Hallo Zusammen,
habe gerade zum ersten Mal in meinem Leben mal testweise mein neues Esbit Alcohol Brenner probiert. Bisher hatte ich immer nur Gas Brenner.
Nun, vielleicht bin ich einfach dumm, aber ich hatte es mir etwas anders vorgestellt. Das anzünden und warten bis die kleine Flammen drumherum entstehen klappt ganz gut.
Aber dann lauft es wirklich nicht ruhig. jeder so 10 Sekunden gibt es so eine Art kleine Stichflamme, nichts wildes, aber deutlich spürbar ( bei erstes Mal habe ich mich echt erschrocken).
Was meint Ihr? Ist es so normal? Liegt es vielleicht an den Alcohol (Brennspiritus von DM)? Oder ist der Brenner Defekt (der ist neu)?
Mir scheint quasi so als wäre eine der kleine flamme entweder verstopft oder so, und ab und zu ist die Verstopfung weg, und dann brennt auf einmal etwas höher.
Sonst bis auf die Stichflamme lauft relativ ruhig, würde sagen ähnlich einen gas Brenner.
Habe auch einmal versucht den Spiritus mit Wasser etwas zu verdünnen, bis auf das die kleine Flammen etwas länger brauchen, kein Unterschied, und die Stichflamme war auch immer noch da.
Besten Danke
Es grüßt gerade etwas erschrocken
Manuel

Vergiss diese Art von Trangia-Brennern. Kokelig, uneffizient im Verbrauch, schlecht dimmbar, usw.

Schau in dem Zusammenhang mal nach dem Stichwort: "carbonfelt".

Hi Manuel,

das ist der gewollte Effekt, der den Spiritusbrenner von einer brennenden Spirituspfütze unterscheidet. Der Brenner hat eine Kammer, in der der Spiritus verdampft und durch die Löcher im Brenner als Dampf ausströmt. Dadurch verbrennt der Spiritus schneller und mit mehr Leistung.
Dieses Puffen geschieht in dem Moment, in dem das Gas aus den Löchern entflammt und der Brenner richtig startet.

Wir kochen gerne mit dem Trangia (Esbit) Brenner für Brennspiritus. Er macht keinen Lärm, hat für 2 Leute genug Leistung und ist relativ platzsparend. Die Einstellung der Leistung über den (heißen) Deckel ist nicht optimal, reicht uns aber aus. Vorsicht in Frankreich, der Brennspiritus stinkt wie die Hölle - das Zeug säuft keiner.

tressant. Welchen Effekt meinste denn? Das "mehr an Leistung" gegeüber der "Spirituspfütze" ist m.E. wohl eher eingebildet. Weitaus wichtiger ist eher der Windschutz.

Naaaa, Strolch. "Vergiss es", "eingebildet". Musstest Du Traumata mit dem dem Spiritusbrenner erleben? Wo kommt er her, all der Hass?

Zum Effekt: Wie oben beschrieben. Der Brenner wird heiß, verdampft dadurch vermehrt Spiritus. Der Dampf entsteht in einer Kammer und tritt unter leichtem Überdruck nach außen - wo er verbrannt wird. Es ist also ein Spiritusgasbrenner, nicht einfach die brennende Pfütze. Diese Kammer ergibt sich aus der Außenhülle und einer inneren Wand mit Durchlass - deswegen befüllt sich der Brenner immer etwas träge-seltsam.

Hier sind drei schematische Bilder zu finden, wie das Anzünden und Starten des Brenners abläuft. Deshalb ist auf vielen Bildern so schön zu sehen, wie lauter einzelne Flammen aus den Brennerlöchern schießen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Beverage-can_stove

Hallo Manuel!

Ich kenne deinen Kocher nicht. Bei meinen von Trangia schütte ich beim Anzünden immer ein bisschen auf den Rand außen. dadurch kommt der Kocher schneller auf Temperatur und stößt gasförmigen Spiritus (der nichts anderes als normaler Alkohol (Äthanol) mit etwas Methanol, damit er nicht mehr trinkbar ist, ist) durch die kleinen Düsen am Rand aus.
Wenn du keinen Rand hast, in dem ein bisschen Spiritus stehen kann, musst du halt etwas länger warten, bis er warm wird. Wenn der Kocher unregelmäßig läuft, würde ich das nicht gleich als alarmierend sehen.

Wasser würde ich nicht hineinmischen. Das verringert v.a. den Heizwert, und der ist bei Spiritus nicht überragend. Windschutz ist bei dieser Art von Kochern auch gut, sie sind bei starkem Wind eher schwach auf der Brust. Dafür sind sie ausgesprochen leicht und unkompliziert. Mit einem Spirituskocher koche ich zur Not auch in der Apsis, mit Benzin nie.

Viele kochen lieber mit Benzinkochern. Die haben einige Vorteile: Der Heizwert von Benzin ist deutlich höher, die Flamme stärker. Zu zweit verwende ich auch lieber meinen alten Benzinkocher, den meine Frau respektlos "feuerspeiender Drache" nennt. Dabei faucht er nur, wenn er noch kalt ist, etwas ungebührlich. Er braucht auch etwas Sachverstand. Den Benzinkocher kann man durchaus in die Luft jagen, wenn man es darauf anlegt, zu mindestens meinen. Benzinkocher kosten und wiegen deutlich mehr.

Ein Nachteil von Benzin ist das Dilemma, welches man nimmt: Autobenzin gibt es um wenig Geld an jeder Tankstelle, dafür setzt es Abgase frei, die nicht einmal mein Bruder, Chemiker, ziemlich unberührt von chemischen Ängsten und Freund von Benzinkochern, im Bereich seines Essens haben will. White Gas, das Kocherbenzin ist nicht überall zu bekommen. Waschbenzin wäre eine weniger verdächtige Alternative zum Gang zur Tankstelle, wird aber nicht von allen Kochern vertragen.

Ich würde sagen: Schau einfach, ob dir dein Kocher zu sagt, oder nicht. Vielleicht ist der Esbit auch keine besonders geglückte Replik des Trangias. (Wobei ich sagen muss, dass der Trangia eine wenig geglückte Replik des Kochers der "Tiroler Waffenfabrik Peterlongo" ist. Aber die gibt es schon ewig nicht mehr. Das nebenbei.)

lg!
georg

Servus Manuel,

selbst verwende ich einen selbergenauten Dosenkocher, der aufgrund deiner Schilderung nach dem gleichen Prinzip arbeitet. Sobald der äußere Rng mal arbeitet, kommt es bei mir idR nur noch dann zu verpuffungsähnlichen Flammen,wenn der Wind ankann oder ggf. wenn ich einen habe, der an der Hülle außen nicht dicht ist (? ...schon lange her, dass ich einen gröber undichten verwendete). Können ggf. Wasserspritzer auch zum Verpuffungseffekt führen?
Normalerweise richte ich einen Alufolienwindschutz rundum und stelle den Topf mittels eines gebauten Topfhalters auf konstanten Abstand zum Topf. Ändert man den spontan oder kommt man zu dicht an die große Brennerluke, gibts natürlich auch unregelmäßige Flammen.
Zum Starten fahre ich mit dem Zündholz außen immer noch rundum, bis es runtergebrannt ist (dann kommt der äußere Feuerring schneller).
Seitdem ich den Spirituskocher nutze, bleibt der Gaskocher zu Hause (nur 1x verwendet, obwohl er kein Billigkauf war...).

Beste Grüße und viel Spaß beim Kochen,
Franz

PS: Normal verwende ich Spiritus von Pollin (...günstig)
Leider nur sehr kurz siehst dudie Flamme vom Dosenkocher <<Hier>>

So, vielen Dank an alle zuerst. Kleines Fazit von mir. Ich habe gestern nochmal ein paar Tests gemacht.
Den Esbit habe ich nochmal angemacht, um zu sehen wie er sich verhält. Vielleicht hatte ich auch beim erste Probe etwas von den Spiritus daneben geschüttelt. Ergebnis: schien am Anfang eine Weile viel besser und ruhiger zu laufen (da war ich echt überrascht) bis auf einmal es ziemlich lautes Puff kam. War nicht zu übersehen.
Dann war ich am Samstag zufällig bei Globi und habe mir einfach einen Original Trangia Brenner gekauft. Ich wollte mal einfach probieren ob es anders ist. Die scheinen zwar ziemlich baugleich zu sein, die Löcher sind aber bei Trangia alle gleich groß, bei Esbit nicht. Gestern angemacht, und siehe da, es pufft auch mal ab und zu aber scheinbar viel weniger, nicht so laut, und es scheint mir generell etwas ruhiger zu laufen.
Keine Ahnung vielleicht habe ich mal von Esbit ein Montagsmodell erwischt oder wie auch immer.
Übrigens, Test war ohne Topf, an eine sehr Windstille Ort.
VG
manuel

Servus Manuel,

ich glaube, mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Esbitkocher häufig nicht so gut ist wie der Trangia.

Ich kenne beide nicht aus Erfahrung, weiß aber, dass der Lochdurchmesser der kleinen Bohrungen eine Auswirkung auf das Flammenbild hat.
Bei den Eigenbauten verwende ich meinen Locher (oder wie man das Schraubendreherähnliche spitze Teil nennt) und mit dem passt's genau .

Wenn du Lust und Laune hast, kannst du ja mal einen bauen, dann siehst du, mit welchem es besser geht und den besseren verwendest du dann (ist in ca. 30-60min gebaut inkl. Dosen-Abschleifen, wenn man es gemütlich angeht.

Beste Grüße & gute Kochergebnisse ,
Franz