (28.12.05 16:17)
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#220764 - 28.12.05 16:57 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Felis
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 179
Hallo HvS
Bewunderung ist wohl das richtige Wort: Wir haben bisher in unserem 10 jährigen Tourenradlerleben noch keine nennenswerte negative Begegnung erlebt, sondern eben meist Bewunderung; viele Leute können sich nicht vorstellen, grosse Distanzen per Rad zurückzulegen. Zudem können sie sich kaum vorstellen, dass man mit den "wenigen" Dingen, die in zwei oder vier Seitentaschen Platz haben, längere Zeit auskommen kann. Die praktisch durchwegs positive Art, wie uns begegnet wird, motiviert uns auch immer wieder, neue Routen auszusuchen, neue Menschen kennenzulernen. Nebst der eigenen Haltung gegenüber Mitmenschen wirkt unserer Reisemittel sicher auch noch unterstützend mit.
Freundlich grüsst
Ueli
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#220771 - 28.12.05 17:31 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Georg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.269
Hallo Radler,

ich habe auf meinen Touren nur positive Erlebnisse zu verzeichnen. Von aufmunternden Worten bis
hin zur absoluten Bewunderung habe ich schon alle Situationen erlebt. Insbesondere auf meinen Bergtouren
konnten es viele gar nicht fassen mit wieviel Gepäck man über die Berge kommt.

In diesem Jahr am Pico Veleta sprach mich eine Frau doch tatsächlich mit dem Satz " You are a Ironman" an.
Na ja, wer mich so kennt, weis dass das weit gefehlt ist.

Eine sehr schöne Situation habe ich in diesem Jahr auf der Radtour in Holland mit meiner Frau erlebt. Am vorletzten Tag hatten wir mal wieder Regen und kamen in Arnheim am Campingplatz an. Wir hatten unser Zelt im Regen kaum aufgebaut, füllte sich das ansonsten frei Terrain mit Wohnmobilen aus Italien. Die Situation enstand dann am nächsten Morgen, als wir aus unserem Zelt krochen. Eine ca. 45 jährige Italienerin kam tatsächlich mit einem Silbertablett an unser Zelt und brachte uns Kaffee und ein vollständiges Frühstück. Wir konnten es kaum glauben. Und das mit einem so strahlenden Lächeln im Gesicht, dass wir das Früstück gerne annahmen.

Gruß

Georg
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#220773 - 28.12.05 17:33 Re: Bewunderer [Re: Georg]
steph_tr
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 959
... ich glaub was schöneres als das mit dem tollen frühstück auf dem campingplatz bei regen kann uns gar nicht passieren, oder? war sicher total angenehm, oder?! gruß steffi (die hier keinen eigenen beitrag zu schreibt, weil alles schon gesagt wurde - habe nur positives erlebt)
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#220778 - 28.12.05 17:53 Re: Bewunderer [Re: steph_tr]
Georg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.269
In Antwort auf: stephanie.tr

... ich glaub was schöneres als das mit dem tollen frühstück auf dem campingplatz bei regen kann uns gar nicht passieren, oder? war sicher total angenehm, oder?! gruß steffi (die hier keinen eigenen beitrag zu schreibt, weil alles schon gesagt wurde - habe nur positives erlebt)



Hallo Steffi,

ja , die Situation war schon toll. Die Besonderheit bestand meiner Ansicht nach nicht darin, dass wir einfach in ihr Wohnmobil eingeladen wurden, sondern dass sie mit dem Tablett rüberkam, es zwischen unsere Dreibeinhocker stellte und einfach lächelte. Unsere Reiseform war merkbar nicht nur vollkommen akzeptiert sondern wurde bewundert. Es ergab sich dann noch ein lockeres Gespräch in englischer Sprache über Verona (dort kamen sie her), über meine Dolomitenradtour usw.

Werden wir jedenfalls nie wieder vergessen!

Gruß

Georg
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#220780 - 28.12.05 17:59 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Georg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.269
Hallo Radler,

noch eine Situation!
Im Jahre 2002 sind wir zum zweiten Mal den Mont Ventoux raufgefahren. Unterwegs waren immer wieder einige Rennradfahrer zu sehen, was am Mont Ventoux natürlich vollkommen normal ist.
Als wir mit unseren 30 kg Gepäck + rad oben ankamen, standen dort ca. 50 Rennradfahrer, die alle in
Begeisterung ausbrachen und klatschten. Auch ein Gefühl, dass ich nie wieder vergessen werde.

Gruß

Georg
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#220788 - 28.12.05 18:39 Re: Bewunderer [Re: Georg]
steph_tr
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 959
hallo georg,

na das erinnert mich so stark an was, was ich dieses jahr erlebte, dass ich es doch "zum besten gebe" zwinker :

ich bin im sommer mit meinem reiserad und leichtem tagesgepäck den col de la madeleine hochgefahren. war ziemlich schlechtes wetter, nieselregen, trübe und das wurde nach oben hin immer schlimmer. immer wieder fuhren rennrad-fahrer ohne jegliches gepäck, klar, an mir vorbei hoch. irgendwann, nach x mal grüßen, wurde mir klar, dass es eine große gruppe holländer war, bei denen sich das feld weit gezogen hatte.
als ich dann so 1 km vor dem gipfel war, fuhr von hinten ein größerer vw-bus an mich ran und der fahrer "lobte" mich für die tolle leistung, sporte mich für den letzten rest bei nun ziemlich ekligen wetterbedingungen an und bot an, ob ich nachher mit ihnen mit dem kleinbus runter fahren wolle. nein, klar nicht.
aber als ich oben war und in die kleine schenke einkehrte, waren noch viele von ihnen drinnen und bewunderten (oder erkannten meine leistung an? zwinker ) mich und es entspann sich ein langes und sehr nettes gespräch mit ein paar von ihnen. denen, die des deutschen oder englischen am besten mächtig waren. das war auch eine sehr nette erfahrung!

gruß steffi
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#220828 - 28.12.05 23:30 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Peter2
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 888
Hi
Auf meiner ersten Solotour durch die Bretagne, dieses Jahr hatte ich nach zwei oder drei Tagen Gegenwind die Schnauze ziemlich voll und überlegte ob ich nicht lieber umkehren soll und einfach nur ein bisschen an der Loire rumstrampeln soll. Als diese Überlegungen anfingen ernst zu werden wurde ich glücklicherweise von einem Auto überholt in dem der Beifahrer mir zuklatschte. Hätte ich nicht hingesehen hätte ich gar nichts gemerkt. Das motivierte mich ziemlich weiterzufahren und auch aus meinem Gedankentrott auszusteigen und die Landschaft zu geniessen.
Bald darauf war die miese Gegenwindstrecke vorbei und die Sonne kam heraus:-)
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#220839 - 29.12.05 08:27 Re: Bewunderer [Re: HyS]
DieterFfm
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 357
Hallo HvS,

auch ich kann aus meiner über zehnjährigen Radurlaub-Erfahrung in Mitteleuropa nur von positiven Erlebnissen berichten.
In Deutschland wird man auf den Standard-Radwanderwegen wie Donau-, Altmühl- oder Weserradweg allerdings kaum noch beachtet, dort gehören die Gepäckfahrer wohl schon zur normalen Tagesansicht. Man muss nur ein paar Kilometer abseits fahren, und schon wird man von den Leuten wieder beachtet.
Als ich in diesem Jahr zwischen Eichstätt (Altmühl) und Ingolstadt (Donau) in Hofstetten in einem Tante-Emma-Laden meine Vorräte auffüllte, war die Besitzerin allein von der Tatsache, dass jemand mit dem Fahrrad von Frankfurt aus bis zu ihr gefahren war, völlig aus dem Häuschen. Ich wurde jedem anderen Kunden fast als persönlicher Freund vorgestellt.
Auf dem Weg von Wiener Neustadt an den Neusiedler See kaufte ich an einem Straßenverkauf ein Pfund Erdbeeren. Die Verkäuferin hat sogar bei einer Nachbarin geklingelt und mich ihr vorgestellt. Es hat mich einiges an Überredung gekostet, bis ich nach einer halben Stunde weiterfahren konnte.
Weniger erfreulich war eine Bemerkung eines Taxifahrers, als ich 2000 in der Lüneburger Heide Mittagspause machte. Bezugnehmend auf die schlechte Straßenqualität meinte er: "Für die Radler haben die da oben noch Geld, Radwege bauen die aus, aber die Straßen lassen sie verkommen." Ich ließ mich auf keine Diskussion ein, da war mit Argumentation sowieso nichts zu machen.

Gruß
Dieter
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#220840 - 29.12.05 08:30 Re: Bewunderer [Re: HyS]
jopp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 416
Hallo HvS,
halb off-topic, weil auf der bewundernden Seite.
Als ich im juni mit einer Gruppe die Lahn entlag gefahren bin, haben uns oben am Berg (da, wo der Radweg gesperrt war) drei Tourenradler mit schweren Gepäck überholt. Kurzer Plausch, die haben sich die Jacken wieder angezogen, wir unser Bier ausgetrunken, dabei kam dann raus, dass die in 4 Tagen in Paris sein wollten!
Da gab es dann auch von vielen nur grosse Augen, einigen von uns (Wenig- und Seltenradler) waren schon die 50-70 km pro Tag zuviel - was ich aber auch verstehen kann.
Sonst habe ich auf meinen Touren zwar keine Bewunderung bekommen, dafür waren die auch zu klein, aber Annerkennung doch. Und ich bin immer wieder positiv überrascht, wie schnell man dannmit den leuten ins Gespräch kommt.
Gruss aus Ulm,
Josef
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#220905 - 29.12.05 15:02 Re: Bewunderer [Re: HyS]
FlevoMartin
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.206
Hallo zusammen,

Bewunderung gibt es eigentlich immer wieder, wenn man mit Leuten, besonders denen, die sowas nicht machen würden/können, ins Gespräch kommt.
Interessant war es beispielsweise letztes Jahr in Schweden, wo man mit 'nem Liegerad noch mehr aufzufallen scheint als hierzulande schon - nur sind die Schweden zurückhaltender, das auch auszudrücken, weswegen sich das erst im Gespräch zeigt (hab beispielsweise einer Schwedin das Wort Liggcykel beigebracht zwinker).
In Halmstad sprach mich eine Frau an, als ich grad nach dem Einkaufen vor 'nem Supermarkt stand, sie hätte mich am Morgen in Falkenberg an ihrem Haus vorbeifahren gesehen, sie fragte noch ein wenig nach dem Woher und Wohin und fand das schon interessant.
In einer Tankstelle in Hässleholm, wo ich nach Leitungswasser fragte, meinte die (wirklich freundliche) Kassiererin, dass es schon recht heiß sei an dem Tag zum Radfahren. Ich meinte daraufhin, dass es eigentlich noch ginge und dass es doch "hier im Norden" eh immer 'n bisschen kühler sei. Da lachte sie mich an und fragte, wo ich denn herkomme. Nach kurzer Erklärung fühlte sie sich dann richtig weit im Norden wohnend und wünschte mir noch viel Glück bei der Weiterreise.
Aber auch in Deutschland begegneten mir schon viele Menschen mit Be- oder Verwunderung. Ablehnung direkt gab's bisher eher nicht, hin und wieder ein paar unverbesserliche Autofahrer, denen es ziemlich egal ist, ob man Gepäck dabei hat oder nicht.
Eingeladen wurde ich bisher selten, Übernachtungsangebote bisher noch nicht, aber das liegt vielleicht auch an der Herangehensweise.

Ich selber bewundere aber auch andere Menschen: Besonders ältere Leute, die mit mir ins Gespräch kamen, erzählten bisher oft davon, was sie in ihrer Jugend so für Sachen angestellt haben. Von Touren nach Berlin in der Nachkriegszeit mit dem Eingangrad bei lange nicht so guten Straßen über Ostseetouren mit dem Selbstbautandem und vielen anderen Sachen berichten sie dann, da kommt man sich teilweise schon wieder richtig normal vor, wenn man heutzutage mit Liegerad mit Schaltung dran und wasserdichten Taschen am Tag mal 200km fährt schmunzel

Winterliche Grüße,
Martin, der hin und wieder schon ob eigener Taten verwundert war grins
...und gleich weiter zu Martins Radseiten
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Off-topic #220973 - 29.12.05 19:32 Re: Bewunderer [Re: FlevoMartin]
rado
Nicht registriert
In Antwort auf: FlevoMartin

.., wenn man heutzutage mit Liegerad mit Schaltung dran und wasserdichten Taschen am Tag mal 200km fährt schmunzel
grins

Was ich selbst immer lustig finde ist, man fährt den ganzen Tag und hat schon über 100 km zurückgelegt, kommt in eine Stadt, z.B. Hamburg und fragt nach Richtungen, wie "Wie geht es zur Jugenherberge oder zum Zeltplatz?" Unweigerlich kommt dann die Antwort, das ist aber noch weit, mindestens 15km und das wollen sie alles mit dem Fahrrad zurücklegen? Diese Frage oder ähnlich habe ich schon mehrmals gehört. Von den 100 km, die ich gerade per Rad gefahren bin, erzähle ich dann am besten nichts und sage einfach, ja ja das schaffe ich schon. Die Leute wissen einfach nicht, dass auch lange Strecken mit einem Fahrrad bewältigt werden können, das es Hobby, Sport und gesund ist.

Einmal saß ich im Imbiss einer Tankstelle an einer Hauptverkehrsstraße. Der Mann am Nebentisch kam mit mir ins Gespräch und fragte nach Straßenverbindungen nach Dresden. Ich erzählte ihm, dass ich auch nach Dresden unterwegs sei. Zufällig trafen wir uns dann auf dem Parkplatz wieder, ich stieg auf meinem Fahrrad und er in seinem Wagen, vorher kratzte er sich am Kopf und guckte mich verdutzt an! Zunächst verstand ich sein Verhalten nicht, bis ich merkte, dass er sich veräppelt gefühlt haben muss, mit einem Radfahrer, der 'angeblich' ebenfalls nach Dresden unterwegs war, gesprochen zu haben. Wahrscheinlich konnte der gute Mann sich das einfach nicht vorstellen, dass man mit dem Rad sowas macht. Unterwegs fuhr ich noch den 'Gurkenradweg' im Spreewald ab. Von Berlin nach Dresden habe ich 2 Tage gebraucht und 'wild' (wie meistens) am Baggersee gecampt. Angekommen in Dresden habe ich den Biervorrat meines Verwandten leer getrunken. Auch hatte ich die Cargolifter-Halle bei Brand (Brandenburg) besucht. Eine gute interessante Reise, interessanter als mit dem Auto nach Dresden zu fahren.

Gruß,
Bernd
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#221002 - 29.12.05 23:20 Re: Bewunderer [Re: HyS]
DyG
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 894
Hallo,

"Bewunderung" ist eigentlich nie die Reaktion, die ich bekomme, wenn ich erzähle, das ich zum Beispiel in 4 tagen mit dem rad an die ostsee gefahren bin, da geht das spektrum eher von verblüffung bis ungläubigkeit, an die sich aber in den meisten fällen so ein satz wie "du bist doch verrückt!" reiht, was ja an sich aber auch ein kompliment ist. (die selbe reaktion tritt auf, wenn den leuten klar wird, das man das ganze jahr bei jedem wetter radfährt, auch bei schnee und eis, aber das iss ja ne andere geschichte)

auf campingplätzen hab ich noch keine allzu positiven reaktionen erlebt, hab aber auch noch nich viele benutzt und das auch nur in DL, mag anderswo anders sein...

diesen sommer wurde uns aber - allerdings auf anfrage - ein halbfertiges unausgebautes haus als obdach angeboten, als DER sturm des sommers aufzog und wir blöderweise an dem tag, an dem das riesen-unwetter aufzog unbedingt losfahren mussten und 180km am ersten tag wegdreschen mussten lach
die gastgeber zogen es seltsamerweise vor im wohnzelt zu übernachten, weiß auch nich was einen menschen dazu bewegt bei sturm lieber im zelt zu pennen...

auf jeden fall findet man meist menschen, die freundlich werden wenn sie ein fahrrad und gepäck dran sehen.

Geändert von DyG (29.12.05 23:21)
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#221006 - 29.12.05 23:56 Re: Bewunderer [Re: HyS]
José María
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Das meiste ist schon geschrieben.

Bewundert werde ich von der Familie, Freunde und bekannten. Sie haben erlebt was ich Krankheit bedingt durch machen musste. Jetzt kann ich zum Glück über etliche Tausende Km und Hm aus eigener Kraft Berichten.
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#221026 - 30.12.05 09:26 Re: Bewunderer [Re: José María]
fabchief
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bewundert ist vielleicht das falsche Wort, Anerkennung trifft es wohl eher.
Das schönste Erlebnis war wohl bisher mit vollem Gepäck einen Dolomitenpass zu erklimmen und dann diesen Anblick auf der Passhöhe zu haben: ca. 20 Rennradler haben sich auf der Terasse von ihren Stühlen erhoben und haben applaudiert. Für meinen Kaffee musste ich dann auch nichts mehr zahlen. Das war schon ziemlich geil.
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#221032 - 30.12.05 10:08 Re: Bewunderer [Re: HyS]
macrusher
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Hallo HvS,

denke auch, daß die Reaktionen von Land zu Land unterscheidlich sind, bzw. es einen Unterschied zwischen Städtern und Landbevölkerung gibt, als auch ob die Leute noch "naturbelassen" leben oder Touris gewöhnt sind.

Auf meiner ersten Tour Stuttgart-Nordkapp war es folgendermaßen:

Deutschland: Keine Reaktionen.
Dänemark kaum Leute tagsüber getroffen.
Schweden: auch eher verhalten.
Finnland: Leute zurückhaltend, aber deutlich interessiert (so sind se halt, die Finnen...)
dann Norwegen: Immer wieder Kontakte mit Wohnmobilsten, die es gar nicht glauben konnten, daß ich mit dem Rad von Stuttgart bis hier her gefahren war (hätte ich damals auch nicht so ganz glauben können, wenn ich darüber nachgedacht hätte... *g*). Dann der Hammer: Fähranleger auf dem Festland zur Insel Mageroya: Eine Gruppe Holländer applaudiert, als ob ich gerade die Tour de France gewonnen hätte. Dann auf der Insel: An den Anstiegen überholen mich Busse mit Rentnern: Gehupe, alles im Bus klatscht. Dann Ankunft am Nordkapp: Anerkennung der Leistung durch freien Eintritt für Radfahrer (und der Eintritt ist nicht billig... gäb's das in Deutschland?)

Negativerlebnisse: Bis jetzt keine im Bezug auf negatives Verhalten von Menschen mir gegenüber.


Grüße,
Andreas
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Off-topic #221043 - 30.12.05 11:41 Re: Bewunderer [Re: fabchief]
Wilu
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Beiträge: 694
ich finde es schön, wie mehrmals über freundliche begegnungen mit rennradlern berichtet wurde. es gibt also nicht nur diejenigen, die nicht weiter als ihr vorderrad sehen. ich werde versuchen, das nicht gleich wieder zu vergessen zwinker.

ä gruess - Wilu
:innocent: Australia by pushbike - mit dem liegevelo durch den roten kontinent
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#221047 - 30.12.05 12:26 Re: Bewunderer [Re: HyS]
_Alex_
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Beiträge: 67
Also ich lese hier so viele Bewunderungsgeschichten, dass ich gerade an ne etwas andere Szene denken muss:

Als ich in Spanien auf Tour war, wir waren vielleicht schon ne Woche unterwegs, hatten wir uns gerade auf so nen höhergelegenes Dörchen gekämpft und wollten dort was einkaufen. Also fragten wir den nächsten Typen der uns begegnete und er erklärte uns, dass Feiertag ist und kein Laden geöffnet ist. Er fragte was wir so machen mit dem Fahrrad *g*.. Natürlich wollte ich dann gerade ganz stolz anfangen zu erzählen, dass wir jetzt 4 Wochen durch Spanien und Frankreich fahren, wo er mir dann schon zuvor kam und sagte sowas wie: "Ja, ihr fahrt doch bestimmt durch die ganze Welt mit dem Fahrrad oder, ist ganz cool" Ich: "ja....ok, nicht ganz, wir fahren nen bißchen durch Spanien".. lange Rede, kurzer Sinn - nicht jeder guckt dich mit großen Augen und Bewunderung an - ich bin die nächsten paar km zumindest noch schmunzelnd weitergefahren schmunzel

Schöne Grüße aus Santiago de Chile - leider ohne Fahrrad, sondern an der Arbeit..
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#221061 - 30.12.05 14:18 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Kanis
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Beiträge: 563
Hallo,

Also in Griechenland wurden wir erstaunt angesehen als wir mit Rad aber ohne Gepäck vom Camping bis hoch in die Meteoren fuhren. Aber auch vor einer Wanderung in eine Schlucht in Kreta fragte mich ein Rentner vor einem Café "wo willst du denn hin gute Frau bei dieser Hitze". Im Café beim Schluchtausgang als ich das Getränk sofort zahlen wollte, sagte der junge Kellner: zahlen sie später, geniessen sie erst ihren Kaffee, alles hat seine Zeit. Ich hatte vergessen, dass in der Schweiz meistens sofort einkassiert wird, damit niemand abhaut ohne zu zahlen.
Nette Grüsse und beste Wünsche zum Jahreswechsel,

Kanis
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#221186 - 30.12.05 23:02 Re: Bewunderer [Re: HyS]
Pedalritter
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Beiträge: 213
Schöne Radtourenerfahrungen waren unter anderem:

... ein alter Herr in der Türkei. Er konnte und wollte nicht verstehen wie 5 Erwachsene und 1 Kind bei Regen im Frühjahr durch die Berge im Osten der Türkei Rad fahren können- dabei wird es im Westen noch viel bergiger). Dies führte zu einer Einladung in ein Hotel vor Ort, wir waren an diesem Tag aber erst 15 km gefahren und wollten einfach noch ein wenig weiter pedalieren und haben deshalb freundlich dankend abgelehnt. Trotzdem ist der Mann uns mit dem Auto noch in den nächsten größeren Ort nach gefahren und hat gefragt, ob wir nicht doch lieber in einem Hotel übernachten wollen. Fürs zelten war er nicht zu haben und bei Regen erst recht nicht.

... 2 türkische Polizisten, die bei einer Passüberquerung (mit Schlauchwechsel bei 3 Grad Minus) mit starken Schneefall so nett waren uns Begleitschutz zu geben, da die Sichtverhältnisse sehr stark eingeschränkt waren

... ein türkischer Bauer brachte uns nach einer Übernachtung in der Nähe seines Dorfes zum Frühstück Tee, Fladenbrot und Schafskäse und ein anderer Bauer - er war auf dem Weg zum melken seine Ziegen - suchte jede Menge Holz und machte ein riesiges Lagerfeuer, um uns den Frost einer bitter kalten Nacht aus den Knochen zu treiben
(Ihr merkt ich bin schwer begeistert von der türkischen Gastfreundschaft)

... spanische Senioren, die meinen Freund und mich beim zufälligen erklimmen einer alten Vueltabergauffahrt prächtig Aplaus spendeten

... freundliche Hausbesitzer in Mecklenburg-Vorpommern, auf deren Grundstück wir nicht nur zelten durften, nein wir durften auch helfen ihren leckeren Kuchen aufzuessen

... eine alte Bäuerin (in der Nähe von Heilbronn), die nach dem die Nichtraucherfrage bejaht wurde, uns in die Scheune ihres Schwiegersohns zum übernachten eingeladen hat.
Ziemlich genial war es dann (auf der ersten großen Radtour ohne Eltern) in ca. 6 Meter Höhe den Schlafsack im Heu auszubreiten. Wahrscheinlich wurden da nachhaltig schöne Erinnerungen hervor gerufen, denen auf gleiche oder ähnliche Art und Weise in jeden nachfolgenden Radurlaub nachgeeifert wird.

... in Porto hörten 2 "coole" Jungs aus Stuttgart, dass wir mit Fahrrädern nach Portugal gefahren sind. Sie waren per Flugzeug angereist und wollten nicht glauben, dass man per Fahrrad von Deutschland nach Portugal fahren kann. Auch die Erläuterungen, dass es ja auch Fahrrad-Weltreisende gibt konnten die Glaubwürdigkeit unsere Aussagen nicht erhöhen bäh
der Pedalritter Paul
Die Welt ist wie ein Buch - wer nicht reist, liest nur eine Seite.
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