Liebes Radreise-Forum,
nachdem ich schon seit längerer Zeit sehr interessiert Beiträge im Forum lese, möchte ich mich nun selbst mit einem kleinen Erfahrungsbericht zum Sinewave Cycles Reactor (USB-Stromlader) beteiligen. Mit meinem Fahrrad fahre ich jeden Tag zur Arbeit und versuche zumindest einmal im Jahr eine mehrwöchige Tour zu fahren. Im Sommer 2016 konnte ich ein für meine Bedürfnisse perfekt ausgestattetes Patria Terra Rohloff von einem kleineren Fahrradgeschäft in Bayern sehr günstig erwerben, da dieses seit 2010 im Ladengeschäft stand, ohne bewegt worden zu sein. Die Magura-Scheibenbremsen hatten wohl viele potentielle Käufer selbst von einer Probefahrt abgehalten. Persönlich würde ich keine anderen Bremsen mehr haben wollen.
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I. Disclaimer und inhaltlicher Anspruch des Erfahrungsberichts Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass ich selbst Verbraucher bin und mit sämtlichen in Bezug genommenen Unternhemen keinerlei Geschäftsbeziehungen unterhalte. Meine Ausrüstungsgegenstände habe ich alle in Ladengeschäfte oder im Online-Versandhandel gekauft. Besondere Vergünstigungen, die über reguläre Angebotsaktionen hinausgehen, wurden mir nicht gewährt.
Gerne möchte ich meine Erfahrungen mit dem Sinewave Cycles Reactor
Hersteller-Seite teilen, da ich bisher keine entsprechenden Berichte über diesen hier gefunden habe. Gleichzeitig lässt die besondere Häufigkeit von Diskussionen zur Stromversorgung auf Reisen mittels verschiedener Medien (USB-Lader, Powerbanks, Solarpannels etc.) vermuten, dass an solchen Ausrüstungsgegenständen ein erhöhtes Interesse besteht.
Mein Beitrag darf nicht als technisch versierter Test verstanden werden. Während meiner bisherigen Nutzung des Sinewave Reactors (bei einer längeren Frankreich-Tour, s.u.) habe ich keinerlei Messungen durchgeführt. Alleiniger Anspruch meines Erfahrungsberichts ist es darzustellen, dass ich in einem zeitlich begrenzten Zeitraum unter nicht allzu widrigen Bedingungen sehr gute Erfahrungen mit dem USB-Lader gemacht habe.
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II. Persönliche Anforderungen an einen USB-Lader Für unsere im September 2018 geplante Durchquerung Frankreichs von Dunkrik nach Nizza über Paris, Grenoble und Genf hatte ich mir vorgenommen, erstmalig ein GPS-Gerät zu verwenden. Für unsere Tour hatten wir uns an der folgenden Streckenführung orentiert:
Paris to Nice . Letztendlich habe ich ein Garmin Etrex 30x verwendet, von dem ich sehr begeistert bin. Um nicht auf Batterien oder Steckdosen in Sanitäranlagen von Campingplätzen angewiesen zu sein, war ich vorab der Tour auf der Suche nach einer mobilen Stromversorgung.
Da ich selbst kein Bastler bin, schied der Forumslader für mich von vornhinein aus, auch wenn dieser in seiner technischen Leistung überlegen sein mag. Ausführliche technische Auswertungen finden sich in bei FahrradZukunft:
FahrradZukunft..
Link korrigiertDiese Fahrrad-Zeitschrift testet auch den Sinewave Revolution, ein "Schwesterprodukt" des Herstellers:
Sinewave Evolution.
Auch sollte ein USB-Lader unbedenklich im Flugzeug transportiert werden können. Für diese Problematik verweise ich auf die umfangreichen Diskussionen hier im Forum. Da der Sinewave Cycles Reactor über keinen internen Pufferakku verfügt, sollte ein Transport im Flugzeug auch in eingebauter Form unproblematisch sein. Dies kann ich für meine hiermit getätigte Flugreise (Nizza nach London Standted) bestätigen. Die Powerbank kann problemlos im Handgepäck transportiert werden.
Schließlich war es für mich ganz wichtig, dass ich gleichzeitig meine Geräte laden und auch meine Lichter (vorne SON-Edelux I) betreiben kann. Über diese Funktion verfügen zumindest viele ältere USB-Lader anderer Hersteller nicht. Beim Sinewave ist dies unproblematisch möglich (natürlich besteht eine gewisse, allerdings von mir nicht als erheblich wahrgenommene Einschränkgung der Ladeleistung bzw. des Lichtbetriebs). Dieser Sicherheitsfaktor ist mir sehr wichtig.
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Da ich über den Sinewave Reactor (entgegen den Produkten anderer Hersteller) bisher nur positive Erfahrungsberichte gefunden hatte, entschied ich mich für diesen. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Sinewave-Produkte nach meiner momentanen Kenntnis nur in den USA und in Großbritannien vertrieben werden. Dieser Umstand hat natürlich gewisse Mehrkosten zur Folge.
III. ErfahrungsphaseIch konnte den Sinewave Cycles Reactor auf der von mir beschriebenen Tour für insgesamt drei Wochen in täglicher Anwendung testen. Da ich eine möglichst störungsfreie Stromversorgung sowohl für mein GPS-Gerät als auch für das gleichzeitige Laden weiterer Geräte (Iphone und Stirnlampe) wollte, hatte ich mir folgende Kombination überlegt und so auch in die Tat umgesetzt: Unmittelbar an den Synewave Reactor habe ich eine Powerbank mit zwei Ladeausgängen angeschlossen. Ich habe mich für die Goal Zero Venture 30 entschieden, da ich damals für diese ein günstiges Angebot auf ebay gefunden hatte. An diese habe ich dann mein Garmin GPS Gerät und auch, soweit erforderlich, andere Geräte gleichzeitig angeschlossen.
Nach meinem begrenzten technischem Verständis (und hier bitte ich ggf. um Korrektur) ist für ein solches Setup zwingend erforderlich, dass die verwendete Powerbank über eine sog. Pass-Through-Funktion verfügt. Andernfalls ist es nicht möglich, eine Powerbank gleichzeitig zu laden und direkt Geräte über diese zu betreiben. Da nicht alle Powerbanks über diese erweiterte Funktion verfügen, muss hierauf besonders geachtet werden.
Die Powerbank habe ich in einer Lenkertasche(Ortlieb Accessory-Pack mit einer Fototaschenunterteilung) verstaut.
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Der Hersteller Sinewave Cycles gibt selbst an, dass ab 14,4 km/h die volle Ladeleistung erreicht wird und ab 5,5 km/h der Ladevorgang beginnt. Ich selbst habe keine Messungen durchgeführt, gehe aber (mangels entgegenstehender Erfahrungen) von der Richtigkeit dieser Angaben aus.
Meine Powerbank hatte ich vor der Tour einmal vollgeladen. Am Ende jeder Tagesetappe, für gewöhnlich ca. 85km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 13km/h und 15 km/h, war die Powerbank immer vollgeladen. Das Garmin GPS Gerät hatte ich durchweg eingeschaltet (höchste Bildschirmhelligkeit) und habe dieses auch nicht in den Pausen ausgestellt. Zudem habe ich in verschiedenen Abständen gleichzeitig mein Iphone an der Powerbank geladen. Auch hatte ich meinen Edelux-Scheinwerfer auf der Sensorautomatik eingeschaltet, um abends und bei Tunneldurchfahrten Licht zu haben. Meine Geräte musste ich zu keiner Zeit anderweitig laden. Am Ende der Tour war die Powerbank immer noch vollgeladen (LED-Kontrolllampen).
IV. Bewertung Der Sinewave Cycles Reactor hat bisher ganz hervorragend meinen Bedürfnissen entsprochen.
Damit möchte ich nicht behaupten, dass dieses Gerät anderen Geräten objektiv überlegen ist oder dass es keine besseren Lösungen gibt. Das mag jeder für sich selbst entscheiden.
Mir geht es allein darum, meine positive Erfahrung mit denjenigen zu teilen, die sich mit dem Thema der Stromversorgung beschäftigen. Vielleicht kann mein Bericht für eine Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Produkt hilfreich sein. Über Rückfragen oder Anmerkungen freue ich mich sehr.