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#1358511 - 19.10.18 12:46 Sinewave Cycles Reactor - Erfahrungsbericht
Tourenfahrer
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 42
Liebes Radreise-Forum,

nachdem ich schon seit längerer Zeit sehr interessiert Beiträge im Forum lese, möchte ich mich nun selbst mit einem kleinen Erfahrungsbericht zum Sinewave Cycles Reactor (USB-Stromlader) beteiligen. Mit meinem Fahrrad fahre ich jeden Tag zur Arbeit und versuche zumindest einmal im Jahr eine mehrwöchige Tour zu fahren. Im Sommer 2016 konnte ich ein für meine Bedürfnisse perfekt ausgestattetes Patria Terra Rohloff von einem kleineren Fahrradgeschäft in Bayern sehr günstig erwerben, da dieses seit 2010 im Ladengeschäft stand, ohne bewegt worden zu sein. Die Magura-Scheibenbremsen hatten wohl viele potentielle Käufer selbst von einer Probefahrt abgehalten. Persönlich würde ich keine anderen Bremsen mehr haben wollen.

[img]https://picload.org/view/dcdpoapw/dsc_0157.jpg.html[/img]

I. Disclaimer und inhaltlicher Anspruch des Erfahrungsberichts
Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass ich selbst Verbraucher bin und mit sämtlichen in Bezug genommenen Unternhemen keinerlei Geschäftsbeziehungen unterhalte. Meine Ausrüstungsgegenstände habe ich alle in Ladengeschäfte oder im Online-Versandhandel gekauft. Besondere Vergünstigungen, die über reguläre Angebotsaktionen hinausgehen, wurden mir nicht gewährt.
Gerne möchte ich meine Erfahrungen mit dem Sinewave Cycles Reactor Hersteller-Seite teilen, da ich bisher keine entsprechenden Berichte über diesen hier gefunden habe. Gleichzeitig lässt die besondere Häufigkeit von Diskussionen zur Stromversorgung auf Reisen mittels verschiedener Medien (USB-Lader, Powerbanks, Solarpannels etc.) vermuten, dass an solchen Ausrüstungsgegenständen ein erhöhtes Interesse besteht.
Mein Beitrag darf nicht als technisch versierter Test verstanden werden. Während meiner bisherigen Nutzung des Sinewave Reactors (bei einer längeren Frankreich-Tour, s.u.) habe ich keinerlei Messungen durchgeführt. Alleiniger Anspruch meines Erfahrungsberichts ist es darzustellen, dass ich in einem zeitlich begrenzten Zeitraum unter nicht allzu widrigen Bedingungen sehr gute Erfahrungen mit dem USB-Lader gemacht habe.

[img]https://picload.org/view/dcdpoawa/img_2264.jpg.html[/img]


II. Persönliche Anforderungen an einen USB-Lader

Für unsere im September 2018 geplante Durchquerung Frankreichs von Dunkrik nach Nizza über Paris, Grenoble und Genf hatte ich mir vorgenommen, erstmalig ein GPS-Gerät zu verwenden. Für unsere Tour hatten wir uns an der folgenden Streckenführung orentiert: Paris to Nice . Letztendlich habe ich ein Garmin Etrex 30x verwendet, von dem ich sehr begeistert bin. Um nicht auf Batterien oder Steckdosen in Sanitäranlagen von Campingplätzen angewiesen zu sein, war ich vorab der Tour auf der Suche nach einer mobilen Stromversorgung.
Da ich selbst kein Bastler bin, schied der Forumslader für mich von vornhinein aus, auch wenn dieser in seiner technischen Leistung überlegen sein mag. Ausführliche technische Auswertungen finden sich in bei FahrradZukunft: FahrradZukunft.. Link korrigiert
Diese Fahrrad-Zeitschrift testet auch den Sinewave Revolution, ein "Schwesterprodukt" des Herstellers: Sinewave Evolution.
Auch sollte ein USB-Lader unbedenklich im Flugzeug transportiert werden können. Für diese Problematik verweise ich auf die umfangreichen Diskussionen hier im Forum. Da der Sinewave Cycles Reactor über keinen internen Pufferakku verfügt, sollte ein Transport im Flugzeug auch in eingebauter Form unproblematisch sein. Dies kann ich für meine hiermit getätigte Flugreise (Nizza nach London Standted) bestätigen. Die Powerbank kann problemlos im Handgepäck transportiert werden.
Schließlich war es für mich ganz wichtig, dass ich gleichzeitig meine Geräte laden und auch meine Lichter (vorne SON-Edelux I) betreiben kann. Über diese Funktion verfügen zumindest viele ältere USB-Lader anderer Hersteller nicht. Beim Sinewave ist dies unproblematisch möglich (natürlich besteht eine gewisse, allerdings von mir nicht als erheblich wahrgenommene Einschränkgung der Ladeleistung bzw. des Lichtbetriebs). Dieser Sicherheitsfaktor ist mir sehr wichtig.

[img]https://picload.org/view/dcdpoawr/dsc_0193.jpg.html[/img]

Da ich über den Sinewave Reactor (entgegen den Produkten anderer Hersteller) bisher nur positive Erfahrungsberichte gefunden hatte, entschied ich mich für diesen. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Sinewave-Produkte nach meiner momentanen Kenntnis nur in den USA und in Großbritannien vertrieben werden. Dieser Umstand hat natürlich gewisse Mehrkosten zur Folge.

III. Erfahrungsphase
Ich konnte den Sinewave Cycles Reactor auf der von mir beschriebenen Tour für insgesamt drei Wochen in täglicher Anwendung testen. Da ich eine möglichst störungsfreie Stromversorgung sowohl für mein GPS-Gerät als auch für das gleichzeitige Laden weiterer Geräte (Iphone und Stirnlampe) wollte, hatte ich mir folgende Kombination überlegt und so auch in die Tat umgesetzt: Unmittelbar an den Synewave Reactor habe ich eine Powerbank mit zwei Ladeausgängen angeschlossen. Ich habe mich für die Goal Zero Venture 30 entschieden, da ich damals für diese ein günstiges Angebot auf ebay gefunden hatte. An diese habe ich dann mein Garmin GPS Gerät und auch, soweit erforderlich, andere Geräte gleichzeitig angeschlossen.
Nach meinem begrenzten technischem Verständis (und hier bitte ich ggf. um Korrektur) ist für ein solches Setup zwingend erforderlich, dass die verwendete Powerbank über eine sog. Pass-Through-Funktion verfügt. Andernfalls ist es nicht möglich, eine Powerbank gleichzeitig zu laden und direkt Geräte über diese zu betreiben. Da nicht alle Powerbanks über diese erweiterte Funktion verfügen, muss hierauf besonders geachtet werden.
Die Powerbank habe ich in einer Lenkertasche(Ortlieb Accessory-Pack mit einer Fototaschenunterteilung) verstaut.

[img]https://picload.org/view/dcdpoawl/img_2266.jpg.html[/img]

Der Hersteller Sinewave Cycles gibt selbst an, dass ab 14,4 km/h die volle Ladeleistung erreicht wird und ab 5,5 km/h der Ladevorgang beginnt. Ich selbst habe keine Messungen durchgeführt, gehe aber (mangels entgegenstehender Erfahrungen) von der Richtigkeit dieser Angaben aus.
Meine Powerbank hatte ich vor der Tour einmal vollgeladen. Am Ende jeder Tagesetappe, für gewöhnlich ca. 85km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 13km/h und 15 km/h, war die Powerbank immer vollgeladen. Das Garmin GPS Gerät hatte ich durchweg eingeschaltet (höchste Bildschirmhelligkeit) und habe dieses auch nicht in den Pausen ausgestellt. Zudem habe ich in verschiedenen Abständen gleichzeitig mein Iphone an der Powerbank geladen. Auch hatte ich meinen Edelux-Scheinwerfer auf der Sensorautomatik eingeschaltet, um abends und bei Tunneldurchfahrten Licht zu haben. Meine Geräte musste ich zu keiner Zeit anderweitig laden. Am Ende der Tour war die Powerbank immer noch vollgeladen (LED-Kontrolllampen).

IV. Bewertung
Der Sinewave Cycles Reactor hat bisher ganz hervorragend meinen Bedürfnissen entsprochen.
Damit möchte ich nicht behaupten, dass dieses Gerät anderen Geräten objektiv überlegen ist oder dass es keine besseren Lösungen gibt. Das mag jeder für sich selbst entscheiden.
Mir geht es allein darum, meine positive Erfahrung mit denjenigen zu teilen, die sich mit dem Thema der Stromversorgung beschäftigen. Vielleicht kann mein Bericht für eine Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Produkt hilfreich sein. Über Rückfragen oder Anmerkungen freue ich mich sehr.

Geändert von Juergen (19.10.18 13:15)
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#1358514 - 19.10.18 13:19 Re: Sinewave Cycles Reactor - Erfahrungsbericht [Re: Tourenfahrer]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.637
Hallo!

Erst mal herzlich willkommen im Forum party und Danke für den Bericht! bravo

Schön zu hören, dass die Gerätekombi deinen Anforderungen genügt hat. Von dem "Cycle Reactor" nehme ich hier in der Tat das erste mal Kenntnis. Der Preis orientiert sich am Plug, ich hoffe mal, dass die Elektrik etwas leistungsfähiger ist als die von TT. Dir hat es ja anscheinend genügt.

Interessant ist, dass Sinewave anscheinend auch einen Scheinwerfer mit Laderausgang (und Standlicht) konstruiert hat. Leider eine rotationssymmetrische Lichtorgel und die Aussage "könne auch auf der Straße eingesetzt werden" behagt mir natürlich gar nicht.

Noch eine Frage: Warum hast du dich für den Cycle Reactor und nicht für den Sinewave Revolution entschieden? Ich habe auf der Seite keine elektrischen Kenndaten gefunden, aber die identischen "Spezifikationen" und Funktion legen nahe, das jeweils die gleiche Elektrik verbaut ist. Und da du ja sowieso mit der Powerbank arbeitest, hätte der Sinewave Revolution doch auch noch super mit in die Lenkertasche gepasst, oder?
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1358519 - 19.10.18 13:53 Re: Sinewave Cycles Reactor - Erfahrungsbericht [Re: derSammy]
Tourenfahrer
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 42
Hallo Sammy,

vielen Dank! Dass der Sinewave Scheinwerfer den für deuschen Straßen geltenden SvVZO-Vorschriften genügt, würde ich auch nicht so annehmen. Vielleicht hat jemand bereits entsprechende Erfahrungen.

Der Einwand hinsichtlich meiner Wahl zu Lasten des Sinewave Revolution ist natürlich insbesondere unter Kostengesichtspunkten überaus berechtigt. Nach meinem Verständnis ist jedenfalls die Leistungsfähigkeit beider Produkte nahezu identisch.

Ich habe mich für den Reactor entschieden, da dies für mich die "sauberere" Lösung war. Damit meine ich, dass der Reactor dauerhaft im Steuerrohr verbaut werden kann und die Kabel mit denen des Scheinwerfers am Gabelende zum Nabendynamo hin zusammengelötet werden können. Es gibt somit keine "offenen" Kabel am Fahrrad, an denen zeitweise nichts angeschlossen ist.
Nach meinem Verständnis würde man dies bei der Verwendung des Sinewave Revolution nicht so einfach hinbekommen, wenn dieser nicht durch Kabelbinder am Rahmen dauerhaft befestigt werden soll.

Hinsichtlich des Preis- und Leistungsverhältnisses zum Cinq The Plug ist es wohl so, dass der Sinewave Reactor ähnlich im Preis zur neusten Generation des Cinq The Plug5 Plus ist (vorbestellbar). Dieser (Cinq The Plug) verfügt jedoch bereits über einen internen Pufferakku. Unabhängig davon, dass das neuste Modell anscheinend noch nicht verfügbar ist, bin ich mir nicht sicher, ob das Verbauen des internen Pufferakkus nicht ein Problem für den Flugtransport des Fahrrads darstellen würde. Inwieweit die beiden Produkte (beim The Plug dann die ältere Version) leistungstechnisch vergleichbar sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Für mich war das Auseinanderfaller der Erfahrungsbericht über beide Produkte kaufentscheidend.

Geändert von Tourenfahrer (19.10.18 13:55)
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#1358525 - 19.10.18 14:36 Re: Sinewave Cycles Reactor - Erfahrungsbericht [Re: Tourenfahrer]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.637
In Antwort auf: Tourenfahrer

Dass der Sinewave Scheinwerfer den für deuschen Straßen geltenden SvVZO-Vorschriften genügt, würde ich auch nicht so annehmen. Vielleicht hat jemand bereits entsprechende Erfahrungen.

Er kann Deutschen Vorschriften nicht entsprechen, wenn der Lichtaustritt rotationssymmetrisch ist. Zugelassene Scheinwerfer müssen eine Blendkante nach oben hin haben, alles andere blendet schon bei nur geringer Lichtleistung übel (oder muss so direkt vors Rad ausgerichtet werden, dass man nix sieht).

In Antwort auf: Tourenfahrer

Ich habe mich für den Reactor entschieden, da dies für mich die "sauberere" Lösung war. [...] Es gibt somit keine "offenen" Kabel am Fahrrad, an denen zeitweise nichts angeschlossen ist.
Nach meinem Verständnis würde man dies bei der Verwendung des Sinewave Revolution nicht so einfach hinbekommen, wenn dieser nicht durch Kabelbinder am Rahmen dauerhaft befestigt werden soll.

Nee, dauerhaft würde ich den Revolution auch nicht ans Rad binden. Aber es gibt ja recht einfache Steckerlösungen. Mit SON-Nabendynamo könnte man mit diesen Steckern für den Scheinwerfer arbeiten, die haben eine zusätzliche Zunge an die man den Revolution anstecken kann, wenn man ihn braucht.

Ich selbst bin von den 2mm-Goldkontaktsteckern überzeugt. Die sind vergoldet, oxidieren also nicht so leicht. Außerdem sind sie nicht dicker als das Kabel selber, also sehr schlank am Rad anzubringen. Die ließen sich in der Zuleitung zum Revolution anbringen, dann kann man das auch abstecken. Hat außerdem den Vorteil, dass die USB-Dose weniger Zeit draußen verbringt. Schauen wir mal, wie lange diese bei dir hält ohne zu korrodieren. Ich bin da immer skeptisch, wenn diese USB-Dosen dauerhaft draußen verbleiben sollen.

Die Plug-Dinger kenne ich nur vom Anschauen, aber alle Erfahrungsberichte dazu haben mich nicht wirklich überzeugt. Aber möglich, dass man jetzt sogar mit Pufferakku langsam ein akzeptables Produkt entwickelt hat?
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1402983 - 17.10.19 08:52 Re: Sinewave Cycles Reactor - Erfahrungsbericht [Re: Tourenfahrer]
Tourenfahrer
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 42
Hallo,

vor fast genau einem Jahr habe ich meinen Erfahrungsbericht zum Sinewave Cycles Reactor geschrieben und möchte nun ein kurzes Update geben. Mein Fahrrad, an dem der USB-Lader verbaut ist, benutze ich jeden Tag für eine Strecke ca. 10km. Ich fahre auch bei Regen und Schnee, wobei der USB-Eingang durch eine Gummischutzkappe geschützt ist, sodass eigentlich kein Wasser eindringen kann. Beim täglichen Fahren benutze ich den USB-Lader jedoch nie.

Erst auf meiner letzten Tour, die drei Wochen durch die Pyrenäen ging, habe ich den Sineave Cycles Reactor, wie schon zuvor in Zusammenspiel mit einer Powerbank, benutzt. Der USB-Lader hat wieder einwandfrei funktioniert und jeden Tag auf meiner Tour die Powerbank zuverlässig geladen. Da wir an einigen Tagen starken Nebel und auch Schnee hatten, ist mir erneut bewusst geworden, wie wichtig, zumindest für mich, die Möglichkeit ist, parallel die Ladungsfunktion und meine normalen Lampen nutzen zu können. Bei diesem parallelen Betrieb wird nach eigenen Herstellerangeben die Licht- und Ladefunktion bei bestimmten Geschwindigkeiten leistungsmäßig gedrosselt (flackerndes Licht bei niedrigen Geschwindigkeiten und geringere Ladeleistung). Als Einschränkgung habe ich das jedenfalls nicht wahrgenommen.

Während der gesamten Tour war ich für das Laden der Powerbank nicht auf Steckdosen der Campingplätze angewiesen, was für mich sehr angenehm war. Mit der Powerbank habe ich konstant ein Garmin Etrex 30 betrieben (Display war durchgehend beleuchtet) und zudem verschiedene Geräte (Handy usw.) geladen.

Abschließend kann ich sagen, dass ich überaus zufrieden mit dem USB-Lader bin. Sicherlich mag es Konkurrenzmodelle geben, die hinsichtlich der Ladeleistung effizienter funktioren. Für mich ist jedoch die Langlebigkeit des USB-Laders wichtiger, weswegen ich mich auch ursprünglich für den Sinewave Cycles Reactor entschieden habe. Als Alternative dürfte insbesondere im Anbetracht des günstigeren Preises der Sinewave Cycles Revolution USB interessant sein, da dieses Gerät über die identische Technik verfügt.

Interessen würde mich auch, ob jemand bereits Erfahren mit dem neuen Cinq Plug5 Plus gemacht hat.
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