und so frage ich mal in die Runde, wie es mit zelten in freier Wildbahn in Frankreich ist.

Es ist verboten, so wie in Deutschland. Wenn du die Erlaubnis des Landbesitzers hast, dann ist es ja nicht mehr "wild"...
Meine Erfahrungen: Es geht. Normalerweise schert sich keiner um ein Zelt mit 1-2 Rädern davor. Aber eine Garantie gibts dafür nicht.
Tschüss,
Michael

In Luxembourg trafen wir einen belgischen Wanderer, der zu Fuß unterwegs war. Der Mann war kein Landstreicher, obwohl ich auch absolut gegen die nichts habe. Ich sprach ihm auf das Thema an, ob es erlaubt sei, "wild" zu campen. Seine Antwort habe ich inzwischen mir zu eigen gemacht: "I don't care" zu deutsch: "interessiert mich nicht sonderlich, ob verboten oder nicht", will heißen: da wo Schilder das Zelten ausdrücklich verbieten, zelte ich auch nicht. Dann baue ich ausserdem mein Zelt spät auf und früh ab, will nicht gerade Aufsehen erregen.

Aber wirklich, ich zelte, wo ich will. Einmal in Berlin habe ich 200,- DM Strafe gezahlt, als ich am Flughafensee gezeltet habe. Die Knackies, die sauber machten, haben die Bullen geholt, um sich beliebt zu machen und meinen Sohn und Freundin in einem Gespräch verwickelt. Derzeit bin ich jogging gegangen mit dem Hund meiner Freundin. Die 200, - DM Strafe habe ich wohl deshalb bekommen, weil ich den Beamten abhängen wollte, er rief polizeiliche Verstärkung an. Komischerweise hatten wir am Glienicker See vorher wild gezeltet und weil es gerade um die Wende passierte, 1990 war dort überall wild gezeltet worden. Der Grundstücksbesitzer hat die Polizei gerufen, weil aber oder gerade deswegen, weil die meisten Wildcamper von den Niederlanden und Westdeutschland waren, war die Polizei eigentlich auf Seiten der Wildcamper. Das konnte man deutlich spüren. Also sind wir zum Flughafensee gefahren. Am nächsten morgen passierte das Unglück. Der blöde Knacki, der uns die Bullen auf den Hals heizte, verfluche ich.

Allerdings wer sich im Öffentlichen Recht auskennt, wird nicht verwundert sein, dass fast alles auf öffentlichen Plätzen grundsätzlich verboten ist. Hier auf der Neckarwiese in Heidelberg ist ein großes Schild: Verboten sind: Ballspiele, Liegen auf der Wiese, Lagern sowie Grillen. Was wird auf der Neckarwiese gemacht? Fussball gespielt, in der Sonne gelegen, siehe meine Homepage: http://www.internetgenie.de , gegrillt und Party gemacht, genau die Aktivitäten dort, die eigentlich verboten sind. Warum ist das so? Damit die Stadt, sprich Amt für öffentliche Ordnung, vertreten durch die Polizei rechtlich einschreiten kann, wenn sie das für notwendig hält. Es gilt ja ein Verbot for solches, sonst hätten die keine Rechtsgrundlage zum Einschreiten, andererseits können auch solche Aktivitäten geduldet bzw. toleriert werden. So funktioniert das Gesetz im öffentlichen Recht. Erst alles verbieten, aber dann die (ungesetzliche) Praxis doch tolerieren. Genau so ist es beim Wildcampen.

Gruss,
Bernd