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#1193395 - 24.02.16 13:47 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: Juergen]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Wahnsinn. Mehr geht nicht. Danke Jürgen!
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1193398 - 24.02.16 14:04 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: Juergen]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 25.106
In Antwort auf: Juergen
"Kennt ihr die Angst und Verzweiflung der Eltern von Waldorfschülern, die zwar ihren Namen tanzen können, aber null Ahnung von Rechtschreibung und Mathe haben?" grins

Sehr schöner Bericht, wie immer.

Nur diesen Schwachsinn am Ende hättest du dir und uns ersparen sollen. Unzusammenhängend und inhaltlich Quatsch. Nicht dein Niveau.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1193402 - 24.02.16 14:08 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: iassu]
Juergen
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.800
Andreas, warte doch bitte ab, was ich dazu zu schreiben habe. Es wird dich nicht überraschen zwinker
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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Off-topic #1193406 - 24.02.16 14:31 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: Juergen]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 25.106
Na immerhin läßt du diesen Satz plakativ und marktschreierisch am Ende kommentarlos stehen. Eine Fortsetzung liest jedenfals derjenige nicht, der da nicht gezielt nach sucht. Ganz egal was da noch kommt, diese Art grenzt in meinen Augen an Unanständigkeit. Sieh einfach mal hier.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1193418 - 24.02.16 15:57 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: Juergen]
Hansflo
Mitglied
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Beiträge: 4.018
Reisen in seiner schönsten Form - vielen Dank für die Fortsetzung!

Hans
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#1193420 - 24.02.16 16:06 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: Juergen]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.389
Die Reise ein paar Jahre früher und du hättest zwar keinen Montalcino, aber eine virtuelle Eiskrone hier gewinnen können Bilderrätsel 414. wein :eisschleck:
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1193435 - 24.02.16 17:14 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: veloträumer]
Juergen
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.800
weinend jetzt greifst Du aber ganz tief in die Mottenkiste lach

2007 hatte ich noch gar kein Fahrrad, null Vorstellung von diesem Forum und keinerlei Ahnung von Felgenbremsen. Doch in der Ferne war ich schon.
Aus heutiger, allgemein gültiger Forumssicht, sogar als Inkarnation des Bösen. teuflisch
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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Off-topic #1193446 - 24.02.16 17:55 Re: Via Francigena; Teil VI Pietrasanta . Bolsena [Re: Juergen]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.389
Ein Vagabund mit Gerümpel dabei bist du aber offenbar schon immer gewesen. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1193530 - 25.02.16 07:21 Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
Juergen
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.800

............................Von Neuss nach Rom in kleinen Schritten
............................Teil VII: Lago di Bolsena . Roma

Bolsena

Nach Strand und einer kleinen Siesta ist es mal wieder Zeit für ein leckeres Kaltgetränk. Auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen fällt mir auf, dass es in der Kirche San Francesco, die in heutiger Zeit als Veranstaltungsraum genutzt wird, am Abend ein Konzert gibt. Carmen wird aufgeführt. Ich höre mit Vorfreude die letzten Proben und werde später dort hingehen.





Im Jahre 1263 brach ein Priester die Hostie, aus der sofort Blut tropfte. Wir mögen uns an das Wunder von Bolsena erinnern, wenn bei der nächsten Urlaubsplanung über den Blutstag mal wieder Brückentage berücksichtigt werden müssen. unschuldig

Die Basilica di Santa Cristina zeugt eindrücklich von der blutrünstigen Geschichte der Götzenanbetung in Verbindung mit dem unbedingtem Gehorsam, vorgegebene Wege nicht zu verlassen. Weil Christina von Bolsena ihrem Vater in seinem Glauben nicht folgen wollte, ließ er sie nach mehrmaligen Mordversuchen aufspießen. Mannomannomann, was sind das für Geschichten!





In Gedanken bei Graf Dracula und einer möglichen Radtour in die Walachei, bleibt mir plötzlich das Tutti vom Aperitivo im Halse stecken. party

Yvonne und Jörg aus Lützelflüh schlendern, mit einem Eishörnchen bewaffnet, durch die Gassen. Die Freude ist groß. Ein wunderbarer Abend nimmt seinen Anfang. "Carmen? Kenn ich schon!"

Die beiden haben also für den Fußweg von Buonconvento nach Bolsena die gleiche Zeit gebraucht wie ich auf dem Rad mit dem Umweg über die Abtei Sant’Antimo. Ich flipp aus!
Ach, ist das doch schön, nach Tagen der Entbehrung gemeinsam beim erweiterten Aperitivo Tutti zu hocken und beste Geschichten zum allerbesten zu geben. Geht’s eigentlich noch besser?

Gemeinsam entern wir später ein Restaurant, das auf der Kreidetafel mit Pilgermenus wirbt. Nichtsahnend lesen wir die Karte, als Marcella und Robert aus Straßburg aufkreuzen. Ja, es geht noch besser!
Die beiden haben mein Rad im Flur der Pensione Italia gesehen, sich an mich erinnert, mich gesucht und gefunden. Ist sowas nicht toll?
Es gibt Dinge im Leben, die sind einfach unglaublich. Zu fünft gibt es so viel zu erzählen, dass sich der Abend lange, sehr lange hinzieht. wein

Yvonne und Jörg legen morgen noch einen Ruhetag in Bolsena ein, während Marcella und Robert weiter nach Montefiascone wandern werden.


Bolsena Tag 2

Wahrscheinlich werden mich die Straßburger nicht mehr zu Gesicht bekommen. Der Abschied in der Herberge am frühen Morgen ist herzlich und voller guter Wünsche für den weiteren Weg. Ciao Marcella, ciao Robert traurig

Die Pensionswirtin antwortet auf die Frage, ob ich noch eine Nacht länger im Zimmer bleiben kann. "Ja selbstverständlich. Sie können auch den ganzen Sommer hierbleiben!" grins

Der späte Vormittag bleibt dem Schlendern, dem Kartenstudium und der Freude über meinen eigenen Weg vorbehalten.



Am See schreibe ich bei Cappu, Kuchen und VanNelle Tagebuch. Dass sich die Wege von uns gekreuzt haben, beschäftigt mich nachhaltig.
Ich möchte Renate Florl zitieren. Sie schreibt in ihrem Pilgerführer, dass jeden Tag neu aufzubrechen, jeden Tag neu die Stiefel zu schnüren, jeden Tag neu das Gepäck und die Konsequenzen für das eigene Tun zu tragen, die größte Aufgabe sei, die Pilger zu bewältigen haben. Dabei können wir uns sicher zwischen Himmel und Erde aufgehoben fühlen. Ängste, Unsicherheiten und Zweifel würden jeden Tag im Weitergehen aufs Neue, Vertrauen, Zuversicht und Hoffnung weichen.

Langsam, ganz langsam meine ich zu verstehen, was sie damit ausdrücken möchte.

Was habe ich gezweifelt, ob ich die Tour überhaupt bewältigen kann. Wie oft hab ich gejammert, jeden Tag den Püngel aufs Rad zu laden und mich irgendwelche Steigungen hochquälen zu müssen. Oft war ich fix und fertig, habe ernsthaft in Frage gestellt, ob ich jemals in Rom ankommen werde. Andererseits fühlte ich auch Glück, Zuversicht und Hoffnung. Wie glücklich war ich oben auf dem Sankt Bernhard, was habe ich mich im Jura gefreut, wie begeistert konnte ich über meine vielfältigen Fußgängermodi lachen. Hatte ich Angst alleine zu sein, begegneten mir Menschen wie aus dem Nichts, die meine Gefühle teilten.

Vertrauen zu lernen, scheint meine große Aufgabe zu sein. Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten, Vertrauen darauf, dass sich alles zum Guten wenden wird, auch wenn die augenblickliche Situation eher zum Weinen einlädt.
Das ist übrigens der Hintergrund meiner etwas ketzerischen Frage, "ob ihr die Angst und Verzweiflung der Eltern von Waldorfschülern kennt, die zwar ihren Namen tanzen können, aber null Ahnung von Rechtschreibung und Mathe haben?"
Wie oft habe ich mir ungläubig Arbeiten von Waldorfschülern angeschaut, war entsetzt und schockiert über grauenhafte Rechtschreibung und anderer schulischer Mängel. Doch die Schüler, die ich kenne, haben ihr Abitur bestanden oder die mittlere Reife geschafft. Auf ihrem Weg, im Vertrauen darauf, dass sich letztendlich einzelne Fähigkeiten zu einem großen Ganzen fügen, haben sie sogar mehr als ihr schulisches Ziel erreicht. Sie leben mit einer hohen Sozialkompetenz und haben mich vom Gegenteil überzeugt. Sie konnten letztendlich in meinem Leben mehr Spuren hinterlassen als manch langjähriger Mitschüler, der auf den vorgegebenen Wegen gewandelt ist.


Ein Lied von Heinz Rudolf Kunze fällt mir ein: Eigene Wege.. "....sie entstehen erst beim Gehen."

in eigener Sache: @Andreas: Ich wollte mit meinem Schlusssatz über die Waldorfschule niemanden verletzten. Dass ich den Bericht so beendet habe war, wie ich jetzt auch merke, nicht in Ordnung. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen.

Der Cappu ist alle. Ein neuer muss her. In Richtung Kiosk schauend werde ich plötzlich sehr aufmerksam. Roberto? Kann das Roberto sein? Der, den ich das letzte Mal in der Poebene in Fiorenzuola d’Arda getroffen habe? Ich bin mir fast sicher. Diese Mütze, dieses Hemd und diese Hose kann es kein zweites Mal in dieser Kombination geben.
Über 10 Tische hinweg ertönt mein Ruf: Roberto! Keine Reaktion. Erst beim zweiten Rufen dreht er sich um.
Er kann es nicht fassen. Ich kann es nicht fassen. Wir liegen uns wie Brüder in den Armen. party



Die Überraschung ist geglückt. Nach einiger Zeit verabschieden wir uns zum dritten Mal voneinander. Endgültig? Wer weiß das schon?
Roberto will heute noch nach Montefiascone. In drei Tagen möchte er in Rom sein. „Bestelle bitte Marcella und Robert einen lieben Gruß!“ lach

Mir wird klar, dass, sollte ich jemals diese Strecke noch einmal fahren, etwas völlig anderes dabei herauskommen wird.
Mir wird klar, dass, sollte ich morgen diesen Bericht über die gleiche Reise neu formulieren wollen, etwas völlig anderes dabei herauskommen wird.

Ein traumhafter Aufenthalt in Bolsena neigt sich dem Ende zu. Ich fühle, dass ich genügend aufgetankt habe. Die Freude auf Rom spüre ich kraftvoller denn je.

Yvonne, Jörg und ich verbringen den Abend in einem Restaurant am See. Ich erzähle über die Zeit, als mein Papa ein schwerer Pflegefall war. Sie kennen sich mit dem Thema sehr gut aus. Scheinbar habe ich damals, trotz großer Verzweiflung und Unsicherheit vieles richtig gemacht.
Ob wir uns auf dieser Reise noch einmal begegnen werden?


Ciao Yvonne, ciao Jörg! Danke für das Bild und eure Erlaubnis, es hier zu zeigen. Die Zeit mit euch war einfach wunderbar! schmunzel


Bolsena . Montefiascone . Viterbo . Vetralla

Bereits um sieben sitze ich im Sattel, betrachte die leeren Gassen nach dem Marktgeschehen am Wochenende. Um neun kurve ich durch Montefiascone, das mich nicht wirklich reizt. Um kurz vor zehn habe ich die Nase von der Via Cassia gestrichen voll und um kurz nach zehn liege ich im heißen Wasser der Terme Del Bagnaccio. Ach, was geht’s mir gut!







Um elf telefoniere ich erstmalig mit der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom. Die Verbindung ist schlechter als schlecht. grins
………. mit diesem Blick versuche ich erneut eine Verbindung aufzubauen. Ob mich die Dame im Sekretariat verstanden hat?



………. Die Staubstraße in der Mittagszeit bringt mich flugs an Marcella und Robert auf dem Weg nach Viterbo vorbei .........



………. das bei mir allerdings einen eher abweisenden Eindruck hinterlässt.



………. Nach zwei Pausen in Ponte di Cetti und Vetralla mit viel kalter Milch in brüllender Hitze radle ich um kurz vor drei die letzten Meter zum Kloster Benedettini „Regina Pacis“



Was soll ich viel schreiben? Im Klostergarten trocknet Wäsche, der dritte Versuch einer Kontaktaufnahme mit der Botschaft verläuft im Sande, weitere Pilger trudeln ein. Es sind viele Italiener unterwegs, die nur die Strecke von Viterbo nach Rom gehen, um sich die Urkunde im Vatikan abzuholen. Naja. Das ist in Santiago auch nicht anders.
Die letzten Übernachtungsgäste kommen reichlich abgekämpft am späten Nachmittag an. Den beiden Straßburgern gefiel Viterbo auch nicht! grins



Während die Wäsche draußen immer noch trocknet, sitzen im Speisesaal des Klosters bestimmt 15 Pilger, die von den Schwestern bestens mit Speis und Trank versorgt werden.
Im Einzelzimmer verbringe ich eine geruhsame Nacht. Hoffentlich klappt das morgen mit dem Telefon, sonst wird es knapp!




Vetralla . Capranica . Sutri . Monterosi . Monte Gelato . Campagnano Di Roma . Formello

Wer auf meine gefahrene Strecke bei GPSies schaut, wird feststellen, dass mir heute nicht unbedingt der Sinn danach steht, auf schnellstem Weg Rom zu erreichen. Vielmehr reizt mich der Wanderweg, die naturverbundenen Wege abseits der Cassia. Das gelingt mir zunächst recht gut, wenn auch nicht überall. Auf der Cassia wird mir der Verkehr schon nach 8km mehr und mehr zu laut und zu viel.





………. In Monterosi reicht es mir dann endgültig. Im Vertrauen auf meine persönliche Leidensfähigkeit fahr ich ins Blaue der unbefestigten Wanderwege. Wird schon gutgehen!



………. Mir kommt ein Deutscher entgegen. Er läuft von Rom nach Lausanne. Damit hat er einen entscheidenden Wissensvorsprung, denn er trifft jeden Pilger auf dem Weg nach Rom.
„Hast Du einen Schweizer mit Käppi, T-Shirt und schwarzer Mammut Hose gesehen?“ „Ja, vor zwei Stunden!“ lach

………. Hinter Monte Gelato, es gibt dort eine kühlende Wasserstelle im Valle Del Treja, stelle ich die gleiche Frage zwei Mountainbikern. „Ja, vor einer Stunde!“ lach



………. auf dieser Piste begegnet mir der nächste: „Ja, vor 20 Minuten!“ lach



………. An einer kleinen Brücke grinsen wir uns nur an und lachen laut drauflos. Wie die Kinder!



………. An einer läppischen Steigung hoch nach Campagnano Di Roma lacht nur noch einer grins



Es ist 13:00 Uhr. Zeit, um eine Kleinigkeit zu essen. Bis Formello will Roberto noch laufen. Da es aber durch Hohlwege gehen wird, nehme ich die kleinen Straßen SP12a und SP14a. Die im Pilgerführer genannte Herberge ist nicht zu erreichen, das B&B ist sauteuer, im Navi ist eine JuHe ohne Telefonnummer vermerkt. Wird schon! Wir tauschen unsere Telefonnummern aus.

Die JuHe Maripara befindet sich im Stadttor, hat die beste Dusche der Reise und sehr unkonventionelle Herbergseltern. lach
Eine gläserne Treppe, die alle Etappenorte der Via Francigena aufführt, bringt mich auf eine unglaubliche Dachterrasse, auf der plötzlich mein Handy klingelt.





………. Mit dem Blick auf Rom höre ich:
"Sie möchten einen Termin bei der Botschafterin? Sie sind auch aus Neuss? Sie haben gemeinsame Bekannte, sind etwa gleich jung? Sie sind tatsächlich von Neuss bis hierher geradelt? Wie geht das denn?
Ich kann Ihnen einen Termin am Freitag anbieten. Möchten Sie um 10:00 Uhr oder um 15:00Uhr kommen?"
dafür



………. Roberto trudelt um fünf ein. Wir haben richtig was zu feiern. party





Obwohl die Osteria Pensa Per Te für eine Gesellschafft römischer Filmleute geschlossen hat, werden wir müden Pilger auf das allerfreundlichste empfangen und dürfen ein traumhaftes Abendessen zu uns nehmen. Die Bewertungen bei Tripadvisor sind nicht übertrieben. Achso: Pilgerpreis. Versteht sich. Tutti Completti 20,- Euro/pP

Vor dem Stadttor nehmen wir noch einen Schlummertrunk.

gähn

gähn

Vor dem Stadttor nehmen wir auch das Frühstück ein. Roberto geht direkt nach Rom, er muss morgen seinen Flieger nach Zürich bekommen. Ich möchte zum Monte Mario und dort in der Herberge übernachten.

………. Da geht er hin. Ein lieber Freund. Bye, Bye Roberto. weinend traurig




Formello . La Storta . Monte Mario

Beim ersten Durchblättern des Pilgerbuches ist mir schon vor Monaten aufgefallen, dass ein Hügel Roms nach Mario benannt wurde. "Dogfish" dürfte den meisten hier im Forum ein Begriff sein.

Richtung Via Cassia nimmt der Verkehr auf der schmalen SP12a am Morgen schon deutlich zu. Im Berufsverkehr auf der Cassia erinnere ich die Trainingseinheiten auf der SS62 vor Massa. Doch hier scheint es deutlich hektischer abzulaufen. Ein nettes Cafe in La Storta, ein kleines zweites Frühstück um acht mit einem Pilger aus Mannheim und der dritte Cappu in Monte Mario bleiben mir in Erinnerung. Die letzten Kilometer auf der Via Cassia habe ich schnell wieder verdrängt.
Der erste Weg führt mich zur Sternwarte auf dem Monte Mario mit einem Blick über die Dächer Roms. Doch die Herberge ist ganz woanders. Sie liegt weit oben im Ortskern. Das Tor ist geschlossen, die Herberge belegt. Heute schon nach Rom? Wohin? Ich hatte mir meinen Einlauf anders vorgestellt, wollte mir für den Petersplatz noch einen Tag Zeit lassen. Nun gut, dann fahr ich erstmal zurück zum Monte.

Monte Mario mit dem Fahrrad zu erreichen, war mir während der gesamten Planungs- und Reisezeit ein großer Herzenswunsch. Heute, mit dem Blick auf den Petersdom, wurde mir dieser Wunsch erfüllt. Ich erinnere ich mich an das letzte Telefongespräch mit Mario kurz vor seinem Tod. Er hat viel dazu beigetragen, dass sich mein Blick für die vielfältige Schönheit des Fahrrades entwickeln konnte. Deshalb möchte ich ihm das nächste Bild widmen.

………. "Monte Mario ist mehr für mich, als nur ein Hügel Roms"


Denjenigen, die mit dem Namen Mario nichts anfangen können, möchte ich seine Beiträge
Querbeet: Unsere sonstigen Räder (Dies & Das)
Unsere Teile (Ausrüstung Reiserad)
und natürlich Unsere Räder 1-4, ans Herz legen.
Ruhe in Frieden, Mario.




Roma, Bella Roma! lach
Die ewige Stadt? Die heilige Stadt? Die schönste Stadt der Welt?

:Fußgängermodus ein: Fußgängermodus aus: Fußgängermodus ein: Fußgängermodus aus: teuflisch 

Serpentinen mit heftigstem Kopfsteinpflaster schlängeln sich abwärts in ein Verkehrsgetümmel höchster Dichte. Mannomann! Vier- bis fünfspurige Einbahnstraßen mit ungeahnten Abbiegespuren und ich mittendrin. Juchhe!
Irgendwie finde ich die Chiesa Santa Lucia della Tinta. Im Gästehaus nebenan ist leider kein Bett mehr frei, doch eine freundliche Nonne im Fraterna Domus gibt mir die Adresse eines Priesterhauses, in dem ich, nur ein paar Meter entfernt, in der Via dei Gigli D'Oro 13, für die nächsten Tage übernachten kann.

………. In der Kirche zünde ich so einige Kerzen an. Mein Nachbar erzählte mir vor der Fahrt, dass Mohammedaner ihre Nachbarn mit ins Gebet einschließen. Jetzt löse ich mein Versprechen ein.



………. Im Fraterna Domus hinterlasse ich eine Nachricht. Um 19:00 Uhr starten wir wilde Gesellen den allerletzten gemeinsamen Abend mit all dem, was uns gut tut. dafür



Doppelter Aperitivo con Tutti, Saltimbocca alla Romana con Spinaci, eine Flasche Primitivo………….. und den Rest hab ich beim Grappa vergessen. wein


Im Vatikan

………. Wir wollen uns um kurz vor neun vor dem Petersdom treffen, sind jedoch gleichzeitig auf unterschiedlichen Wegen schon um kurz nach acht vor dem Dom.



Hinter der Sicherheitsschleuse, hier wird jeder wie am Flughafen kontrolliert, bekommen wir in der Sakristei des Petersdoms unsere letzten Stempel sowie das Testimonium, ohne lange warten zu müssen.

Roberto muss zum Flughafen und lässt mich alleine in der großen Stadt zurück. Ein wenig traurig bin ich schon........... traurig

Mit dem Rad wandle ich ein wenig auf Dietmars Spuren, lasse mir den Duft vergangener Jahrhunderte um die Nase wehen, schreibe mal wieder Tagebuch und fühle mich von den vielen Eindrücken und den Menschenmassen einfach überfordert.

………. Gedränge in der Warteschlange vor dem Dom



………. Gedränge auf der Suche nach Abkühlung



………. Gedränge auf der Suche nach Schatten



………. Gedränge auf der Suche nach dem Dolce Vita?



………. Gedränge auf dem Weg nach Hause?



Um zehn habe ich einen Termin.

Mit der Frage, ob es nun verehrte Frau Botschafterin, Ihre Exzellenz oder einfach Frau Schavan bei der Begrüßung heißen muss, stehe ich viel zu früh vor der "Deutschen Botschaft beim heiligen Stuhl" und werde bestimmt von dutzenden Kameras überwacht. Die Scheu, mich mit der Unkenntnis der Anrede zu blamieren, nimmt mir später die Botschaftssekretärin mit einem Lächeln und kurzer Erklärung ab. Ich bleibe also bei Frau Schavan und werde von ihr sehr herzlich empfangen.
"Den ganzen Weg von Neuss hierhin? Sind Sie auch heute mit dem Rad hier? Mitten durch Rom?........... usw." Ich erkläre ihr meinen Wunsch, den letzten Stempel im Pilgerpass von ihr zu bekommen. Dass eine Neusserin hier im Vatikan zur Botschafterin berufen wurde, ist doch etwas Besonderes. Die Botschaftssekretärin holt die Kamera und das Siegel der Bundesrepublik Deutschland. Sie lichtet uns abwechselnd mit ihrer und meiner Kamera ab.

Die Bilder darf ich mit Genehmigung Frau Schavans veröffentlichen. dafür





Mein Aufenthalt in der Botschaft dauert länger als erwartet. Wir reden über unsere Schulen, gemeinsame Bekannte und und und......
So ist das mit den Rheinländern fern der Heimat.
Danke, Frau Schavan lach

Mit diesem schönen Moment könnte dieser Bericht enden. Nach 2100km habe ich mein letztes Ziel erreicht, mich um meinen letzten Wunsch gekümmert.
Mein Flieger geht in 7 Tagen. Was mache ich so lange?

Erstmal radle ich noch ein wenig durch Rom, besuche am Abend den Petersdom, vertilge noch einmal Tutti mit Aperitivo, futtere Osso Buco und studiere die Abfahrtsmöglichkeiten der Regionalzüge nach Norden.

………. Das Rad, das mich die letzte Zeit so zuverlässig getragen hat, im Park der Villa Borghese



………. mit dem Blick über die Piazza del Popolo



………. mit dem Blick auf die Gemächer des Papstes



………. Hier muss das Rad draußen bleiben traurig



Auch wenn sie mir gefallen, sind das keine würdigen Abschlussphotos einer Reise, auf der ich mich so sehr über und mit anderen Menschen gefreut und gelacht habe.
Deshalb bin ich so froh, dass mich Marcella und Robert noch einmal im Getümmel gefunden haben. dafür



Rom ist mir zu voll. Morgen fahr ich mit dem Regionalzug nach Pisa.


Fazit der Reise
Das in knappen Worten zu beschreiben, ist mir unmöglich. Ich kann nur Danke sagen an die vielen Menschen die mich begleitet haben. Buen Camino!

Ende der Berichtes
Die vielfältigen und zum Nachdenken anregenden Antworten haben mir gezeigt, welch kompetente Gruppe hier im Forum unterwegs ist.

Danke für eure Aufmerksamkeit
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1193549 - 25.02.16 08:47 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
cyclerps
Mitglied
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Beiträge: 4.210
Hier sitzen zwei Pfälzer (Dany & ich) vor dem PC die schwer beeindruckt sind und ziehen ganz tief den Hut. Grandioser Bericht. Bravo Jürgen und danke das wir dabei sein durften !!! bravo
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1193552 - 25.02.16 09:06 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
iassu
Mitglied
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Beiträge: 25.106
Lieber Jürgen, dein Bericht ist schon sehr beeindruckend, vor allem die Stimmung, die du zwischen den Zeilen und Bildern vermittelst. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch!
...in diesem Sinne. Andreas
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#1193567 - 25.02.16 10:12 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: cyclerps]
Juergen
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.800
In Antwort auf: cyclerps
.......... und danke das wir dabei sein durften !!! bravo
Nun, ihr wißt ja noch nicht, wie ich zurück gekommen bin.grins

Deine Antwort nimmt mich mit, Markus. Ich konnte, während ich geschrieben habe, alles noch einmal erleben und intensiv nachfühlen.
Deshalb ist der Bericht auch ein Geschenk an mich selbst.

Lieben Gruß und ich freu mich auf Lübeck
Jürgen

@Andreas: schmunzel
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1193570 - 25.02.16 10:24 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
Hansebiker
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.520
Unterwegs in Deutschland

Danke, lieber Jürgen.
die vorherigen 6 Teile Deines Reiseberichts Via Francigena haben mich fasziniert und ich las, ja studierte sie regelrecht und zwar mit Akribie und großem Interesse. Ich bin von den Erlebnissen, die Du so eindrucksvoll schilderst, schwer begeistert. Mit Teil VII übertriffst Du aber alles Vorherige. Dir gelingt es, Deine Eindrücke und Deine Gefühle so eindrucksvoll zu schildern, dass ich beim lesen der Texte und betrachten der Fotos in Kombination mit den gelungenen Verlinkungen ein paar mal kräftig schlucken musste. Stichwort "Monte Mario".
Vielen Dank für Deinen Bericht. Ich könnte hier viel tiefer in die Rezension einsteigen, mach ich aber nicht. Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung, die ich zum Anlaß nehmen werde, erneut mit Dir über diese Reise zu reden, um mir weitere Anregungen für eine ähnliche Pilgertour zu holen. Ich wüßte nicht, wer kompetenter sein könnte als Du es bist.
LG aus HL



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#1193590 - 25.02.16 11:40 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
Rennrädle
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.962
Hallo Jürgen,

mir geht es wie den anderen Lesern. Dein Reisebericht bringt es wirklich gut rüber, wie Du die die Reise nach Rom empfunden hast und das ist echt beeindruckend.

Grüßle Renata
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#1193615 - 25.02.16 13:31 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
Deul
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 8.886
Ich kann mich Renata nur anschließen Chapeau.

Eine Erfahrung die wir auf dem zweiten Mal Camino Frances gemacht haben: es war trotz gleicher Strecke eine komplett andere Reise.

Viele Grüße
vom lahmen Detlef
Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine.
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#1193624 - 25.02.16 14:00 Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Juergen]
Juergen
Moderator
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 14.800
„ Ich habe mich selbst auf diese Reise mitgenommen. Jetzt muss ich mich nur noch in kleinen Schritten nach Hause bringen.“ schmunzel

............................Von Neuss nach Rom in kleinen Schritten
............................Teil VIII: …. zurück nach Hause

Rom . Siena . Parma . Milano . Neuss

Roma Termini wird von einem Großaufgebot an Polizei bewacht. Mir ist die kleine Statione San Pietro direkt am Vatikan lieber. Von hier starten die Regionalzüge nach Norden.

Das Zugticket Rom . Pisa kostet inklusive Radkarte 26,75 Euro und ist auch für Automatenlegastheniker einfach zu erhalten.

………. Problematisch ist nur am Sonntag die Überbelegung des Radabteils, in dem sich 14 statt 8 Räder befinden. teuflisch



………. Schiefer Turm? Es kommt auf die Perspektive an.



………. Kommt es nicht immer auf die Perspektive an?



………. Buena Notte. müde




Das Zugticket Pisa . La Spezia . Parma kostet inklusive Radkarte 18,95 Euro. Das Fahrradabteil ist leer.



………. Ein wehmütiger Blick aus dem Zug auf die Berge hinter Pietrasanta. Brian und Shirley sind heute in Lucca.



………. Ein mitleidiger Blick auf unnötigen Luxus in La Spezia? Bin mir nicht ganz sicher. unschuldig



………. Am Palazzo della Pilotta in Parma sag ich Buena Notte. müde




Das Zugticket Parma . Milano kostet inklusive Radkarte 14,20 Euro. Wirrungen am Bahnsteig lassen mich mit Genehmigung des Schaffners in der ersten Klasse reisen.

………. Über diese Brücke fuhr ich vor langer langer Zeit nach Piazenca. Es ist der letzte Blick auf die Via Francigena. traurig



………. Die Heimat holt mich auf der Expo in Milano ein teuflisch



………. Manchmal frage ich mich ernsthaft, wem solcher Mist einfällt.



………. Da fahre ich doch lieber nach Österreich…………….. grins



………. oder mit dem Fernbus für 34,- Euro nach Freiburg



Der, nein die Busfahrer waren klasse. Sie ermöglichten mir in Freiburg einen fliegenden Wechsel in den Bus nach Düsseldorf.

………. In der S-Bahn nach Neuss träume ich nach 15 Stunden Busfahrt vom letzten Aperitivo con Tutti in Rom. dafür



Morgen wartet AirBerlin in Rom auf mich. bäh grins

~~ Finito ~~
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +

Geändert von Juergen (25.02.16 14:04)
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#1193658 - 25.02.16 17:06 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Juergen]
Keine Ahnung
Moderator
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Ich bin sicher, dass Du an diese Reise noch lange zurückdenken wirst. Ich finde, dass das das Tolle an Radreisen ist. Wenn man sich seinen Weg erkämpfen musste und die Natur nicht nur sieht, sondern auch "fühlt", so prägt sich alles viel tiefer ein. Auch wenn ich absolut kein Gedächtnis für Ortsnamen habe, sehe ich immer noch kleine Episoden vor meinem inneren Auge von meiner ersten großen Radtour, die ich 1980 mit Freunden gemacht habe.

Das wird Dir sicherlich mit Deinen früheren Radreisen und der aktuellen ebenso gehen. Dafür lohnen sich die Strapazen, die so eine Tour doch auch immer wieder mit sich bringt!
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1193662 - 25.02.16 17:16 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Juergen]
Landradler
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Mensch Jürgen, was soll man zu solch einem Meisterwerk von Radreisebericht noch hinzufügen? Perfetto. bravo

Du hast mich gefangen, in den Bann gezogen und zu Tränen gerührt. Danke für diese emotionale Achterbahnfahrt. wein
Gruß, Michael

- Buckelst du noch oder liegst du schon? -
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#1193664 - 25.02.16 17:28 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Juergen]
Wuppi
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Unterwegs in Spanien

Hallo Jürgen,

zu diesem Reisebericht kann man nur eins machen...

bravo

Gruß Rolf
Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages
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#1193700 - 25.02.16 19:49 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Juergen]
natash
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Lieber Jürgen,

ich habe ihn genossen, Deinen sehr persönlichen Bericht, einer sehr persönlichen Reise.
Du wächst merkbar mit Deinen Reisen, aber das ist dir sicherlich auch selbst schon aufgefallen.

Gruß aus Baden

Nat
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#1193745 - 25.02.16 22:14 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
Gerhard O
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Hallo Jürgen,
dein Bericht hat mich ungeheuer beeindruckt. Besonders deine Art des 'Langsam Reisens' hat es mir angetan. Ich kann die Fahrt beim Lesen richtig miterleben. Oft denke ich, es wäre gut, ich könnte meine Gefühle so ausdrücken wie du es hier tust!
In Antwort auf: Juergen
Ich konnte, während ich geschrieben habe, alles noch einmal erleben und intensiv nachfühlen.
Deshalb ist der Bericht auch ein Geschenk an mich selbst.
Genauso geht es mir auch. Meine Berichte sich mehr für mich als für Euch, denn ich erlebe dabei nochmal alles neu!

Vielen Dank für den Bericht
Gerhard
___
Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!
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#1193782 - 26.02.16 07:22 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: natash]
Juergen
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Hallo Nat,
ich hab den ganzen Herbst mit mir gehadert, ob ich überhaupt etwas schreibe. Zu oft stand ich mir dabei selber im Weg. Umso mehr freut mich deine Einschätzung. Mir ist es so, als wäre ich über meinen eigenen Schatten gesprungen. geradelt.
Danke!
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#1193786 - 26.02.16 07:35 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Landradler]
Juergen
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In Antwort auf: Landradler
Perfetto. bravo
Hast Du italienische Wurzeln, Michael?
Ich vergaß, dieses Zauberwort im Bericht zu erwähnen. 95% meiner Bestellungen in Bars, Spelunken und Restaurants wurden mit dem Wort "Perfetto!" quittiert. lach

In Antwort auf: Keine Ahnung
Auch wenn ich absolut kein Gedächtnis für Ortsnamen habe, sehe ich immer noch kleine Episoden vor meinem inneren Auge von meiner ersten großen Radtour
Hi Arnulf,
manches von dem, was ich geschrieben habe, musste ich mühsam erinnern. grins Viele Ortsnamen verschwinden ja schon auf der Reise selber ins Nirwana.
Geholfen hat mir gelegentlich die Trackaufzeichnung in Verbindung mit den Exif Dateien im Photo. So weiß ich heute genau, wann ich wo war und kann die Begegnungen und Ereignisse besser zuordnen.

Dir noch einen besonderen Dank zwinker

In Antwort auf: Gerhard O
Oft denke ich, es wäre gut, ich könnte meine Gefühle so ausdrücken wie du es hier tust!
Hallo Gerhard,
keiner von uns braucht sich vor dem, was er fühlt, zu verstecken. Dass ich heute über manches offener schreiben kann, hätte vor einiger Zeit auch nicht gedacht. Und, wenn ich deine Berichte lese, dann sehe ich auch, dass da ne Menge an Gefühlen drinsteckt!

Lieben Gruß
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1193790 - 26.02.16 07:50 Re: Via Francigena; Neuss-Rom,III Urlaub von der Reise [Re: Juergen]
veloeler
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*sprachlos* bravo
Reiseblog: 2019 und 2017 Frankreich, 2016 Nordamerika, 2015 Neuseeland & Australien, 2014 Dubai->Schweiz, 2013 Schweiz->Nordkap->Schweiz
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#1193911 - 26.02.16 15:38 Re: Via Francigena; Teil VII Bolsena . Rom [Re: Juergen]
fabianovic
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Ganz toller Bericht. Danke!
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#1193963 - 26.02.16 18:20 Re: Via Francigena; Teil VIII zurück nach Hause [Re: Juergen]
kettenraucher
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Lieber Jürgen: Nicht nur kulinarisch lerne ich aus diesem wunderbaren Reisebericht: Pilgern bildet und wer langsam geht fährt, ……. geht fährt weit. bravo Bravo und ein herzliches Dankeschön von einem Bruder im Geiste, sofern ich mir diese zurückhaltende Bemerkung in aller Öffentlichkeit mal erlauben darf. lach
Allen gute Fahrt und schöne Reise.
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#1194266 - 28.02.16 11:11 Re: Via Francigena; Neuss-Rom in kleinen Schritten [Re: Juergen]
StefanS
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Hallo Jürgen,

Vielen Dank für den schönen und sehr ausführlichen Reisebericht, der mich davon überzeugt, dass ich Italien mal mehr Zeit widmen müsste.

Im CIS von Reims habe ich übrigens auch schon mehrfach übernachtet. Und da ich namentlich erwähnt bin:
In Antwort auf: Juergen
Ich möchte nach Montier En Der. Dort soll es eine weiße Holzkirche geben. StefanS hat sie mir ans Herz gelegt. Das ist mit ein Grund, warum ich die Francigena zwischen Châlons-en-Champagne und Langres überhaupt verlassen habe. Doch die Wanderung von Wegpunkten auf ihrem Weg von BaseCamp zum Navi sind unergründlich. In Montier erzählt mir die Dame in der Touristeninformation, dass sich die Fachwerkkirche in Lentilles befindet.

Oh. Die Fachwerkkirche war schon immer in Lentilles, in Montier ist eine Abtei (dessen bekanntester Abt übrigens Namensgeber für den Erzähler in Der Name der Rose war). Tut mir leid, wenn ich Dich da auf eine falsche Fährte gelockt haben sollte. Im Wiki steht's richtig rum.

Viele Grüße,
Stefan
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#1194278 - 28.02.16 12:21 Re: Via Francigena; Neuss-Rom in kleinen Schritten [Re: StefanS]
Juergen
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Hi Stephan,
das Wiki hat natürlich Recht. Der Fehler lag eindeutig bei mir, als ich den Wegpunkt verschoben habe. weinend

Doch die Abtei in Montier hat mir auch gut gefallen. Immerhin hat sie ein Holzdach. schmunzel



Ja, fahr mal nach Italien!
Da hab ich mich wirklich wohl gefühlt. Doch dieses Jahr ist ein heiliges Jahr. Da dürfte es in manchen Ecken recht voll werden.

Lieben Gruß
Jürgen
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1194424 - 28.02.16 21:31 Re: Via Francigena; Neuss-Rom in kleinen Schritten [Re: Juergen]
Dietmar
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Hallo Jürgen,

großartiger Text, tolle Bildsprache mit viel Hintersinn und Humor. Perfetto! schmunzel Ca. 90 % der Strecken sind mir unbekannt. Also noch ein Eintrag auf meiner Wunschliste und die Hoffnung, dass es einst Zeit dafür gibt und die Gesundheit hält.

Sehr eindrucksvoll hast du den Abschnitt deiner Reise entlang der Schlachtfelder des 1. Weltkriegs geschildert. Mein Opa war gerade 18, als er von seinem Kaiser eine Dienstreise nach Mazedonien und später nach Frankreich verpasst bekam. Er wäre ja sonst nie aus seinem Ostpreußen rausgekommen. Fast wäre er auch auf den von dir bereisten Schlachtfeldern verblutet. Glücklicherweise hat’s „nur“ für den Heimatschuss gereicht. Die Kugel in seinem Körper blieb ihm ein Andenken bis zu seinem Tod. Warum sind damals Deutsche losgezogen, um unsere Nachbarn umzubringen? Weil man ihnen eingeredet hat, dass die Nachbarn unsere Erbfeinde waren, deshalb „jeder Stoß ein Franzos‘“. Später war’s der Jud‘, der Russ‘ und nun soll‘s der Moslem sein. Wieder gibt es Menschen in unserem Land, die auf Menschen schießen wollen.

Wieder nichts aus der Geschichte gelernt? Angesichts des wieder aufkommenden Dumpfbackentums ist man geneigt, eine Obergrenze für Dummheit, Intoleranz und Hass zu fordern. Vielen Dank auch für einige Kommentare dazu, speziell von Natalie, Arnulf und Andreas.

Ansonsten:
- Respekt vor dem riesigen Vorbereitungsaufwand!
- Respekt vor deiner Radlerleistung! Bist ja auch nicht mehr der Jüngste. Na gut, ohne Bart würd’s noch gehen. bier
- Endlich mal einer, der der Po-Ebene was abgewinnen kann! schmunzel
- Der Brunello kostete in Montalcino 2007 im Glas 6 €, jetzt 12! Ordentliche Wertsteigerung!
- Jorgensen hört sich aber auch recht gut an. bier

Mir liegt noch vieles auf dem Herzen, was wir mal wieder besprechen sollten. Würde mich deshalb sehr auf ein Wiedersehen freuen. Schade, dass es mit uns in Düsseldorf nicht klappt. Bis dahin mal wieder am Telefon.

Herzlichst Dietmar
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Off-topic #1194558 - 29.02.16 14:25 Re: Via Francigena; Neuss-Rom in kleinen Schritten [Re: Dietmar]
iassu
Mitglied
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In Antwort auf: Dietmar
- Endlich mal einer, der der Po-Ebene was abgewinnen kann! schmunzel

Och! Jetzt bin ich aber beleidigt. grins
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (29.02.16 14:25)
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