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#1545939 - 02.03.24 21:52
Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
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Entfernung: | 780 Kilometer |
Bereiste Länder: | Frankreich
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Alles fließt in die Rhone III-b: Préalpes Dauphiné – VercorsEine umfängliche Erkundung der nordwestlichen Dauphiné-Voralpen im Gebirgsmassiv Vercors im Rahmen der Gesamtreise „Alles fließt in die Rhone (Franche-Comté – Auvergne-Rhône-Alpes)“ (2022) mit einer Ergänzung der Reise „Rhône-Alpes – Occitanie – Catalunya – Provence“ (2023) 24.-31.8.2022 | 8 Tage + 13.-16.7.2023 | 3,5 Tage* 539 km | 9330 Hm + 242 km | 4580 Hm (barometrische Messung)* Topo-Index: 1731 Hm/100 km + 1893 Hm/100 km* * Ungefähre Daten, einige Tagesteile liegen außerhalb der beschriebenen Region Digi-Tracks (am PC erstellt, kein GPS-Tracking!): Vercors Ost-West 2022 und Vercors Nord-Süd 2023 InhaltsverzeichnisALP-2022-TdF-18 Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors (Reiseberichte)Dauphiné-Voralpen II: Der östliche Vercors & Trièves feat. L’Arzelier, Mont Aiguille & Cirque d’Archiane (Col de Grimone – Die) ALP-2022-TdF-19 Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors (Reiseberichte)Dauphiné-Voralpen III: Der westliche Vercors im Department Drôme feat. Vallée de la Gervanne, Col de Tourniol, Col de la Bataille & Combe Laval (Die – Loriol-sur-Drôme) ALP-2023-AOC-05 Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors (Reiseberichte)Dauphiné-Voralpen IV: Auf bekannten und neuen Wegen durch das Schluchteneldorado des Vercors (St-Gervais – Die) Kleine EinführungMeine Sommertouren 2022 und 2023 erstreckten sich jeweils über einen Zeitraum von gut drei Monaten. Wer eine allgemeine Übersicht der Touren mit Anmerkungen zur geografischen Einordnung, zu Essen & Trinken, zu ein paar Nachtgeschichten, zu Pannenvorfälllen, zu einigen generellen Beobachtungen in den Ländern und zur Klimaentwicklung sucht, kann sich die jeweiligen Gesamtberichte auf meiner Website anschauen: Alles fließt in die Rhone (Pedalrunde für Fortgeschrittene im südlichen Ostfrankreich durch Jura, Alpen und Zentralmassiv – Franche-Comté/Rhône-Alpes/Bourgogne – 2022) Rhône-Alpes – Occitanie – Catalunya – Provence (Landschaftsperlen und Kulturschätze in den französischen Voralpen, dem südlichen Massif Central, den Pirineus Cataláns, der Serralada Prelitoral, der nördlichen Costa Brava, dem Golfe du Lion, der Basse-Provence und den Côtes du Rhône (Genève – Montserrat – Valence) – 2023) Die Teilberichte zu den Gesamtreisen mit mehr Details zu den Etappen und umfänglichen Bilderstrecken setze ich hier im Forum nunmehr mit einer weiteren Region fort. Es ist auch die letzte Folge, in der es eine überschneidende Betrachtung beider Touren gibt, obwohl das Motto der 2022er Tour noch für weitere Teile auch der 2023er Tour zutreffen würde. Ferner ist es der letzte Alpenteil der 2022er-Tour „Alles fließt in die Rhone“, sodass aktuell nur noch der Teil zum Zentralmassiv von dieser Tour bis auf Weiteres unberichtet verbleibt. Du findest aktuell bereits folgende Teilberichte zu der 2022er-Reise: • Alles fließt in die Rhone I/V: Jura (F) (Reiseberichte)• Alles fließt in die Rhone II: Alpes Savoie (Reiseberichte)• A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné (Reiseberichte)Markantes Bauwerk an der Südflanke des Vercors am Fluss Drôme, der den Vercors vom Diois-Massiv trennt: Der Gefangenenturm von Crest, „monument historique“Die Dauphiné-Alpen unterscheiden sich in Hoch- und Voralpengruppen, wenngleich mit „Dauphiné-Alpen“ oft nur die entsprechende Hochalpenregion gemeint ist. Aber auch Dévoluy, Bochaine, Vercors, Diois und Baronnies sind noch Teil der Dauphiné-Alpen, sprich Dauphiné-Voralpen (Westalpengruppen vgl. diese Karte gemäß der SOIUSA.). Gemeinhin wird im Sinne der historischen Landschaft auch schlicht von dem oder der Dauphiné (alt: Dauphin) gesprochen (frz. Le Dauphiné). Mit meinem Detailbericht „Au cœur du Dauphiné“ habe ich bereits ein überspannendes Kapitel zu den Hoch- und Voralpen gebildet. Nunmehr folgen noch die westlichen Randzonen der Dauphiné-Voralpen, zunächst hier der ausschließlich nordwestliche Teil, der sich auf den Vercors beschränkt. Der Bereich bleibt damit recht überschaubar. Eine Fortsetzung der südwestlichen Teile der Dauphiné-Alpen soll einen weiteren Bericht bekleiden, der dann aber ausschließlich der 2023er Tour folgt. Einige wenige gestrenge Gliederungen begrenzen die Dauphiné-Alpen bereits mit dem Vercors an der Grenze zum Fluss Drôme und zählen Diois wie auch Baronnies als Zwischengebirge zu den provenzalischen Voralpen. Dieser Einteilung werde ich aber nicht folgen, sondern die weitestgehende Definition der Dauphiné-Voralpen ausreizen, die bis an den nördlichen Rand der Monts Vaucluse reicht. Andere Einteilungen verbinden auch den Vercors bis einschließlich den Monts Vaucluse zu den Drôme-Alpen zwischen Isère und Durance. Diese Einteilung würde wiederum die Grenze der Dauphiné-Alpen im Süden sprengen. Charmantes Örtchen an der südlichen Grenze zwischen dem östlichen und westlichen Vercors: Châtillon-en-Diois Noch einen weiteren Hinweis möchte ich wiederholen: Das Diois ist eine nicht deckungsgleiche Bezeichnung für eine historische Landschaft einerseits und ein Gebirgsmassiv andererseits. Das Gebirgsmassiv beginnt weitgehend südlich dem Fluss Drôme, während die historische Landschaft Diois bereits gute Teile des südlichen Vercors umfasst. Im Osten sieht es noch etwas komplizierter aus. Die Trennlinie verläuft dort nicht eindeutig, in enger Interpretation bildet die Col-de-Menée-Route die Grenze zum Vercors. Weitergehend kann es auch mal die Col-de-Grimone-Linie sein. Da mein letzter Dauphiné-Bericht der 2022er Tour am Col de Grimone endete, starte ich den Vercors-Bericht also etwas außerhalb vom Vercors. Genaugenommen bewege ich mich anfangs kurz nochmals durch einen Zipfel des Pays de Buëch (Bochaine) und nähere mich dem Vercors am östlichen Rande über das Trièves-Plateau, das zuweilen dem Vercors zugeschlagen wird, sonst als nicht zugeordneter Teil eines breiten Alpentals zwischen mehreren Alpengruppen gesehen wird (Vercors, Taillefer, Écrins, Dévoluy). Eine Besonderheit sollte ich auch noch vorschicken. Das schmalere östliche und breitere westliche Vercors sind zwei verkehrstechnisch komplett getrennte Teile, für die es keinen Straßenübergang gibt. Eine Verbindung lässt sich nur am Rande im Süden über den Col de Menée oder im Norden über Grenoble herstellen. Geologisch bricht dabei eine steile Ostflanke ab, um die sich auch das ausdehnteste Naturschutzgebiet des Vercors erstreckt. Die fehlende Straßenverbindung führt gelegentlich dazu, dass meistens der östliche Teil nicht als Teil des Vercors bekannt ist, fehlen hier auch die spektakulären Schluchten. Tatsächlich präsentiert sich zu dieser Seite aber der markanteste Gipfel des gesamten Vercors, der Mont Aiguille. Während im Westen verschiedene Routen kreuz und quer durch und über das Vercors-Massiv gelegt werden können, gibt es für den östlichen Teil fast nur eine einzige Bergroute in Nord-Südrichtung. Prominentester Gipfel des Vercors: Der Mont Aiguille an der Ostflanke des verkarsteten HochplateausEinige der bekanntesten Routen im westlichen Vercors bin ich bereits auf einer Alpenreise im Jahre 2005 gefahren. Einige Teile dieser Route habe ich auf der kurzen Querung auf der 2023er Tour erneut beradelt, den Col de Rousset in Gegenrichtung und einen Teil der Gorges de la Bourne. War die 2022er-Beradlung intensiv und detailversessen, sollte die 2023er Route nur noch einige wenige Lücken schließen, weil mein Fokus ein Südanschluss der Vorjahrestour bilden sollte. Da es für einen Tag nicht lohnt, den Abschluss des Alpenteils der 2022er-Tour in einen neues Kapitel zum Diois zu packen, habe ich diesen letzten Tag jenseits vom Vercors auch noch in diesen Bericht aufgenommen. Selbst im Diois ist diese Route nur eine Randlage, die ebenso unter der Bezeichnung Côtes du Rhône laufen könnte, welche ebenso für den nur noch leicht hügelig auslaufenden westlichen Teil des Diois gebräuchlich ist.
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Geändert von veloträumer (04.03.24 18:56) |
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#1545940 - 02.03.24 21:54
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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ALP-2022-TdF-18 Dauphiné-Voralpen II: Der östliche Vercors & Trièves feat. L’Arzelier, Mont Aiguille & Cirque d’Archiane (Col de Grimone – Die) Es mag ungewöhnlich sein, dass ein Bericht auf einer Passhöhe beginnt. Die Leserinnen und Leser meiner Berichte werden sich vielleicht erinnern, dass der Detailbericht „Alles fließt in die Rhone III-a: Au cœur du Dauphiné“ eben genau an einem Pass endete, dem Col de Grimone und quasi im Grenzbereich gleich mehrerer Alpengruppen. Ich war gerade noch zu Sonnenuntergang oben eingetroffen, nicht sehr viel Platz, aber doch immerhin ein Tisch mit Bank, oberhalb stand ein Camper mit deutschem Kennzeichen, ohne dass wir aber ins Gespräch kamen. (Mi 24.8.) Col de Grimone – La Croix Haute – Col de la Croix-Haute (1179 m) – La Gare (Clelles) – Col du Fau (899 m) – Monestier-de-Clermont – St-Paul-les-Monestier – St-Guillaume – Château-Bernard – Col de l'Arzelier (1154 m) – Château-Bernard – St- Andéol – Serre Brion – Col des Deux (1222 m) – Gresse-en-Vercors – Col de l'Allimas (1352 m)85 km | 1525 Hm Der Morgen versprach wieder einen durchgehenden Sonnentag. Die Abfahrt vom Col de Grimone nach Osten entfaltet ein berührendes Panorama auf die Gipfelwelt des Dévoluy, fast wie von einem Landschaftsarchitekten modelliert. Mit Erreichen der Europastraße muss man ein paar Abstriche in der romantischen Stimmung machen, denn es handelt sich um eine der drei wichtigen Nord-Südachsen im südfranzösischen Alpenraum, wo es keine durchgehende Autobahn gibt. Mit der Hauptpasshöhe des Col de la Croix-Haute erreiche ich ein Höhenplateau unter dem Namen Trièves, das weite Blicke hinüber zu den Alpenränder des Drac-Grabens erlaubt, bei klarer Sicht sind die Drei- und Viertausender des Écrins-Massivs gut zu erkennen. Zur Westflanke hin erhebt sich gleich recht unvermittelt und steil der Vercors. Die Straße ist nun keine durchgehende Abfahrt, sondern mehr ein welliges Auf-und-Ab, u.a. mit einer weiteren Passhöhe. Der Höhepunkt fürs Auge nicht nur an diesem Tag, sondern am nächsten noch gleich mit, erhebt sich alsbald majestätisch und immer wieder in neuer Gestalt am Vercors-Bergmassiv – der Mont Aiguille. Mal scheint er ein breiter Tafelberg zu sein, dann wieder ein spitzer Bergsporn wie eine Haifischflosse. Die Varianten sind ein wundersames Formenspiel, das ebenso mit dem modernen Wellblech der empfehlenswerten Molkerei gleichen Namens harmoniert wie dem eher nostalgischen Bahnviadukt wenig weiter. Züge fahren aber so selten, dass man nicht auf eine Fotoshot mit Bähnlein warten sollte. Trotz recht guten Verkehrs sind die Einkaufsmöglichkeiten an der Strecke gering und verpasste Chancen rächen sich schnell. Tatsächlich müsste man dazu auch die Straße in tiefe Talmulden verlassen, wo sich noch kleinere Gewerbegebiete befinden. Trotz der Käse- und Joghurtaufstockung fühle ich mich in Monestier-de-Clermont schlecht gerüstet, gleich zwei Bäckereien haben geschlossen und vor mir liegt eine noch einsamere Gegend, sodass ich eine Mittagseinkehr in einem Lokal einlege. Zunächst drängt sich eine landwirtschafltich genutzte, recht liebliche Ebene noch weit ins Bergmassiv rein. Im Anstieg dann jenseits von St-Guillaume möchte ich eine Rundschleife über den Col de l’Arzelier fahren – doch dem ist nicht möglich. Eine ziemlich strenge Sperre wegen Bergsturz verhindert die Anfahrt über die weite Ost-Nord-Schleife. So muss ich die kürzere Anfahrt von Südwesten wählen und den Col de l’Arzelier im letzten Teil als Stichstraße anfahren. Während Château-Bernard an der Verzweigung von Passanstieg und meiner weiteren Schleife nach Süden noch eine eindrucksvolle Kulisse abwirft, bleibt der Restanstieg zum Pass etwas unterdurchschnittlich. An der Passhöhe zeigen sich ein paar unschöne Apartmenthäuser, wenngleich sie meist hinter Bäumen verdeckt sind und ein weiterer Charakterberg die steile Horizontlinie aufpimpt. Zurück über Château-Bernard schmiegt sich die Straße an einen lang gezogenen Grat, hinter dem sich das oberste Hochplateau des Vercors befindet. Vor dieser Kulisse fährt man schon bei Abendkühle und Schatten wellig, teils in einer Aue, später ansteigend und mit einer harten Schlussrampe zum Col des Deux. Dahinter verbirgt sich eine wieder lieblichere Landschaft, mit ferner Bergkulisse. Sind die Orte bisher alle eher durch ihre verlassen wirkende Ruhe aufgefallen, scheint es in Gresse-en-Vercors zunächst ähnlich. Genauer geschaut, handelt es sich doch um ein kleines Zentrum für Wanderer oder Ausflügler. Vier Restaurants buhlen um Gäste und alle sind überfüllt – complet, kein Bissen zu bekommen. Beim letzten Gasthof bettele ich noch um Brot und werde da nicht gerade gut behandelt. Man verdient hier gut genug, dass man einem Radler nicht mal gegen Geld weiterhelfen möchte. Ohnehin kaum ein geeigneter Rastplatz hier, quäle ich mich in der Dunkelheit noch zur nächsten Passhöhe. Soviel kann ich erkennen, dass hohe Tannen eine Aussicht verhindern – ich verpasse offenbar nicht viel. Der Zufall will es, dass auf der Passhöhe schon eine kleine Gruppe mit Auto ein Zelt aufgebaut hat. Es ist noch Platz für ein zweites, und kann am Picknicktisch noch ein spätes Abendbrot mit bescheidenem Proviant zu mir nehmen. (Do 25.8.) Col de l'Allimas – La Bâtie – St-Michel-des-Portes – D84/D1075 – Les Oches – Clelles – D1075/D7 – Col du Prayet (1197/1202 m) – Col de Menée (1402 m) – Menée – Cirque d'Archiane (785 m) – Menée – Châtillon-en-Diois – St-Roman – Die85 km | 1030 Hm Die folgende Strecke ist eine fortlaufende Hommage an den Mont Aiguille bei wieder wechselnden Perspektiven. Bevor ich zur tags zuvor bereits beradelten Hauptachse zurückkehre, erwog ich noch eine abkürzende Piste nach Trézanne. Der Pistenzustand wäre zumindest anfangs grundsätzlich tauglich gewesen, aufgrund einiger Steigung aber befürchtete ich eine recht kraftzehrende Tortur, die vielleicht länger als der asphaltierte Umweg gedauert hätte. Zudem drängte mich die Suche nach neuem Proviant und einem nochmaligen Besuch der Mont-Aiguille-Molkerei wieder auf den Asphalt zurück und in den etwas abwärts liegenden Ort Clelles. Nach den essentiellen Einkäufen bei einem überschaubren Warenangebot ging es auf die Col-de-Menée-Strecke, zunächst immer noch mit dem Mont Aiguille im Blickfeld. Die Passroute entwickelt indes weitere aufregende Szenerien mit Mergelbergen, eine Zwischenpasshöhe weitet kurz die Ausblicke nach Süden. Der Sattel besteht indes nur aus einem Tunnel, eine ältere Passstraße über den Berg kann ich nicht erkennen. Zur Gegenseite entwickeln sich raumgreifende Bergpanoramen mit emporragenden Horizontlinien aus Felstürmen und markanten Graten. Gleichwohl ist der Talkessel sehr weit geschnitten. Zu schnelle Radler sollten bremsbereit sein, wenn sie das kleine Dorf Menée ansteuern. Dort befindet sich ein unbedingt empfehlenswerter Abzweig zum Gebirgskessel Cirque d'Archiane. Der Anstieg ist unrhythmisch, aber sportlich gesehen unbedeutend. Umso mehr tritt man in eine aufregende Bergarena ein. Kritikpunkt ist hier nur – darf man Natur kritisieren? –, dass die aufragenden Himmelstore zu steil sind, als dass man sie vollends in die Linse fassen kann. Ein Weiler am Ende der Straße sorgt für weitere Bildbeschränkungen. Wohl wäre auch eine weitere Wanderung ertragreich, um Geier und anderen Greifvögel zu beobachten. Zurück auf der unteren Passstraße, schält sich eine liebliche, fast mediterrane Landschaft mit Hainen und Weinfeldern heraus. Châtillon-en-Diois stellt sich als charmante Perle des typischen Diois vor, ein verträumter Gang führt durch historisch gepflasterte Gassen, über enge schattige Treppenstiege und zu kleinen lichten Plätzen, wo zu einem Kaffe oder Gläschen geplaudert und gegessen wird. Es wäre ein Ort, der eine Etappenstop durchaus verdient hätte. Aber solche gibt es auf solchen Reisen ja bekanntlich immer zu viele. Mein Ansinnen war es noch Die zu erreichen. Die Landschaft bald eine weitende Ebene, die der kiesbettgeäderte Drôme-Fluss ausformt, die agrarischen Flächen meist mit Weinreben bepflanzt. Gemessen an den so wechselvollen Szenerien des Tages wirkt die Passage schon fast öde. Die möchte ich nicht noch bei Dunkelheit durchpflügen, sondern vor der Stadt verbleiben, um am nächsten Tag ein bisschen Flair von der Stadt einzufangen. Die Besiedlung ist doch erstaunlich weit gestreut und dicht, sodass es für ein freies Zelt kaum Platz gibt.
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#1545978 - 03.03.24 14:30
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Matthias, Dein Gespühr für schöne Objekte und Ausblicke beschert uns immer wieder tolle Reiseberichte mit Sehnsuchtsfaktor. Bei mir läuft sowieso immer eine Art Countdown bis zur nächsten Radreise (im Augenblick weniger als drei Monate, der aber beim Anblick Deiner Bilder wieder zu langsam zu laufen scheint .
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Gruß, Arnulf
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#1545994 - 03.03.24 16:48
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: Keine Ahnung]
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Hallo Matthias, schöne Eindrücke von einer sehr schönen Region, in der ich auch schon mehrmals unterwegs war (Col de Menée allerdings noch nicht). Bei Clelles lohnt es sich die kleine Schleife über die D78 (Ruthiere, Chichilianne) mit einzubinden, weil sehr schöne Blicke auf den Mont Aiguille. Eventuell bist Du die ja schon bei der früheren Tour gefahren? Gruß Peter
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Geändert von m.indurain (03.03.24 16:52) |
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#1546001 - 03.03.24 18:07
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: m.indurain]
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Bei Clelles lohnt es sich die kleine Schleife über die D78 (Ruthiere, Chichilianne) mit einzubinden, weil sehr schöne Blicke auf den Mont Aiguille. Eventuell bist Du die ja schon bei der früheren Tour gefahren? Hallo Peter, sehr schönes Bild auch von der breiten Seite des Bergs. Nein, die kleine Schleife bin ich nie gefahren, das hat sich so auf meiner Tour auch nicht angeboten, da ich ja schon verschiedenste Perspektiven eingesammelt hatte. Wie erwähnt, hatte ich ggf. vor, nördlich auf die Straße aufzufahren, Trézanne ist über die D7C ebenfalls auf Asphalt erreichbar. Möglich, dass ich dann die ganze Schleife über Chichilianne noch drangehängt hätte. Die verkürzende Verbindung von Norden von der D8A ist allerdings Schotter und nicht rennradtauglich, für mich hätte es evtl. gelangt zu radeln. Hauptgrund es nicht zu machen war letztlich, dass ich einfach Proviant brauchte und deswegen über Clelles auch wieder zurück musste. Mit der Schleife wäre es dann bis Châtillon oder Die auch arg knapp geworden. Tatsächlich war ich schon mal in der Trièves-Ebene auf meiner Westalpentour (2009) und hatte auch die Runde über Arzelier- und Allimas-Pass geplant. Damals fiel das wegen Schlechtwetter aus, da war es extrem kühl im Sommer gewesen, fette Wolken drohten über den Vercors-Bergen und einen Ruhetag am Stauseee fiel aus.
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#1546003 - 03.03.24 18:25
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: Keine Ahnung]
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Matthias, Dein Gespühr für schöne Objekte und Ausblicke beschert uns immer wieder tolle Reiseberichte mit Sehnsuchtsfaktor. Bei mir läuft sowieso immer eine Art Countdown bis zur nächsten Radreise (im Augenblick weniger als drei Monate, der aber beim Anblick Deiner Bilder wieder zu langsam zu laufen scheint . Vielen Dank, Arnulf. Ich habe (für dich?) extra kleine Häppchen gemacht, die für konventionelle Urlaubszeiten rundum geeignet sind, auch recht geschlossene Module sind. Der Vercors ist was für 2 Tage (Raser) bis 2 Wochen (Forscher). Ich habe ja einige andere Regionen im Rahmen der Reisen bereits vorgestellt, wo man sich so gegen einen Monat austoben kann. Da du ohnehin eher gerade Linien bevorzugst, würdest du wohl die Regionen meiner insgesamt gut 6 Monate auch in einer Reise unterbringen - allerdings ohne die ganzen Winkel und Nischen. Ich hoffe, dass deine Reiseuhr bald schneller läuft, aber ich glaube, die Physiker haben immer was dagegen gehabt, außer Einstein vielleicht - dafür müsstest du aber auf einem Berg arbeiten und nicht am Meer.
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#1546012 - 03.03.24 19:32
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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ALP-2022-TdF-19 Dauphiné-Voralpen III: Der westliche Vercors im Department Drôme feat. Vallée de la Gervanne, Col de Tourniol, Col de la Bataille & Combe Laval (Die – Loriol-sur-Drôme)Variante A: Einmal Süd – Nord im Kreuz-QuerformatDas mir zwar bekannte, aber kaum wiedererkannte Die lädt zum Morgenkaffee ein, Zeitungsleser sitzen neben Weltenbummlern und genießen die ersten Sonnenstrahlen. Seltsamerweise finde ich im Ort keinen Brunnen, nachdem ich im Café vergessen hatte die Flaschen nachzufüllen. Eine Plakatwand mit Gesichtern und Bekenntniszitaten verrät etwas über die jüngere politische Debatte des Ortes, demnach die Bürger von Die empört waren, dass die Geburtsklinik der Stadt schließen musste. Die medizinische Versorgungskrise ist also nicht nur eine deutsche Debatte. Für Besucher von Die ist es gut zu wissen, dass der große Supermarkt weit außerhalb im Westen liegt. Hier gilt es sich möglichst gut einzudecken, denn auch das folgende westliche Vercors ist nur sehr bescheiden besiedelt mit wenigen kleinen Versorgungsstandorten, teils nur begrenzt geöffenten Lokalitäten. Entgegen mancher Befürchtung ist die Wasserversorgung in dem verkarsteten Gebirge jedoch besser als erwartet. Sicher nicht überall, aber doch in geeigneten Abständen lässt sich schon eine Wasserquelle finden, obwohl Ende August umso mehr Trockenheit zu befürchten ist und ja auch bis in die Alpen hinein in diesem Sommer eine besonders bedrohliche Rolle spielte. (Fr 26.8.) Die – Col de Marignac (743 m) – St-Julien-en-Quint – D129/D172 – Lallet – Col de la Croix (745 m) – Eygluy-Escoulin – Beaufort-sur-Gervanne – Camping du Domaine La Belle Vêrte44 km | 760 Hm Die erste Passschleife führt dann gleich in einsame Gebiete mit wenigen Weilern. Die Landschaft mischt agrarische Flächen samt Sonnenblumen- und Lavendelfeldern mit mediterranen Kiefernwäldern und steinigen Mergelflanken. Indes ist die Blüte sowohl in Gelb als auch in Blau weitgehend vorbei. Die steileren Vercors-Bergflanken warten noch in der Ferne, zunächst bestimmt eine hügelige Topographie die Szenerie. In St-Julien-en-Quint weilen vor allem Bauern mit Weidevieh, ein kleiner Stopp mit einer Lokalität wäre immerhin möglich. Sodann treibt die Straße hinunter in ein Flusstal, wo sich helle Steinplatten wie Fischschuppen aus dem Bergbach hervorheben. Über Serpentinen erreiche ich den Col de la Croix, der eine stärker bergige, zugleich aber bewaldete Landschaft öffnet. Beim unauffälligem L’Escoulin versteckt sich das Château fast gänzlich hinter Wald und Berghügeln. Weiter unten im Tal erhebt sich zur Nordseite am Berggrat das Château de Montrond, dessen Zufahrt sich an der Bergroute des nächsten Morgens befindet. Das Tal wechslet immer wieder seinen Charakter, changiert von feuchten Auen bis zu karstigen Kalksteinböden. Kurz vor dem kleinen Aufstieg nach Beaufort-sur-Gervanne lädt der Fluss mit schönen Badestellen an, nach denen ich mich den ganzen Tag gesehnt hatte – warum muss das immer abends sein, wenn die Sonne schon hinter den Bergen versinkt? Beaufort-sur-Gervanne ist ein zeitverlorenes Örtchen mit großartiger Aussicht, wo man einfach in die Stimmung verfällt, sich einen kleinen Genuss zu gönnen. Gleichwohl war der Ort wie viele im Vercors ein wichtiger Standort für die Résistance, für die es sogar ein kleines Museum gibt. Der Camping liegt schon ein Stück weit außerhalb Richtung Norden. Sodass ich sträflich den Bäcker des Ortes am nächsten Morgen verpasse. (Sa 27.8.) Camping du Domaine La Belle Vêrte – Plan-de-Baix – Col de Bacchus (978 m) – D70/D68 – Col des Limouches (1086 m) – Peyrus – St-Vincent-la-Commanderie – Barbières – Col de Tourniol (1145 m) – Léoncel – Le Grand Échaillon – Col de la Bataille (1313 m) 65 km | 2025 Hm Die Route entwickelt sich schnell anhand eines majestätischen Tafelberges, der mit einem Kreuz beschlagen weit aus der anbrechenden Hochebene hervorragt – der Croix du Vellan. Bevor sich georgelte Felssockel herausschält, quert man noch eine kurze, aber eindrückliche Schluchtpassage. Das Château de Montrond zur anderen Seite ist hier von der Straße noch schlechter zu sehen als von der Talstraße am Vortag. Vor dem kleinen Ort Plan-de-Baix werde ich noch von einem Abzweig zur Gorges d’Ombleze und dem Chute de la Druise überrascht. Ich hatte das nicht auf dem Plan und die weitreichende Sackgasse hätte mich etliche Zusatzkilometer gekostet. Ich kämpfe um eine Entscheidung und lasse schließlich doch Wasserfall und Schlucht ausfallen, da der Tag noch einige satte Anstiege erwarten ließ. Der Vortag war schon sehr kurz ausgefallen. Die ansteigende Hochebene zum Col de Bacchus – nein, hier wächst kein Wein! – zeigt sich offen, öffnet zur Gegenseite aber einen berauschenden Blick auf mystisch vernebelte Bergkuppen. Ich fühle mich mehr irgendwo im Zentralmassiv als im Vercors. Wegen des Hochtals senkt sich hier die Straße nur geringfügig auf eine Almweidelandschaft ab. Nur wenige Kilometer wären es hier bis Léoncel, doch warum sollte ich einfach radeln, wenn es bereichernde Umwege gibt? Der Col des Limouches leitet ein weites Panorama in das erweiterte Rhonetal, den Côtes du Rhône ein. Die Sicht bleibt allerdings diesig bei trübem Himmel, die Rhone also in der Ferne nur zu erahnen. Das Kurveneldorado ist im oberen Teil eher kurz, schnell ist die Talebene erreicht, zunächst über einen verwinkelten Ort noch am Bergrand, dann über eine weite Hügelebene, wo Felder eigentümliche Farbmuster entwickeln. Die dichter besiedelten Rhoneorte um die Agglomeration Valence sind aber noch in weiter Ferne und die Strecke hier auch noch nicht flach.
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#1546014 - 03.03.24 19:35
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Fortsetzung ALP-2022-TdF-19 (Teil 2) Um mich zu versorgen, hätte ich zusätzliche 8-10 km einlegen müssen, weil die Randorte über fast keine Infrastruktur verfügen. Der einzige Bäcker in Barbières hat mal wieder exotische Öffnungszeiten, ein Campingshop weiter im Tal ebenso schon im Nebensaisonmodus geschlossen. Indes bildet der unterste Teil bereits den aufregendsten Streckenabschnitt des Col de Tourniol. Als Tor zum Vercors bezeichnet, ragen riesige Hinkelsteine in den Himmel, eröffnen ein kurzes, aber imponierendes Felsenspalier. Auch der weitere Anstieg bleibt vor einem steil aufstrebenden Gebirgskessel attraktiv, erfreut weiter oben mit ausgeprägten Spitzkehren. Zur Passhöhe wird es waldiger und zur Gegenseite fallen dann die Blicke über einige Serpentinen auf die Hochebene von Léoncel. Die örtliche Lokalität hat bereits geschlossen und auf der Suche nach zumindest etwas Brot finde ich einen Klosterladen, den eine Frau mit guten Deutschkenntnissen nebst dem Kloster selbst verwaltet, wo zuweilen auch Seminare und andere Veranstaltungen stattfinden. Das lappige Tütenbrot fällt aber mehr durch einen Mondpreis auf, etwas in Frankreich Typisches – nur frisches Brot ist günstig. Es gibt aber immerhin auch lokales Joghurt und etwas Käse. Eine positive Prognose für bessere Versorgung hat die Klosterladenfrau auch nicht. Die auf der folgenden Strecke liegende Auberge du Grand Echaillon ist bereits als geschlossen bekannt, was sich auch bestätigt (eher offen im Skiwinter und Hochsommer, Augustende ist schon Ruhemodus). Ich hätte ja noch ein halbwegs ordentliches Picknick zusammenbekommen, doch trübte das windige und kühle Wetter weiter die Stimmung. Die eher unspektakuläre, aber anstrengende Waldfahrt zum Col de la Bataille endet schließlich bei Sturmböen auf der Passhöhe. Die unglaubliche Weitsicht auf zwei Talkessel ist somit stark getrübt. Ein Zelt auf dem Grat aufstellen war unmöglich bis gefährlich, da die Windböen alles weggefegt hätten, selbst den Körper musste ich kräftig gegen Strömung stemmen, um nicht umzufallen. Schließlich wusste ich nicht um die unbewirteten Berghütte zum Übernachten mit wenig Abfahrtstrecke weiter. Ich hätte es auch nicht gewollt, weil ich doch noch die besondere Atmosphäre des Col de la Bataille erleben wollte. Schließlich eröffnete mir eine windgeschützte Wanderpiste eine bescheidene Rastmöglichkeit bei ziemlich kühlen Temperaturen. (So 28.8.) Col de la Bataille – Source de la Lyonne – Ambel/Refuge Gardiol – Col de la Portette (1175 m) – D199/D76 – Col de Chaud Clapier (1431 m) – Col de la Chau/Col de Lachau (1337 m) – Vassieux-en-Vercors – Col de Proncel (1100 m) – La Cime-du-Mas – Col de Carri (1202/1215 m) – D199/D76 – Col de la Machine (1011/1015/1028/1031 m) – D2 (Max. 1105 m) – Picnic Area Cabusson (1054 m) – La Pinpignère (1071 m) – La Mucellière – Laval – Monastère Saint-Antoine-le-Grand (440 m) 76 km | 1240 Hm Das Wetter ist wieder gnädig und leitet einen neuen Sonnentag ein, wenngleich noch tiefe Wolken einige Bergzüge einhüllten. Die verleihen der speziellen Magie des Col de la Bataille noch mehr Nachdruck. Die Wasserstelle auf der Abfahrt zum bereits oben erwähnten Refuge sollte man nutzen, denn an der Hütte gibt es nur Trockentoilette und kein Wasser – zumindest soweit ich gesucht habe. Indes ist die Hütte mit großem Parkplatz mehr Ausgangsort für Tageswanderer auf das Ambel-Plateau. Dort kann man auf weitsichtigen, offenen Bergwiesen wandern. Mit entsprechender Schotterresilienz würde auch eine Piste vom Col de la Bataille über das Ambel-Plateau hierhin oder weiter führen. An den Aussichtspunkten der Straße ergeben sich immer wieder neue Talkesselblicke. Die Felsstumpen am Rand erinnern an die Schwäbische Alb, was dem Gestein nach auch nicht ganz verwundern kann. Zum Chaud Clapier überwindet man eine bewaldete Berg- und Talfahrt, ohne dabei in eine tiefe Talsohle zu fallen. Chaud Clapier ist eine belebte Passhöhe mit großem Parkplatz und einem Berggasthof, der gerne von größeren Motorradkolonnen besucht wird. Hier sind auch weitere Wanderung ins Plateau möglich. Der Col de la Chau ist radlerisch unbedeutend, weil in der Gesamtlinie kein Hochpunkt. Dennoch ist es ein historisch gewichtiger Pass, der seine besondere Bedeutung im Rahmen der Résistance erhielt. Mahnmal mit Erinnerungsweg, Infotafeln und wenig weiter ein moderner Museumsbau liefern umfangreiche Informationen zu den Schattenseiten der Geschichte der Nazi-Besatzung Frankreichs und den freiheitlichen Gegenkampf. Der Vercors war eine Hochburg der Résistance., wenngleich es solche Hochburgen nicht wenige in Frankreich gibt. Museum und Gedenkorte hier oben sind verbunden mit einem weiteren Museumsteil an der Basis der Passstraße bei einem Kriegsfriedhof, sowie dem Muttermuseum im Ort Vassieux-en-Vercors selbst. Auch in Vassieux sind die Einkaufsmöglichkeiten begrenzt, sodass ich den Besuch mit einem Mittagessen in einem Restaurant ergänzte. Der Ort schien gleichwohl schon an der auslaufenden Feriensaison zu leiden, das Lokal der Gegenseite blieb fast leer. Ich möchte es kaum so laut aussprechen, aber die Motorradfraktion ist für die kleinen Vercors-Orte eine wesentliche Einnahmequelle. Fallen sie weg, sieht es düster aus. Immerhin kann ich nicht klagen, lästige Motorradkolonnen erlebte ich auf dieser Reise keine, auch wenn sie an einigen Gaststätten fett aufgereiht waren. Es verliert sich halt in einer sonst verkehrsarmen Region. Von Vassieux nach La Chapelle-en-Vercors überwindet man nur einen recht moderaten Kuppenpass, wo ich ein deutsches Radlerpaar mit Kind treffe, die auf einem nahen Campingplatz untergebracht sind. Die Nordflanke fällt steiler ab, jedoch bremse ich noch deutlich vor dem Ort ab, denn ziemlich genau bei dem Camping zweigt recht scharf eine weitere einsame Passstrecke ab. Noch im untersten Bereich befindet sich ein Hinweis zu einer Höhle, die aber nicht regulär besucht werden kann – ein Manko mehrerer Vercors-Höhlen. Hat man den Col de Carri mit einer verlassenen Lokalität (immerhin Wasserzugang) überwunden, entfaltet sich eine gefurchte und blumenreiche Karstebene, die eine mystische Wirkung ausstrahlt. Die Landschaft erinnert mich an Karstgebiete in Slowenien. Bis zum Col de la Machine ist es dann nicht weit. Was diesen Pass auszeichnet, ist an der Verzweigung zunächst nicht erkennbar. Das Passhotel mit Restaurant liegt ein Stück vor, während die D2 schon kurz zuvor abzweigt. Die D2 ist die weniger bekannte Alternative zur Combe Laval auf der anderen Seite, die zum Col de la Machine von der Nordseite führt. Zunächst wellt sich die Strecke über ein paar kleine Zwischenhöhen. Es lohnt sich immer mal wieder abzusteigen und zum Felsenrand des Gebirgskessels vorzulaufen, denn von der Straße sind die Aussichten eingeschränkt. Die eindrucksvolle Kulisse liegt einem dann an kühnen Abbruchkanten zu Füßen. Ist die Waldpassage überwunden, fällt die Straße erst recht spät ins Tal ab. Ein Aufstieg ist in umgekehrter Richtung ziemlich anspruchsvoll – schwieriger als die bekanntere Gegenseite, die ich am nächsten Tag beradeln sollte. Einige Kehren sind nun in das Karstgestein gepresst, durchstoßen mal einen Felsbogentunnel. Bereits an einem Vorort von St-Laurent-en-Royans zweigt scharf eine schmale Straße in den Laval-Bergkessel ab. Die Straße ist fast flach, leicht steigende Tendenz und wellig, windet sich teils durch vermoost wilde Vegetation, unterbrochen von einigen Gehöften und Landhäusern. Die Talsohlenfahrt endet an einem orthodoxen Kloster, das kostenpflichtige, schmale Besuchszeiten veranschlagt. Ich hatte hier mit einem Picknickplatz und Wasserstelle gerechnet, doch war davon nichts zu finden. Auch Mönche haben vor allem Parkplätze vor der Haustür. Der Innengarten wäre ein attraktives Camprevier gewesen, aber eben Verbotszone und abgeriegelt. Um nicht ganz ungemütlich zu lagern, campiere ich am Rande der Klostermauer, auf der ich mein Picknick einnehme. Ein Mönch kommt vorbei, murmelt einen kaum hörbaren Gruß und etwas von „manger, manger“ und verschwindet wieder. Der Info am Tor zum Kloster war zu entnehmen, dass die Mönche ungern gestört werden möchten. Das passte allerdings nicht ganz zu dem Betrieb von Autos von Handwerkern und anderen Geschäftspartnern, die das Kloster bereits am frühen Morgen belagerten. Irgendwie seltsam, dieser Ort, diese enthaltsam Gottesfürchtigen mit Business-Spirit.
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#1546015 - 03.03.24 19:36
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Fortsetzung ALP-2022-TdF-19 (Teil 3) Variante B: Einmal Nord – Süd in Schlangenlinie(Mo 29.8.) Monastère orthodoxe Saint-Antoine-le-Grand – St-Laurent-en-Royans – D361 – St-Jean-en-Royans – D76 – Col Gaudissart (840/846/889 m) – Combe Laval – Col de la Machine (1011/1015/1028/1031 m) – Lente – D76/D199 – Col de la Portette (1175 m) – D199/D331 – Col du Pionnier (1016 m) – Col de la Croix (722 m) – Bouvante – St-Martin-le-Colonel – Oriol-en-Royans – Tamée56 km | 1140 Hm Vom Kloster aus wäre es noch möglich, weiter in den Gebirgskessel reinzuwandern, jedoch nicht fahrbar für ein Velo (auch nicht MTB!). St-Laurent und St-Jean sind auf den ersten Blick vielleicht ähnlich große Orte, doch empfiehlt sich zum Proviantkauf bis St-Jean zu warten. Zwischen beiden Orten durchquert man eine hügelige Ebene, die allmählich im Norden zur Isère abfällt. Die Landschaft wird von Walnussbäumen bestimmt, die für die Region Grenoble weltbekannt sind. Der Besuch eines Walnuss-Produzenten daher obligatorisch. Ich erfahre, dass auch die grüne Schale der Walnussfrucht zu ein süß-herben Streichpaste verarbeitet werden kann. Der Geschmack ist erfrischender als normale Nusscrème, mit leichter Zitrusnote aufgepeppt sehr wohltuend, ein bisschen wie Pflaumenmuss, jedoch weniger süß. Wer die Nussfarm verpasst, kann in St-Jean nachlegen, denn die lokalen Geschäfte habe alle erdenklichen Walnussspezialitäten vorrätig. Die Kräfte kann man für den nächsten Aufstieg wiederum brauchen. Die Anfahrt zum Col de la Machine über die D76 ist ein weitgehend anderes Erlebnis als zur Gegenseite am Vorabend. Hier ist der untere Teil bis zum Zwischenpass Col Gaudissart recht langweilig, aber die Härteprüfung. Unten noch Walnusswiesen, ergibt sich die Straße teils in Wald, teils aber auch offen ohne größere Aussicht. Ein anliegender Brunnen liefert ersehnte Frische. Ein erstes Aussichtsplateau mit Tafeln findet sich wenig nach dem Col Gaudissart. Dann beginnt eine der spektakulärsten Felsfahrten nicht nur des Vercors, sondern ganz Frankreichs. Die Straße hat kaum noch Steigung, ist aber in die steile Felsflanke der Combe Laval gehauen. Zahlreiche Felsbogentunnels, beängstigend überhängende Steinblöcke und kühne Bergvorsprünge begleiten die Panoramatour über dem Gebirgskessel, der sich zum Ende hin ebenso steil zuschnürt. Gegen Ende ebbt die Dramatik etwas ab und die Straße steigt auch nochmal ein wenig an. Der Col de la Machine mit dem Gasthof taucht dann unvermittelt hinter einem letzten Felsdurchbruch auf. Nunmehr wiederholt sich die Strecke zum Vortag, zunächst kurz bis zum Abzweig zum Col de Carri. Dann weitet sich die karstige Hochebene mit ein paar Häusern bei Lente. Ich bin mir nicht sicher, ob da überhaupt Menschen waren, mehr oder wenige verlassene Ferienhäuschen. Erneut greife ich bei der Verzweigung einen Teil der Vortagesstrecke auf, bis ich unweit vom nicht ausgeschilderten Col de la Portette eine neue Talrichtung einschlage. Die folgenden Pässe sind dabei nur Überroller in Fahrtrichtung. Dabei treffe ich noch ein einheimisches Radlerpaar, das offenbar als gemischtes Doppel Rennrad/E-Bike recht gut funktioniert. Das Tal der Lyonne, das hier den nördlichen Talkessel zum Col de la Bataille bildet, wirft wiederum ein fruchtbares Agrarland ab für Walnüsse, Obstbäume, Getreidefelder und Viehweiden. Die Talsohle muss man nicht ganz bis St-Jean runterfahren, sondern kann direkt nach Oriol-en-Royans abkürzen. Somit liegt man gleich wieder im Gegenanstieg auf Südkurs, wendet sich aber vom weiten Tal zuvor ab, um zu einem schmaleren Tal Richtung Léoncel aufzuschließen. Ich bleibe schließlich bei einer Picknickecke noch vor dem Weiler Tamée zur Nachtrast.
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#1546016 - 03.03.24 19:37
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Fortsetzung ALP-2022-TdF-19 (Teil 4) (Di 30.8.) Tamée – Léoncel – La Vacherie – Col des Limouches (1086 m) – D68/DD749 – Pas du Margeat (941 m) – Pas de la Rune (925 m) – Pas de Frécou (845 m) – Col Jérôme Cavalli (842 m) – Gigors-et-Lozeron – Cobonne – Aouste-sur-Sye – Crest – Divajeu (Lambres) – D26/Chemin des Porterons59 km | 910 Hm Die Anfahrt zum Plateau von Léoncel ist auf diesem Wege einer der leichtesten Anstiege im ganzen Vercors, jedoch nicht ohne felsige Attraktion. Im oberen Teil verengt sich das Tal und bekommt Schluchtcharakter. Einige Felsen wachsen förmlich über den Kopf und die Straße. Das macht Laune und huhu jubeln ein paar Mädels im Auto vorbei. Da der Klosterladen diesmal geschlossen ist, bin ich schnell durch die Ebene und hinauf erneut zum Col des Limouches, wo ich aber diesmal in der ersten Abwärtskehre nach Süden abzweige. Anders als die etwa parallele D70 Richtung Beaufort-sur-Gervanne ist es hier stets hügelig mit mehreren Auf-und-Abs, etwas mühsam zu fahren. Das Weideland wirkt geradezu archaisch wie in Westernlandschaften, jedoch ohne markante Horizonte. Der Col Jérôme Cavalli ist einem Flugakrobaten gewidmet, der als Junge auf dem Vercors Schafe hütete und von großen Flugabenteuern träumte. Zunächst trat er in die Armee ein, bekam aber aufgrund seiner Eigensinnigkeit für die Flugkunst Probleme mit den Vorgesetzten. Er arbeitete dann weiter in der zivilen Luftfahrt u.a. als Testpilot, seine Fähigkeiten galten als überragend. Vor den Nazis im besetzten Frankreich musste er nach Algerien fliehen, wo er sich nach der Landung der Alliierten einem Kampfgeschwader anschloss. Nicht in „seiner“ Luft, sondern am Boden erlag er einem Bombardement der deutschen Wehrmacht in Tunesien. Man sagt, in der Luft hätte ihn niemand erjagen können. Da ich ohnehin nach Westen möchte, fahre ich nicht über Beaufort, sondern via Cobonne nach Crest. Zuvor quere ich noch Aouste-sur-Sye, eine einst römische Siedlung, dessen Name auf Kaiser Augustus zurückgeht wie übrigens auch andere Orte wie Aouste/Aosta im italienischen Aosta-Tal oder das schweizerische Augst im Baselumland. Ein großes Fassadenfresko stellt Landschaft und Geschichte in einem Bild mit vielen symbolischen Details dar, ein Stück Heimatkunde à la couleur. Schon seit spätem Mittag hatte sich der Himmel stark verdüstert. Die Wolken wirkten in Crest bedrohlich. Da es schon Abend war, musste ich auf eine genauere Besichtigung des Gefangenturms der Stadt verzichten. Er prägt die Silhouette des Ortes an der untere Drôme weithin ins Land. So klein die Welt ist, treffe ich nochmal auf die beiden Stuttgarter Rennradler Jochen und Jonathan, die ich bereits zuvor beim Col Jérôme Cavalli kennengelernt hatte. Sie haben allerdings mit ihren Frauen ein Ferienhaus gemietet und auf dem Weg zum Abschiedsessen, ich muss hingegen nun etwas der Zeltübernachtung entgegenfürchten. Das Gewitter bleibt dann doch nur an der Randzone und tobt sich etwas östlicher aus. (Mi 31.8.) D26/Chemin des Porterons – Col du Devès (395 m) – D26/D105 – Col de Tartaiguille (399 m) – Marsanne – Col de la Grande Limite (506 m) – La Colline (Mirmande) – Loriol-sur-Drôme – Livron-sur-Drôme – La Voulte-sur-Rhône – St-Laurent-du-Pape – Royas – Semensac – Voie Verte Dolce Via – St-Fortunat-sur-Eyrieux (+ 3 km) 69 km | 700 Hm Morgens dampft noch die Regenfeuchte der Nacht ab. Nunmehr schon außerhalb des Vercors und im nur noch leicht hügeligen westlichen Diois unweit des Rhonetals, setzt die Landschaft zunächst nur noch wenige Akzente. Dann schälen sich doch noch einige beondere Stimmungen und Landschaftscharaktere heraus. Zunächst dominiert eine weite Agrarebene samt Oliven- und Weinanbau Richtung Marsanne. Das historisch ansehnliche Örtchen samt renoviertem Schloss aus dem 14. Jahrhundert, dem namentlich die eigene Rebsorte Marsanne Blanche zugeschrieben ist, lädt zu einem gemütlichen Kaffee ein. Eine letzte kleine Bergprüfung bildet der Col de la Grande Limite mit mediterranen Waldzonen und einem weitläufigen Wandergebiet. Buschig dicht ist auch die Abfahrt Richtung Mirmande, wo sich das fruchtbare Rhonetal den Obstanbau befördert. Ein paar Mundraub-Pfirsiche helfen mir über die brütende Hitze hinweg – es ist ja bereits Tiefland. Nach einem letzten Zwischenhügel ist die Doppelstadt Loriol/Livron an der unteren Drôme mit breitem Kiesbett erreicht. Ein großes Fresko in Livron schafft eine perfekte Illusion zwischen Wirklichkeit und Malkulisse. Die Geschichte der Orte findet sich in dem Bild auch wieder. In Loriol errichteten die Nazis ein Internierungslager für „unerwünschte“ Ausländer – ein heute noch erschreckend aktueller Faschismus-Sprech. Einige erlitten den Tod als Deportierte, viele aber konnten in der Résistance untertauchen. Ich bin hier kurz vor der Überfahrt der Rhone in der Mittagszeit an einem markanten Scheidepunkt meiner Tour angelangt. Die Tour möchte ich noch um ein anderes Gebirge bereichern, dass ich gemessen an meinen Frankreichaufenthalten bisher noch etwas stiefmütterlich behandelt habe – das Zentralmassiv. Das ruft nach einem neuen Teilbericht. Hiermit ist auch das Ende des Alpenteils dieser Reise erreicht, aber noch nicht in meinen Gedanken. Denn ich fand auf dieser Reise genug Anregungen, einen noch von mir kaum beradelten Südwestteil der Dauphiné-Voralpen zu erkunden. Das sollte erst im Folgejahr geschehen, in dessen Vorlauf ich auch nochmal das Vercors querte, wenngleich etwas kürzer. Es gibt also folgend noch einen Nachschlag Vercors aus dem Jahre 2023.
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#1546056 - 04.03.24 18:53
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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ALP-2023-AOC-05 Dauphiné-Voralpen IV: Auf bekannten und neuen Wegen durch das Schluchteneldorado des Vercors (St-Gervais – Die)Variante C: Einmal Nord – Süd als gekrümmte Gerade mit RückwärtshakenWer nochmal chronologisch in dem unmittelbaren Vorlauf blättern möchte, wird in meinem Bericht über die Savoyer Alpen fündig, wenn er zum letzten Kapitel über die Re: Alles fließt in die Rhone II: Alpes Savoie (Reiseberichte) schaltet. Wer meine Berichte lebhaft mitverfolgt hat oder einfach neu einsteigt, versetze sich mental in großer Mittagshitze an die Isère, wo ich bereits die Berge der Chartreuse hinter mir gelassen habe, aber der Vercors sich vor mir als fast unbezwingbare Wand aufbaut. Die kurze Strecke auf dem Isère-Radweg endet an der Rhonebrücke beim kleinen Örtchen St-Gervais, genauer dem Ortsteil an der Isère Le Port de St-Gervais. Das ist etwa gleiche Breitengradhöhe wie Grenoble, aber schon 35 km Strecke über einen großen Isère-Knick Richtung Westen getrennt (Luftlinie nur 20 km) oder gut 25 km südwestlich von Voiron, der letzten größeren Stadt, die ich ausgangs der Chartreuse gequert habe. (Do 13.7.) Parking Gorges de Grossey/St-Étienne-de-Crossey – Voiron – Moiran – Tullins – Les Massons/Veloroute Isère – St-Gervais – Col de Romeyère (1069 m) – Col du Mont Noir (1421 m) 57 km | 1270 Hm Am Ufer der Isère werden ich gleich wieder mit Kriegsgeschichte konfrontiert. Die schmucke Bogenbrücke entstammt einer Neunkonstruktion der 1950er Jahre, nachdem bei Kriegsgefechten 1940 die alte Hängebrücke zerstört wurde, von der noch ein Doppelpfeiler auf der linken Uferseite als Ruine und Mahnmal erhalten ist. Die Straße steigt gleich an und schiebt sich durch Hangwiesen, teils mit Walnussbäumen bestückt. Die Strecke wird immer dramatischer, indem Felswände näher an die Straße rücken, eine Schlucht sich öffnet und bald eine steile Felswand glauben macht, dass das Ende erreicht ist. Wo soll es hier weitergehen? Durch schmale Felskamine entladen sich kräftige Wasserfallstrahle – das versickerte Wasser des Vercors-Plateaus, ein kostbares Gut für die Talbewohner. An Felsabsicherungen vorbei wird die Straße fast abgeschnitten. Ein Gitter verbarrikadiert nicht nur die Fahrbahn, sondern verbietet auch die Fußpassage. Zum Glück gibt es einen Tunnel, um die kurze alte, von Steinschlag zerrüttete Strecke zu umgehen. Aufgeworfene Felsschichten, raue Steinwälle, sprudelnde Kaskaden und überhängende Felsen verwandeln die Fahrt in ein Labyrinth von wildester Geonatur. Kaum zu glauben, dass die Straße den Durchstich schafft, bis die Dramatik der Strecke verebbt. Eher linear gerade verläuft der letzte Steigungsteil zum Col de Romeyère, die georgelten Felsgrate entfernen sich von der Strecke als weites Spalier. Der Weg weiter nach Süden wäre verlockend schnell, doch möchte ich ja noch einen Schlenker mit einer weiteren großen Vercors-Schlucht einbauen. Zunächst aber mal verläuft die Strecke zum höchsten Vercors-Straßenpass Col du Mont Noir völlig unspektakulär. Anfängliche Blumen verschwinden bald ganz im Schatten des Blätterwalds, nur das Kalksteingeröll leuchtet ab und an noch hellgrau hervor. Die Passhöhe ist denn auch wenig erhebend, wo ein noch leicht matschiger Wanderweg abführt. (Fr 14.7.) Col du Mont Noir – Malleval-en-Vercors – via Gorges du Nan – Cognin-les-Gorges – Izeron – St-Pierre-de-Chérennes – La Croix Bernard (944 m) – Presles – Route Charmeil – Fontaine de Pétouze – Col de Prélétang (1267 m) – Rencurel – La Balme de Rencurel – Les Jarrands63 km | 1410 Hm Wenig weiter hätte ich einen besseren Nachtplatz finden können, wo eine große Berghütte steht – allerdings verschlossen. Im kleinen Malleval-en-Vercors findet sich nebst Kirchlein auch ein nicht belegter Camping, aber mit Zutritt zu den Sanitäranlagen. Wohl muss man bei der Mairie sich melden, wenn man Platz beziehen sollte. Ob ein Lokal geöffnet hat, ist nicht zweifelsfrei zu erkennen. Also geht es weiter zur atemberaubenden Gorges du Nan. Wieder ist die Straße durch den Felsen getrieben mit kleinen Bogentunnels oder dem Gestein über dem Kopf, fast durchgängig müssen Sicherungsnetze den Steinschlag abwehren. Die Aussicht reicht weit nach Norden in die Isère-Ebene und das dahinter aufwölbende Hügelland. Im Tal gibt es in Cognin-les-Gorges nur kleine Läden für ein wenig Proviant, aber immerhin ein paar Lokalitäten für einen Kaffee oder kleine Gerichte. Um der Talhitze zu entkommen, steige ich gerne auf durch fruchtbare Bergwiesen, bald abgelöst von Serpentinen durch Wald und offene Bergwiesen im Wechsel. Zwar ist hier keine so dramatische Felslandschaft zu bewundern, aber doch ein ansprechendes Fahrerlebnis zu gewinnen. Statt über Le Faz mit Gîte und Resto zu radeln, finde ich eine noch verwegenere Route, in Teilen ein wenig Urwald, dann ein offener Berg bei Presles. Ich bin verwundert, wie abgelegen ein paar Menschen dort noch wohnen. Der Fontaine de Pétouze hatte ich eigentlich den ganzen Tag entgegengefiebert, mir einen kühlenden Platz mit Brunnendusche zu spenden. Nun erreiche ich den Ort schon fast zum Abendbrot – schlecht wäre es hier für ein Nachtlager nicht. Ich versuche wieder verzweifelt meine schmerzenden Füße zu besänftigen. Die Pein hatte sich in den Tagen wieder verstärkt und ich gedachte mir bei nächster Möglichkeit neue Radschuhe zu kaufen. Meine Schmerzen veranlassten ein nebenlagerndes Paar, mich nach meinem Schicksal zu befragen – doch helfen kann da keiner, es ist einfach Schicksal. Vom erfrischenden Waldteil bis zum Col de Prélétang wandelt sich das Bild schnell in ein weites Bergtalpanorama zur anderen Seite. Die Felsflanken der Gorges de la Bourne sind schon weithin sichtbar, obwohl man zunächst noch eine Aue durchpflügt. Die Gorges de la Bourne unterteilt sich in einen unteren und oberen Teil. Auf dieser Tour passiere ich nur den oberen Teil, während ich 2005 schon mal die gesamte Schluchtstrecke aufgefahren war. Trotzdem scheint mir vieles neu zu sein, erst später im obersten Bereich des nächsten Tags glaube ich mich an einige Passagen zu erinnern. Ich hätte wegen des Nationalfeiertags und entsprechendem Feuerwerk noch gerne Villard-de-Lans erreicht, doch war das nicht mehr möglich. In der Dunkelheit alle Sicht auf die Felsen wegzudrücken machte keinen Sinn. So kam ich an einem ziemlich unpassenden Ort zum Stehen, wo überhaupt ein Platz war. Innerhalb der Schluchtpassagen gibt es keinen Meter Rastfläche. Immerhin habe ich ein Brunnen zur Verfügung. Aussicht auf Feuerblumen und Farbfontänen war nicht möglich, wenngleich das Geböller ziemlich nah zu hören war.
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#1546057 - 04.03.24 18:54
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Fortsetzung ALP-2023-AOC-05 (Teil 2) (Sa 15.7.) Les Jarrands – Villard-de-Lans – Bois Barbu – Col d'Herbouilly (1370 m) – St-Martin-en-Vercors – Grands Goulets – La Chapelle-en-Vercors – Col de Proncel (1100 m) – Vassieux-en-Vercors52 km | 1015 Hm In Villard-de-Lans suche ich nach Körperhygiene und Provianterwerb nach einem Radhändler. Der Ort ist für sportliche Aktivität bekannt, ein Zentrum des nordischen Skisports, golfen ist beliebt im Sommer. Tatsächlich gibt es zwei Läden mit Reparaturservice, aber keinem Equipment. Ich bekomme eine Empfehlung für zwei Radläden, ein großer 3-4 km in falscher Richtung nördlich, einer aber genau auf meiner Route. Ich ziehe den kleinen Laden ohne Umweg vor und der Verleiher telefoniert auch noch an, ob es Schuhe gäbe. Die Passroute zum Col d’Herbouilly steigt zunächst mit tollem Panorama über das Hochplateau von Villard-de-Lans an. Die Bebauung ist stark zersiedelt, aber nicht unbedingt störend. Bald bestimmen Waldpassagen die Route. In Bois Barbu dann das Zittern, kann ich in einem solch kleinen Ort Radschuhe bekommen? Tatsächlich gibt es wenige Exemplare zur Auswahl, in meiner neuen größeren Größe aber nur zwei. Wie so häufig, muss ich den teuersten Schuh nehmen, der andere passt einfach nicht richtig. Zudem noch ein umständlicher Schnürschuh. Aber die Füße brauchen ihn und es sollte auch helfen, wenngleich der Schuh eigentlich zu groß ist. Damit wurden denkbare Wanderungen endgültig obsolet, selbst wenn die Schmerzen deutlich nachlassen sollten. Immerhin bekam ich mehrfach Lob, die Schuhe seien schick. Die Waldpassagen bieten teils guten Schatten und leuchten herrlich. Teils an der Straße, teils wegführend trifft man auf einen Kreuzweg mit steinernen Stationen mit Ikonenbildern. Eine erneute Station zur Résistance-Geschichte im Vercors findet sich an dem Aussichtspunkt Belvédère de héros. Der Tragik entgegen steht hier die Schönheit der schräg aufgestellten Bergkrusten. Wiederum ein kleines Vercors-Gedicht mit Erzählung. Auf der Südseite des Col d’Herbouilly begleiten farbig durchmusterte Felsflanken die Straßenkurven. Eine Hochebenlandschaft erinnert an die Schwäbische Alb. Karstgebiete wissen sich halt global zu vereinen. Dann stoße ich auf den neuen Goulets-Tunnel, der die alte, von Felssturz zerstörte Grands-Goulets-Route ersetzt. An der alten Grands-Goulets-Einfahrt ist dann auch alles abgesperrt, auch für Fußgänger no way. Wie schön, dass ich die alte Route einst noch fahren durfte. Für meine Route weiter nach Süden brauche ich aber die neue Tunnelstrecke nicht, sie führt ja wieder zurück nach Norden. In La Chapelle-en-Vercors ist mir nach Eis essen. Proviant kaufen ist hier aber besonders teuer, die Auswahl klein. Ich hatte noch einen Radladen erspäht, er hatte dann aber nach meinem Picknick geschlossen. Das sollte ja mein Mittagessen sein, war aber schon wieder Abend. Urlaubszeit vergeht grundsätzlich doppelt so schnell wie Normalzeit. Zum Col de Proncel treffe ich auf die Route im Vorjahr in Gegenrichtung. Die Passhöhe wäre für die Nacht verlockend. Ich hoffe jedoch noch einen weiteren Pass zu erreichen. Als ich in Vassieux einlaufe, lerne ich aber Sylvie und Philippe kennen, ein Radlerpaar aus Valence, die gleich ortsmittig ihr Zelt aufgeschlagen haben. Nachdem ich mich verplaudere und mit einer Weiterfahrt zaudere, ist es schließlich zu spät. Ich lasse mich gleich auch dort nieder. Irgendwie hatte ich Vassieux ja bereits im Vorjahr ein wenig liebgewonnen. (So 16.7.) Vassieux-en-Vercors – Col de St-Alexis (1222 m) – Col de Rousset (1254 m) – Chamaloc – via Piste – Col de Romeyer (617 m) – Romeyer – Die – Pontaix – D157/D135 – St-Benoit-en-Diois – Gorges de l'Escharis – Pennes-le-Sec70 km | 885 Hm Im Idealfall wollte ich den Col du Rousset am Vorabend erreicht haben. Es war aber wohl nicht schlecht, in dieser schöne Morgenstimmung den Col de St-Alexis zu erobern. Neben weitläufigen Rückblicken auf Vassieux verzücken viele Blumen an der Strecke. Der Col de Rousset ist auf diesem Wege kein echter Anstieg mehr – die Schlusspassage ist nur noch kurz. Die Passbebauung scheint mir üppiger als 2005 zu sein. Vieles ist dem Skisport gewidmet. Die eigentliche Aussicht dieses Serpentinenpasses entfaltet sich erst nach dem Tunnel. Hier kann man staunen über die Felszapfen, die sich an der Abbruchkante wie Finger zum Himmel erheben. Die Kurven sind schon zu weit auseinander, als dass sie ein imposantes Kehreneldorado abbilden können. Entsprechend gemäßigt ist das Gefälle. Chamaloc gilt als DER Lavendelort des Vercors. Ich habe Glück und das meiste blüht noch. Hier sind nicht große Monokulturplantagen, sondern in die Gesamtlandschaft eingebundene kleinere Lavendelfelder zu bewundern. Die abzweigende Schotterpiste rumpelt zunächst heftig, sodass ich nicht mehr sicher bin, ob ich sie durchfahren soll. Es ist aber absehbar nicht steil. Zur Gegenseite empfängt den Besucher eine verwunschene Dorfkultur mit lavendelfarbenen Fensterläden und Türen. Eine letzte Schlucht möchte nochmal typisch Vercors zum Abschluss feiern. Ich erreiche Die und den Supermarkt gerade noch für einen Schnelleinkauf, das Personal treibt die Kunden bereits zur Kasse. So ist die Grenze zum Diois-Massiv wieder erreicht. Es beginnt das provenzalische Dauphiné. Ein neuer Regionsaufschlag, hier im Forum heißt das ein neuer Bericht in ungewisser Zukunft. Der Vercors scheint erschlagend erkundet, doch würde ich immer noch Nischen finden. Also nicht ausgeschlossen, dass ich nochmal zurückkehre – vorerst aber gibts neue Reviere. --- Ende ---
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#1546072 - 04.03.24 21:10
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Boah ey, Mathias! Traumhaft schön das Vercors. Mit meinem Sohn bin ich schon 2x durchgefahren, aber deine Schleifen zeigen, dass es da noch viel zu entdecken gibt....
Hast du auf deinen Vercors-Touren eigentlich auch schon mal nachts die dortigen Wölfe heulen gehört? Wir hatten das Erlebnis vor drei Jahren, als wir auf einer Wiese kurz hinter dem Col de Bataille gezeltet hatten. Schon etwas schaurig....
Ich habe für den 16. April einen TGV-Platz plus Velo von Strasbourg nach Valence gebucht. Eigentlich will ich von dort nach Westen durchs Zentralmassiv Richtung Aubrac fahren. Falls es dort aber noch zu winterlich ist, werde ich einfach nach Osten ins Vercors umschwenken. Dürfte schon etwas milder sein.....und viele Inspirationen habe ich ja jetzt. Danke.
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#1546075 - 04.03.24 21:45
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: Uli aus dem Saarland]
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Also hinten weg: In diesem Jahr ist in Frankreich auch alles früher dran - Blüte, Wärme usw. (wie bei uns). Wohl brauchst du deswegen weniger Angst haben. Zentralmassiv gibts auch sehr viel zu entdecken, ich habs hier halt noch nicht vorgstellt. Aubrac ist aber immer noch ein weißer Fleck in meiner Karte. Wenn du auf der sicheren Seite sein möchtest, müsstest du auch südlich vom Vercors bleiben, weil es da deutlich mediterran ist bzw. provenzalisch ist. Wie geschrieben, ist die Lavendelgrenze auf der Südflanke vom Vercors, bzw. sicher wärmer ab der Drôme (Fluss) und südlich davon. Dazu kommt, dass das Vercors mehr Hochplateau hat als die Gegend südlicher, ebenso die vielen schmalen Schluchten, wo es ggf. noch sehr viel Schatten gibt. Damit möchte ich dich natürlich nicht weglocken, vielleicht entscheidest du vor Ort.
Wölfe: Nein, habe ich auch noch nie gehört, vermutlich in den Pyrenäen einmal einen Bär. Am Col de la Bataille war eher Windheulen zu hören, als ich da war. Auf den Wiesen nahe dort wärest du an dem Abend weggeflogen.
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#1546076 - 04.03.24 22:12
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Wirklich ganz toll - und Danke für die vielen Details. Und ich dachte bis vor kurzem, ich kenne den Vercors recht gut - dabei gibt es da noch so viel mehr zu sehen... Danke!
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Leben und leben lassen Liebe Grüße, Peter | |
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#1546077 - 04.03.24 22:21
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: indomex]
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Wohl denn, dass ich noch Inspirationen liefern konnte. Wer Felsen mag, ist sicherlich richtig dort.
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#1546157 - 06.03.24 19:33
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Servus Matthias, danke für den tollen Bericht und die schönen Fotos! Den Vercors kenne ich nur vom nördlichen Bereich - eine Straße davon dürfte ich auch gefahren sein, wo du Fotos reingestellt hast, mehr kenne ich leider noch nicht (außer die "normalen" Straßen im Norden). Das muss echt schön gewesen sein aber ich bewundere dich, wie du mit so viel Gepäck da überall raufgekommen bist, ich hab vorletztes Wochenende nach St. Niziere du Moucherotte schon ganz schön geschnauft mit nur einer Seitentasche . Aber du bist sicherlich auch besser trainiert als ich. Ich wünsche dir, dass du noch ganz viele so toller Eindrücke sammeln kannst bei deinen Radtouren ! Beste Grüße, aktuell aus Grenoble-Umgebung, Franz
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#1546160 - 06.03.24 19:57
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: Rad-Franz]
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Hallo Franz, vielen Dank für dein Würdigung! Dieses Jahr trainiert sich mal wieder schlechter als zuvor, jedes Jahr offenbar schlechter. Letztlich ist es mehr die Ausdauer/Zähigkeit, mit den niedrigen Geschwindigkeiten zurechtzukommen. Das passt vielen besser trainierten Leuten nichts so und nehmen daher andere Routen. An das Gewicht gewöhnt man sich mit positivem Willen sehr gut, aber es ist eben nicht für jeden komfortabel. Ich habe aber lieber was zu beißen in der Tasche als das ich ein paar Minuten schneller unterwegs bin. Meine Etappendistanzen sind mittlerweile etwa bei der Hälfte im Vergleich zu 15-20 Jahre zurück, da gilt es halt die Last des Alters zu akzeptieren. Weniger Gewicht würde das auch nicht ausgleichen können.
Grüße retour in die Walnuss-Metropolregion Matthias
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#1546207 - 07.03.24 13:14
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: veloträumer]
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Wohl denn, dass ich noch Inspirationen liefern konnte. Wer Felsen mag, ist sicherlich richtig dort. es soll ja Leute geben, auf die das nicht zutrifft, ich gehöre aber sicher nicht dazu. Da gilt dann eher viel Fels, viel Freud. Auch ich finde den Vercors ausgesprochen charmant, ich hätte auch kein Problem damit bereits bekanntes zu besuchen. Schöne Dinge können auch mehrfach betrachtet werden und sie zu unterschiedlichen Zeiten ja sowieso verschieben. Die Versorgungslage ist stellenweise tatsächlich dünn, aber irgendwie findet sich dann doch meistens etwas. Danke für den gewohnt detaillierten Bericht. Gruß Nat Ps:Du wurdest am Wochenende vermisst, ich hoffe, dass weder der Bericht noch eine größere Unpässlichkeit schuld war
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Off-topic
#1546227 - 07.03.24 21:14
Re: Alles fließt in die Rhone III-b: Vercors
[Re: natash]
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Ps:Du wurdest am Wochenende vermisst, ich hoffe, dass weder der Bericht noch eine größere Unpässlichkeit schuld war Ich habe es etwas befürchtet, aber die Wahrheit ist vielleicht etwas schwierig für Außenstehende. Ich sah mich psychisch für ein Treffen nicht in der Lage. Ich bedaure es natürlich und deinem und anderen Berichten zufolge ist ja zu entnehmen, dass es ein gelungens Bäckertreffen war, dass ich eigentlich nicht verpasst haben sollte...
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