Hallo,

zunächst einmal eines vorweg: Ich bin eine pure Anfängerin was das Radfahren anbelangt. Mit meinem Mann zusammen sind wir in den letzten Jahren ab und an mal am Wochenende unterwegs gewesen, ansonsen sind wir wirklich selten mit dem Rad gefahren.
Seit 5 Wochen fahre ich jetzt aber täglich Fahrrad weil ich meine Tochter jeden morgen in den Kindergarten bringe.
Da ich noch eine 2. Tochter habe, bin ich im Besitz eines Fahrradanhängers mit dem ich 4 mal am Tag eine Strecke von ca 1 bis 1,5 Km zurück lege. Ich bin also ungefähr 5 km am Tag unterwegs.
Ich versuch die Strecke sehr schnell zu fahren damit ich noch in der kurzen Zeit wo meine Tochter im Kiga ist einige Erledigungen machen kann. Der Anhänger wiegt 11 Kg und die Kinder zusammen 24 Kg plus mein uraltes Dreigangrad und ich. Hinzu kommt noch das wir keinen richtigen Fahrradkeller haben und ich das Rad mehrmals am Tag zusammen mit dem Anhänger die Kellertreppe bis zur Straße hoch- oder runtertragen muß. Ich weiß das das alles kein Hochleistungssport ist aber ich habe doch insgeheim gehofft das vielleicht das ein oder andere Kilo dadurch verschwindet. Zu meinem entsetzen musste ich aber feststellen das ich nach diesen 5 Wochen 1,5 Kilo zugenommen habe.
Nun mache ich auch sonst außer Schwimmen kaum sport, bin also eher unsportlich, aber ich kann mich aber nicht erinnern das ich innerhalb der letzten Wochen mehr gegessen habe.
Am Wochenende hatten wir Besuch und es entbrannte eine richtige Diskussion über meine 1,5 Kilo
Einige meinte das wäre schon klar ich hätte ja schließlich Muskelmasse aufgebaut und würde dadurch mehr wiegen, andere meinten ich hätte duch den größeren Hunger mehr gegessen und dadurch mehr zugenommen und das mit der Muskelmasse sei alles Quatsch. Außerdem könnte ich gar keine Fett "wegtrainieren" da ich dazu viel zu kurz unterwegs bin. Weil ja der Fettabbau erst nach 30 Minuten beginnt.
Ich jedenfalls habe mich danach gefragt wie das mit der Muskelmasse ist. Kann man durch mehr Muskelmasse an Gewicht zunehmen bzw. wenn ja wer macht das (also zB. nur Hochleistungssportler) und ab wann (also welcher Art von Anstrengung) fängt so etwas an.
Außerdem würde ich gerne wissen ob ich -falls die Kilos vom Essen kommen- jetzt immer und immer mehr zunehmen werde oder der tägliche Kurzsport auch etwas gutes für meine Pfunde hat? Und wie das mit den 30 Minuten in Bezug auf die Gewichtsabnahme ist?

Eigentlich sind das alles keine Typischen Radfahrerfragen aber vielleicht kennt sich da ja doch jemand aus.

Hallo Susa,

erstmal: laß´ dich von Debatten um Fettabbau erst nach soundsoviel Minuten nicht ins Bockshorn jagen - schließlich stellst du ja nach den Radfahrminuten nicht vollständig sämtliche Bewegung ein, oder? (Klingt eher nach Streß, noch schnell ein paar Besorgungen, ...)

Hast du eine Ahnung, ob du schnell an Muskeln zulegst oder nicht? Schau doch mal deine Beine an oder spann die Muskeln an, vielleicht kannst du ja einen Muskelzuwachs entdecken - oder schau in einen großen Spiegel: bist du dicker geworden? Oder wie sitzen deine Hosen: enger oder weiter? Da kann die Waage allein nicht viel aussagen.
Als ich mit Sport angefangen habe (nach einer sehr unsportbegeisterten Jugend), habe ich auch ordentlich an Gewicht zugelegt. Hauptsache ist sowieso, du fühlst dich wohl!

Liebe Grüße,
Kati

Hallo Susa,

es ist möglich, dass du durch vermehrte Bewegung Muskeln aufbaust und damit Gewicht. Es ist jedoch (A) konstitutions- und (B) bewegungsintensitätsabhängig, WELCHE Muskeln man aufbaut und wie das aussieht.
Grundsätzlich ist folgendes möglich:
(A1) Du hast von Natur aus eine kräftige Statur. Den Bus kriegst du locker, auch das Rad in den Keller, aber joggen und lange Radtouren sind nicht so deins
(A2) Du hast von Natur aus eher Ausdauermuskeln (und damit eine eher schlank oder drahtig aussehende Figur). Langes Laufen, Radeln etc. machen dir nichts, aber du kannst nicht so gut sprinten, über Kopf tapezieren etc.


(B1) Maximalkraft-Bewegungen führen zu Kraftmuskeln (A1) - und die SIND nun mal dicker. Jan Ullrich ist ein gutes Beispiel dafür. Der fährt in einem schweren Gang und tritt langsam, weil er die Kraft dazu hat
(B2) Ausdauer-Bewegungen (als geringere Intensität, dafür aber länger auszuhalten)führen irgendwann zu einer Statur wie Lance Armstrong sie hat (A2): Drahtig. Der fährt einen leichteren Gang als Jan Ullrich, tritt aber viel schneller.

Und an der Fettverbrennung nach 30 Minuten ist sehr wohl was dran. Der Körper schaltet seinen Stoffwechsel um. Für 20-30 Minuten reicht die direkte Energie in den Muskelzellen. Danach sind diese Speicher leer und es geht ans "Eingemachte". Dass das nur bei entsprechend geringerer Intensität klappt, ist logisch, oder? Denn niemand kann 30 Minuten lang hinter einem Bus hersprinten...!

Oha, ich hoffe, mein Studiumswissen einigermaßsn korrekt und verständlich wiedergegeben zu haben... War die Uni doch mal zu was nütze!

Summa summarum heißt das:
Deiner Bewegung nach betreibst du eher Maximalkraft"training" durch schnelles aber kurzfristiges Radeln, Radschleppen etc. Da du an Gewicht zunimmst, spricht das m.E. für einen Muskelaufbau. Wenn deine Hosen trotz Gewichtzunahme immer noch so locker sitzen wie vorher, hat sich dein Gewebe gestrafft.
Ich würde übrigens die Waage aus dem Fenster schmeißen. Das Festhalten an einer nackten Zahl treibt gerade uns Frauen mit unserer ewigen Figurparanoias in den Wahnsinn - das Wohlfühlgefühl verkümmert. Die nackte ZAHL sagt überhaupt nichts aus, weil sie keinen Rückschluss auf deine Körperzusammensetzung zulässt.

Und noch was: Das Gewicht von Frauen schwankt zyklusbedingt. Ich nehme kurz vor den Tagen grundsätzlich mindestens 2 kg zu - ob ich will oder nicht! Ich kann beobachten, wie überall Wasser angesammelt wird, ich fühle mich dann wie ein globberndes gluckerndes Fass!

Und ich würde Kati zustimmen, dass es verdammt nach Stress klingt, wenn du deine Besorgungen zwischen Kind wegbringen und Kind abholen quetschst. Die 3 Minuten, die du durch dein Abhetzen "sparst" brauchst du doppelt, um den Stress wieder abzubauen. Vielleicht findest du eine ökonomischere Lösung?

Gruß aus Aachen,
Stefanie

Hallo,
meine spontanen, etwas ungeordneten Gedanken dazu:
Gewichtszunahme durch Muskelaufbau ist üblich. Wer näherere Kontakte zu "Muckibuden" hat, kennt das Thema (und die erstmal enttäuschten Kunden, die trainieren um abzunehmen). Nach meinen meist 2wöchigen Radurlauben wiege ich meistens genauso viel oder weniger, als zu Beginn. Mein Wadenumfang vergrössert sich um bis zu 2 cm.
1,5 kg Muskelzuwachs in 5 Wochen halte ich für sehr viel.
Gewichtsschwankungen bis zu gut 1 kg innerhalb von 48 Stunden sind absolut normal. Gewichtsveränderungen muß man über einen langen Zeitraum betrachten. Dein Gewicht sollte sich "irgendwann" stabilisieren.
Nur durch mehr Bewegung nimmt man nicht (viel) ab., vor allem nicht durch die "Kurzbelastungen", die du machst, siehe "Muckibuden".
Gruß
Uli

Hallo Susa,


Das ist wirklich totaler Quatsch und zwar gleich in doppelter Hinsicht.

1. In den Muskeln werden eigentlich immer auch Fettsaeuren -- also Fett -- verbrannt! Bei relativ niedriger Belastung anteilsmaessig mehr als bei hoher Belastung. Insbesondere bei alltaeglichen "normalen" Taetigkeiten bedient sich der Koerper hauptsaechlich der Fettsaeuren zur Energiegewinnung (das hat aber keinen Trainingseffekt s.u.).

2. Fuers Abspecken hat die Fettverbrennung waehrend des "Trainings" keinerlei Bedeutung! Wichtig ist dafuer nur die Differenz zwischen Energieaufnahme und -verbrauch -- die Energiebilanz deines Koerpers. Wichtig ist also nur, ob du in den besagten 5 Wochen insgesamt mehr Kalorien gegessen als verbraucht hast. Das eigentliche Abspecken passiert wohl erst nach dem Training -- Nachbrenneffekt -- wo das Fett sozusagen nachtraeglich verbrannt wird. Wie das genau funktioniert weiss ich aber nicht. Ich koennte mir vorstellen, dass das Wiederbefuellen der Muskeln mit Glukose und Fettsaeuren Energie benoetigt und dazu in irgendeiner Form Koerperfett herangezogen wird.

Was wohl stimmt ist, dass erst nach 30-45 minuetigem Training im relativ niedrigen Belastungsbereich, wo noch die Fettverbrennung dominiert, die sogenannte Grundlagenausdauer verbessert wird. D.h. im wesentlichen, dass dein Koerper den Fettstoffwechsel optimiert und du dadurch ausdauernder wirst, weil den Muskeln viel mehr Fett als Glukose zur Verfuegung steht und diese Vorraete viel laenger vorhalten. Wichtig hierbei ist aber, dass das Training ueber einer gewissen Belastungsschwelle liegen muss um als solches wirksam zu sein (normale alltaegliche Bewegung bringt also nichts mehr).


Wenn du etwas Zeit hast und dir ein eigenes Bild darueber machen moechtest, dann kannst du dich beim Gesundheitsinformationsnetz ueber all diese Zusammenhaenge belesen.

Zu deiner Anfangsfrage: Untrainierte Menschen bauen wohl schon recht schnell eine gewisse Muskelmasse auf. Deine Vermutung koennte also sehr wohl zutreffen.

Viele Gruesse,
Maik.

Hallo zusammen!

Also ich habe auch die Erfahrung gemacht und mache sie auch jetzt beim GA1, dass ich durch den verstärkten Muskelaufbau an Gewicht zulege. Dies erscheint mir zwar unpropotional zu steigen, jedoch auch gleichmäßig (Ich messe und dokumentiere täglich meine Vitalwerte.).

Auch jeder Fitnesslehrer sagt als erstes, wenn man zum Abnehmen Sport treiben will: "Zuersteinmal nimmst Du zu!° Muskelgewebe soll ja bekanntlich auch schwerer sein, als Fettgewebe.

Wenn man dann aber im GA1-Bereich trainiert, verbrennt man ordentlich Fett und kann ggf. schnell wieder abnehmen. Bei mir kommen zu alle dem noch "schwere Knochen", was bedeutet, dass ich schwerer bin, als ich aussehe.

In Deinem Fall kommt die Gewichtszunahme durch Muskelaufbau sicherlich durch die Regelmäßigkeit, mir der Du radfährst. Ich würde mir da keine Gedanken machen.

MfG

Frank

Hallo Frank,

im GA1 Bereich trainierst du hoechstens deinen Fettstoffwechsel (der ja fuer die Ausdauer entscheidend ist). Ein Muskelaufbau sollte da imho eigentlich kaum und wenn dann wohl nur bei untrainierten Leuten stattfinden.


Und noch mal:
Die Fettverbrennung beim Training hat NIX mit dem Abnehmen zu tun! Wer abnehmen (im Sinne von Abspecken) will macht Krafttraining! Da werden zunaechst die Muskeln aufgebaut (die dann im Alltag mehr Kalorien benoetigen, d.h. mehr verbrennen) und dann werden bei solchem Training auch noch viel mehr Kalorien verbraucht.

Wer abnehmen will, ist mit GA1 schlecht beraten!

Viele Gruesse,
Maik.

Unabhängig von allen wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Theorien übers Fett verbrennen (ich hänge auch eher der von Maik an, aber eigentlich ist das für die Fragestellerin wurscht), meine ich dass sich die Ursprungsfrage ganz einfach beantworten lässt: nicht nur wiegen, sondern messen. Entweder professionell mit dem Zentimetermaß oder schlicht mit einm knapp sitzenden Kleidungsstück. Spannen auf einmal die Hosen um den Bauch, ist es Fett, spannen sie um die Waden und sitzen am Bauch eher lockerer, sind es Muskeln. Nur bei den Oberschenkeln kann es zumindest bei Frauen beides sein.

Martina

PS: prinzipiell glaube ich schon, dass man mit Sport mehr Muskelmasse bekommt und es stimmt auch, dass die schwerer sind als Fett, aber 2kg Muskeln sind eine ganze Menge und ich glaube nicht, dass man die ohne gezieltes Training innerhalb so kurzer Zeit aufbauen kann. Aber das ist individuell sehr verschieden.

Hallo Susa,

eins ist Fakt, nämlich das Muskelmasse mehr wiegt als Fett!

Besonders kritische ist das wenn man Muskeln abbaut und gleichzeitig Fettmasse aufbaut. Allein an der Waage kann man das manchmal gar nicht erkennen.